Die Heeres-Kästchen
So, es ist doch alles da, man muss nur rankommen… Weil hier großes Interesse besteht, ganz offensichtlich, hier diverse Kästchen der neuen Heeres-Aufstellung.
Zunächst nur mal bis zur Divisionsebene, Brigadeebene als gesondertes Schaubild liefere ich noch nach.
(als pdf: Grobstruktur Heer)
Ergänzend übrigens sehr interessant zu lesen: Eine kritische Bewertung des Stationierungskonzepts Lufttransport.
Aber leider wird ein großer Teil der alten Tradition ohne Führungsunterstützung auskommen, wenn es in diesem Land drauf an kommt. Es lohnt sich mal anzusehen was die alten Seilschaften da gemacht haben. Von wegen gleiche Verteilung über Deutschland im Sinne der Vorgaben des VM. Dieser Dienstleister (FüUstg) findet aufgrund von Eitelkeiten im Norden/Mitte diesen Landes nicht mehr statt. Jedes alte Regiment (SKB) hatte wohl zwei Wünsche. Schade für Deutschland und die IT Spezialisten in Nord/Mitte Deutschland. Wie früher halt.
Wie sieht es denn mit den erst kürzlich aufgestellen Nicht aktiven Truppenteilen aus? Weiß man darüber schon was?
Sind doch abgebildet, sind die mit dem Dreieck unten Rechts.
Meine Frage bezog sich auf die PzGren Bataillone 908 und 909
Wo sind die Kästchen der anderen!?
Liefern, wa.
Was hat es denn mit den EinsUstg Batallionen auf sich? Was tun diese und welche Truppenteile landen dort? Fernmelder?
Ist ja nicht so, als würden diese schon existieren oder irre ich mich da?
Hier stand nichts…
hallo,
gibt’s das ganze auch von der Luftwaffe?
Der Wiki-Artikel zum Thema ist auch schon online:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gliederung_des_Heeres_(Neuausrichtung_der_Bundeswehr)
Horrido!
Die EinsUstgBtl stehen in Zusammenhang mit der Ausbildung von freiwillig dienstleistenden Soldaten zu Sicherungskräften.
@Jacky : den PzGrenBtl 908 und 909 wird das selbe Schicksal drohen wie z.B. den AufklBtl 910 und 911 und allen andern „Res-Btl“ – sie werden in den kommenden Jahren wohl aufgelöst werden.
@ Hoot
Schlichte Vermutung ohne Bestätigung zu den EinsUstgBtl:
Da werden die „für den Einsatz wichtigen“ Reservisten eingebucht, damit die, wenn man sie braucht, nicht aus Truppenteilen der halben Republik beordern muss und bei notwendiger Einsatzgestellung gleich abtelefonieren kann. Es ist zu vermuten, dass hier der Friedhof für Feldlagerbetriebspersonal, Wehrverwaltung, Sprachmittler, CIMIC- und MilNWStOffz eingerichtet wird. Also alles, was im Einsatz stärker gefordert wird, als im Grundbetrieb.
@Treb
Aber wo bleibt denn da die Logik? Die wurden doch erst vor kurzem aufgestellt?! Kann man wirklich so kurzsichtig planen?
Ist das denn sicher oder besteht noch Hoffnung über die genannten Einheiten?
Ich will ja nicht immer meckern über unsere Lenker.
Aber ein paar Sachen regen mich irgendwie schon wieder auf…
Auch wenn die neue Struktur tendenziell besser ist als die alte und wirklich eine Chance ist, hat man schon wieder Dinge getan, die dem Bestreben einfach nicht konsequent entsprechen. Gutes Beispiel Division schnelle Kräfte: Wow, 10 Standorte (+ die Luftlandeschule usw.) für eine einzige Division. Das ist sinnig… Ich freue mich natürlich über NH-90 in meinem Landkreis. Aber es bleibt trotzdem Blödsinn, wenn die zu transportierenden ganz woanders wohnen.
Für Fallis baue ich ein deutsches Fort Benning, dann hat sich das. Da muss ich mich nicht zerstreuen. Stattdessen haben wir wieder einen riesen Aufwand im Friedensbetrieb für eine, wenn auch beliebte und wichtige, krasse Minderheit.
Man hat nicht die Knete ein paar Bonnländer mehr zu bauen aber will andauernd Truppenteile durch die Republik karren, damit sie an verschiedenen Orten üben können? Junge junge…
Oder noch was: Die L9 ist genauso gestaffelt wie die 41. Nur ist die L9 angeblich eine PzDiv (in Div 10 ähnlich)… Mit einem PzBtl und drei Infanterieelementen… Sieht eher nach PzGren aus. Man verkleckert also lieber die letzten Panzer quer übers Portfolio, anstatt wenigstens eine richtige Stahlbrigade zu erhalten, mit zwei zu drei.
Dann hätte man immernoch genug Panzer um PzGrenDiv auszustatten, oder strickt zwei InfBrig mit nem halben PzBtl…
Wie auch immer.
Absolutes Highlight der oben verlinkten Wikipedia-Seite: Gebirgspanzerbataillon 8 (nicht aktiv). Ob die einen Hochgebirgspanzerzug (na) haben? Ich schieß mir ins Knie.
@ Niklas
Der Schlüssel zum Verständnis der neuen Brigadestruktur dürfte in den Annahmen zur Einsatzgestellung liegen.
@Tim292:
Die Fenneks vom GebAufklBtl 230 in Füssen kraxeln auch nicht die Zugspitze hinauf… Die Bezeichnung als Gebirgspanzerbataillon liegt an der Zuordnung zur Gebirgsjägerbrigade. Ein gleichnamiges Bataillon gabs übrigens auch in der 1. Gebirgsdivision.
Das Bataillon ist genauso STAN-strukturiert wie jedes andere PzBtl.
Jetzt erst gesehen:
Welcher **** kommt eigentlich auf die glorreiche Idee, einer NRW-Brigade (21) ein PzPiBtl aus NDS (1) zuzuteilen, wenn gleichzeitig eine NDS-Brigade (L9) ein PzPiBtl aus NRW (130) erhält???
Das gibt doch nur unnötige Probleme (Lokalpolitiker, unterschiedliche Ferien/Feiertage, andere Zuständigkeiten bei Wehrverwaltung/UstgKr/SKB/…).
Wie sieht es mit den Stellen „integrierte Verwendung“ aus?
Guten Morgen!
In der Übersicht Grobstruktur Heer sind aber Fehler JgBtl 373 wird nicht in Rotenburg neu aufgestellt, der Standort Rotenburg wird gestrichen von der Liste
mkG
@Dacju
Ich prüfe das noch mal, aber es ist schon bekannt, dass es Rotenburg/Fulda und Rotenburg/Wümme gibt?
Folgende Strukturelemente sind mir nicht ganz klar:
(1) Wozu einen Kdr Einsatz?
(2) Wozu einen Kdr Fachaufgaben?
(3) Wozu ein Amt Heeresentwicklung?
(4) Wo ist der Generalarzt des Heeres geblieben?
(5) Warum zieht man die schweren Pioniere aus der Region Minden ab, deaktiviert ihre Fähigkeiten und stationiert diese nun Havelberg?
Auch wenn die neue Organisation des Heeres prinzipiell sehr durchdacht wirkt, frage ich mich, warum die Verteilung der Kampfbataillone so heterogen ist. Warum hat man nicht jede Brigade – mit Ausnahme der Gebirgsjäger – mit einem Panzer-, einem Panzergrenadier- und einem Jägerbataillon ausgestattet? Hieß es nicht, wir brauchen mehr (leichte) Infanterie? Stattdessen erhöhrt sich die Anzahl der Panzergrenadierverbände geringfügig. Und doch möchte man die Zahl der zu bestellenden Schützenpanzer verringern?
Meiner Meinung nach hätte man sich das neue Amt für Heeresentwicklung schenken können. Das sieht wieder sehr stark nach Lobbyarbeit aus, um Generalsdienstposten zu behalten. Hätte man das Amt doch entweder in das Heereskommando oder in das Ausbildungskommando integrieren können. Aber vermutlich gab es – wie bei der Marine – eine personelle Obergrenze für das neue Hauptquartier, so dass Fähigkeiten ausgelagert werden mussten. Schwachsinn!
Des Weiteren weiß ich nicht, warum man nichtaktive Truppenteile so dezentralisiert platziert hat. Wäre es nicht besser gewesen, wenn man aus dem Ausbildungskommando gleichzeitig eine Art Ersatzheer gemacht hätte? Die Reservisten wären so näher an den Schulen dran gewesen, die ihrerseits wieder für die zentrale Aus- und Weiterbildung von aktiven und nichtaktiven Soldaten zuständig wären. Zusätzlich hätten sie über Spezialfähigkeiten verfügt (z.B. Raketenartillerie, Brückenpioniere), die man zwar nicht aufgeben möchte, in Zukunft aber wahrscheinlich nicht so oft eingesetzt werden.
@T.Wiegold:
Haben Sie auch Informationen zur neuen Binnenstruktur des Heeres. Es ist doch so, dass manche Standorte erheblich an Personal verlieren, ob die bisher dort stationierten Truppen erhalten bleiben. Ein Bekannter aus dem BMVg sagte, dass es bereits aus Kompanieebene sehr große Veränderungen in der inneren Zusammensetzung geben wird. Aber wie sieht das aus? Wird es bald auch noch StVersKp bzw. VersUstgKp geben und wenn, in welcher Form?
@T.Wiegold Das mit dem Jägerbatallion 373 ist schon richtig… Das wird in Rotenburg Wümme aufgestellt… Dafür machen die fernmelder und die logistiker dort dicht…
Künftig 9 PzGren (+1 aktives PzGrenBtl) mit bisher vorgesehenen 44 SPz Puma pro Btl = 396 SPz (+eine unbestimmte Anzahl an Ausbildungs- /Tauschfahrzeuge etc.) Die Zahl der gewünschten SPz wurde gerade durch BMVg bestätigt –> 350 Stück. Ist ja auch hier im Blog nachzulesen. Bisher (mit acht PzGrenBtl passte das in etwa) Frage: wird ein PzGrenBtl jetzt mit weniger SPz ausgestattet? Behalten einige Kp/ Btl dann doch noch die Marder? Oder bekommen einige PzGrenKp Boxer? Rätselhaft.
@ TUBS
Wie der Minister sagte, wird in Zukunft nicht mehr jede Einheit im Grundbetrieb ihr gesamtes Material haben, sondern nur in Teilen ausgerüstet sein und zu Übungen mit Ausrüstung anderer verstärkt. Erst im Einsatz erfolgt eine 100%ige Ausrüstung.
Soll heißen, wenn wir bis auf 70% Fahrzeugbestand runtergehen dürfen, dann kalkulieren wir auch gleich mit dieser Zahl. Rechnen sie doch mal nach, ob das passt.
Hihi, das wird dann sehr lustig, wenn über den StOÜbPl die Pumas mit einer hellweißen Aufschrift „BwFuhrPark“ rödeln… ;)
Info zum JgBtl 373: bei der Bezeichnung hat sich Fehler eingeschlichen. Gemäß Kdr LLBrig 31 soll das Btl L91 heißen und hat nichts mit 373 aus Seedorf zu tun.
@Polybos:
(1) Wozu einen Kdr Einsatz?
(2) Wozu einen Kdr Fachaufgaben?
Es ist offenbar kein stellv. InspH vorgesehen, um die Leitungsspanne zu vermindern hat man wohl diese DP ausgeplant – hoffentlich „nur“ als 2-Sterner.
Ein Stellv und der ChdSt hätten wohl auch ausgereicht.
(3) Wozu ein Amt Heeresentwicklung?
Aus Teilen des aufgelösten Heeresamtes (Abt I, IV) und den Gruppen Weiterentwicklung der Truppenschulen entsteht ein neues Amt für Konzeption und Organisation.
Sicher nicht der Weisheit letzter Schluß zumal den Weiterentwicklern dann noch mehr die Truppen- und Praxisnähe fehlt.
Aus der Abteilung II des HA wird das Ausbildungskommando (vom 1-Sterner Abteilungsleiter, zum 2-Sterner Befehlshaber?).
Die Abteilungen III und V sollen im BWB-Nachfolgeamt BAN aufgehen.
(4) Wo ist der Generalarzt des Heeres geblieben?
Gute Frage.
(5) Warum zieht man die schweren Pioniere aus der Region Minden ab, deaktiviert ihre Fähigkeiten und stationiert diese nun Havelberg?
Erklären kann man es nicht.
Unterm Strich hat man das Heer um 30% reduziert, die Zahl der Generale aber um 15%.
@Memoria:
zu (1) und (2)
Die Erklärung würde zwar Sinn machen, das Konzept allerdings nicht. Soll das wieder ein Rückschritt in Richtung NVA sein, wenn ein Vorgesetzter mehrere gleichrangige Stellvertreter hat oder was? Das endet doch in einem Kompetenzgerangel!
zu (3)
Und warum integriert man die Abt II HA nicht in das Heereskommando? Die Abt Planung böte sich doch an. Für meine Begriffe gehören zum Bereich „Strategie“ nämlich auch Themen wie Weiterentwicklung, Organisation, Fähigkeitsmanagement usw.
@Polybos:
Die Befürchtung bzgl der Kdre habe ich auch.
Aber man hat halt mal wieder Sterne gezählt und danach nach Gründen gesucht.
Das Amt für Heeresentwicklung wird eine recht umfangreiche Organisation, damit wäre die Planungsabteilung im Heereskommando eher überfrachtet. Die Abt. Planung ist eher die Schnittstelle zum BMVg hin und das Amt für Heeresentwicklung der Arbeitsmuskel (wie bisher das HA für den Fü H).
@Memoria:
Das mag ja alles sein, aber warum haben dann die anderen Organisationsbereiche (bis auf die SKB mit dem SKA) keine ähnlichen Truppenteile. Allein die Tatsache, dass es sich um ein Amt auf Divisionsebene handelt, spräche sehr stark dafür, dass dort mindestens zwei Generale oder mehr sitzen, sprich Kdr und stvKdr/CdS/Ltr Fachaufgaben.
Wenn ein Amt für Heeresentwicklung bedeuten würde, dass die Ausbildungszentren (einst Schulen genannt) ausgedünnt werden, ist dies ein Schritt nach hinten. Das ist es aber sowieso, weil das neue Amt in Köln sitzt – fernab von Strausberg (HKdo) und Leipzig (KdoHAusb).
@Polybos:
Ich hab ja nur – ausnahmsweise – versucht dem Wahnsinn einen Sinn zu geben.
Fazit: „Es ist zwar Wahnsinn, aber wenigstens hat es Methode.“
Kurzer Blick auf die Sterne im Heer:
Bisher mind. 3 GenLt (InspH, stellv. InspH, Befh HFüKdo) + MN Korps rotierend.
Zukünftig mind. 1 (InspH bzw. BefhH) oder 3 (InspH bzw. BefhH + 2 Kdre Kdo Heer?) + MN Korps rotierend.
Bisher 7 GenMaj (5 DivKdr, 1 ChDst Fü H, 1 AC HA)
Zukünftig 5-8 GenMaj (3 DivKdr, 1 Befh AusbKdo, 1 AC HEntw, 2 Kdr Kdo Heer?, 1 ChdSt Kdo Heer).
Da davon auszugehen ist dass die AbtLtr im Kdo Heer BrigGen werden, „muss“ der ChdSt ein GenMaj werden (siehe Fü H). Die Kdre im Kdo Heer wären dann entweder auf seiner Ebene oder der des InspH.
Wenn zweiteres der Fall sein sollte, dann hätte man gleichviele GenLt und einen GenMaj weniger. Im anderen Fall, hätten wir nur einen GenLt, aber einen GenMaj mehr (!) als zuvor. Beides ein bemerkenswertes Ereignis bei einer 30%-Reduzierung der Truppe und der Vorgabe sich zu Verschlanken.
Die Gruppen Weiterentwicklung an den Truppenschulen bzw. Ausbildungszentren werden definitiv aufgelöst. Das Ganze ist auf jeden Fall ein großer Schritt zurück, da ein großer Sprung nach vorne zur kompletten PowerPoint-Bundeswehr mit komplettem Realitätsverlust.
Bei den anderen TSK habe ich noch kein klares Bild wie man dort die Weiterentwicklung gestalten will (Luftwaffenamt und MarA werden ja ebenfalls fusioniert mit den jeweiligen Kommandos).
Im Bereich Planung kommt ja noch das TSK-übergreifende Planungsamt (ehem. ZTransfBw) hinzu, das im Rüstungsprozess eine zentrale Rolle spielen soll.
@ Polybos
Warum ein Heeresamt Weiterentwicklung in Köln ?
Weil bei einem Umzug von Köln nach Strausberg noch genügend Dienstposten für nicht umzugswilliger Rheinländer vorhanden sein müssen.
Ausbildungskommando Heer
Die Lw löst ihr Ausbildungskommando (Divisionsebene) in der neuen Struktur auf.
In der Ausbildungslandschaft Lw hatte es auch die Aufgaben der Gruppen Weiterentwicklung der Heeresschulen zu erledigen. Die Lw hat an den Schulen lediglich kleine TTVG (Technik, Taktik, VerfahrensGruppe) integriert, die hauptsächlich Vorschriften, Taktiken und Verfahren im Praxistest überprüften (natürlich mit der Fachkompentenz der Hörsaalleiter, Fachlehrer und Stationsausbilder in den Ausbildungsinspektionen)
Die Lw sagt die neue Ausbildung findet unter Führung des Einsatzes statt, also Operateure wie Piloten, Flugsicherer usw. und der Führung des Lw-Einsatzkommando und Techniker unter der Führung des Lw-Unterstützungskommandos, in dem das jetzige WaSysKdo Lw , als Kommandobehörde für alle Lw-Unterstützungsverbände, aufgehen wird.
Das Amt für Heeresentwicklung wird vermutlich die Aufgaben der Gruppen Weiterentwicklung der Heeres- und SKB-Schulen übernehmen. Ohne zweiten Oberst, werden die Schulkommandeure sicherlich nicht mehr Brigadegeneral sein, deshalb der neue Titel Ausbildungszentrum statt Schulen und damit sind sie auch nicht mehr die oberste Fachkompetenz bzw. Repräsentanz für eine Waffen- bzw. Truppengattung.
Ich habe heute ein schönes Zitat aus der Truppe gehört, was die…hm…Verwunderung über die Reform ganz gut widerspiegelt:
„Wir sollen mit weniger Personal mehr Aufgaben erfüllen und das wird uns dann noch als Attraktivitätssteigerung verkauft…“
Das sagt doch irgendwie alles…
@Voodoo
bei der NATO heißt das ’smart‘ ;-)
oder sind hier die Borgs am Werk ??? Alles platt machen und dann assimilieren ???
@ Polybos
Sowohl das Planungsamt als auch das Kommando Heer/SKB werden wohl nicht über die nötige Personalstärke verfügen, um die in Heer und SKB erforderliche Erarbeitung und Abstimmung der Grundlagen zu schaffen. Das in Heer und SKB beispielsweise zum Bundeswehrplan zu erarbeitende „Datenvolumen“ ist ungleich größer als das in der Marine und Luftwaffe. Ein entsprechender Arbeitsmuskel ist daher unerlässlich. In der durch einige, wenige Großvorhaben geprägten Marine und Luftwaffe mag der (vergleichsweise geringe) Bearbeiteranteil in die Führungskommandos integrierbar sein. In Heer und SKB stellt sich das nicht so dar. Die verschiedenen Führungsebenen haben schon unterschiedliche Aufgaben und ihre jeweilige Berechtigung.
@ Memoria
Ob die Ansiedlung der Weiterentwicklung bei den Truppenschulen zu sachgerechteren Ergebnissen führt, darüber ließe sich streiten. Man kann es dort sicher auch schaffen sowohl von der Truppe als auch von truppengattungsübergreifenden Zusammenhängen nichts mitzubekommen und tote Pferde weiter optimieren.
Die Gefahr der „Powerpoint-Bundeswehr“ sehe ich eher im Hinblick auf das Planungsamt. Wenn man sich dort auf übergeordnete, konzeptionelle Visionen beschränkt (bzw. aufgrund unzureichender personeller Ausstattung beschränken muss), die gesamte mühsame Sacharbeit an die TSK/OrgBer delegiert und die „zurückgespülte Datenflut“ nicht detailliert auswertet und harmonisiert, dann wird es nicht besser werden.
@Nordlicht:
Natürlich ist bei den Gruppen WE an den Schulen auch nicht alles golden – gerade was Einsatzerfahrung angeht, aber durch eine Zentraliiserung in Köln wird das sicher nicht besser.
Volle Zustimmung bzgl. Planungsamt.
Auf jeden Landser kommt mittleweile ein Konzeptionär, Weiterentwickler oder Planer, aber am Ende hat der Landser immer noch mit dem gleichen alten Kram zu arbeiten.
Viele gut bezahlte Leute die vorallem eines produzieren:
Ausreden auf viel Papier und PowerPoint-Folien.
Zur Frage, wie man 1 PzGrenBtl mehr mit weniger PUMA ausstatten soll:
bisher: 12 SPz in den Zügen nebst 2 SPz in der KpFüGr -> 14 PUMA/Kp, dazu 2 SPz in der BtlFü -> 44 PUMA / Btl
neu: 12 SPz in den Zügen nebst 2 BOXER in der KpFüGr -> 12 PUMA/Kp, dazu 2 BOXER in der BtlFü -> 36 PUMA / Btl
that’s it (thanx @ Preuße / SE Forum: http://www.sondereinheiten.de/forum/
@HerrZorn: Danke. Macht immerhin rechnerisch Sinn. Im Grunde aber ist das auch egal, denn wer kann schon sagen, wieviele PzGrenBtl überhaupt noch existieren wenn der letzte Puma an die Truppe geliefert wird. Es lohnt sich also gar nicht soviel Gedanken daran zu verschwenden. Bei dem einen Kampfhubschrauberregiment ist das ja genau passiert: aufgelöst noch bevor ihr großer Traum vom TIGER in Erfüllung ging.
@Herr Wiegold: gibt’s für die Diagramme eigtl. auch eine Quelle oder ist das inoffiziell „zufällig“ in ihr E-Mail-Postfach gelangt? Das wäre nämlich für mich interessant wegen Kontrolle der bereits oben erwähnten http://de.wikipedia.org/wiki/Gliederung_des_Heeres_(Neuausrichtung_der_Bundeswehr) , die es zu verifizieren gilt.
@TUBS
Sagen wir mal so: Die Frage stellt sich nicht ;-)
Im Ernst: Grundlage für die gezeigten Kästchen-Malereien ist ja die veröffentlichte Stationierungsplanung – nur in anderer Form dargestellt. D.h. zur Verifizierung der bei Wikipedia veröffentlichen Daten müssten Sie nur die Stationierungs-Broschüre nehmen und den jeweiligen Standort nachschlagen.
@TUBS
Die Stationierungsentscheidungen wurden am Tag nach der Bekanntgabe der Stationierungsbroschüre für das Heer in einer aufbereiteten Form als Infopaket vom InspH veröffentlicht. Meines Wissens können diese Informationen seit letzter Woche im Intra- und Internet heruntergeladen werden.
Das man die Infos (wie auch. Die Stationierungsbroschüre) auf augengeradeaus.net meist eher lesen kann, macht den Wert dieser Seite aus!
Diese Tatsache ist zwar kein Aushängeschild für die Kommunikationspolitik der Bundeswehr, aber damit muss man als Soldat leben.
@ TUBS
zumindest sind die Folien nicht ganz korrekt in die Wiki-Site übertragen worden.
So gibt es demnach bei den Divisionstruppen das nichtaktive „Unterstützungsbataillon Einsatz“ und nicht zusätzlich noch ein „Sicherungsbataillon“. Das taktische Zeichen des UstgBtlEins beinhaltet eben das Sicherungszeichen, was zudem darauf hindeutet, dass dieses mit Fernmelderei wenig zu tun hat.
@Memoria, Nordlicht:
Nicht zu viel Konzeptionäre und Planer scheinen mir in Deutschland das Problem zu sein, sondern zu wenige, die tatsächlich unabhängig von verschiedenen Interessensgruppen (Teilstreitkräfte, Industrie, Politik) faktenbasierte Analysen und darauf basierende Konzepte erstellen.
Der Planungsstab sitzt zu nah an der Politik, das Zentrum für Transformation (Abt. I,II) und zivile Institutionen wie die SWP, der wissenschaftliche Dienst des Bundestages oder der BRH haben zu wenig/die falschen Ressourcen um im Verteidigungsbereich eigenständige und fundierte Vorschläge zu präsentieren, die über konzeptionelle Ideen (comprehensive approach, public private partnership, int. Arbeitsteilung) hinausgehen und damit Alternativen/vergleichbare Gegenvorschläge zu den Vorschlägen der Interessensgruppen (TSKs, Truppengattungen, einzelne Unternehmen, Lokalpolitiker) darstellen.
Vergleich (auf einer ganz anderen Ebene, natürlich) zu den USA: Dort gibt es private (Brookings, CSIS, CNAS, u.a.), halbstaatliche(RAND, das Center for Naval Analyses, das Institute for Defense Analysis) und staatliche (Congressional Budget Office, Congressional Research Service) Institutionen, die Entscheidungen/Pläne aus dem Streitkräften und der Politik tatsächlich inhaltlich hinterfragen koennen. (Siehe z.B.: http://assets.opencrs.com/rpts/R41597_20110118.pdf –> Weder BRH, noch SWP, noch wissenschaftlicher Dienst des Bundestages liefern sowas.)
Fazit: Wenn soetwas auf einem vernünftigen Niveau betrieben wird, macht es auch Sinn und liefert einen Mehrwert der über hübsche Powerpoints hinausgeht.
@T.S.:
Volle Zustimmung. Dieser Mangel zeigt sich gerade dieser Tage: Es gibt keine alternativ-kritische Stimmen zur Neuordnung der Bundeswehr. Insbesondere die SWP ist hier einmal mehr ein Totalausfall – der Maulkorb sitzt dort eben sehr fest.
Auch Bundeswerhr-intern fehlt ja auch nur ein Hauch an Diskussion in einem geeigneten Format (Innere Führung?). Zeitschriften wie Parameters, Military Review oder Joint Force Quarterly fehlen gerade in diesen Tagen sehr.
Jedoch fehlt es auch an Nachfrage. Spätesens mit Auflösung des Planungsstabes im BMVg liefert sich die Politik endgültig dem Apparat mit seinen Partikularinteressen aus.
Sehr schlechte Entwicklung.
Krieg ist nunmal zu wichtig, als das man ihn den Generalen überläßt (Clemenceau).
@ T.S.
Aus meiner Sicht bedingt eine solide Streitkräftestrukturplanung vor allem die Bereitschaft sich festzulegen und ein hohes Maß an übergreifendem Sachverstand und Fleiß bei einzelnen, wenigen Planern.
Je mehr es Richtung Politik geht, desto weniger ist offensichtlich die Bereitschaft vorhanden sich festzulegen. So sind beispielsweise die VPR als Grundlage für eine Strukturplanung viel zu unspezifisch und gehören klar in die Kategorie „Powerpoint“. Ausgangspunkt muss ein Level of Ambition mit einem nach Teileinheiten eindeutig definierten Kräftedispositiv (Personal und Material) sein. Daraus kann man dann konsequent Strukturen ableiten. Dies muss jedoch in einigen wenigen Köpfen geschehen, die die äußerst komplexen Zusammenhänge und Abhängigkeiten stets im Blick behalten und die sich zugleich mit den Details befassen. Durch mehrere (entscheidungsbefugte) Planer wird es nicht besser. Dieses bedingt dann, neben umfassendem Sachverstand, vor allem sehr viel Fleiß.
Von keiner der von ihnen aufgeführten Stellen ist mir ein für die Strukturplanung operationalisierbarer Planungsvorschlag (LoA mit TE) bekannt. Wenn die Planer in den Führungsstäben der TSK/OrgBer auch nicht mehr erhalten haben, so mussten sie sich diese Grundlagen wohl oder übel alleine schaffen. Wenn es dann nicht einmal zu qualifizierter Kritik oder Kontrolle in der Umsetzung reicht, dann liegt das Problem wohl eher beim Sachverstand oder dem nötigen Fleiß, sich mit den Details zu befassen.
Was ist denn mit dem ArtBtl 131 in Weiden? (neu aufgestellt)
Ich dachte, das soll nicht aktiv sein, es ist aber kein Dreieck unten rechts.
Fehler in der Grafik?
Warum sollte das nicht aktiv sein? Es ist in der Stationierungsbroschüre aufgeführt und ist angesichts von gepl. 1110 DP in Weiden auch mit Personal hinterlegt.
@Wiegold, BQ, Nordlicht
Naja gut. Hr. Wiegold, ich will natürlich ihre „Informanten“ nicht enttarnen. Aber klar ist doch wohl auch, dass die Infos, die offiziell von der Bw rausgegeben wurden (zumindest an die breite Öffentlichkeit = Sachstand, Stationierungsbroschüre) zum Beispiel überhaupt keine weiteren Infos zu den UstgEinsBtl enthalten (by the way: heißen die Unterstützungsbataillone Einsatz oder Einsatzunterstützungsbataillone?). Diese Btl tauchen in der Form wie oben gezeichnet (= „Typ Sicherungsbataillon“) nur hier im Blog auf. Teils sogar mit Extrainfos (z.B. dass Veitshöchtheim nur evtl. eines dieser Btl enthält). Unschwer zu erkennen, dass hier jemand (=Hr. Wiegold) wohl Infos hat, die eben noch etwas weiterführend sind. Gut, ich will da nicht weiter nachbohren. Dass dann aber hier über die Fuktion dieser Btl diskutiert wird, wundert ja auch nicht angesichts der Quellenlage. Im Übrigen sind die oben gezeigten Diagramme da ja irgendwie uneindeutig, denn manchmal erhalten die das taktische Zeichen wie ein SichBtl manchmal auch das leere Kästchen mit dem Zusatz UstgEins.
@Sascha W.: vor ein paar Tagen sollten eines der beiden ArtBtl der 10. noch „nicht aktiv“ sein. Vgl. http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/streitkraefte_und_strategien/grobstrukturbundeswehr101.pdf. Die können sich da anscheinend nicht einigen. Mal sehen was übermorgen anders ist…
@TUBS
Nee, das hat nur zum Teil mit Informantenschutz zu tun. Bei vielen Einzelheiten haben meine Leser sehr viel mehr Detail- und Sachkenntnis als ich, gerade bei dem von Ihnen angesprochenen Thema.