Die Freunde von der Artillerie: Knapp vorbei…
Dieses Video ist was für die Freunde der Artillerie: Irgendwo bei Kundus in Nord-Afghanistan schlägt ein (deutsches) Geschoss – aus der Panzerhaubitze 2000? – recht knapp vor einem (deutschen) Fahrzeug ein.
(Ein Beleg für das, was ich in Vorträge zum Thema Social Media immer wiederhole: Irgendeiner hat immer ’ne Kamera dabei. Das Video haben die Bloggerkollegen von Soldatenglück entdeckt.)
Nachtrag: Das Video wurde inzwischen entfernt, findet sich aber hier noch im Internet (danke für den Leserhinweis).
Also für mich sieht das nach mehr als 25 Metern aus.
Für mich siehts übrigens eher nach einem Nebel- als nach einem Übungsgeschoss aus. Wobei auch bei diesen 25m plus schon Danger Close ist.
Wie heißt es ochmal? – Die Artillerie kennt weder Freund noch Feind, nur lohnende Ziele.
Scheint so, als ob die Geschoße von links kommen, da hat sich wohl jemand ein klein wenig „verschätzt“… man sieht ja auch links im Hintergrund weitere Einschläge bei 0:38, die liegen wesentlich weiter ab der eigenen Kräfte. Aber sind das wirklich Nebelgranaten der PzH2000? Nicht eher nur Mörser?
„Ich hab‘ auch gleich Durchfall!“
:-D
Einer der Besatzungsmitglieder präzisierte es ganz schön: „Alter, sind die bescheuert??“ Da fällt mir ein:
[…] Kennt nicht Freund, noch Feind – nur lohnende Ziele […] :-)
Weite Streuung. Ich hätte vermutet die liegen dann näher beieinander.
Da kommen doch alte Munsterlager und Bergen Gefühle der 80er auf… Himmel…Sind noch zwei Unterwegs. Aufschlag? Kommen. Aufschlag warten Sie. Kommen…
Das Video zeigt m.E. das häufig für Übungsschießen verwendete Gelände auf der Westplatte. Es sind definitiv Nebelgeschosse – aufgrund der Geräusche würde ich es auch als Artilleriegeschoss identifizieren.
Die „Streuung“ kommt daher, dass die einzelnen Geschosse auf einer Achse verteilt werden, um eine Nebelwand zu bilden.
Was auch immer dort passiert ist – die eigene Truppe ist verdammt nah dran. Auch Nebelgeschosse können tödlich sein, wenn man damit getroffen wird. Der Nebel ist übrigens nicht wie im Video erwähnt giftig.
Hammer Six
Streuung ist normal im Einsatz. Sicherheitsabstände rechnen das ein. Die Beobachter sind zu nahe dran. (Ziel)-Ortungsfehler oder Richtfehler oder Ungehorsam?
Siebrauchen 10sec um das Kommando Halt Feuer Halt abzusetzten. Ein Feuerschlag ist dann schon vorbei. Zum Glück für den Kameramann nur eine Salve und nur Nebelgeschosse. Mit einem Sprenggeschoss hätte das sehr böse ausgehen können.
Gillt 25m bei der 155mm Artillerie eigentlich nicht als Volltreffer?
Wie dem auch sei, war ein Nebelgeschoss. Passiert halt im Krieg…leider vielleicht auch mal mit einer HE und Vorzündung.
„Vier meiner Söhne waren bei der Wehrmacht, der fünfte war bei der Artillerie“
:D
Was mich wundert, diese Geschosse (DM125)haben doch so eine Art Rauch-Bomblets und sollen eigentlich im Flug zerlegen, scheinen aber als ganzes eingeschlagen zu sein und einzelne Submunition hat sich erst nach dem Aufschlag verteilt und raucht vor sich hin.
Absicht? Oder Munitionsversager?
Scheint aber bei allen Einschlägen so zu sein
Ein Geschoss besteht aus 4 Nebelkörpern, die auf 30m Höhe ausstoßen sollten. In der Tat liegen die hier sehr eng beisammen, was aber aus einer nicht exakt ermittelten Zielhöhe resultieren könnte. Die Höhenangaben in den Karten sind in diesem Gebiet sehr ungeau.
Hammer Six
Um Hammer Six zu ergänzen…es ist eine Zündereinstellung die bei nicht korrekten Höhenangaben auch mal auf dem Boden aufschlagen können.
@hammer six
Das vermuten die Soldaten im Video auch. Der angesprochene „Durchfaller“ im O-Ton des Videos könnte ein nicht zerlegtes Nebelgeschoss meinen.
Gründe:
Zündereinstellung falsch, Zündversager, falsche Zielhöhenangabe, Überlagerung des Geschosses mit Versagen der Ausstoßvorrichtung, Transport- und Lagerschäden, Fertigungsmängel etc.
WIe kann es bei GPS-Zielortung zu falschen Höhenangaben kommen? DIe Karte wird doch zur Ermittlung der Zielkoordinaten gar nicht benutzt. Das GPS liefert doch Koordinaten und Höhenangaben?
@Jeff Costello:
Zielkoordinaten werden nicht immer mit GPS vermessen. Ich behaupte mal, sogar öfter mit Karte als mit GPS. MIt dem GPS bestimmt man maximal den eigenen Standort. Vom eigenen Standort gibt es dann mehrere Möglichkeiten, um zur Zielkoordinate zu gelangen. In einem Land, in dem alles gleich aussieht eine echte Herausforderung.
Selbst wenn ich aber ein GPS zur Poistionsbestimmung nutze, sind die Systeme nicht sehr präzise in der Höhenermittlung. 20-30m Abweichung sind „Normal“ …
Ein gerne unterschätzter Faktor ist das Wetter. Stimmen entweder Druck oder Temperatur oder Wind oder Feuchtigkeit nicht, geht die Murmel ihre eigenen Wege. 25 m Abweichung aus (bei PzH 2000) bis zu 40 km Entfernung sind wenig bis nichts.
Es sieht fast so aus, als hätte da jemand bei einer Übung Beobachterstandort mit Zielansprache verwechselt. Das kommt immer wieder mal vor. Darum hätte ich seinerzeit schleunigst Fersengeld gegeben. Rauch auf B-Stelle heißt /hieß nämlich, daß der eigentliche Segen erst noch kommt. Und in der Tat – bis das „Feuer Halt!“ durchkam, hat es dann doch ein bisschen gebraucht.
Eigentlich haben alle Beteiligten Glück gehabt. Eine Sprenggranate, die mit Doppelzünder 10 m über dem Boden platzt, hätte die Kameraden mehr als erschreckt.
GPS kennt ja nicht die Höhe über dem Grund, sondern nur die Höhe über NN, die Granate bräuchte da schon einen eigenen Höhenmesser, wenn man es genauer haben will. Die Ungenauigkeit von GPS kann man sich zudem als Kugel um den wahren Ort vorstellen, die Konzentration auf den Kreis kommt bei der Navigation aus dem Umstand, dass einem die Höhe in der Regel egal ist.
tja ja.
physics sucks ;-))
…..da brauchen wir doch ein app…….
train as U fight and fight as U train………Gelächter
@Jeff Costello
GPS ist für die Höhenbestimmung schlecht zu gebrauchen. Das hat technische Gründe, liegt aber auch daran, dass die Erde sehr ungleichmäßig geformt ist. Das zugrundeliegende Geodaten Modell ist daher sehr wichtig. Aber auch im Idealfall ist der Fehler bei der Höhe sehr viel größer als bei Länge und Breite.
Für präzise Zünder nach Höhe über dem Boden ist es einfacher Dinge wie Luftdrucksensoren oder Radar-Altimeter zu verwenden
Nach meiner Erinnerung verfügen deutsche Nebelgeschoße über Zeit- bzw. Doppelzünder (Zeit+Aufschlag). Oder wurden hab ich da was verpaßt? Wenn nicht, dann ist es die mehr oder weniger große Erfahrung der Feuerleitung die richtige ZEIT für den Zünder festzulegen. Ganz ohne GPS. Alte Schule.
Zu übe wie du kämpfst: Mittlerweile erleben ja sogar JFST den ersten scharfen Schuß 155mm im Einsatz (mal wieder ein Beispiel für fehlende Koordination). Vom Einsatz her denken?
Es gab mal Zeiten da gab es für angehende KpChef den Lehrgang „Soldat im Feuer“. Wäre wohl gerade heutzutage gut angelegtes Geld – nicht nur für KpChefs.
@ Bang50:
Stimmt, alles was innerhalb von 50 Metern um das Ziel lag galt als Treffer, ist bei der normalerweise verwendeten Munition und der Streuung auch verständlich wenn es sich um Sprengmunition oder Bombletts handelt. Gilt aber nur beim Einschießen, also beim ermitteln von sicheren Schießgrundlagen auf ein überaschend neues Ziel. Für Nebel sollten schon vorher sichere Schießgrundlagen herschen, entweder durch genaue und aktuelle Wetterinformationen oder durch das Einschießen auf einen Erdvergleichspunkt, der liegt aber ca. 2 KM vom Ziel entfernt.
@ Memoria: dafür haben wir keine Munition.
@Thomsen:
Die Antwort hatte ich bereits erwartet. Es wird zwar weniger geschossen, aber was spricht dagegen, wenn geschossen wird (z.B. bei den Lehrgângen in I.-O. Vorüben ILÙ, GefSchießen, etc.) zumindest JFST und weiteres Schlùsselpersonal dazuzuholen?
Wohl nicht nur ein Geld-, sondern auch ein Prioritäten- und Kommunikationsproblem.
@Werferfehler…sehr interessant. Danke!
Ich gebe zu, mit der Logik die hinter dem schießen ohne Sichtkontakt, auf Kriegsfuß zu stehen.
Deshalb ergreife ich jetzt mal die Gelegenheit beim Schopf und stelle vielleicht ein paar blöde Fragen.
1. Ich kenne vom schießen mit dem Gewehr den „Ölschuss“, welcher stets ein Ausreißer ist. Wenn mich nicht alles täuscht, ölt die Artillerie ihre Rohre? Wenn ja, schießt man diesen Ölschuss einfach irgendendwo in die Heide?
2. Wie funktioniert die Vorzündung (was ist der korrekte Terminus dafür?) in der Granate. Man weiss mehr oder weniger genau auf welcher Höhe das Ziel liegt, zusammen mit der Rohrerhöhung und der Treibladungsstärke, kalkuliert man die Flugzeit und stellt danach den Zünder der Granate? Oder besitzt die Granate eine Art Annährungszünder? Fälle wie der im Video, wären dann aber ausgeschlossen.
3. Ich verstehe das die PZH 2000 durch ihre technischen Mittel dazu in der Lage ist, ihren eigenen Standpunkt im Raum festzustellen. Dieses in Längen,- sowie in Breitengraden und Höhe auszugeben. Der Artilleriebeobachter steht aber nicht direkt im Ziel. Er kann also nur mutmaßen auf welcher Höhe sich das Ziel befindet. Das Ziel in der Fläche zu finden, sollte hingegen in Zeiten von Laserentfernungsmesser und GPS kein Problem sein. Wie kann man also die Höhe ermitteln?
4. Welche technischen Hilfsmittel besitzt der Beobachter? Der Fennek z.b kann ja durch seinen Laserentfernungsmesser direkt die Position des Zieles als GPS Daten ausspucken. Wie macht der Beobachter eines Infanteriezuges das?
5. Steht kein GPS zur Verfügung, muss die PZH2000 trotzdem noch treffen können. Ich weiss das ist möglich. Das Verfahren dazu war mir schon immer ein Buch mit sieben Siegeln.
6. Ehr am Rande: Bei der US Armee habe ich mal Tabellen mit Sicherheitszonen für eigene Kräfte gesehen. Darin waren die Wahrscheinlichkeiten, von einem Splitter getroffen zu werden aufgelistet. Ich weis noch das ich überrascht war, das z.t auf 700m eigene Kräfte in ungedeckter Stellung noch recht stark gefährdet waren. Wie nahe schießt die BW „normalerweise“ ihren eigenen Soldaten vor die Füße?
Schon mal danke im vorraus ;-)
Besonders interessant ist die Position der Fenneks (die ja der Haubitze die Zilkoordinaten zukommen lassen) , die stehn nähmlich sehr nah bzw direkt hinter dem Eagel,
sieht man im Spiegel, ziemlich am ende des Videos.
@ Memoria: das Erleben der Wirkung des scharfen Schusses hat seine Priorität wohl zugunsten der ILÜ etc. verloren, weil bei „Soldat im Feuer“ halt nichts vom PERI der KPz auf einen extra angeschafften Flatscreen auf der Tribüne übertragen und daneben Häppchen und Getränk gereicht wurden.
Ich seh´s genau so:
– einmal in einem Bunker auf Platzmitte für ein paar Einschläge platznehmen,
– einmal im Reifenhaus hinter der Gummiwand stehen wenn eine Spreng-HGr detoniert,
– einmal BkFst schießen,
– einmal in einem Bunker platznehmen für Direktbeschuss <= 12,7mm,
Alles natürlich NICHT als Verstoss gegen SichBest, sonder entsprechend geplant / vermessen / gesichert.
Hach ja…
Wo alle loben, habt Bedenken,
Wo alle spotten, spottet nicht,
Wo alle geizen, wagt zu schenken,
Wo alles dunkel ist, macht Licht!
http://www.freundeskreis-artillerietruppe.de/images/stories/PDF/zugleich012011.pdf
Ich werde das Pling Pling meinen Lebtag nicht vergessen, als das TMG des benachbarten Marders versuchte den Turmlack bei mir umzugestalten. Und Thomsen, so eine richtige Überollbahn gehört auch dazu, nicht dieser einbetonierte, sehr offensichtlich funktionierende Kinderkram von heute. Schönes Erdloch, stabilisiert mit etwas Wellblech mit vielen Ritzen drinn, so dass der Sand richtig durchrieseln kann, wenn die Erde bebt. Ach waren das Zeiten.
@bang50
zu1. Das Rohr wird vor dem Schuß entölt; die Streuung ist bei der Artillerie Fakt und durchaus gewollt (Flächenfeuerwaffe!). Im Frieden läßt der kluge Leitende erst in die Mitte des Zielraums schießen.
zu2.
Verwendet wird ein Doppelzünder, der bei Aufschlag oder Ablauf voreingestellter Zeit die Ausstoßladung der Nebelkörper zündet. Annäherungszünder sind nur für HE(High explosiv)Geschosse sinnvoll und vorgesehen.
zu3.
Stinknormale Vermessungsarbeit: zB anhängen an einen Punkt (Dreiecksberechnung funktioniert auch in der Höhe); Luftdruckmessung(Höhenunterschiede auf kürzere Entfernung); Karten Geländevergleich.
zu4.
Im abgesessenen Einsatz gibt es das TZG, Laserentfernungsmesser+Richtungskreisel; Zur Not geht auch Kompass und Entfernungsmessung mit Laser bzw einschießen gegen das Ziel.
oder er macht (2) Karten Geländevergleich mit einschießen gegen das Ziel oder einen Vergleichspunkt;
zu5.
GPS liefert nur die Koordinaten FST und ggf des Zieles,abhängig vom Ortungsmittel. Die Feuerstellung sollte immer bekannt sein, da ortsfester Einsatz. Beobachter siehe unter 4. Der Rest ist reine Ballistik und liefert der Feuerleitrechner (Schußtafel); Deshalb muß man bei der Artillerie schneller rechnen als laufen können (kleiner Hieb auf die „Glück ab“ und Wollmützenfraktion)
zu6.
Für 155m HE im Krieg: 200m bei Soldaten in ausgebauten Feldstellungen; 250m in KPZ und SPZ.
Im Frieden, bei Vorführungen liegen die Werte abhängig vom Beschußwinkel zum Teil 10x höher.
Das hier JFST im „Einsatz“ sind, die noch nie einen scharfen Schuß mit der Artillerie als Schießender abgegeben haben halte ich für ausgeschlossen. Scharfschießen ist Bestandteil jeder Fw- und Offz-Prüfung bei der Artillerie. (Bei der Rohrartillerie schießt der Beobachter). Jeder ZgFhr der Kpftruppe muß im Sehstreifenverfahren mit der Artillerie/Mörser schießen können, sonst ist er sein Geld nicht wert und der BtlKdr sollte seinen Offz/Uffz- Weiterbildungsplan überarbeiten.
sry wenn der Schnellkurs Artillerie einige veraltete Begriffe enthalten sollte. Meine Zeit als VB liegt 25 Jahre zurück. Aber auch damals war nie genug Munition da.
@Jeff Costello:
„Der praktische Anteil im JFST-Lehrgang ist zu erweitern.
In Form von Handlungstrainings muss in einsatznahen
Lagen der Einsatz aller verfügbaren Wirkmittel möglichst
auch im scharfen Schuss geübt werden.“
http://www.freundeskreis-artillerietruppe.de/images/stories/PDF/zugleich012011.pdf
Es geht darum, dass die JFST-Angehörigen keine klaren Bilder haben, da z.T. nicht einmal im JFST-Lehrgang scharf geschossen wird.
Sehstreifenverfahren – fragen sie mal den ein oder anderen ZgFhr was das überhaupt ist…
The times are changin‘
@ Roman: oder ein Ritt auf dem hinteren Kampfraum, weil der eigene Bagger ausgefallen ist.
Zum Thema:
ich habe ein Video aus dem 23.Ktgt(?) gesehen, wo die eigene Ari auf ca. 300m Entfernung in ein Stellungssystem des Feindes gefeuert hat. Annäherungszünder, einfach durchgeführte Holzfällarbeiten, sehr imposant. Und dann kam noch der letzte Schuss, der war auch etwas kurz, schätze 100m vor eigener Stellung.
Aus eigenem Erleben kenne ich die M109 noch aus SHILO-Zeiten, so hat man wenigstens mal einen Einschlagkrater selber gesehen.
@Memoria
Die Zeiten ändern sich sehr wohl und manches habe ich durchaus miterlebt. Schließlich war ich nicht nur als VB unterwegs, sondern auch BtlKdr eines RakArtBtl. Aber dass der selbsterhobene; (überhebliche?) Anspruch der größeren Professionalität sowenig eingelöst wird im Heer und bei der Artillerie entsetzt mich sehr.
Seien wir froh, dass wir in AFG nur(!) Ins gegenüberstehen. Nicht auszudenken was richtiges Militär mit unseren Soldaten anstellen würde.
Nun, aber man muss erwähnen, dass das nicht nur uns passiert. Es gab mal ein Video bei Youtube, bei denen Marines Artillerie angefordert hatten und die ersten beiden HE auch auf unter 100m reinkamen. Leider finde ich den Film nicht mehr – allerdings wissen wir jetzt, das Jünger Recht hatte, als er vom Pfeifen der Geschosse erzählte ;-)
Übrigens zum Sehstreifenverfahren: Steht mittlerweile am Panzerinstitut zu MUNSTER noch nicht einmal mehr in den Taschenkarten, geschweige denn auf dem Lehrplan…
Wenn das 25m sind, wurde entweder mit 40mm-Granatpistole geschossen oder meiner ist einen Meter lang :-)
Vll sollte die Truppe einfach das Social Media Handbook nehmen, es lesen, die Do’s und Don’t’s für Facebook und Twitter übersetzen und um Youtube erweitern. Zum nachlesen könnte man dann noch den „OpSec“-Abschnitt dazu tun, dann brauch man auch nicht darüber nachdenken, ob man deswegen Internet und Telefonie verbietet…
Ansonsten find ich es witzig, dass solche Filmchen schneller im Netz sind, als eine Meldung über Bildonline gegangen ist. Und wiederholt befremdet es mich, wenn ich von den Lücken bei der Ausbildung lese…
Ich schmeiß mal meinen Gedanken in die Runde, der sich mir bei der Infanterie (Objektschutz und Co zähle ich dazu) recht schnell aufbaut:
Man war cool und hat sich mal möglichst nahe an die Einschläge heran gearbeitet, wegen der besseren Bilder/Videos und um seine Eier zu zeigen.
Da neigen Soldaten eh zu und die Kampftruppe ganz besonders. ;-)
@Voodoo:
Folgendes hätte ich da, war aber ein Luftschlag:
https://www.youtube.com/watch?v=uZFNy8vXEVM
Nachtrag:
Noch knapper, aber auch Luftschlag (man hört das wunderbare Röhren der A-10), wäre das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=S3oZP2tEbH4
Sehstreifenverfahren… ach ja…ham wa anno ’84 zusammen mit unserer PzMrsKp noch im scharfen Schuß jeübt, war Pflichtweiterbildung bei Preussens Grenadierzugführern..:-).
Man nehme eine präzise TK 1:50 000 (in Mitteleuropa kein Thema..), diese muß man einwandfrei lesen können (einschließlich der Höhenschichtlinien), den eigenen Standort (UTM-Koordinaten) korrekt er- und übermitteln, gleiches für das ZIEL (alternativ Zielangabe über Bezugspunktverfahren) und einen Kompaß bedienen (zur Sehstreifenangabe, sowie die MKS-Formel (huch, wat is denn det??) beherrschen zur Angabe der Entfernung eig. Standort-Ziel. Soweit die Theorie, die sich jeder Interessierte selbst beibringen kann.
In der Praxis stellte sich als größte Schwierigkeit der Punkt „Entfernungsermittlung“ heraus. Bei Zielentfernungen über 2000m (größte Kampfentfernung SPz Marder 1A1) fehlte uns einfach die Routine, weshalb es gut war, daß der erste scharfe Schuß in Bergen-Hohne abgegeben wurde und nicht erst im Einsatz..
Ach ja und am Artillerie-Belehrungsschießen für den „Generalstabslehrgang“ dürften wir damals auch teilnehmen. Wäre fast das Ende der Geschichte gewesen…von den meisten unbemerkt schlug eine HE-Granate etwas außerhalb des Zielgeländes rechts neben der Zuschauertribüne ein, zum Glück war nicht nur die Seite, sondern auch die Höhe falsch :-)
Bei der Gelegenheit (schiessende Truppe war GE und US) fiel mir wieder ein Spruch meines Jägerchefs aus der Grundausbildung ein: „Meine Herren, wenn sie Artilleriefeuer anfordern, gibt es einen Unterschied zwischen unserer und der amerikanischen Artillerie: Die Amerikaner schicken ihnen doppelt soviel Granaten wie angefordert, davon die Hälfte in die eigenen Stellung. Von den unseren bekommen sie nur halb soviel wie gewünscht (Munitionsmangel hat Tradition in Deutschland!!), dafür aber alles präzise im Ziel!“
Wie sagte @memoria: times they are a’changing…
Bzgl. Someones Gedanken:
Das sind aber Dinge, die abgestellt werden müssen und wiederrum einige Defizite offenlegen. Da werden Menschenleben gefährdet plus kostspieliges Material. Bei allem Verständnis für die Faszination und der entsprechenden Dokumentation, seh ich das sehr sehr problematisch. Aber anscheinend wird sowas nicht geahndet und auch nicht als „schlimm“ angesehen. Wenn der SPIEGEL dann aber mal über sowas berichtet, sollte man sich nicht über das Unverständnis der Bevölkerung wundern.
Ausbildung von Grundlagen wäre eben angesagt – in allen Bereichen und auf allen Ebenen.
Für die Freunde der Artillerie noch was:
http://www.youtube.com/watch?v=C9wcNV_uq2w
Die darin dargestellte Artillerie ist so groß oder noch größer als die der ganzen Bw ab 2017.
Hier noch was zur Steilfeuerexpertise nach 7 Jahren Transformation:
„Weiterhin sind dem Bataillon (Anm.: PzGrenBtl 122) Kameraden des Gebirgsjägerbataillons 231 zugeteilt. Im Rahmen der streitkräfte-übergreifenden Feuerunterstützung (Joint Fire Support, JFS) bringen die Soldaten die Expertise für die Unterstützung durch Steilfeuer mit Mörsern im Gefechtsstand mit ein.“
http://tinyurl.com/btzg2f5
Und darauf bauen wir wir in der nächsten Struktur auf. Bravo.
Oder besser: Wahnsinn mit Methode.
Deutsches.Heer.
für.nichts.zu.gebrauchen.
außer.für.die.ILÜ.2017.
Tja, ich verstehe zwar nichts von Artillerie, habe mir aber mal die Lehrvideoserie bei Youtube angesehen. Da braucht man sich nichts vormachen, die dort zu sehende Bundeswehr, die „richtig“ Krieg führt, gibt es wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr. Da wird gekämpft, geschossen und getötet. Offensichtlich für alle belastend, aber erfolgreich.
So ein Video heute, und es hagelte Entlassungen.
hallo an alle,
hab mit erstaunen alle beiträge gelesen. hab selbst erfahrung in so einem tacp gesammelt – umstellung auf jfst läuft ja noch.
wenn das ein nebelgeschoss war, fliegen da selbst nach ausstoß der „töpfe“, ca. 40+x kilo an geschoßhülle mit geschwindigkeit x, durch die gegend.
selbst wenn das leere geschoß, an einen fennek oder eagle etc. gerät…ist von diesem und den insassen wahrscheinlich nicht mehr viel so, wie es sein sollte.
Offensichtlich ist das Video entfernt worden. Gibt es vielleicht eine alternative Quelle?
http://www.vidup.de/v/UQL6X/