Deutscher Kosovo-Kommandeur: „KFOR kann Straßensperren nicht mit Gewalt räumen“

Lesetipp zum Thema Kosovo: Nachdem in den vergangenen Wochen von KFOR selbst wenig zu hören war, hat sich jetzt der KFOR-Kommandeur, der deutsche Generalmajor Erhard Drews, ausführlich im Interview mit Bundeswehrmedien geäußert.

Das ganze Interview – in zwei Teilen – hier:

Kosovo braucht politische Lösungen (1)

Kosovo braucht politische Lösungen (2)

Eine der Kernaussagen:

Das Militär ist schwerlich in der Lage – KFOR hat auch nicht die Absicht – die Straßensperren mit Gewalt zu räumen. Das liegt daran, dass der Widerstandswille der Bevölkerung derart stark ausgeprägt ist, der durch kriminelle Netzwerke und auch durch die Regierung in Belgrad unterstützt wird, dass wir davon ausgehen, dass bei einer Räumung der Sperren – die Mittel dafür haben wir – in mindestens der gleichen Geschwindigkeit neue Sperren entstehen. Das könnten wir zurzeit nicht verhindern.

Tatsächlich stellen die Sperren nur das physikalische Hindernis dar. Die politischen, die mentalen Hindernisse in den Köpfen der Menschen werden ja nicht durch das Militär, sondern können nur durch die Politik angesprochen werden.