25 verletzte Soldaten im Kosovo: KFOR droht mit harten Reaktionen
Die Bilanz der heutigen Gewaltausbrüche in Kosovo: 25 verletzte KFOR-Soldaten – nach den zwei verwundeten deutschen Soldaten wurden 23 weitere Opfer von Molotow-Cocktails und Feuerwerkskörpern, die von den kosovarischen Serben auf sie geschleudert wurden. Acht der Verletzten, hieß es aus dem Streitkräfteführungskommando in Graz, seien österreichische Soldaten.
KFOR kündigte am Abend an, künftig auf Angriffe wie den heutigen, bei dem auch scharf geschossen wurde, härter zu reagieren:
This morning the roadblock- removal operation by KFOR went as planned. KFOR was executing its mandate to re-establish Freedom of Movement. The operation was successful and was completed without violence to the demonstrators.
Later on demonstrators attacked KFOR positions and inflicted injuries. The protestors opened fire with small arms at KFOR troops and two soldiers were wounded. The violence by the protestors is still ongoing. The protestors use explosive devices and Molotov Cocktails against KFOR. So far the violence resulted in 23 additional injured soldiers in the late afternoon and evening. The protestors could not be called as peaceful demonstrators at all, but as violent and criminal. Up to now KFOR only used pepper spray, tear gas, rubber bullets and water cannons. However, in life threatening situations like this KFOR soldiers will respond with all proportionate means.
KFOR’s mission is to contribute to a safe and secure environment in Kosovo which includes freedom of movement in accordance with its mandate, under United Nations Security Council Resolution 1244.
Any action threatening a safe and secure environment and the life of anyone is unacceptable. KFOR will take all appropriate measures to ensure the safety of all the people of Kosovo, but also of its soldiers.
(Hervorhebung im Original)
Na das ist doch wenigstens etwas. Hoffentlich wird jetzt den Soldaten bevor sie morgen wieder raus muessen ganz genau erklaert, wann und wie sie reagieren duerfen, und das dann auch konkret durchgezogen. Denn diese Eskalation von Seiten der (K)Serben ist vollkommen inakzeptabel und darf nicht einfach so hingenommen werden. Ansonsten koennen wir auch gleich abziehen.
Übrigens: In der zib bei 3sat waren die Unruhen die erste Meldung.
Soviel zur Tagesschau.
„Deutsche Soldaten angeschossen
Laut Ruderstaller gibt es nach Konfrontationen ortsansässiger Serben mit der internationalen Schutztruppe insgesamt 20 verletzte Soldaten. Ein Offizier und ein Soldat der deutschen Bundeswehr wurden angeschossen. Die Schüsse kamen aus den Reihen der Serben. Keiner der Verletzten befindet sich in Lebensgefahr. Die KFOR-Truppe hatte versucht, eine von serbischen Demonstranten blockierte Straße zu räumen und war mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschossen vorgegangen, berichtet Associated Press.“
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/712513/Acht-oesterreichische-Soldaten-im-Kosovo-verletzt
Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschosse! Demnach ging die Gewalt zuerst von der KFOR-Truppe aus. Gefährlich in einem Gebiet in dem die KFOR-Truppen als Besatzer und nicht als Schutztruppe gesehen werden. Welche Schutztruppe schießt auch auf die Bevölkerung?
Diese Logik verstehe ich nicht. In dem vor Wochen gezeigten Video hat sich die Schutztruppe sehr deeskalierend gezeigt, trug keine schusssicheren Westen und keine Waffen am Körper. Des Weiteren sollten Bewaffnete mit Gummigeschossen gestoppt werden, wenn sie einen „Durchbruch“ versuchen.
Tränengas, Wasserwerfer und Gummigeschosse verstehe ich als „show of force“, wie es hierzulande auch gemacht wird.
Es ist leicht nun zu sagen, dass sich die Serben dadurch provoziert gefühlt haben. Aber wer hat eine neue Blockarde 500m hinter der Grenze aufgebaut und der Schutztruppe damit die lange Nase gezeigt und sie zur Handlung gezwungen?
Im Kontext der Vorgeschichte hat sich die Schutztruppe immernoch sehr – vll sogar zu – bedeckt gehalten und hätte weitaus härtere Mittel wählen können.