Tiger? Dauert noch.
Ein knappes Jahr ist es her, da war das Deutsche Heer noch recht optimistisch. In dem Bericht Die Tiger sind los: Kampfhubschrauberregiment 36 übt für den Einsatz auf der Webseite des Heeres wird im April 2011 der Kommandeur der Luftbeweglichen Brigade 1 zitiert:
Brigadegeneral Jürgen Setzer erklärt: „Wenn es die Politik beschließt, könnten vier Tiger 2012 nach Afghanistan gebracht werden, zwei im Einsatz und zwei als technische Reserve.“
Nun scheint es, die Politik kann beschließen was sie will – im Jahr 2012 wird wohl kein Tiger-Hubschrauber der Bundeswehr an den Hindukusch verlegen. Das erste Los, berichtete der Fachinformationsdienst Griephan-Briefe am vergangenen Wochenende, werde wohl drei Monate später als geplant im Oktober 2012 ausgeliefert, das Folgelos im Mai 2013.
Natürlich erzwingt das eine Nachfrage im Verteidigungsministerium. Und dessen offizielle Auskunft ist hinreichend diplomatisch: Das BMVg prüfe weiterhin, den Tiger ab Anfang 2013 in Afghanistan einsetzen zu können. Das heißt im Klartext: Die Option eines Einsatzes noch im Jahr 2012 dürfte damit endgültig erledigt sein. Und die Formulierung ab Anfang 2013 lässt genügend Spielraum – auch das kommende Jahr hat zwölf Monate.
Die Probleme sehen die Heeresleute vor allem bei der Industrie – die Liefertermine wohl zugesagt hatte, dann aber nicht halten konnte. Und, auch das habe ich gelernt: Nach Auslieferung der für den Hindukusch-Einsatz nachgerüsteten Helikopter (mit ballistischem Schutz, Sandfilter für die Triebwerke und einem zusätzlichen Funkgerät) brauchen die Piloten noch mal drei Monate für zusätzliche Trainings-Flugstunden auf der neuen Version (die den nicht mehr ganz so passenden Namen ASGARD, nach meiner Kenntnis für Afghanistan iSaf German Army Rapid Deployment, trägt).
Allerdings, die positive Seite: Einen Mangel an ausgebildeten Piloten für den Tiger, versichert das Ministerium, gebe es nicht.
Beim Transporthubschrauber NH90, der ab 2013 dringend als Ersatz für möglicherweise abziehende US-Blackhawks zur Notfallrettung gebraucht wird, dauert es ja auch noch ein bisschen. Dass ein NH90 in der Forward Air MedEvac-Rolle nicht eher als der Tiger im deutschen Verantwortungsbereich am Hindukusch voll einsatzbereit ist, scheint mittlerweile auch gesicherte Erkenntnis.
Danke für die Informationen. Drei Kommentare hierzu:
1. Bei anderen Nationen fliegt der Helo bereits länger schon Einsätze, sei es über Libyen oder Afghanistan. Warum muss es in Deutschland immer alles so lange dauern?
2. In dem Bezugsartikel wird richtiger weise erwähnt
„…Wenn es die Politik beschließt…“
Dies genau ist meine Befürchtung. Hier wird ganz sicher aufgrund innenpolitischer Effekthascherei gefragt, warum man neue Waffensysteme entsendet, obwohl man doch abziehen will! Ich hoffe, das dies nicht eintrifft, denn das Waffensystem wird dringend benötigt!
Aufgrund der letzten Vorfälle im Land kann nicht mehr garantiert werden, das die US APACHE und BLACK HAWK bis zum Abzug des letzten Deutschen Soldaten verfügbar sind!
3.Leider sind wir bei dem NH-90 bei „Forward Air MedEvac“ angekommen. Geplant waren ursprünglich einige Muster mit CSAR – Fähigkeit (Combat Search and Rescue), also Befreiung / Bergen unter Feindeinwirkung. – Dies erwies sich jedoch als „zu teuer“.
Stellt euch vor es ist Krieg – und kein Tiger fliegt hin!
[Kleiner Hinweis: Mit dem Link landet so was leicht im Spam. T.W.]
Den Tiger nach einer Götter-Festung der isländischen Mythologie zu benennen hat doch was. :)
Warum der TIGER bei anderen Armeen schon fliegt? Nun, das ist recht simpel – wir wollten ja einen Hubschrauber, der sich in fast allen Belangen von den anderen unterscheidet. Wer also stehts eine Extrawurst haben will, der muss auch mit den Konsequenzen leben. Zumal wir ja eine Maschine haben wollen „die nicht nur für Afghanistan gebaut ist“… *prust*
Der Französiche Tiger fliegt schon seit ca. 2 Jahren ohne problem, da anders als in Deutschland vorhandene Technologie verbaut wir und nicht alles extra entwickelt werden muss.
Einfach mal zum Nachbarn schauen.
Mittlerweile dürfte auch dem größten Optimisten klar sein, dass Deutschland militärisch in einer sehr unbedeutenden Liga spielt und schon von kleineren Konflikten hoffnungslos überfordert ist. Da helfen auch schöne Helmkameras und aufgemotzte Marder nix, wenns am entscheidenden Gerät mangelt.
Warum der Tiger in einer anderen Nation schon im Einsatz fliegt, liegt u.a. auch daran, dass dieses Land die Förderung der eigenen Exportwirtschaft deutlich mehr Gewicht beimisst, als der Sicherheit der eigenen Soldaten.
Auch bei dieser Nation funktionieren vitale Komponenten noch nicht. Das Risiko wird aber zulasten der eigenen Soldaten eingegangen.
Weiterhin muss man auch mal ins Detail schauen. Die Nation mit dem Tiger im Einsatz arbeitet in ihrem Verantwortungsbereich rein und ausschließlich national. Eine Zusammenarbeit mit anderen Nationen gibt es hier nicht. Deshalb müssen z.B. Funkgeräte auch nicht NATO kompatibel sein und viele ähnliche Probleme, die bei einem multinationalen Einsatz (wie für den deutscghen Tiger geplant) halt notwendig sind.
Der Vergleich mit dem bereits im Einsatz befindlichen Tiger suggeriert immer, dass die Hauptprobleme bei der Bundeswehr liegen. Dies wird der Problematik allerdings nicht gerecht.
Auch wenn das Tigerthema insgesamt ein Drama ist, bin ich doch froh, dass unsere Besatzungen und zukünftigen Bedarfsträger in der Bundeswehr nicht so offensichtlich für die Wirtschaftsinteressen der Industrie vor den Karren gespannt werden.
@M.
Ohne Probleme ist nicht ganz richtig. Einer der in Afghanistan eingesetzen Tiger der Franzosen ist abgestürzt, Feindbeschuss wurde bislang als Ursache ausgeschlossen.
@bq
Die Sicherheit der Besatzungen ist das eine.
Die militärische Handlungsfähigkeit und Sicherheit der Kampftruppen ist ein anderes.
Für den Export sollte man mEn keinen dt. Piloten gefährden. Für den militärischen Auftrag muss das aber nun manchmal auch sein….
@TheDude: aber wenigstens das GTK BOXER als weiteres Leuchtturmprojekt der Dt. Heeres ist mit großem Erfolg in AFG. Und es war ein sog. „vorgezogener Einsatz“, also vor Herstellen der Einsatz- und Versorgungsreife, geradezu erzwungen von rüstungspolitisch motivierten Ministeriellen. Aber natürlich ist es ein immenser Unterschied zu einem fliegenden Produkt, was das Risiko der evtl. geringeren Zuverlässigkeit angeht: der Heli stürzt ab, der Boxer bleibt stehen (was in einer Gefechtssituation auch mehr als unangenehm sein kann).
@AndreasP: Gepanzerte Äutochen sind toll, aber jede halbwegs ernstzunehmende Militärnation muss über eigene Luftbeweglichkeit und Unterstützung verfügen, ansonsten ist sie militärisch weitgehend machtlos. Ich glaube es war Rommel, der die Situation der Wehrmacht angesichts der alliierten Luftüberlegenheit mal mit einer Situation verglichen hat, in der man nur „Stöcke und Steine“ zur Verfügung hätte. Wenn wir nicht die ukrainischen Antonovs mieten könnten und der große Bruder USA mit seinen Helis und Fliegern nicht da wäre, könnten wir das ganze da komplett vergessen.
@koffer
es geht mir nicht zwingend nur um die Sicherheit von Besatzungen. Auch die Soldaten am Boden sind in Gefahr, wenn Sie sich bei Ihrer Operationsführung auf die Leistungsangaben der Hochglanzdatenblätter verlassen und dann im laufenden Gefecht feststellen, dass der Tiger nicht liefern kann.
Das Soldaten in einem Einsatz auch Gefahren ausgesetzt werden, weiss ich als CH-53 Pilot nur zu gut. Trotz der immer wieder wiederholten Thesen, dass nur die Amerikaner unter Bedrohung fliegen, werden solche Einsätze auch von deutschen CH-53 geflogen. Mit der Anzahl und der Präsens der Amerikaner können wir zwar nicht mithalten, aber auch ohne öffentliche Aufmerksamkeit machen wir weiterhin unseren MEDEVAC Job.
@theDude
Ich teile Ihre Meinung über notwendige Fähigkeiten bezüglich der Luftbeweglichkeit. Aber nicht nur die CH-53 Community mußte im Rahmen der anstehenden Reform feststellen, das Intelligenz und Weitblick in unserer Armee hierarchisch sortiert ist. Die militärische Führung hat sich in der Reform entschieden, Drehflügler und Lufttransportkapaziäten deutlich apbzubauen. Im militärischen Sprachgebrauch nutzt man bei dem geplanen Abbau im Bereich der Heeresflieger den taktischen Begriff „vernichten“, da hier die Personalstärken mehr als halbiert werden.
Ergo: In der Bundeswehr teilt man unsere gemeinsame Meinung bezüglich des Stellenwerts der Luftbeweglichkeit sehr offensichtlich nicht. Man leistet sich sogar diese deutlich reduzierten Hubschrauber noch auf 3 Teilstreitkräfte zu verteilen und somit den gemeinsamen Einsatz zu erschweren. Aber hier wird es wohl off topic.
Hat denn jemand ernsthaft dran geglaubt, dass das bis Mitte bzw. Ende 2012 klappt?
Abgesehen natürlich von BrigGen Setzer…
Krieg und Bw passen halt nicht wirklich zusammen. Das hat externe Gründe (Industrie, Politik), aber auch viele interne Gründe (fehlende Einsatzorientierung bzw. Kriegstüchtigkeit, Null-Fehler-(Un-)Kultur, Ausbildung, Personalauswahl, etc.).
Ausbaden muß es immer wieder die Truppe, die einem bùrokratisch-industriellen Komplex (einschl. militärische Führung) hilflos ausgeliefert ist – mit fatalen Folgen im Einsatz.
TdM ist gerade in Pakistan, und die wollen jetzt ihre Route wieder öffnen
„Announcing the agreement, Pakistani Defense Minister Ahmed Mukhtar also revealed that Pakistan planned to reopen routes to Afghanistan that are used by NATO to supply coalition forces.“
http://www.dw-world.com/dw/article/0,,15806635,00.html
Über Pakistan kann die ISAF sehr viel schneller abziehen. Bevor der Tiger fertig ist, könnte sich das mit Afghanistan schon erledigt haben.
Was mich an der Tiger-Debatte seit Jahren stört: der ist (nur) zum Panzer-Knacken entwickelt worden und noch immer entsprechend bewaffnet – also im Gegensatz zum HAP/Apache/AH-1/HAL-LCA u.v.a. ohne bewegliche MK – und mich wundert, dass sich kaum keiner sich die Frage stellt, warum wir dieses fliegende Millionengrab in dieser ehemalige PAH-2 Konfiguration überhaupt noch brauchen, geschweige in Afghanistan. Da stimmt doch die Grundvoraussetzung seit 1989 nicht mehr!
EADS hatte auch sehr wenig Erfahrung mit so welchen Helis. Scheinbar werden so welche Aufträge gerne EADS zugeschoben. Man hofft, dass am Ende ein Konkurrenzfähiges Produkt raus kommt, und man den Amis damit Marktanteile abnehmen kann. Die Träume enden zu oft wie der Tiger oder der A400 in einem Albtraum für den Steuerzahler. Allerdings läuft das in den USA nicht unbedingt besser, wie man hier http://de.wikipedia.org/wiki/RAH-66_Comanche sehen kann.
@Schorsch
Vielleicht will man auch nur die Millionen für das Redesign sparen.
@ Ben
In den USA wird aber trotzdem versucht ein Waffensystem/-trägersystem soweit zu entwickeln das man damit schnellsmöglich in die Serienproduktion gehen kann und nicht 15 Jahre an einen Einsatzfähigen Prototypen herumbastelt um anschließend nochmal 10 Jahre braucht um es Auszurüsten.
Ich konnte mich als Verbindungsoffizier mehrere male davon überzeugen.
Und wenn die BW Apaches und Blackhawks gekauft bzw. in Lizenz hätte bauen lassen, dann hätte sie jetzt modernes und einsatzfähiges Fluggerät in Afghanistan.
Da überrascht es niemanden mehr, das sich Frankreich nun mit Grossbritannien zusammengeschlossen hat, um neue Rüstungsprojekte zu entwickeln. Mit D ist es einfach eine Farce!
@ Ben
Naja, hier werden aber Birnen mit Äpfel verglichen. Der Comanche hatte die Einsatzreife in greifbarer Nähe, jedoch zu einem durchaus gewaltigen Preis. Knackpunkt für das Scheitern waren aber andere Punkte:
Der grundsätzliche Widerspruch im Auftrag: Aufklärung und Kampf, bis dato durchgeführt durch diverse Helis, sollten nun durch ein Modell erledigt werden. Dieser Widerspruch bezüglich Design ( Trefffläche, Radardesign, außen liegende Waffenhalterungen (- Radarquerschnitt +Feuerkraft)), Reichweite und !!> Einführungskosten< !! konnte nicht zufriedenstellend aufgelöst werden. Erschwerend kam hinzu, dass die Apaches ihre Aufgaben im Irak sehr gutd gelöst hatten. Daher konnte das Geld besser in den Erhalt und die Modernisierung der bestehenden Hubschrauber und zur Rettung des Ospreyprogramms ausgegeben werden.
Zuästzlich könnte man noch behaupten, dass die gegnerischen Panzervebände einfach auch nicht mehr da waren.
Alles in allem braucht so ein Projekt bummelig 30 Jahre. Das ist nicht nur beim Tiger so. Von 1914 an gesehen, hätte es dann knapp 2 Weltkriege verpassst. Kann man in einer so hoch technisierten Zeit erwarten, dass spätestens in 10 Jahren alle Tiger auf dem Hof stehen und FOC erklärt werden kann? Wenn ja, wie?
@ BausC
Nun ja, damals war es weniger komplex, insbesondere im Materialwesen. Zudem bestanden erheblich bessere Forschungskomplexe parallel zueinander, die auch unterhalten worden sind. EADS braucht so etwas aber nicht aufzubauen, da Folgeaufträge fehlen. Die Strukturen wurden zerschlagen, sowohl in der Industrie als auch beim Bund und nun müssen wir mit dem Eierladen leben.
Mit der Bundeswehrreform wurde die Heerefliegertruppe endgültig zerschlagen. Eine Reduzierung von ca.10 000 auf etwa 3500 Mann, wobei bei der „Schulorganisation“ wohl 1100 Dienstposten verbleiben sollen zeigt wie wichtig die Luftbeweglichkeit in Zukunft sein wird.
Nur noch 1 Rgt Tiger, mit einem Besatzungsfaktor von 1,0 wird auch zukünftig nicht wirklich in der Lage sein mehr als die geplanten 2+2 Tiger dauerhaft in den Einsatz zu bringen. Hier geht es nicht nur um die Piloten sondern auch um das „rare“ technische Personal und seine Diensposten.
Wie viele Tiger die BW letztendlich abnehmen muss, und wo die überzähligen Maschinen eingemottet oder zur Ersatzteilgewinnung landen werden scheint mir eine interessante Frage, aber mehr noch interessiert mich was für Kompensationsgeschäfte Eurocopter angeboten werden für die Nichtabnahme der restlichen,ohnehin schon bezahlten Tiger?
Eine Weiterentwicklung, bzw Integration anderer Waffen wie zB SPIKE, Hellfire, oder gar einer Maschinenkanone unter dem Bug sind zwar technisch möglich, werden wohl aber bei der verbleibenden Stückzahl von 40 Tigern ein teuerer Spass für die BW.
Auch die Sensorik auf einen aktuellen Stand zu bringen wird nicht billig werden, wenn die Bundesrepublik mit ihren 40 Tigern der einzige Abnehmer sein wird.
Hier zahlt sich der Alleingang der Deutschen voll aus….. und zwar für die Industrie, die milde lächelnd jeden Auftrag gern für die entsprechenden Millionen umsetzt.
Für die Industrie sind die Verspätungen und die geringe Stückzahl auch eine Katastrophe. Die wissen auch, wenn eine Modernisierung zu teuer ist, gibt es am Ende keine Modernisierung. Das Bw Geld wird dann für andere Vorhaben ausgegeben. Weniger Tiger heißt natürlich auch weniger Wartungsgeschäft für die Industrie. Da hat EADS durch die Reduzierung Transall, Tornado etc. eh schon sehr viel verloren.
*lach* Stückzahlreduzierung bedeutet das man als Kompensation für (E)infach (A)lles (D)eutlich (S)päter Full Service Pakete schnürrt (wie bei NH90 erst kürzlich geschehen) die zu wenig verpflichten. Die BW kann dann also froh sein wenn überhaupt ein Hubschrauber flugfähig ist.
EADS ist kein Konzern der Marktwirtschaft, sondern ein planwirtschaftlicher Staatskonzern der durch seine größe jegliche Dynamik verloren hat. Dieses träge Monster wir gehegt, gepflegt und wenn es den gesamten Verteidigungsetat kostet.
Vielleicht gibt es in 15-20 Jahren Besserung auf diesem Sektor. Rheinmetall versucht gerade in die Hubschraubersparte mit dem Cyclone zu stoßen. Sollte die Marine den Cyclone tatsächlich kaufen (was dann ein starkes Signal für die Luftwaffe wäre), wird Rheinmetall sicherlich versuchen sich auf diesem Gebiet festzusetzen. In 20 Jahren könnte dann also eine erste zaghafte Konkurrenz zu EADS auf dem Deutschen Markt sein, die modifizerte Modelle von Skirosky anbietet.
Somit hat der Nh90 nochmal 20 Jahre Zeit in der Einführung, bis dahin kann man ihn dann leise in der Versenkung verschwinden lassen und muss dem Steuerzahler nicht erklären warum man Milliarden in den Sand gesetzt hat ;-)
@Bang50
Da sind Mrd an versteckten Subventionen via Eurocopter und Cassidian vom Bund an Airbus geflossen. Wenn der Bund diese Subventionen stoppt, dann wird es das Leben für EADS sehr schwer. EADS ist hoch verschuldet, bei der nächsten Krise könnte EADS dann wieder Privatisiert werden.
@Ben – genau ;-) und Sie werden sehen: Wenn EADS droht in Schieflage zu geraten plötzlich ein neues Rüstungsprojekt aus dem Hut gezaubert wird.
Es sei denn die Vernuft setzt sich in der Politik durch und man setzt EADS der harten Marktwirtschaft aus. Enders hat den Mangel seines Konzerns erkannt und versucht schon länger den politischen Einfluss zu reduzieren und den Konzern nach marktwirtschaftlichen Kriterien zu strukturieren. Er weis das ansonsten sein Konzern bei einer ausbleibenden Subvention sofort zerbröseln könnte.
@Bang50
Enders hat das Ende von EADS eingeleitet. Mit der Entscheidung hat Enders die Machtverhältnisse zu Gunsten Frankreichs geändert. Wer die Macht hat, verteilt schließlich die Aufträge und die Gelder.
Daraufhin hat Deutschland ein 500 Millionen nicht zurückzahlbares Darlehen für Airbus gestrichen. Per Auftragsvergabe und Abnahmen von Eurocopter und Cassidian wird der Bund auch Druck ausüben. Beide sind von Staatsaufträgen abhängig.
Die Antwort auf die Streichung der Subventionen war von Seiten EADS patzig. Scheinbar fühlt man sich stark genug um gegen Berlin zu bestehen. Bis Mai wird wegen der FR Wahl nichts passieren.
Wenn der Disput viele Millionen kostet, wird sich EADS bewegen müssen. EADS ist ohne Deutsche Staatshilfe nicht überlebensfähig.
Ich denke, am Ende werden die Deutschen Standorte mehr autonomität haben als früher, wenn es nicht gar zu Abspaltungen kommt. Am Ende generiert sich EADS zu reinen Arbeitsgemeinschaft herunter.