Mehr Stab fürs Heer

Das neue Personalstrukturmodell (PSM) für die 175.000-Soldaten-Bundeswehr, versichert mir das Verteidigungsministerium, ist zwar noch nicht fertig. Ein interessantes Detail für das Heer hat Generalleutnant Norbert Finster allerdings bereits der Nordwest-Zeitung verraten (danke für den Leserhinweis):

Der Stab hatte bislang 330 Mann und war in Hannover schon auf zwei Standorte verteilt. Künftig umfasst der Stab 570 Mann.

sagt Finster zum geplanten Umzug der 1. Panzerdivision von Hannover nach Oldenburg.

Also: Die Stäbe zumindest der beiden künftigen schweren Heeresdivisionen wachsen auf, und zwar kräftig. Aber hatte Verteidigungsminister Thomas de Maizière, wie ich mich vage erinnere, nicht von weniger Stab und mehr Truppe gesprochen?

Die deutliche Vergrößerung dieses Stabs, sagt mir das Ministerium, hängt damit zusammen, dass es künftig eine Abteilung Einsatz im Divisionsstab geben wird. Und Personal, dass für Führungs/Stabsaufgaben im Einsatz zur Verfügung steht. Bisher werden ja Fachleute zum Beispiel für ein Operational Mentoring and Liaison Team (OMLT), eine Beratergruppe für die afghanische Armee, aus den bestehenden Strukturen rausgeholt. Und ein Bataillon steht dann, etwas überzogen gesagt, ohne seinen Bataillonsstab da.

Die Details muss man sich noch mal angucken. Aber auch diese Einzelheit deutet darauf hin, dass die Bundeswehr damit rechnet, künftig eher mehr (wenn auch nicht in so großen Operationen wie derzeit) im Einsatz zu sein. Das deckt sich dann wieder mit der Aussage des Ministers: „Wir werden uns eher an mehr als an weniger Auslandseinsätze unterschiedlicher Art gewöhnen müssen.“