Dauerbrenner: Frauen ins KSK
Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr gibt es seit etwa 15 Jahren. Und was ist die Frage, die sich der jeweilige Kommandeur immer wieder anhören muss?
Genau. Wann nimmt das KSK Frauen auf?
Nun, sie versuchen es ja. Auch schon seit Jahren.
20. Mai 2008: Ohne Frauen geht es nicht
12. November 2011: Bundeswehr will Frauen zu Elitekriegern ausbilden
Jetzt bin ich nur gespannt, wann die ersten Frauen als Kommandosoldaten in den Einsatz gehen.
Nächtliche Flußüberquerung am Seilsteg im Rahmen des Auswahlverfahrens Kommando Spezialkräfte. (Foto: Bundeswehr/PIZ Heer via flickr unter CC-Lizenz)
Oh Gott, ist die Spiegel Online Einleitung schlecht: „Neue Strategie“, „Elitekrieger“… Nicht nur, das man mit fünfminütiger Recherche den Bart des Themas gefunden hätte, nein: Krieger haben für gewöhnlich Speer und Schild und früher auch mal Helme mit Hörnern. Gemeinhin spricht man ab dem Mittelalter in Europa von Soldaten; gelegentlich im afrikanischen Touristen-Kontext heute noch von Kriegern. Oder aber eben bei einer zweitklassigen deutschen Online-Zeitung, bei der der Azubi oder Ex-Bildreporter am Wochenende auch mal was ins Netz stellen darf :rolleyes:
Gebauer hat (mal wieder) nur die Hälfte verstanden. Die Frauen sollen eben nicht zu „Elitekriegern“ ausgebildet werden, was schon an Standards liegt, die Frauen von Natur aus gar nicht erfüllen könnten, und die ja unangetastet bleiben sollen. Immerhin das scheint die Bundeswehr stillschweigend aus diversen Vorfällen gelernt zu haben.
Achtung, vielleicht kommt auch beim KSK bald die Frauenquote: http://andreasmoser.wordpress.com/2011/01/31/frauenquoten-warum-nur-in-vorstanden-und-parlamenten/
Weia…
Zum Glück gilt wenigstens dort noch: die LEISTUNG zählt – und nicht die Leistung in Relation zum Geschlecht.
In Zukunft müsste dann auch bei Kommandoeinheiten ein Frauenklo vorgehalten werden? Gilt das auch auf U-Booten, die die Soldaten aussetzen? Und: ein Frauen-Torpedorohr zum Ausstieg?
Die Bezeichnung „Frauen als Kommandosoldaten“ ist grundlegend falsch. Frauen werden niemals (!) als vollwertige Kommandosoldaten ausgebildet werden können. Dafür sind die physischen Einschränkungen einfach zu groß. Eine Frau kann kein 60kg Gepäck auf lange Strecke mit sich führen. Dies nur als Beispiel.
Wenn davon gesprochen wird, dass Frauen im Kommando Spezialkräfte fehlen, dann ist hier der Unterstützungsbereich gemeint. Nicht mehr und auch nicht weniger. Das hat nichts mit den Kommandotrupps zu tun.
Deswegen sollten vor allem die Medien bzw. die Presse hier bitte nicht immer den seit Jahren selben Fehler machen und von „Kommandosoldaten“ sprechen.
Hier geht um um den Unterstützungsbereich des „Kommando Spezialkräfte“, nicht um -combat ready- Kommandosoldaten.
Nach meinen letzten Infos haben sich 2 (oder drei) Frauen bis jetzt beim KSK in Calw beworben. Gleich zu Beginn, nämlich beim recht schlichten Sporttest, war bereits Ende. Alle haben die Anforderungen nicht erfüllt.
Als Unterstützer werden tatsächlich Frauen gesucht, was in den eingesetzten Ländern auch Sinn macht. In ausländischen Spezialeinheiten wird es nicht anders gemacht. Aber nochmal:
Hier geht es nicht um die eigentlichen Kommandosoldaten. Dies sollte man der Presse fairerweise entnehmen können.
Ich dachte Frauen dürfen nicht in den Kampfeinsatz ? welchen Sinn hätte es dann Sie in der KSK auszubilden wenn Sie im Ernstfall nicht eingesetzt werden ?
Tja auf der Gorch Fock hat man es auch auf die harte Tour lernen müssen. Man tut den Frauen keinen Gefallen wenn man sie ideologisch verordnet als gleich in jeder Hinsicht einstuft. Den Preis dafür bezahlen nämlich diese junge Frauen mit ihrem Leben.
Kann mir jemand mal bitte sagen, wen oder was das KSK „vernimmt“ bzw. befragt (siehe Einsatzgebiete für KommandoSdt (w))?!
Ich könnte einige Truppengattungen/Einrichtungen aufzählen, die genau diese Aufgabe übernehmen. Und dort ist die Frauenquote teilweise beächtlich.
Das im Spiegel-Artikel angesprochene Vorbild bei den Amerikanern dürften die CST´s (Cultural Support Team) sein. Es gibt dazu auch Bilder aus Afghanistan, wo Frauen in SOF-Trupps eingebunden sind, um bspw. Gespräche zu führen.
@ j.hunter:
Ja, und leider haben die in der letzten Woche auch die erste Gefallene zu beklagen http://tinyurl.com/6o5lkvl
@all:
BILD Polizeireporter, und ich habe mich immer gefragt, wo dieser schlechte Stil herkommt … tja, der SPIEGEL ist auch nicht mehr was er wahr, wenn er jetzt Leute nimmt, die bei der BILD gelernt haben!
Der Spiegel war schon lange nicht mehr das was er war, bevor er BILD Reporter angestellt hatte.
In den USA gab es mal eine interessante Diskussion darüber, ob trotz aller Gleichmacherrei die amerikanische Gesellschaft dazu bereit ist getötete und zerfetzte Töchter der Nation zu sehen. Den trotz allem messen wir gefühlsmässig einem Frauenleben einen hören Stellen wert zu als einem Männerleben. Es ist für uns natürlich das Männer im Krieg fallen. Getötete Frauen machen uns in der weise betroffen, das wir der Meinung sind dies wäre vollkommen unnatürlich und etwas total ausgewöhnliches. Wahrscheinlich ist dieser Mechanismus uns von der Natur eingebaut worden.
@Der Husar:
Die weiblichen Soldaten sollen auf taktischer Ebene das KSK unterstützen, daher will man das Personal wohl selbst auswählen organisch vorhalten können.
Bei nem AufklBtl fallweise FN-Kräffte anzufordern ist wohl nicht der Idealfall. Oder an welche Truppenteile hatten sie gedacht?
Dieses Thema bin ich sowas von leid.
Bei Feuerwehr und Polizei ist es das gleiche Elend.
Voelliger Quatsch!
Es gibt einige Bereiche, in denen Frauen einfach NICHTS zu suchen haben. Selbst wenn die Maedels den noetigen Willen und Biss bzw. die notwendige Motivation mitbringen – den koerperlichen Nachteil (z.B.: Verhaeltnis Ausruestung/ Koerpergewicht) kann man nicht wegdiskutieren, es sei denn, die ideologische Verbraemtheit schlaegt mal wieder voll zu. Dieses sollten auch die ewigen „Genderstreamer“ (tolles Wort) mal erkennen – zum Wohle der Frauen.
2004 kamen die ersten neuformulierten Dienstvorschriften, die deutlich an Umfang zulegten, damit die geschlechtsspezifischen Formulierungen Einzug halten konnten. Jenes war ja an fuer sich o.k., mit der Ausnahme, dass „Kampfschwimmerinnen und Kampfschwimmer“ m.E. schon damals nicht passte.
Die vielzitierten US-SOF/ SF bzw. auch die US-Marines haben ebenfalls keine Maedels in ihren Einsatzkompanien, dasselbe gilt mW nach gleichermassen fuer die Spezialkraefte der (West-) europaeischen Nationen.
Da hilft auch Ideologie und Frauenquote nichts, denn sonst wuerde es mE fuer alle Beteiligten gefaehrlich.
Nicht falsch verstehen – ich habe mit den Maedels in meiner (fliegenden) Einheit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Aber in einige Bereiche gehoeren sie einfach nicht hinein, sorry.
Hatte bisher wohl schon seinen Grund, warum keine Frau das EAV bestanden hat.
Aber Anforderungen bei denen runter schrauben, die so richtig in der Scheiße stecken im Einsatz, ist ja immer der richtige Weg.
Das Ausleihen bisher ging ja auch und sonst sollen die sich halt einen FNZg in die StKp packen, da brauchen die Damen dann auch keine Höllenwoche für bestehen.
Gleichstellungsbeauftragte und Quotierung sind irgendwann noch der Untergang des Abendlandes. So ein Schmarrn.
@T.W.:
BrigGen Feldmann hatte sich zu diesem Thema vor geraumer Zeit schon einmal in einem Interview des SWR geäußert, dürfte sich hinter diesem Link hier (oben rechts) verbergen.
Hier ist er noch bei einer anderen Sendung des SWR.
Meine Güte…
Ist schon witzig, was hier manche am Keilen sind offenbar ohne den Artikel richtig gelesen zu haben. Oder sie sind auf dessen Hysterie hereingefallen.
Dass Männer in Afghanistan mit der Hälfte der Bevölkerung nicht unverfänglich agieren können, ist ein echtes Problem, ansonsten hätten sich die Herrschaften vom KSK nicht Frauen aus regulären Verbänden ausgeliehen.
Die angesprochenen Pläne des KSK zielen nun darauf ab, eine eigene Komponente zum Zwecke der Feldnachrichtenarbeit/ Lagebilderstellung und der Durchsuchung bei Raids aufzubauen.
Hier geht es nicht um „Akte Jane“ durch die Hintertür und „waschechte KommandosoldatINNEN“, sondern darum mehr oder weniger speziell für Afghanistan Kräfte auszubilden die das KSK zumindest nicht behindern und im Fall der Fälle – immerhin operiert das KSK nicht mit der gleichen Masse im Rücken wie reguläre Verbände im ISAF RC(N) – besser zur Verteidigung des Teams beitragen können, als es bei einer „normalen“ Soldatin der Fall wäre.
Frauen in diesem Umfeld im Bereich FN/ Operative Kommunikation einzusetzen ergibt genauso Sinn wie eine Komponente dafür aufzustellen, die mit den Strickmützen wenigstens Schritt halten kann.
Aus genau diesen Gründen haben die Amerikaner die CSTs (Cultural Support Teams) aufgestellt, und das war sicher nicht nur ein PR-Stunt für Feministen sondern ging auf eine Initiative der SOF selbst zurück denen die „Female Engagement Teams“ zu lahmarschig waren.
Was alles andere anbetrifft – Beschützerkomplex usw. – das Thema ist sowieso gegessen. Weibliche Soldaten sind seit zehn Jahren Realität und dass es in Afghanistan bisher nur verwundete Soldatinnen gab und keine gefallenen, ist eigtl. nur purer Zufall.
Der letzte Satz trifft es. Ich war damals auch ein strikter Gegner, jedoch hat sich das alles im Laufe der zehn vergangenen Jahre normalisiert, so dass mittlerweile jegliche Grundsatzdiskussionen fehl am Platz sind. Ändern kann an eh nix dran, und bis jetzt regelt sich alles – wenn auch leider teilweise auf den letzten Drücker und mit gewaltigen Anstrengungen – von selber.
Macht Frauen bei den KSK Sinn?…….hm
Macht das KSK Sinn??……hm
Ehrlich gesagt: Nö !!
Diese ganzen spät imperial-pubertären Konzepte von total control imitation sind doch GaGa…
Wir bluten unsere unsere leistungsfähigsten, sozio-produktive Altersgruppe (25-45) für Schafscheiss-Aufgaben aus.
Die Frage ist also nicht „Frauen bei den KSK“, sondern – angesichts unserer Verfasstheit – was wollen wir mit dem KSK ??
Ja und dann schauen wir dann mal in die Gesetzgebung und die Bestimmung zum Einsatz für die GSG 9, erinnern uns an den Kongo und… aber was gehe ich eigentlich auf einen Troll ein. Erinnernt mich an die Geschichte, als einige Kreise von Politikern, die sich ähnlich ausdrücke, das Vergraben von Gegenständen an einer Strasse in AFG ernsthaft als „Sicherung des persönlichen Habes der armen, unterdrückten Agrarökonomen des Dorfes deuten wollten…“
@muck
„Dass Männer in Afghanistan mit der Hälfte der Bevölkerung nicht unverfänglich agieren können, ist ein echtes Problem, ansonsten hätten sich die Herrschaften vom KSK nicht Frauen aus regulären Verbänden ausgeliehen.
Die angesprochenen Pläne des KSK zielen nun darauf ab, eine eigene Komponente zum Zwecke der Feldnachrichtenarbeit/ Lagebilderstellung und der Durchsuchung bei Raids aufzubauen.“
Das ist ja alles richtig. Es bleibt dennoch der Verdacht, dass es um mehr gehen könnte als nur um die Steigerung der militärischen Leistungsfähigkeit des KSK. Darauf deuten vor allem die üblichen Floskeln wie „Mangel an weiblichen Kompetenzen“ hin. Auch frühere, hauptsächlich gesellschaftspolitisch motivierte Entscheidungen in diesem Bereich wurden ja mit mit vorgeblichen militärischen Argumenten begründet. Entscheidungen mit so gravierenden Konsequenzen sollten m.E. so kontrovers wie möglich diskutiert werden. Diese Diskussion wird aber in Gesellschaft, Politik und Bundeswehr gezielt unterbunden, siehe auch der aktuelle Umgang mit Prof. van Creveld an der Uni Trier. Dies erzeugt zunehmend Gegenreaktionen, die ich sehr gut nachvollziehen kann.
„Was alles andere anbetrifft – Beschützerkomplex usw. – das Thema ist sowieso gegessen.“
Das Thema ist m.E. alles andere als erledigt. Bislang kamen entsprechende Situationen glücklicherweise einfach nur noch nicht häufig vor. Bei Armeen, die diese Situationen häufiger erlebten, ist auch der entsprechende Effekt gut belegt.
Wirklich problematisch wäre dieser Effekt übrigens weniger unter Soldaten als in der deutschen Öffentlichkeit: Wie die Gorch-Fock-Vorfälle zeigen, ist die Öffentlichkeit weit eher dazu bereit, Tod und Verwundung bei jungen Männern zu akzeptieren als bei jungen Frauen. Diesen Effekt könnte sich ein Feind gezielt zu nutze machen. Die Entführung schon einer einzigen Soldatin und deren Mißhandlung in Gefangenschaft würde in der deutschen Öffentlichkeit verheerende Wirkung erzeugen und hätte möglicherweise Folgen auf strategischer Ebene. Diese durch die Öffnung für Frauen erzeugte Verwundbarkeit (eine unter vielen) wurde aber bislang aber leider nicht diskutiert. Wie in der DDR sind wir offenbar wieder an dem Punkt, an dem man über Fakten lieber nicht spricht, die der offiziellen Philosophie der Menschen- und Weltverbesserung zuwiderlaufen.
„Weibliche Soldaten sind seit zehn Jahren Realität und dass es in Afghanistan bisher nur verwundete Soldatinnen gab und keine gefallenen, ist eigtl. nur purer Zufall.“
Das ist kein Zufall, sondern die direkte Folge davon, dass Frauen trotz aller Privilegien (euphemistisch als „Gleichstellung“ bezeichnet) nur stark unterproportional dazu bereit sind, in den am stärksten gefährdeten Funktionen zu dienen. Das gleiche zeigt sich auch in anderen Armeen, die für Frauen offen sind. Die Politik kann eben nicht verordnen, was die Natur des Menschen nicht hergibt.
@Klabautermann:
Das KSK soll u.a. eine staatliche Kernaufgabe. (Retten und Befreien) erfüllen.
Es läßt sich hier eher fragen:
Was wollen wir mit all den NATO-Stäben und den dortigen Stabsoffizieren….???
Bedauerlicherweise ist ihre Meinung ja aber weiterhin Mainstream bei A16 aufwärts (siehe neue Struktur).
@memoria
lol…..ich bin nun anything but mainstream A16 a.a…..
nomen est omen ;-)
‚Retten und Befreien‘ ist o.k………warum macht dann das KSK das nicht ????
Don’t feed the Troll… Immer wieder…
@Klabautermann:
Ihre Unkenntnis und gleichzeitige Ablehnung bzgl. Spezialkräften ist aber absoluter Mainstream in StOffz-Kreisen (Keine Ahnung, aber…).
Warum – derzeit – keine R+B-Aufträge durchgeführt werden, sollten Sie sich als umfassend gebildeter StOffz selbst beantworten können. I
st aber auch kein Argument (siehe Feuerwehr).
Und jetzt bitte keine weiteren Pseudo-Fragen hierzu – mit denen Sie sich selbst und Ihres Gleichen noch weiter fachlich disqualifizieren.
Genug gefüttert.
Männer können NICHT schwanger werden. Oder hab ich was verpasst?
@Luftwebel
„Männer können NICHT schwanger werden. Oder hab ich was verpasst?“
Das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr und das Zentrum Innere Führung prüfen diese Frage noch. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich bei der von Ihnen aufgeführten Vorstellung um ein auf biologistischem Denken basierendes soziales Konstrukt handelt, mit dem männliche Dominanzmuster legitimiert werden sollen, d.h. die Vorstellung ist böse und wird nur von bösen Menschen überhaupt noch gedacht.
@ Orontes
Der war gut. :)
Was der Spiegel schreibt ist erstmal kritisch zu beurteilen, deshalb ist erstmal zu klären worum es jetzt genau geht. Im Grunde ist es doch so: Wenn etwas dem Ziele dient und mit den Rahmenbedingungen kompatibel ist, ist es okay. Frauen steht das KSK bereits offen, nur hat es noch keine geschafft. Die Leistungsanforderungen dürfen nicht gesenkt werden. Die gibt es ja nicht grundlos.
Manche Bedenken und Reaktionen halte ich für etwas übertrieben, möchte aber dennoch meinen eigenen Zweifel ausdrücken (wenn es denn überhaupt um weibliche KSK’ler geht). Meine Beobachtung ist, dass (vornehmlich) kleine Gruppen, welche vorwiegend aus Männern bestehen, ganz unterschwellig anders funktionieren. Es ist sehr schlecht sichtbar, weil es unbewusst passiert. Das kann im Grunde jeder täglich beobachten. Mir fällt es, und das ohne große Vorurteile, täglich im zivilen Bereich auf. Fakt ist, diese Gruppenfunktionsänderung muss schon beachtet und respektiert werden. Bei einem richtigen KSK-Einsatz, ohne Großaufgebot und Tamm Tamm, würde so etwas Konsequenzen haben, was in diesem Business eben nicht hinnehmbar ist. Da zählen kulturelle Eigenheiten weniger.
Deshalb bin ich eher dagegen.
@ Orontes
Stimmt. Ich bin böse.
Ich habe einige Frauen vor, während und nach der Einzelkämpferausbildung gesehen. Die Ergebnisse waren… na, sagen wir mal ernüchternd. In nicht wenigen Fällen haben die männlichen Kameraden die Waffen und/ oder Gepäcke zurück zur „Basis“ getragen, weil die körperliche Konstitution einfach nicht ausreichte. Damit gebe ich einigen hier Recht. Für „Verhöre/ Befragungen“ o.ä. Frauen aus anderen TrTeilen aus zu leihen finde vollkommen angemessen und richtig.
Die KSK ler, meine ich, sollten sich und ihre „kleine Kampfgemeinschaft“ nicht unnötig belasten. Frauen in reinrassigen Spezialeinheiten mit klarem Kampfauftrag behindern mehr, als dass sie helfen.
Ich bin NICHT gegen Frauen bei der Bundeswehr. Aber ich denke, das gewisse Aufträge Frauen einfach überfordern und dass dies sich dann auf den Auftrag und die Männer (negativ) auswirken kann.
Ich muss da immer an die gute Ulrike Flender der Luftwaffe denken.
@Dante
Und wer ist das?
@Orontes
Da gehe ich d’accord und die Streitkräfte sind mit Sicherheit kein Bereich, in dem man experimentieren sollte. Der Feminismus in diesem Land ist von der Realität entkoppelt.
Leider ist es so, dass die Mehrzahl der Soldatinnen nicht die richtige Einstellung mitbringt und deswegen nicht leistungsstark ist, von den biologischen Gründen einmal ganz abgesehen.
Allerdings habe ich auch das Gegenteil erlebt, Soldatinnen mit der richtigen Einstellung und den Fähigkeiten, durchaus mithalten zu können (was man auch mal betonen kann, um denen den Rücken zu stärken und sie nicht nur als Ausnahme von der Regel zu bezeichnen).
Wenn das KSK da eine eigene Komponente aufbaut, in der es ein paar speziell geschulte Frauen für die FN-Tätigkeit einsammelt, die dann im Einsatz wenigstens keinen Klotz am Bein darstellen – und ich unterstelle mal, dass die durchschnittliche San-Soldatin mit dem KSK nicht mithalten kann – ist das nur zu begrüßen.
Das ist kein „2-Klassen-KSK“ wie hier mancher munkelt, es geht nicht darum „Operators“ auszubilden.
Was das Übrige angeht: Ich habe zum Glück Schwerverletzte nur im zivilen Umfeld sehen müssen und meine persönliche Erfahrung ist – wer noch nie ein abgetrenntes Bein gesehen hat, rennt zu dem Verletzten der am lautesten schreit und schert sich nicht um das Geschlecht. Zugegeben, inwieweit es in der Realität den Einsatz gefährdet, kann ich nicht beurteilen.
Und die kollektive Psyche der Gesellschaft? Salopp gesagt: Drauf geschissen. In diesem Land ist die Wahrnehmung des Militärs sowieso derart verquer, dass wir dringlichere Sorgen haben als ob Otto Normalbürger sich um eine getötete Soldatin mehr oder anders Gedanken macht als um einen getöteten Soldaten.
Aber wie gesagt, das ist eine Grundsatzdiskussion, die im Jahr 2000 interessant gewesen wäre, aber heute einfach obsolet ist.
@T.Wiegold:
Ich gehe mal davon aus, dass sie die Meldung bringen musste ;)
Nach den Ausartungen der vergangenen „Gorch Fock“-Diskussionen ist bekannt, dass das Thema „Frauen bei der Bundeswehr“ bei sehr vielen Lesern dieser Plattform tiefere Emotionen hervorruft, die nicht selten ins chauvinistische Gesehen. Es ist fast so, als müsste man nur ein bestimmtes Schlagwort in die Runde werfen, damit alle Hunde schlagartig geweckt werden und das wilde Gebelle losgeht.
Ich weiß nicht, wo das Problem liegt? Geht es hier wirklich um die Sache? Ich glaube nicht. Denn bereits vor einiger Zeit hat der Kdr KSK in einem Interview gesagt, dass man intern an einer Strategie arbeite, Frauen bei den Spezialkräften einzusetzen. Ich meine, es handelte sich um ein Fernsehinterview, was man sich auf dem youtube-Kanal von „soldatenglück“ ansehen kann.
Wie bereits weiter oben erwähnt, macht der Autor des Spiegel-Artikels nicht den Eindruck eines Militärexperten. Dementsprechend dürfte klar sein, in welche Bresche er schlagen will. Das verwundert nicht, hat der Spiegel im Zuge der „Gorch Fock“-Affäre schon eine boulevardistische Haltung eingenommen. Die Journalisten wissen natürlich, wie sie Leser wecken und eine öffentliche Diskussion anheizen können.
Aber bleiben wir mal ganz sachlich: Niemand wird die angeführten Argumente bezweifeln, dass weibliche Soldaten in solchen Regionen eine Schlüsselrolle spielen, wo Frauen einen anderen Stellenwert besitzen als in westlichen Industrienationen. Spezialkräfte sind praxisorientierter als andere Truppenteile. Dort gelten „andere Gesetze“. Soll heißen: Dass gerade das KSK mit seinen extrem hohen körperlichen Anforderungen Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung sein wird, ist mehr als unwahrscheinlich. Insofern lohnt es nicht, sich dahingehend die Köpfe heiß zu diskutieren.
Wenn man so will, dann geht es einzig und allein um die strategische Verwendung der weiblichen Komponente. Mag abwertend klingen, aber das ist letztlich der Hintergrund der Einsatzerfahrung.
@muck
Na unsere erste Jagtbomberpilotin (ECR Tornado)
@Polybos
„Nach den Ausartungen der vergangenen “Gorch Fock”-Diskussionen ist bekannt, dass das Thema “Frauen bei der Bundeswehr” bei sehr vielen Lesern dieser Plattform tiefere Emotionen hervorruft, die nicht selten ins chauvinistische Gesehen. Es ist fast so, als müsste man nur ein bestimmtes Schlagwort in die Runde werfen, damit alle Hunde schlagartig geweckt werden und das wilde Gebelle losgeht.“
Im morgen erscheinenden Print-Spiegel steht ein m.E. brauchbarer Artikel (warum erscheint eigentlich immer nur Gebauers Grütze im Netz?), der u.a. bestätigt, dass zumindest eine der bei Unfällen auf der Gorch Fock verstorbenen Soldatinnen wiederholt zentrale Anforderungen nicht erfüllt hat, aber offenbar trotzdem in fordernde Situationen geschickt wurde, denen sie am Ende nicht gewachsen war. Beim Durchsetzen der offiziellen und inoffiziellen Quoten wird mittlerweile eben auch über Leichen gegangen. Und darauf hinzuweisen soll nur „wildes Gebelle“ und „Chauvinismus“ sein? Pardon, aber ich halte Ihre Reaktion typisch für den Umgang mit dieser Frage. Kritikern der Gender-Ideologie wird grundsätzlich unterstellt, sie seien unmoralisch, von niederen Beweggründen motiviert etc. Aber wenn man sich dieser Diskussion rechtzeitig gestellt hätte anstatt ihr unter Beschwörung der immer gleichen Floskeln auszuweichen, wäre nicht nur die Bundeswehr heute leistungsfähiger, sondern auch einige Soldatinnen wären vielleicht noch am Leben.
Nur mal so als Gedankenspiel. Wovon würde die Bundeswehr mehr profitieren: a) von einer kleinen Gruppe hochspezialisierter Kommandosoldaten, die schon allein deswegen selten eingesetzt wird, weil ihr Einsatz als Eskalation wahrgenommen wird (machen wir uns nichts vor: so ist es, egal ob GSG 9 oder KSK, in den Medien wird sofort DIE Meldung daraus); oder
b) von einer gleichgroßen Zahl ausgebildeter Kommandosoldaten, die in regulären Kampfeinheiten als Berater/Ausbilder eingesetzt, den KpChef/Kdr in Krisensituationen ihr know-how (und eine Handvoll gut ausgebildeter Männer/Frauen) an die Hand geben, um rasch und wirkungsvoll handeln zu können, bevor die Situation eskaliert (und in den Focus der Medien gerät)?
Was nutzt das speziellste Spezialkommando, wenn es nicht rechtzeitig vor Ort ist /sein kann oder (aus den o. a. Gründen) sein darf? Die Frage von „klabautermann“ hiess macht das KSK Sinn“und nicht „macht eine Kommandoausbildung Sinn“. Beides muß nicht zwangsläufig miteinander verknüpft sein.
Unsere Nachbarn links des Rheins (der einstige „Erbfeind“) bilden schon lange „commandos“ in allen Kampftruppen auf unterschiedlichem level aus, um die Fähigkeit zu entsprechenden Aktionen auf eine breite Basis zu stellen.
Wie gesagt, nur mal so als Gedankenspiel…
@Orontes:
„Kritikern der Gender-Ideologie wird grundsätzlich unterstellt, sie seien unmoralisch, von niederen Beweggründen motiviert etc.“
Um mal eines vorweg klarzustellen:
Eine echte Gender-Debatte kann in meinen Augen nur durch fundierte empirische Analysen erfolgen. Sprich: Man muss die Meinung von Experten einholen. Alles andere wäre nur ein Diskurs von subjektiven Meinungen, die am Ende nichts anderes produzieren würde als die Feststellung, dass es eben unterschiedliche Ansichten gibt.
Natürlich gibt es aufgrund der biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau physiologische Stärken und Schwächen, die in bestimmten Situationen von Vor- oder Nachteil seien können – das will ich genauso wenig wegdiskutieren, dass es meist die Frau ist, die dem Mann nachsteht.
Ich hoffe, Sie verstehen oder zumindest respektieren meinen Standpunkt.
Der Spiegel macht – so wie Sie es beschrieben haben – den entscheidenden Fehler, dass er von einem Einzelfall auf die Regel schließt. Dass es immer wieder Ausnahmeregelungen gab, dürfte mittlerweile klar sein. Interessant wäre doch eher, inwieweit es dadurch zu Unfällen gekommen ist, die nicht medial ausgeschlachtet wurden, wie die bedauerlichen Tode der beiden Kameradinnen 2008 und 2010. Da wären wir nämlich wieder bei der Empirie!
@Hr Wiegold: Evtl. erinnern Sie sich, dass ich Ihnen in einem anderen Thread dazu schrieb, dass die Kategorisierung nach Geschlecht genau solche Diskussionen auslöst-die lediglich verhindert bzw. umgelenkt werden können, wenn man die Diskussion unter die Leitdeterminanten „Eignung, Leistung und Befähigung“ stellt bzw. es wieder tut.
Ich werfe das nicht Ihnen vor, sondern dem Dienstherrn, der sich hier politisch korrekt zu gerieren gedenkt und die Journaille, die neuerdings eine „Qualität“ an den Tag legt, dass sie nur mehr Trivialitäten zu verarbeiten in der Lage scheint, der SPIEGEL und SPON vorneweg. Mit Verlaub: Ich kann dem wenig abgewinnen.
1. Ich bin weder zum Kommandosoldaten noch zum Piloten geeignet gewesen und jetzt schon dreimal nicht mehr. Ergo: ich es auch nie war, nicht bin und auch nie sein werde. Dass ich rein zufällig ein weißer, heterosexueller Mann deutscher Herkunft bin, spielt dabei eben keine Rolle. Nein, es sind allein meine Eignung, meine Leistungsfähigkeit und meine Befähigungen, die mich Dienst in anderen Bereichen tun ließen.
2. Schafft es nun eine Frau Pilotin, Kommandsoldatin zu werden, dann ist das gut. Es aber unter dem Gesichtspunkt: -ja, endlich hat es eine Frau geschafft- zu betrachten, ist verfehlt. Es gibt nur einen zuläsigen Ansatzpunkt: sie ist geeignet und befähigt, ich nicht. Ein Problem habe ich allein deshalb nicht damit, weil sie nun wiederum erstmal beweisen müsste, leisten zu können, was ich leiste bzw. leistete.
3. Die Sanitäterinnen in den Streitkräften sind formal juristisch keine Kombattantinnen. Aber bitte schön: von dem, was sie zu leisten hatten und haben, doch wohl keine Soldatinnen 2. Grades! Nun stieß man diese Kameradinnen aber gewaltig vor den Kopf, als man seinerzeit lauthals verkündete: jetzt hat die Bw auch Soldatinnen.
Und jetzt soll der ganze Unsinn von vorne losgehen, in dem man suggeriert, dass eine Soldatin bspw.der Pioniertruppe erst dann so richtig Soldatin ist, wenn sie zum KSK wechselt und erst dann „Gleichstellung“ erreicht ist, wenn sie einen Dienstposten im KSK als Fernspäh- bzw. Kommandosoldatin bekommt?
Das ist eine nicht zielführende Diskussion, hier angestoßen von einer Zeitschrift bzw. online-Plattform, die es an sachlicher Expertise nicht nur im Falle Oberst Kleins vermissen ließ. Wer einmal miterlebn durfte, was es heißt eine Übersetzstelle einzurichten und zu betreiben, wird folgenden Ausspruch von mir verstehen: Dann sollen die KSK-Angehörigen mal eine selbständig einrichten und betreiben!
Um es klar zu machen: Ich denke, dass die Soldaten im KSK ganz hervorragend ausgewählt und besonders befähigt werden, und das ist gut so. Und: so soll es auch bleiben. Und wenn es einmal eine Frau dorthin schafft, dann wird mich das genauso wenig interessieren, ob (aktuelle) Kommandosoldaten einen Migrationshintergrund haben, in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben und welcher, bzw. ob sie einer, Religion angehören und die Hautfarbe ist mir auch egal. Respektieren werde ich alle genau so, wie sich das gegenüber Kameraden gehört, die diesen schweren Dienst ableisten.
Das einzige, was mich dabei aber wirklich interessiert: dass der Kommandeur KSK, und mit ihm sein Stab und seine unterstellten militärischen Vorgesetzten, seinen Verband Einsatz bereit macht und hält! Und wenn er das mit 100% Frauen tut, ist`s mir genauso egal, als wenn er dies mit 100% Männern tut.
Anmerkung: Das Einsatzkommando COBRA in Österreich ist seit seiner Gründung im Jahre 1978 für Frauen geöffnet, seit dem gab es 17 Bewerbungen und eine Annahme. Ich gehe in Kenntnis dieser Einheit davon aus, dass sie ihren männlichen Kollegen, ist ja Polizei, in punkto Einsatzreife in nichts nachsteht.
So wird das auch bei den Frauen sein, die es zum KSK schaffen werden/ würden. Davon bin ich nicht zuletzt deshalb überzeugt, als dass ihre Vorgesetzten sie schon rechtzeitig -also vor dem Gefecht, Kommando- Fernspäheinsatz, etc.- aussortieren würde, will er doch nicht selbst vom Gegner aussortiert werden. UND: Das einzige, was dieser Vorgesetzte von mir dazu bräuchte, wäre ich maßgeblich, wäre das Vertrauen, dass er dies nach dem Maßstab „Eignung, Leistung udn Befähigung“ täte. UND: Es wäre meine Pflicht, dies im Rahmen der Dienstaufsicht zu überprüfen.
Dazu sei die Frage erlaubt: Was führt eigentlich die Schreiber hier, bei SPON und im SPIEGEL dazu, dass die Vorgesetzten in den entsprechenden Verwendungen dazu a) nicht in der Lage wären, b) ihr Handwerk diesbezüglich nicht verstehen und c) nicht viel besser einschätzen können, wer in ihre Bereiche passt und wer nicht? Nicht zuletzt die Einsätze sprechen da nämlich eine andere Sprache, abgesehen davon dass es immer noch besser geht.
Ganz allgemein dazu: Es ist vornehmste Aufgabe aller „anderen“, diejenigen zu unterstützen, die den Kampf tragen-ganz gleich ob als Grenadier, Panzermann, Infanterist oder eben Kommandosoldat- nur ganz allein dafür benötigt man das „Drumherum“ überhaupt. Und wenn das klar ist -sowohl beim Träger als auch beim Unterstützer- dann kann man dem „SPIEGEL-KSK-wir wollen jetzt Frauen da haben Duktus“ dorthin packen, wo es hingehört: Abteilung nonstop-nonsens.
Und so findet eben jeder seinen Platz. Ist das neu? Nein, mitnichten. Soldat Müller: 1, 6o groß, 50 kg schwer wurde 1980 auch nicht als Milanschütze bei den Gebirgsjägern verwendet, sondern Soldat Schmidt, 1, 80 groß und 75 kg schwer. Und Soldat Pfeiffer, Abitur, wird eben Schreiber beim Spieß, Soldat Hammerstein, Hauptschule geht wuppen beim Pioniermaschinenzugführer. So, wenngleich hier sehr schwarz-weiß skizziert, ist das eben im Grundsatz bis heute.
@diejenigen, die meinen, Frauen können eben gewisse Dinge prinzipiell nicht: vor den Spiegel stellen und sich mal eingestehen, was man selbst so alles nie wird können und dann denen, die es können Respekt zollen dafür, ohne seine eigene Befähigung dabei gering zu schätzen. Und erkennen, dass es nur im Ganzen geht.
Die gern belächelte Dame in der Küche: ein Infanterist mag es einige Zeit ohne Essen aushalten, aber nicht ewig,
die gern belächelte Dame im KRKW bzw. BAT: ein Infanterist mag Selbst- und Kameradenhilfe beherrschen, freut sich aber dennoch, bei entsprechender Verwundung vom Gefechtsfeld „abgeholt“ zu werden,
die gern belächelte Dame vom S1-Personal: auch ein Infanterist dürfte sich freuen, wenn seine Personalmaßnahmen sauber und ordentlich erledigt worden sind,
die Dame als Infanteristin, die ja angeblich zu nichts taugt, außer in den Augen ihres Vorgesetzten, der sie mit auf das Gefechtsfeld genommen hat: der Infanterist mit Störung an der Waffe wird wenig Gedanken daran verschwenden, ob derjenige, der nun an seiner statt, das Gefecht weiter führt ein Mann oder eine Frau ist.
4. Ergo kann ich immer nur appellieren: weg von „Einteilungen nach politisch opportunen Kategorien“ (die Einteilung männlicher Soldat/ weiblicher Soldat ist eine solche), hin zurück zu „Eignung, Leistung und Befähigung“ und zum gegenseitigem Respekt, dass jeder, der in seinem Bereich gute Leistungen erbringt zum (Gefechts-)erfolg einen guten Beitrag leistet!
Zur Gorch Fock-Problematik: Der Oberst Schatz hat mehrfach gemeldet, dass man die Ausbildung -vorrangig die Grundlagenausbildung- umgestalten muss, weil der OA-Nachwuchs der Marine, von den körperlichen Eingangsvoraussetzungen her, dies bedingt. Man hat ihm offensichtlich nicht zugehört, und erst jetzt reagiert.
Das ist aber keine Mann-Frau Diskussion, war es seitens Oberst Schatz auch nie und darf auch nie eine werden.
Allerdings sei hier darauf verwiesen, warum es körperliche Mindestanforderungen gibt im Sinne von Größe und Gewicht: Wenn Rettungsgeschirre beschafft wurden, die sich lediglich für einen gewissen Größen- und Gewichtsbereich zu eignen scheinen und es Größenanforderungen gibt, damit im Notfalle auch die Nothebel, Notfallgeräte, usw. an Bord bedient werden können, dann ist das ebenfalls keine Mann-Frau Diskussion (es gibt auch „kleine“ Männer), wenn man denn professionell und unideologisch die Angeleghenheit betrachtet, sondern lediglich eine sachliche Feststellung: geht/ geht nicht im Sinne von: passt/ passt nicht.
Es sei zynisch darauf hingewiesen, wohin diese Mann/ Frau Debatte -und mit ihr die ein oder andere „schmutzige Begleit-Phantasie“ uns führte: jetzt haben wir selbst U-Boote mit Frauen Duschen und Kojen, haben ein Gleichstellungsprogramm, Uniformen mit grobem, unsexy, Schnitt, aber ganz allgemein: die Dienstposten können wir nicht mehr , bzw. immer schwieriger, adäquat bestücken, weil wir an der Ausbildung sparen müssen in Zeiten, wo die Eingangsvorrausetzungen, hier: Abholpunkte für die Ausbildung, signifikant schlechter werden…
…sind daran nun die Frauen Schuld? Mitnichten!
Es wird sich auch kaum jemand hinstellen und Frauen die Eignung absprechen, wenn Sie das aktuelle EAV zusammen mit den Männern bestanden haben. Bisher hat es aber keine Bewerberin bestanden.
Und im UstgBer mag es egal sein, wie fit Mann/Frau ist, aber da wo es knallt, it es das nicht mehr. Das sieht man schon bei Mann/Frau von gefühlten 170cm Körpergröße bei gefühlten 100kg Gewicht; wenn dann die komplette Ausrüstung in der afghanischen Mittagssonne über Stunden getragen werden darf, ist da ganz schnell Ende.
So viel zu Eignung, Leistung und Befähigung – na schön wäre es ja mal, so im Generellen.
Und der Kamerad Norbert Schatz ist übrigens Kapitän zur See. Das entspricht zwar dem Oberst, aber die Marine pocht schon auf ihre eigenen Dienstgrade. ;)
@Steiner:
Interessanter Ansatz – nur hat auch Frankreich neben den commandos (eher wie unsere Spezialisierte Kräfte oder tlw EGB-Kräfte) auch Spezialkräfte im engeren Sinne (Tier 1 gem. NATO-Definition) und eine TSK-übergreifende Führungsorganisation für diese Spezialkräfte und organische Unterstützer (C.O.S.).
Hierin ist Frankreich – und eigentlich jedes andere NATO-Land – ein Vorbild für uns.
Denn ad-hoc-Lösungen mit „normaler“ Truppe. (mit oder ohne Berater) klappen eben nicht. Das zeigen die Erfahrungen der letzten 70 Jahre (siehe das Buch „SpecOps“ von McRaven).
Tiefe vor Breite, statt Breite vor Tiefe.
Toller Bericht der im Spiegel erschienen ist über ein JägerBtl in Afg.
Es kommt auch eine Frau darin vor (um nicht ganz vom Thema abzuweichen)
Hauptperson ist ein Oberfeldwebel? „Sommerkorn“ der Scharfschütze des Zuges.
Ausgestattet ist die Truppe mit GTK Boxer (damit ist der Bericht recht aktuell)
http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=81302977&aref=image049/2011/10/29/CO-SP-2011-044-0052-0058.PDF&thumb=false
…und dieser Bericht liest sich, als hätte diesen ein Fünftklässler verfasst…
Wenn solch ein „Erguss“ von einem „studierten Schreiberling“ kommt, kann ich die Aufregung um die Pisa-Studie so langsam verstehen.
Wann versteht man endlich, das dieses Volk sich keinen Deut für die Bundeswehr, sondern nur und ausschließlich für irgendwelche Skandale, die dort passieren, interessiert?
Da ist die „Dörrobst“ Geschichte viel wichtiger, als die Tatsache, das Soldaten sterben, weil sie (aufgrund von Bürokratie und Sturheit in der obersten Führungsebene) nicht die notwendige Ausrüstung erhalten….
Gehrke hat ihn auch gelesen:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=m2TCdapU7Y8#t=144s
Die Einzigen die entscheiden sollten Frauen in ihre Reihen aufzunehmen, sind die Spezialkräfte selbst. Wenn diese der Meinung sind, dass es einen militärischen Vorteil, für bestimmte Operationen, mit sich bringt dann werden sie Frauen auch entsprechend ausbilden. Quote ist Mist und in diesem Fall lebensgefährlich.
@ Someone | 13. November 2011 – 19:27 —
[…]Es wird sich auch kaum jemand hinstellen und Frauen die Eignung absprechen, wenn Sie das aktuelle EAV zusammen mit den Männern bestanden haben. Bisher hat es aber keine Bewerberin bestanden.[…]
Das las sich hier bei einigen anders und darauf bezog ich mich. Ansonsten ich das genau so sehe wie Sie.
[…]Und im UstgBer mag es egal sein, wie fit Mann/Frau ist, […]
Sie relativieren es ja zu Recht selbst. Und ich sehe das auch so: eine dienstpostengerechte geistige und körperliche Fitness ist unumgänglich.
Akzeptabel bleibt da für mich aber z.B. der Bauchansatz des in Ehren ergrauten Feldwebel für Standortangelegenheiten, der seine letzten 3 Jahre abreißt.
[…]Und der Kamerad Norbert Schatz ist übrigens Kapitän zur See. Das entspricht zwar dem Oberst, aber die Marine pocht schon auf ihre eigenen Dienstgrade. ;)[…]
Ja, natürlich. Danke für den berechtigten Hinweis, ein Flüchtigkeitsfehler. Und bitte keine Sorge, dass ich demnächst einen BG freudig erregt begrüße mit dem alten Soldatenscherz: Na, Herr Major, heute mal in Gold?
@ BausC | 14. November 2011 – 7:53
[…]Die Einzigen die entscheiden sollten Frauen in ihre Reihen aufzunehmen, sind die Spezialkräfte selbst. […]
Ich denke, dass sollte generell für alle AVR/ Verwendungsbereiche/-höhen der Fall sein.
@Sachlicher
[…]Ich denke, dass sollte generell für alle AVR/ Verwendungsbereiche/-höhen der Fall sein.
Volle Zustimmung.
@ All.
habe die siskussin der letzten paar schreiber nicht komplett durchgelesen, aber mir fällt dazu nur ein Gedankenspiel ein.
Das KSK hatte bisher eine Fernspähkommandokompanie. Und die Fernspählehrkompenie wird zugemacht, gleichzeitig CALW mal wieder personell verstärkt. In der FernSpähLehrkompanie gab es u.a. auch Feldnachrichtenkräfte, die bundesweit auch einige Frauen haben. Insofern kann es dann schon dazu führen, dass in einer möglichen Kommanduunterstützungskompenie Kräfte gebündelt werden, dich nicht dem klassischen 4er Trupp entsprechen, sondern modular Auftragebzogen mit verlegen. Und da es in gewissen Dienststellen den Grundsatz gibt: „Train as you fight“, ist das also alles nicht so unplausibel.
Wenn allerdings die Ausbildung wie beisher abläuft, Eignungsverfahren und irgendwann der Combat survival course mit allen Elementen, durchaus auch internationale Beteiligung (wer sich auskennt, weiss wovon ich rede), der weiss, dass das körperlich für die mesten Frauen mit den gleichen Bedingungen einfach nicht schaffbar ist. Eine quote oder bestufte Leistungsbewertungen würde aber zu einer zweitklassigkeit führen.
Auch die Kommandofeldwebelanwärterausbildung war ja nicht gerade mit Erfolg gesegnet…
@all Nachtrag.
Der Artikel bezieht sich ja vor allem auf Informationsgewinnung und Befragung. Seit 2003 hatten die Feldnachrichtenkräfte des Heeres 2 Züge, die eigentlich aZa mit der DSO waren, später kamen die LLFeldnachrichtenzüge bei 260 und 310 sowie der FN Zug bei der FSpLKp 200 dazu.
Die weiblichen Soldaten hier zuerst auf erweiterte Grundbefähigung auszubilden sowie Einsatzverfahren mit dem KSK selber zu üben mach meiner Meinung nach Sinn.
Aber der Hauptauftrag liegt hier im Unterstützungsbereich und nicht dem klassischen Kommandoauftrag…
Gruß
Die Anzahl von Frauen in den LLAufklKp, außerhalb von GeZi und Co, tendiert übrigens auch irgendwo gen Null; u.a. weil die 7km Laufen mit 20kg Gepäck im Feldanzug bei Pfullendorf für viele Frauen schon kaum machbar sind.
Und da geht es mir rein um die Statur.
Ich kenne einige gute Soldatinnen die mir beim 3.000m-Lauf zeitlich ne Menge vormachen, aber sobald der Rucksack ins Spiel kommt, dreht sich das ganz fix.
Außerdem wird m.W.n. der Bereich Fernspäh innerhalb der Kommandokompanien abgebildet, also bisher auch nur dann zu erreichen, wenn das reguläre Auswahlverfahren durchlaufen wird.
Mit UstgBer meinte ich aber auch eher GeZi und Co.
Bei der UstgKp, der FmKp und dem Großteil des SanZ würde ich schon auf erweiterte Fitness pochen. Also nicht nur DSA teilgenommen, sondern DSA bestanden.
@ Steiner
Nicht verwechseln: Spezialkräfte sind keine „Commandos“ oder „SOF“ (im gängigen Definitionsmuster). Das KSK soll eigentlich nicht auf breiter Basis eingesetzt werden und auch eher weniger fremde Kräfte ausbilden oder führen. Andere Streitkräfte haben dafür extra Einheiten. Das berühmteste Beispiel: Green Berets.
Britische Commandos sind übrigens im Grunde auch wieder etwas anderes. ^^
Ist schon klar. Mein Kommentar zielte eher ins Grundsätzliche (und ist ein anderes Thema). Ein Heer mit 12 Divisionen kann sich eine Brigade Spezialkräfte leisten. Ein Heer mit zwei Divisionen nicht. Je weniger manpower vorhanden ist, umso größer ist das Risiko, das die Besten (davon zieht es eh immer weniger zum „Bund“) dann auch noch von Spezialkräften abgeworben werden.
Diese laufen im weiteren immer Gefahr, Opfer ihres eigenen Nimbus zu werden. Und zwar nicht sie selbst (dafür sind sie zu professionell – hoffentlich), sondern über den Umweg der ganzen „Sympathisanten“. Diese sind nach meiner Erfahrung nur allzu bereit, personelle und materielle Ressourcen für „specials“ zur Verfügung zu stellen (und das nicht nur im militärischen Bereich), die dann der „Normalverbraucher“ bitter entbehren muß. Der wird nämlich in den Einsatz geschickt, während die Spezialisten oft (s. o.) wg. „Eskalation“ oder weil politisch inopportun (achten sie einmal auf die Darstellung der SEK’s in deutschen „Krimis“…) zuhause bleiben müssen.
Das andere Länder eine viel längere Tradition auf diesem Gebiet haben liegt m. E. weniger in der Notwendigkeit solcher Einheiten. Sonst hätte es sie auch in Deutschland in vergleichbarem Umfang gegeben (schließlich waren wir einmal alles andere als Kostverächter auf militärischem Gebiet!).
Der Grund für die fehlenden Spezialkräfte lag -und jetzt lehn‘ ich mich einmal weit aus dem Fenster..- in dem viel höheren Durchschnittsniveau unserer Streitkräfte. Für ein Unternehmen wie „Eben Emael“ hätte man anderswo und heutzutage doch mit Sicherheit einen speziellen Stab und entsprechende Spezialverbände als nötig erachtet.
Damals wurde mit der Planung, Vorbereitung und Durchführung ein junger Oberleutnant beauftragt, der dann in der Anfangsphase des Unternehmens auch noch durch einen technischen Defekt als Führer ausfiel. Trotzdem gelang das Unternehmen.
Witzig, nicht? :-)
Gute Leute gehen zum KSK, weil sie gut sind. Nicht, um dort gut zu werden. Sonst würden sie nicht genommen. Eine kleine Armee braucht aber gute Leute überall!!
@Steiner:
Interessanter Gedanke.
Spezialkräfte sind jedoch aus meiner Sicht weniger eine Frage der Größe der Streitkräfte, sondern des Verständnisses Ihrer wirklichen Notwendigkeit in Politik und militärischer Führung. Siehe Skandinavien. Dort „leistet“ man sich diese auch – und nein unsere Infanterie ist hiermit nicht vergleichbar. Und auch die Kampfgruppe Granit war speziell ausgesucht, ausgebildet und – monatelang – vorbereitet (einschl. OPSEC).
Wenn ich diese Kräfte nicht zu groß mache (das KSK ist ja keine vollwertige Brigade), dann hält sich auch der Verlust an Talenten in Grenzen.
Eine Eskalation durch den Einsatz von Spezialkräften kann ich nicht erkennen – vieleher kommt ja der entsprechende Ruf bei Geisellagen auf (siehe Hansa Stavanger). Und selbst wenn – wäre die öffentliche Diksussion bei Fallschirmjägern kleiner? Dafür sehe ich keinerlei Anzeichen.
Insbesondere Geiselbefreiungen sind nunmal keine ad-hoc-Aufgabe.
Daher die richtigen Kräfte für den richtigen Auftrag. Wenn es uns das (Rettung von Staatsbürgern) nicht „Wert“ ist – welche Daseinsberechtigung hat denn dann der Rest der Armee mit seinen vorgeblich wichtigeren Aufgaben?
Aber man kann sich als Bw ja auch zukünftig auf ILÜ und Sandsackschleppen konzentrieren – und sich gegenseitig einreden wie super man ausgebildet ist (damit meine ich nicht Sie, sondern die neue Struktur).