Killerspiel oder Imagewerbung? (Update: jetzt ist es weg…)
Für den Youtube-Kanal der Bundesregierung ist – weitgehend bereits bekanntes – Bildmaterial der Bundeswehr neu geschnitten worden. Der Spot Die Bundeswehr online, seit gestern im Netz, erntet auch schon heftige Kritik: Bilder und Musik gleichen teilweise einem Ego-Shooter und entwerfen so ein Zerrbild des Dienstes bei der Bundeswehr. (Von wem das kommt, löse ich später in den Kommentaren auf.) Und wie kommt das Video bei den Lesern von Augen geradeaus! an?
Update: Jetzt (ca. 17:30 Uhr am 17. November) ist das Video – nach gut einem Tag online – auf einmal nicht mehr verfügbar. Sehr interessant…
Ich habe soeben offiziell beim Presse- und Informationsstab des Bundesministeriums der Verteidigung angefragt. Die Auskunft: Von uns wurde dieses Video nicht gesperrt.
Sollte man vielleicht den Regierungssprecher mal fragen… Vom Bundespresseamt bekam ich die Auskunft, dass die das Video deaktiviert haben; aber keine offizielle Aussage zu den Gründen.
btw: es hat nicht jemand vorsichtshalber auf seine Festplatte runtergeladen? ;-)
Übrigens, mit fast identischen Bildern, nur etwas anders geschnitten und vor allem mit anderer Musik gibt’s ja schon länger dieses Video (Danke an den Bendlerblogger für den Hinweis):
Nachtrag: Na, das nimmt ja Fahrt auf. Der Vollständigkeit halber schreibe ich jetzt mal die politischen Reaktionen hier in den Eintrag:
Die oben zitierte Kritik kam von der Grünen-Abgeordneten Agnieszka Malczak:
Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, sieht einen Rufschaden der Bundeswehr:
Der neue Werbespot zur Gewinnung von Nachwuchspersonal schadet massiv dem Ansehen und dem guten Ruf der Bundeswehr. Es wird eine Klientel angesprochen, die anfällig für
Gewaltbereitschaft ist, und sich nicht um die besondere Bedeutung der Bundeswehr in der Gesellschaft kümmert.
Das Verteidigungsministerium hält dem entgegen: Mit schnellen Schnittfolgen und moderner Musik entspricht der Beitrag dem Stil zeitgemäßer Youtube-Clips.
Nachtrag 2: Ein Leser hat dankenswerterweise mal die Videos anderer Streitkräfte in den Kommentaren verlinkt, der Übersichtlichkeit halber stelle ich sie hier direkt rein:
Grundsätzlich finde ich die neuen Videos gut und werden die Zielgruppe besser ansprechen als die bisherigen Filmchen der IMZ. Soldat zu sein darf auch im Film ruhig mal cool aussehen.
Im aktuellen Film gefallen mir zwei Dinge nicht:
1. die hinzugefügte Nationalhymne
2. immer wieder das gleiche Bildmaterial.
Ansonsten eher gut!
Mir gefällt das Video (und als 21-Jähriger darf ich wohl von mir behaupten, die angesprochene Zielgruppe dieses Videos zu sein). Mir wird die Problematik eines „Zerrbild[s] des Dienstes bei der Bundeswehr“ nicht recht klar. Was hätte der werte Herr denn stattdessen lieber gesehen? Ausfegen der Stuben, Beziehen der Betten, eine marschierende Truppe? Es ist doch grundsätzlich so, dass JEDER Versuch der Bundeswehr-Werbung konsequent zerrissen wird. Zeigt man Soldaten beim Errichten von Dämmen gegen Hochwasser, dann heißt es, die Kampfeinsätze würden nicht erwähnt und die Jugend getäuscht. Zeigt man Bilder von Gefechtsübungen ist es angeblich alles ganz böse martialisch und würde die Truppe zu einem Haufen von Killern degradieren, die auch dieselbe Sorte Mensch anzöge. Wer eine Berufsarmee will (und das war ein bemerkenswert großer Teil sowohl in der Zivilbevölkerung als auch in der Truppe), der muss damit leben, dass ab jetzt auch Marketing verstärkt öffentlich gezeigt wird.
Kurzum: Berufsnörgler wird es immer geben.
Die Formulierung klingt ganz stark nach den GRÜNEN.
Danke an Hekto. Sehr schön zusammengefasst.. Und ich kann mich dem nur anschliessen. Zielgruppenorientiert. Die meisten Facetten des Soldatenberufs aufgezeigt. Was mir besonders gut gefällt ist die musikalische Untermalung des Ganzen.
Hut ab, fein gemacht!
Mir persönlich gefällt das Video und ich finde es ehrlicher als die weichgespülten Spots der Vergangenheit. Neben all den zusätzlichen Aufgaben, die die BW in den letzten beiden Jahrzehnten übernommen hat, ist und bleibt Kernaufgabe einer Armee der Kampf gegen einen Feind.
Nunja. Da die BW ja jetzt auf dem freien Markt um Nachwuchs werben muss und das Patriotismus-Agrument angesichts der Realität der derzeit aktiven BW-Einsätze bei der Zielgruppe eher weniger ziehen dürfte, finde ich die eingestreuten Nationalhymne-Schnipsel noch am wenigsten passend bzw. konsistent mit dem Rest des Videos.
Als langjähriger Gamer kann ich das Killerspiel-Argument nicht nachvollziehen, da diese sich ja gerade durch die Perspektive der ersten Person auszeichnen. Allgemein kann man aber sagen, dass das Video u.A. an den medial trainierten Waffen/Hardware-Fetisch appeliert, wobei zu den Medien heute auch „Killerspiele“ genauso wie andere Spiele und viele Kinofilme gehören.
Das insgesamt suggerierte Bild vom Dienst in der BW ist mit Sicherheit kein repräsentatives, aber das war ja noch nie das Ziel von Propaganda.
Grün bzw. links ist zu offensichtlich,obwohl die Roth´s, Özdemirs, Thierses etc. sich quasi anbieten. Andererseits haben sich hinsichtlich des Inhalts des Spruches in den letzten Monaten immer nur zwei Zeitgenossen entblödet und Gelegenheiten verpasst, ihre Futterluke zu halten, Arnold und Nouripour.
Ich liege aber scheinbar falsch, das www spuckt Agnieszka Malczak als Quelle aus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Agnieszka_Malczak
Das bedarf dann wohl keinerlei weiterer Ausführungen.
Grässliche Kombination aus Nationalhymne und diesem „rockigen“ Hintergrund, für meinen Geschmack auch nicht akzeptabel, so mit der Nationalhymne rumzumachen. Keine wirklich schlüssige Verknüpfung der zwei Elemente „Einsatz/Action“ und „Repräsentation/Patriotismus“, vielleicht sollte man sie zumindest in der Abfolge voneinander trennen. Gerade weil Slogans (Wir.Dienen.Deutschland) oder O-Töne von Soldaten fehlen fragt man sich nachdem man den Lärm ertragen hat: Und was jetzt? Was hat das mit mir zu tun? Dieses Video erinnert mich an diese unsägliche BW-Phrase, nach einer Übung etc. zu sagen dass „schöne Bilder gestellt wurden“. Ja, Bilder wurden gestellt, sie wurden aber nicht wirklich miteinander oder mit einer Aussage („Diene“, ‚Bewirb dich“ etc.) verknüpft.
So ein Video hätte man auch selber aus irgendwelchen Schnipseln auf Youtube zusammenstellen und mit ein bisschen Rammstein mischen können.Da sind die neuen Videos der BW mit dem neuen Slogan deutlich besser. Vielleicht wollte das Bundespresseamt aber auch nur irgendwie seine Existenzberechtigung nachweisen.
Auch ich kann mich mit dem Spot durchaus anfreunden,
ich persönlich finde die Spot von Wir.Dienen.Deutschland gelungener und würde diese auch im Fernsehen begrüßen.
Die Bilder demonstrieren aber deutlich, dass es sich bei der Bundeswehr um eine Armee im Einsatz handelt. Natürlich sind es überwiegend gute Bilder für die Bundeswehr, aber was erwartet man von einer Werbung? Die Bundeswehr wäre schlecht beraten wenn sie sich in der eigenen Werbung negativ darstellt.
Sehr positiv empfinde ich, dass hier nicht der Typus angesprochen wird der seine zivile Ausbildung (Gesellenbrief, Meisterbrief, Studium) bei der Bundeswehr machen will, sondern konkret Menschen angesprochen werden die Soldat werden wollen und genau solche wird die Bundeswehr in Zukunft brauchen.
Einzig die Musik empfinde ich mit meinen 24 Jahren nicht als passend. Die Nationalhymne zu zerstückeln und in Teilen mit Rockmusik zu unterlegen passt nicht. Hier hätte ich gehofft, dass man entweder die Hymne alleine stehen lässt (auch in Auszügen) oder über eine E-Gitarre die Melodie einspielt (kling übrigens sehr gut).
Von dem Egoshooter-Argument halte ich nichts das Video zeigt einfach ein Teil der Realität einer Armee die vor den Deutschen viel zu lange nicht bewusst war oder nicht bewusst sein sollte.
Ich kann auch nach vielen Gesprächen mit potentiellen Interessenten sagen, dass Ehrlichkeit am längsten währt. Es bringt nichts junge Menschen mit Studium und Ausbildung zu locken und ihnen dann nach 2-6 Jahren die Einsätze schmackhaft zu machen. Ehrlichkeit vom ersten Tag an ist gefordert – dazu gehört auch sich als Soldat mit dem Thema Einsatz, Tod und Verwundung sowie dem Schusswaffengebrauch gegen Menschen auseinanderzusetzten – dieses Ehrlichkeit vor Bewerbern sollte man auch gegenüber dem Rest der Bevölkerung aufbringen können.
Ich bin mir ganz sicher, das die gute Frau Malczak (sowie die sonstigen üblichen, verdächtigen Berufsverwirrten von Roth bis Ströbele) den Dienst in unseren Streitkräften fundiert, objektiv und reflektiert bewerten können. Von daher bitte ich von jeglichen reflexartigen Vorverurteilungen abzusehen!
Zum Video: Gefällt mir, wobei es mit etwas zu schnell geschnitten ist. Aber da ich auf die Mitte der 30´er zugehe gehöre ich ja auch nicht mehr zur Zielgruppe. Ich wurde aber auch von früheren Kampangen getäuscht und zum mehrjährigen Dienst bei der Fahne überredet.
Klar ist das ein überspitzes Video und über die Einbindung der Nationalhymne kann man geteilter Meinung sein – für mich passt sie nicht so richtig rein – vielleicht hätte man eine rockigere Variante nehmen sollen (wenn überhaupt)? Zum Inhalt: Keine Institution wird doch wohl Eigenwerbung mit der Darstellung von eher unspektakulären Alltagsszenen machen, oder? Ich meine, wenn ein Autohersteller ein neues Fahrzeug präsentiert, dann auch nicht im Stau oder auf dem Parkplatz, sondern bei besonders dynamisch wirkenden Fahrszenen. Wie soll denn ein realitätsgetreues Bild, wie es die Grünen (sorry Thomas) fordern, aussehen? Gelangweilte Soldaten in stundenlangen Powerpoint-Vorträgen? Kaffeetrinkenden Stabsarbeiter? Technischer Dienst vor der Benutzung? Das Video ist kein Dokumentarfilm, sondern Werbung, nichts Anderes. Und übrigens keine so übel gemachte Werbung…
P.S. Überraschend nur, dass die Bell und nicht der Tiger gezeigt wird- vielleicht wollte man auf Nummer sicher gehen, weil der Minister womöglich statt 40 Tigern bald nur noch 0 will ;-)
Das Video, dessen „Bilder und Musik … teilweise einem Ego-Shooter [gleichen] und … so ein Zerrbild des Dienstes bei der Bundeswehr [entwerfen], ist cool.
Eine kurze Umfrage in meinem Bereich zeigt: es wird von der potenziellen Zielgruppe akzeptiert.
@ T.S. : RAMMSTEIN geht nicht, weil die Band ja auch auf Radio Andernach nicht gespielt werden darf.
@Thomsen: darf sie nicht? Wegen des rollenden R und dem auch sonst sehr „deutsch“ klingenden Gesang des Frontmannes? Oder gibt es dafür eine andere Begründung?
Mir fehlt auch eindeutig der Claim! Zumindest am Ende hätte dann doch kommen müssen: „Bundeswehr.Wir.Dienen.Deutschland.“ So ist es ein nicht ganz stringenter Markenauftritt.
Ok, es haben ja alle gemerkt, die oben zitierte Kritik kommt von Agnieszka Malczak, Bundestagsabgeordnete der Grünen:
http://www.gruene-bundestag.de/cms/presse/dok/396/396818.dienst_bei_der_bundeswehr_als_ballerspie.html
Ich wäre allerdings dankbar, wenn die Kritik an Politikern bestimmter Parteien nicht in persönliche Beleidigung ausarten würde…
Die Richtung stimmt, aber an der Umsetzung hapert es mal wieder!
Ich denke, fast jedem Jugendlichen, der sich nur ein bisschen mit der Bundeswehr als potentiellen späteren Arbeitgeber auseinandersetzt, wird schnell auffallen, dass es sich bei diesem Video lediglich um einen Abklatsch bereits bekannter Bilder handelt. Und das ist – um es mal auf den Punkt zu bringen – langweilig!
Bis auf den martialischen Grundton und dem damit verbundenen Schnitt gibt das neue Video nicht viel her. Ich persönlich finde sogar manch aneinander gereihte Szenenfolge etwas unpassend – gerade am Anfang mit den Familien am Wattenmeer und kurz darauf verschießt eine Fregatte einen Lenkflugkörper. Was ist das denn bitte für eine Aussage?!
Es stimmt zwar, dass Videoclips für die Nachwuchswerbung heutzutage einem Videospiel ähneln müssen. Nicht mehr das Militär, sondern die Gamer-Branche gibt den Ton vor. Während Spiele aber fiktiv sind und die Macher sich für gewöhnlich wenig um ethische Fragen kümmern, liegt m.E. genau hier die Schlüsselqualifikation der modernen Personalgewinnung!
Ja, die Bundeswehr darf martialisch auftreten, um das Interesse von jungen Leuten zu wecken. Aber die Verantwortlichen sollten doch bitteschön ein wenig mehr investieren, als bloß in die Schublade zu greifen. Ich will nicht wissen, wie viel Geld (wieder) für etwas rausgeschmissen wurde, was ein Laie mit iMove und youtube in kürzester Zeit selbst geschafft hätte.
Die Bundeswehr sorgt mit diesem Video leider erneut für einen kleinen Skandal, der eigentlich gar keiner sein dürfte.
Ich meine mich erinnern zu können, dass ich das Video schon vor Monaten mal auf YouTube gesehen habe. Auch damals fand ich die musikalische Untermalung schon grauenhaft. Außerdem sticht das Video aus allen anderen BW-Videos heraus und ist auf der BW-Youtube-Seite nicht zu finden (oder?)
Nur wird da wieder der Mythos geschürt das jeder der beim Bund anheuert Kampfpilot, Hubschrauberpilot, Elitekrieger oder U-Boot- Kommandant wird. 4 von 5 Leuten machen Büroarbeit, sitzen in der Schreibstube und sorgen dafür das den Frontsoldaten das Klopapier und die dienstlich gelieferten Schnürsenkel nicht ausgehen. Die Masse ist in den rückwertigen Diensten.
Hallo,
Ich finde das Video zwar nicht gerade optimal umgesetzt, aber definitiv akzeptabel.
Man kann auch ganz klar die Tendenz in Richtung US-amerikanischer Militär-Werbevideos sehen.
Bereits als die Wehrpflicht ausgesetzt wurde, war klar, dass sich die Bundeswehr nun mehr am US-amerikanischen Vorbild orientieren muss. Das vorliegende Video ist der beste Beweis dafür und meiner Meinung nach auch das erste Werbevideo der Bundeswehr, das wirklich funktionieren könnte. In Zukunft werden wir wohl mit mehr patriotischen und auch actionlastigen Werbekampagnen rechnen müssen.
Ich finde es zwar nicht gut, alleine auf Spaß oder wie hier auf Action zu setzen, aber es ist immer noch ein Werbevideo. Dämme bauen ist zwar politisch weniger verfänglich, aber einfach keine Kernaufgabe der Bundeswehr.
Wer die Wehrpflicht aussetzt, muss die anderen Rekrutierungsmöglichkeiten voll ausschöpfen. Da bleibt keine andere Wahl.
MfG,
DaBenn
@Hekto: Zustimmung.
Meine Meinung aufgeschlüsselt: Musik: Gut. Bilder: Auch gut (zumal auch mein Arbeitsgerät zu sehen ist….)
Allerdings hätte man sich die Nationalhymne zu diesen Bildern sparen können.
Dann lieber zwei Spots, einen der an das Nationalgefühl appelliert, also Wachbattalion, Vereidigungen, Formaldienst etc und einen Zweiten, der „Action“ zeigt.
Denn hier geht es um Werbung. Schon seit Jahren ärgere ich mich über Sprüche wie: „Du willst bei vollem Gehalt studieren?“. Zum Heulen. Dann lieber so etwas wie es hier gezeigt wird. Aber bitte trennen und zwei verschiedene.
Auf der anderen Seite: Solange die Haupt-Werbeseite immer noch die URL: Bundeswehr-minus-Karriere-Punkt.de hat, ist sowieso Hopfen und Malz verloren (Letztens musste ich diese URL das erste Mal ausgesprochen im Radio hören, konnte mich kaum halten).
NACHTRAG: Wer sich über das Zeigen von Waffen und Explosionen wundert oder beschwert möge doch mal überlegen, für wen hier geworben wird.
Wie es oben schon steht: Die Bundeswehr ist eine Armee. Kein Technisches Hilfswerk oder Hilfspolizei im Ausland.
Ich verweise immer wieder gerne auf die Werbespots der Royal Marines des Vereinigten Königreichs. Zu finden bei YouTube. („99.99% need not apply“) Gerne so auch in Deutschland!
@ energist: Treffer zehn Figur.
Wenn das Video diese Klientel in „Entsetzen“ versetzt und ihr nicht „sensibel“ genug ist, dann hat die Bundeswehr offenbar endlich mal was richtig gemacht. Für ernstzunehmende Armeen gilt: „99% need not apply“, und eine gepiercte „Sprecherin für Abrüstungspolitik“ mit betonter Distanz zu Deutschland und allem Militärischen wäre wohl auch dann nicht zum bewaffneten Dienst für Deutschland zu motivieren, wenn im Video rosafarbene Ponies zu sehen wären.
Die Dame ist Jahrgang 85 (!) und ihr Lebenslauf ist angesichts ihrer derzeitigen beruflichen Tätigkeit erschreckend – aber auch nachvollziehbar. Hier passt ausnahmsweise der Satz: „Die ist ganz schön grün hinter den Ohren“.
Die kann doch niemand ernst nehmen. Ich bitte euch.
Video geht voll in Ordnung – der Musik-Mix dafür gar nicht
Das ding ist gut. fertig. jeder wird immer was auszusetzen haben. ein paar schnitte haben mir auch nicht gefallen, aber was soll’s. wichtiger ist, es gibt endlich coole spots, die den beruf als soldat für die jugend attraktiv und einigermaßen ehrlich darstellen.
wer versucht die philosophischen aspekte des jedi-rittertums hier zu integrieren wird einfach nicht genug soldaten werben. der beruf muss interessant, anerkannt und einigermaßen gut bezahlt sein.
man möchte nach seiner berufswahl nicht der depp vom dienst sein. im internationalen vergleich mit den streitkräften anderer nationen überigens auch nicht. ein gewisser „coolnessfaktor“ ist einfach notwendig.
Agnieszka Malczak: „Politik kann tatsächlich Spaß machen“. In der Tat! Habe mich köstlich über ihre Aussagen amüsiert und hoffe auf mehr davon.
http://www.gruene-bundestag.de/cms/abgeordnete/dok/351/351445.wehrpflicht_wegtreten.html
to Topic: Super gemacht, sehr gute Farbwahl…kein langweiliges BW-Blau,..eher das „Schöne-Gelbe“.
Nur die Nationalhymne passt nicht rein. Ansonsten sehr gut!
MkG
[Nö, da grätsche ich rein, wenn es sexistisch wird, sorry. Habe deshalb diesen Kommentar editiert. T.W. ]
Danke, der zweite Absatz ist wirklich großes Kino. Köstlich. Gut, sie ist noch jung und möchte die Welt verbessern…
Aber sie scheint in der Politik bereits einiges gelernt zu haben. Sie redet viel, hat zu allem eine Meinung, wird dabei aber nie konkret und legt sich daher auch nicht fest.
Zitat:
„Hier will sie an Abzugsstrategien mitwirken und ist gleichzeitig überzeugt, dass der zivile Aufbau am Hindukusch vorangetrieben werden muss. Polizei- und Sicherheitskräfte vor Ort müssen besser ausgebildet werden. Dem ISAF-Mandat hat sie nicht zugestimmt, einen Sofortabzug aller Kräfte hält sie aber auch nicht für den richtigen Weg. Schockiert haben sie Berichte auf der Internetplattform WikiLeaks über amerikanische Angriffe auf Zivilisten. Umso wichtiger sei es, die Zivilbevölkerung zu unterstützen und auf friedliche Lösungen hinzuwirken.“
Das Studium noch nicht beendet und keinerlei Berufserfahrung. Na ja, ich sage dazu nichts.
Um vielleicht den Bogen zurück zum Video zu kriegen:
Die Werbung anderer Nationen:
US Marines: http://www.youtube.com/watch?v=5hbTDolkEhs
Royal Marines: http://www.youtube.com/watch?v=oOKccJnILUo
Kanada: http://www.youtube.com/watch?v=Xm5AZze_A_E
Frankreich: http://www.youtube.com/watch?v=RamMieNvJ6E
Nur zum Vergleich mit den anderen, befreundeten Nationen.
Jack Nicholson hat dazu alles gesagt, was nötig ist: http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=hopNAI8Pefg#t=13s
Auch Rainer Arnold kann ich nicht mehr ernstnehmen: „Es wird eine Klientel angesprochen, die anfällig für Gewaltbereitschaft ist…“
Wer nicht „gewaltbereit“ ist, wäre ja auch mental kaum dazu in der Lage, Dienst an der Waffe zu leisten. Nur ein völlig weltfremder Pazifist sieht in „Gewaltbereitschaft“ grundsätzlich etwas negatives.
Ich gratuliere der Bundeswehr daher zu diesem Video. Es lockt die Pharisäer und Phrasendrescher aus der Reserve und verdeutlicht auf indirekte Weise aber eindrucksvoll, wie tief die Kluft zwischen Politik und Realität geworden ist. Ich bin gespannt, wer sich noch mit verbalen Ergüssen der zitierten Art selbst bloßstellt.
Wenn sich die Grünen über das Video moralisch entrüsten, dann scheint die Bundesregierung/Bundeswehr etwas richtig gemacht zu haben.
Vom rein ästhetischen her ist da für mich zu viel sepia, aber das ist Geschmackssache. Das Video ist okay. Schaden für die BW kann ich nicht mal mit drei ATÜ auf dem Kessel in konstruieren; da wollen sich Politiker der 3. oder 4. Reihe mal ein bisschen vor den Mikrophonen profilieren. Es sei ihnen gegönnt.
Das (mit Abstand!) beste Video der BW ist mEn derzeit das lange Video von Wir. Dienen.Deutschland. Wie mir scheint, hat man aus der Emnid-Aktion wirklich was gelernt.
Im Prinzip hat sie mit ihrer Aussage erstmal Recht.
Anders als als Zerrbild kann man das Video kaum bezeichnen.
Da es aber so gewollt ist und die Bundeswehr kaum jemanden will der das nicht erkennt (Hoff ich zumindest; zu Wehrdienstzeiten waren einige denen ich zugetraut hätte nach dem Video sich enttäuscht zu beschweren), sehe ich das als nicht weiter tragisch.
Rein von der Machart ist natürlich die Musik auch noch ziemlich schlecht zusammengemixt, aber man scheint noch in der Lernphase.
Mich hätte das allerdings nicht angesprochen, ich bin mit Mitte 20 aber auch schon über der Zielgruppe ;).
Ich persönlich würde es bevorzugen einen Hauch mehr Realität in die Spots zu packen, auch im Alltag finden sich noch einige interessante Bilder (Sport, Hindernisbahn, etc.). Damit ließe sich auch noch der Kameradschaftsaspekt abbilden und es würde auch kein Zerrbild mehr sein ;).
Endlich mal ein Video mit ein wenig Pep. Sicher trifft es die Zielgruppe. Warum gibt es wohl soviele Videos z.B. bei youtube und anderen Seiten wo mit entsprechender Musikuntermalung Einsatzbilder bzw. Videos gezeigt werden? Weil die jungen Leute es gut finden. Ich will Personal anwerben und mich präsentieren? Na dann muss ich die Sprache dieser Zielpersonen sprechen. Da kommt man nicht mit langweiligen Amtsschimmelvideos weiter.
Richtig so, endlich ist da mal jemand aufgewacht und hat sicherlich gegen viel Widerstand so ein Projekt durchgesetzt. Wünsche mir von solchen „mutigen“ Versuchen. Ich denke es wird sich zeigen dass diese Art der Präsentation besser ankommt als alles was davor versucht worden ist. ;)
Frau Malczak spricht von einem Zerrbild des Dienstes bei der Bundeswehr. Das muss man sich von einer Politikerin anhören, deren Partei namens „Bündnis 90/Die Grünen“ Soldaten nach Afghanistan schickte und bis zuletzt das Image vom „Brunnen bohren“ verteidigte – während der Bundeswehr militärische Ausrüstung bewusst vorenthalten wurde.
Über dieses Zerrbild würde ICH viel lieber sprechen, werte Frau Malczak.
Mir gefällt das Video, ich habe zwar nichts davon in während meines Wehrdienstes (87/88) erlebt oder bin schon zu alt, mich daran zu erinnern. Aber es handelt sich um Werbung, da zeigt man weder ödes Nichtstun, schnarchende Kameraden mit Schweissfüssen, noch Rollstuhlfahrer. Sich darüber aufzuregen ist ebenso einfach wie billig.
Jetzt ist das Video deaktiviert…
Schade, das Video ist nur noch als privat markiert. Kann jemand von Ihnen mir einen Link wo man es trotzdem abspielen kann, bzw. das Video schicken ?
Da ich altersmäßig und vom Status her nicht zur Zielgruppe gehöre, verfehlt es auch ganz klassisch seine Wirkung bei mir.
Ebenso verfehlt es seine Wirkung bei Herrn MdB Arnold, Frau MdB Malczak und sicher der/ dem einen oder anderen MdB. Ich empfinde das als normal.
Als wenig normal empfinde ich, wie es im Bendler Blog dazu in Bezug auf Frau MdB Malczak richtigerweise heißt: „Pippi sang dazu: “Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt.” http://bendler-blog.de/ , bzw: Transparenz zu fordern, gleichzeitig sich gegen das Zeigen militärischen Geräts/ von Militärhandlungen/usw. in einem Webvideo zu verwahren. Das zu fordern, ist in meinen Augen unzweckmäßig und unlauter. Die Assoziation zu einem „Ballerspiel“, wie der Pressemitteilung zu entnehmen http://www.gruene-bundestag.de/cms/presse/dok/396/396818.dienst_bei_der_bundeswehr_als_ballerspie.html , ist ein eher grotesker Versuch die Nachahmung der Realität seitens der Ego-Shooter umzukehren in: die Realität ahmt Ego-Shooter nach.
Aber ich möchte hier einige Gedanken aufgreifen, die auch der Minister so in diesem Duktus äußerte: Ich empfinde es ebenfalls als wichtig, Nachwuchs nicht nur mit Geld und schicken Bildern (=Wecken der Abenteuerlust) zu werben.
Es gilt auch weiterhin Tugende wie Treue, Ehre und Stolz demokratisch zu besetzen und zu demokratischen Werten erwachsen zu lassen und als solche dann als Werbemittel einzusetzen. Treue gegenüber dem dt Volk, der demokratischen Verfassung und dem frei und demokratisch gewähltem Parlament als „Auftraggeber“, dem demokratischem-rechtsstaatlichem-freiem Vaterland gegenüber zur Ehre gereichen in dem man seinen Dienst sehr gut verrichtet und Stolz empfinden einem demokratischem Staat zu dienen, seien als stichwortartige Ausführung genannt. Und dies darf/ sollte man sich meiner Meinung nach auch nicht wegnehmen lassen-weder aus politischer Opportunität heraus, noch weil diese Worte/ Begriffe von der dt Rechten mißbraucht wurden und werden bzw. von der dt Linken deshavouiert werden.
Ich meine, diese Werte halten auch im Feuer, zu einem Moment in dem die Höhe des Gehaltsschecks zwangsläufig sekundär wird, wenngleich eine angemessene Entlohnung natürlich wichtig und umzusetzen ist.
Mir persönlich kommt das im Video zu kurz -trotz Verwendung der Hymne-, bin aber wie gesagt nicht die Zielgruppe und wohl schlichtweg zu alt.
An Frau MdB Malczak hätte ich lediglich die zwei Fragen: Was meint sie denn -als angehende Politikwissenschaftlerin-, warum die Bw auf solche Werbemaßnahmen und auf ein, überwiegend monetär unterlegtes, Attraktivitätsprogramm seinen Schwerpunkt legt, ja legen muss? Wer hatte denn nicht unmaßgeblichen Einfluss der Veränderung unserer Youngsters als Zielgruppe in eben diese Richtung?
P.S.: Die Fragen unterstellen explizit nicht, dass junge Menschen heutzutage keine Werte mehr hätten, diese nicht als Maßstäbe erkennen und ausleben könnten/ würden.
Wir.ziehen.den.Schwanz.ein.
@Orontes: Wir.haben.gar.keinen
ein paar stunden nicht aufgepasst und schon hat man´s verpasst, dass kann doch nicht sein.
Und was bedeutet „privat“, kommt jetzt nur noch ein erlauchter Kreis an das Video?
Sascha Stoltenow hat es bereits erwähnt.
Jack Nicholson hat dazu alles gesagt, was nötig ist:
Jetzt auch in Deutsch:
http://www.youtube.com/watch?v=4_LfaoMZm1E
;-)
Bei allem Verständnis für die Begeisterung ansichts eines Videos, das auf Action und Patriotismus setzt, würde mich mal interessieren, in welchen Zielgruppen denn zukünftig die Bedarfsdeckung schwierig sein wird:
Wird es also eng bei den SaZ 4-Mannschaftern die fit und kampfbereit sein sollen oder wird es eng bei den SaZ 8/SaZ 12ern die man als Fm-Techniker, Mechaniker (schonmal mit Gehältern in der Metallindustrie verglichen?) und Offiziere (u.a. San) braucht?
Habe es nicht mehr genau im Kopf, aber ich glaube mich daran zu erinnern, dass es den Prognosen nach eher bei der letzteren Gruppe knapp werden soll.
Ist zwar schön, wenn man Videos hat, die derzeitigen Soldaten, Reservisten und Bundeswehr-affinen Zivilisten gefallen, aber das Video soll ja schließlich der Nachwuchsgewinnung dienen.
@ll
ich könnte mir vorstellen, dass angesichts der aktuellen politischen Debatte in Sachen Europa und Deutschland sowie des morgigen Besuches in Berlin dieses video nun völlig daneben liegt aus Sicht des Kanzleramtes……ich hoffe, dass einigen Nerdokraten im BMVg mal richtig der allerwerteste aufgerissen wird
Gut gebrüllt und doch gekuscht. Mein Gott ist das beschämend…
Hat denn in den Ministerien keiner mehr Eier?
Zu Arnold möchte ich mich eigentlich nicht äußern. Nur sollte man auch daran denken, dass die Rufschädigung für die Bundeswehr noch größer wird, wenn man Leuten wie Arnold das Feld überlässt. Denn diese Bundeswehr wird dann keine Bundeswehr mehr sein, sondern ein weichgespültes THW.
@T.S.: Sollen SaZ 8, 12, BS, Offiziere und Ärzte nicht fit und kampfbereit sein?
Oder ist es nicht vielmehr so, dass ein solches Video die Menschen überhaupt erstmal dazu bringen soll, sich mit dem Beruf des Soldaten auseinander zu setzen?
Und das, denke ich, schafft es. Bei aller berechtigten Kritik,
Eine Armee ohne Rückgrat. Das SPD-Briefchen ist ein reiner Witz.
Arnold war ja auch einer der Politiker, die den Einsatz der Panzerhaubitze 2000 in Afghanistan als ein falsches Signal bewertete.
Diese Political correctness kotzt mich langsam an.