Wiederholung: #Tatort Heimatfront, TV-Diskussion, Livebloggen
Die ARD leistet sich heute abend gleich eine doppelte Wiederholung: Der Tatort Heimatfront, in dem es um Afghanistan-Veteranen geht, wurde vor eineinhalb Jahren schon mal ausgestrahlt. Und so wie es im Anschluss eine TV-Diskussion zu diesem Thema gab, damals noch bei Anne Will, gibt es auch heute eine TV-Diskussion dazu, diesmal bei Günther Jauch: Trauma Afghanistan – welche Spuren hinterlässt der Krieg? Unter anderem mit Verteidigungsminister Thomas de Maizière und dem Soldatenglück-Autor Robert Sedlatzek-Müller.
Was die ARD kann, können Augen geradeaus! und die Blogleser und -kommentatoren schon lange. Nachdem es bei der Erstausstrahlung der Heimatfront hier aktuelles Livebloggen gab, können wir das heute abend ja wiederholen: Also den Krimi und die anschließende Diskussion mit Kommentaren begleiten. Und es gibt zusätzlich noch etwas Neues gegenüber dem vergangenen Jahr: In München befasst sich mit dem Thema ebenfalls eine Diskussionsrunde, die im Internet übertragen wird: Ohne Jauch geht’s auch – da ist unter anderen der FDP-Außenpolitiker Rainer Stinner dabei. (Wie bei jedem Tatort am Sonntagabend dürfte es auch auf Twitter eine Live-Debatte geben, die man auch im Auge behalten kann.)
Los geht’s um 20.15 – in der ARD und hier in den Kommentaren.
Ja, Frau Jochimsen, die Zahl der getöteten Zivilisten in Afghanistan ist erschreckend. Nach Zahlen der UN (nicht des Militärs) sind für mehr als zwei Drittel davon die Aufständischen verantwortlich. Das hätte dazu gehört, das zu erwähnen…
Zahl der ziv. Opfer in AFG steigt, ja, aber durch die Aufständischen, fast gar nicht durch Koalitionstruppen-Einwirkung.
Hut ab, Frau Menz!
Ich bin beeindruckt.
Der Minister gibt den Märchenonkel. Wir seien die Beschützten bis 1990 gewesen, deshalb müssten wir jetzt andere „beschützen“. Deutschland war der Sandkasten der Weltmächte und die BRD-Bevölkerung – im Sinne der Westalliierten per Wehrpflicht militarisiert – das Kanonenfutter, um die Russen bis zum Atlantik drei Wochen aufzuhalten. Jetzt machen wir andere Länder zu unserem Sandkasten. Um die eigentliche Frage, ob das Einsatzspektrum der Bundeswehr politisch verantwortungsbewusst, moralisch und geopolitisch klug definiert wird, wird konsequent herum gequasselt. Nur Luc Jochimsen kann das ein wenig streifen. Es wird deutlich, dass, wer im Bundestag die Hand hebt, sich der Verantwortung nicht in vollem Maße stellt.
Wolffsohn spricht eine soziologisch erwiesene und vorhersehbare Tatsache an, da kann TdM natürlich nur die unangenehme Provokanz dessen polemisch zerreden.
Gerade ein Prof auch bei der Bw hat das Recht Mist zu reden! ……das Recht und die Freiheit tapfer…….da gehört die Meinungsfreiheit dazu! Widerspruch ist da gefordert! Wo sind/waren die Offze welche widersprechen? Es gab sie fast nicht, das Gegenteil war der Fall, die Truppe gab ihm zumeist recht!
@ TW: In 2011 waren’s über 85%. Warum kommunizieren unsere ”Leitmedien“ eigentlich nicht?!
So wirklich neu war das alles nicht…
@Fischeumel
77 Prozent, so weit ich mich erinnere. (ohne jetzt um die schrecklichen Zahlen feilschen zu wollen.)
http://augengeradeaus.net/2012/02/und-immer-mehr-tote-zivilisten-in-afghanistan/
@Musöra: Nö, nich wirklich und morgen ist’s wieder vergessen…
Bin ich jetzt schlauer als vorher? Noch wichtiger ist die Frage ob die Zuschauer nun schlauer sind!?!?!
Was aufgefallen ist, das ein Minister krampfhaft versucht hinter seinen Soldaten zu stehen und Herr Meyer weiß wovon er redet, aber er hatte leider zuwenig Beitragszeit
In Zahlen sind die ziv Opfer sehr hoch, auch durch die NATO. Kein prozentualer Anstieg hört sich aber besser an.
diese Ossi-Fratzen haben nicht begriffen, wasdeutscher Soldat meint.
TdM können zeigen ob er hinter seinen Soldaten steht, indem er die Reform nachhaltig und sinnvoll gestaltet…….beides ist nicht in Sicht! Für AFG ist nicht er, sondern das Parlament verantwortlich!
Der Minister erwähnte eine Verleihung eines Ehrenkreuzes für Tapferkeit vor wenigen Wochen.
Weiss jemand Näheres zur gewürdigten Handlung und zum Zeitpunkt?
Alles in allem fand ich war es eine gute Diskussion. Die Leute haben sich gegenseitig ausreden lassen, jeder konnte seinen Standpunkt darlegen und bei dem zufälligen, eher außenstehenden Zuschauer hat sie event. ein Problembewusstsein erzeugt.
Das TdM auf Prof. Wolffsohn sauer war kann ich verstehen. In der Sache hat der Prof. jedoch absolut recht. Die Bw schaltet ja Werbesprüche in Mek-Pom mit der Botschaft, bevor man arbeitslos wird, soll man besser zur Bw gehen.
Die Bw hat sich in den letzten 20 Jahren in seinem Personalkörper massiv verändert. Auf der Ebene StOffz im technischen Bereich dominieren ehemalige NVA-Soldaten, die übernommen wurden und 70 % des Offz-Nachwuchsbewerber kamen Ende der 90er Jahre aus den 5 östlichen Bundesländer. Also der Überhang aus dem Bereich Ost ist gegeben. Dies muss natürlich keine Unterschicht sein, diese Schlussfolgerung wäre unzulässig. Nur die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Osten sind jetzt weggefallen, weil mit der Wende auch die Geburtenrate im Osten massiv gesunken ist.
@ Peter | 10. Juni 2012 – 22:36
Machen Sie sich mal kundig … die 9/11-Attentäter wohnten in Hamburg und Al-Quaida ist keine Armee …
War es nicht der Minister selbst der mehr Bürger verstärkt aus Süddeutschland zum Dienst rief? Man kann das Land auch in Nord- und Süddeutschland Spalten, was den Patrioten entgegen kommen würde die eine Nation fordern mit einheitlicher Sprache, Kultur und religiösen Wurzeln und als Belohnung bekommen sie dann 2 Nationen :-)
TdM ärgert sich wenn man Ostdeutschland sagt, hat aber er hat kein Problem Süddeutschland beim Namen zu nennen! Demnächst werden die Himmelsrichtungen abgeschafft, weil sie nicht politisch korrekt sind :-)
Das authentischste im Tatort war der Wachmann, der zu den Polizisten sagte: „Wir sind doch Kollegen!“
@Heiko Kamann
Sagen Sie das nicht mir, sondern der Linkspartei!
@ Peter
Uupps,
ich wusste nicht, das dieser Post von der Linkspartei war:
Peter | 10. Juni 2012 – 22:36
Also die Bundeswehr erst dann einsetzen, wenn AlQuaida an Rhein und Oder steht?
Ich denke, dann ist’s zuspät.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat sich gegen ein militärisches Eingreifen in Syrien ausgesprochen. „Ich finde es schwer erträglich, dass irgendwelche Kaffeehausintellektuellen in der Welt den Einsatz von Soldaten fordern, ohne je darüber Rechenschaft ablegen zu müssen, was das bedeutet“, sagte der CDU-Politiker in der „taz“. „Dieses Dampfgeplauder von Leuten, die, keine Verantwortung tragen, weckt in Regionen wie Syrien Erwartungen und verursacht eben dadurch auch furchtbare Enttäuschung“, so de Maizière weiter. Vor einem Militäreinsatz müsse man fragen: „Nützt oder schadet eine Intervention? Wem helfen wir? Wie lange dauert das? Wie kommen wir da wieder heraus? Wie hoch sind die Kosten – an Menschen und an Geld? Was ist die rechtliche Grundlage?“ Die Antwort auf diese Fragen, so der Minister, könne dazu führen, „dass wir im wörtlichsten Sinne macht-los zuschauen müssen.“
@klabautermann
Ja, und das wäre bei AGFA auch angebracht gewesen!
@Heiko Kamann
Genau das unterscheidet die Kriminellen von Streitkräften, sie stehen nie an Grenzen und Füssen sondern sind ggf im Land und deshalb sind Truppen zu deren Bekämpfung sinnlos!
Alle geplanten Anschläge im Gebiet der NATO-Länder wurden durch Polizei und Geheimdienste vereitelt und nicht durch die Bw, selbst die Anschläge von 9/11 hätte man durch einen präventiven Angriff auf AFG nicht verhindert. Kriminelle/Terorristen bekämpft man eben effektiv nicht mit Militär! Man züchtet sie eher! Wer mit Terror auf Terror antwortet gewinnt nichts, siehe Palestina/Israel
@ Elahan | 11. Juni 2012 – 14:06
Yep, ganz mein reden …
Musöra | 10. Juni 2012 – 22:18
– Südkorea wurde durch VN-Truppen befreit und wird durch die USA beschützt.
– Gleiches gilt für Kuwait.
– Slowenien hat sich durch militärische Macht aus Jugoslawien gelöst.
Und auch wenn es Godwin ist:
Was hätte Frau Jochimsen eigentlich gemacht, wenn die USA nicht entgegen der Meinung der eigenen Bevölkerung in den Zweiten Weltkrieg eingetreten wäre? Eine Klassenfahrt mit dem Bund deutscher Mädel, nach Germania!