RC N Watch: Zahlreiche Aufständische mit gezielten Luftangriffen getötet
Ab und zu muss man dran erinnern, dass in Nordafghanistan keineswegs Ruhe herrscht – und das nicht nur in den hier meist wahrgenommenen Regionen rund um Kundus und Baghlan.
Aus dem ISAF Joint Command Morning Operational Update heute:
In Sayad district, Sar-e Pul province, coalition forces killed numerous Taliban insurgents with precision air strikes yesterday. Earlier in the day, a coalition security team was notified of an insurgent attack against local Afghan forces. After assessing the threat the security force called for precision air strikes, killing the individuals.
Following the strike, local leaders were quick to express appreciation for the coalition’s response to the Taliban threat.
Passend zum Thema
http://www.foreignpolicy.com/articles/2011/08/03/the_taliban_come_to_mazar
„Übergabe in Verantwortung“ german style!
german style!
Und andere machen das besser?
Six months after pullback, U.S. goes back in to contest Pech Valley
@wacaffe – Artikel von Frau Badkhen kann man leider nicht ernst nehmen. Sie ist manchmal hier, hat ein paar Kontakte und macht einige Besuche mit ihrem Sprachmittler, dann faehrt sie wieder weg und schreibt aufgeregte Buecher und Artikel ueber das wenige was sie gesehen hat. Sie hat im Juni schonmal einen Artikel ueber den Distrikt Dawlatabad geschrieben (http://www.foreignpolicy.com/articles/2011/06/03/the_lost_villages), da bin ich ziemlich regelmaessig unterwegs. Auch in den Doerfern, in denen sie sagt, sie haette gehoert dass dort jetzt die Taliban regieren – sie schreibt natuerlich nicht, dass sie das von einem (1) Afghanen telefonisch gehoert hat sondern schreibt, es waere halt so. Journalist halt. Es gibt in Dawlatabad, besonders in der westlichen Grenzregion zu Char Bolak ein paar problematische Doerfer, aber das ist was ganz anderes als sie beschreibt. Ich habe in der Kommentarsektion bei dem Artikel auch was entsprechendes geschrieben, da hat sie leider nicht drauf geantwortet.
Es gibt auch die andere Version, dass mehrere Afghanen es merkwuerdig fanden, dass eine junge, nach afghanischem Verstaenndnis halbnackte Auslaenderin ohne mahram (maennlichen Begleiter aus ihrer Familie, der sie beschuetzt und ueber ihre Ehre wacht) mit einem Fahrer/Sprachmittler durch die Doerfer faehrt und sich mit wildfremden Leuten trifft. Und da haette man halt mal erwaehnt, dass es jetzt zu gefaehrlich ist und ueberhaupt, die Taliban… seitdem kommt sie halt nicht mehr und man hat seine Ruhe.
Ihr derzeitiger Artikel ist auch wieder diese Mischung aus „ich habe gehoert dass…“ und Empoerung darueber, dass nicht alles glatt laeuft. Dass die Explosion in Dasht-e Shur, die sie am Anfang beschreibt, ungeplant war – daran kann es keinen Zweifel geben. Der Fahrradkurier wollte weder sich, noch die Passanten toeten, als er gegen das Auto gebummst ist. Was sollen Badkhens daemlich Bemerkungen? Ja, es gibt die Moeglichkeit, in Mazar-e Sharif Sprengsaetze zu transportieren, aber das ist in London oder Dortmund und Koblenz auch nicht anders. Trotzdem wuerde niemand ausser Herrn Breivik sagen, dass die Taliban vor Dortmund stehen.
Die Provinz Balkh ist immernoch eine der sichersten von Afghanistan – es gibt strukturelle Ursachen, dass die Regierung in Teilen von Char Bulak, Chemtal und Teilen von Sholgara schwach ist und entsprechend die Taliban/ Hezb-e Eslami stark. Das sind immernoch nur wenige Bereiche. Und anders als Frau Badkhen schreibt, hat man seit Herbst 2010 den Taliban erstmals was entgegen gesetzt. In Char Bulak koennen sie noerdlich der Hauptstrasse sich kaum noch bewegen, dito in SHolgara westlich des Flusses. In Chemtal und Sholgara haben sie zudem in den letzten Monaten empfindliche Verluste hinnehmen muessen. Das ist kein Sieg im konventionellen Sinn und es bleibt viel Arbeit, aber diese Schwarzseherei von Gelegenheitstouristen mit einem garantierten Platz, ungeprueft ihr aufgehuebschtes Hoerensagen zu verbreiten und dafuer auch noch Autorenhonorar plus Aufmerksamkeit zu erhaschen macht mich wahnsinnig.
@ Turan Saheb
Da tun Sie Frau Badkhen jetzt aber (in meinen Augen) unrecht. Dass die Qualität ihrer Artikel schwankt will ich dabei nichtmal abstreiten.
Aber Sie hat drei wesentliche Vorteile gegenüber vielen anderen Reportern:
– Sie ist wirklich im Land unterwegs und beschränkt sich nicht von Kabul oder irgendwelchen ISAF-Feldlagern aus
– Sie berichtet über Themen, die in der Medienlandschaft zu Afghanistan sonst kaum jemand aufgreift: Afghanen statt ISAF, Lebensumstände statt Events.
– Sie läßt tatsächlich Afghanen zu Wort kommen. ;)
Gerade die Berichte ihrer dreiwöchige Tour durchs RC Nord letztes Jahr fand ich teils sehr gut (auch Foreign Policy: The Crossing).
Aber um das ganze etwas konstruktiver zu gestalten: Welche besseren Stimmen aus dem RC Nord gibt es denn?
Von den Quellen die ich kenne sind eigentlich nur die Schreiber auf Afghanistan Today aktueller und näher dran. Ansonsten blieben meines Wissens noch AAN und vielleicht ANSO, wobei sich letztere auf die Sicherheitslage beschränken.
Letztes Jahr gab es dann noch zwei amerikanische OMLT-Blogs, und ein Blog eines deutschen Polizeiausbilders – die sind aber mittlerweile wieder heimgekehrt.
Von daher die ganz ehrliche Frage: Welche Quellen aus dem RC Nord würden Sie denn empfehlen?
31 Tote bei US-Hubschrauberabsturtz in AFG
http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/nato-helikopter_im_osten_afghanistans_abgestuerzt_1.11798731.html
Die Nato gab keine Einzelheiten zum Absturz oder Opferzahlen bekannt. In einer Stellungnahme der Taliban hiess es dagegen, die Nato habe in Sajd Abad ein Haus angegriffen, in dem sich am Freitag Aufständische versammelt hätten. Die Taliban hätten auf den Helikopter geschossen und ihn zum Absturz gebracht.
@ J.R.
Sie haben sicherlich recht, dass Frau Badkhen fuer eine Journalistin recht viel im Land rumfaehrt und sich mit „normalen“ Afghanen unterhaelt. Damit macht sie es sich nicht leicht, so wie so viele andere Kollegen. Ihren persoenlichen Einsatz und ihre lobenswerte Absicht, „normalen Alltagsafghanen“ eine Stimme zu geben und ueber eher athmosphaerische Dinge zu berichten, die sonst unter den Tisch fallen, will ich auch gar nicht bestreiten. Ich halte sie nur fuer eine sehr schlechte Analystin.
Sie nimmt Einzelaussagen ihrer Zufallsbekanntschaften ernst und zieht dann grosse Schluesse daraus. Wenn sie es bei der Beobachtung des afghanischen Alltags lassen wuerde, haette ich ja nichts dagegen. Auch wenn ein paar Sachen doch sehr nach Selbstdarstellung fuer mich riechen (etwa wenn sie extra darauf hinweist, dass sie hoefliche persische Begruessungsfloskeln mit ihrem Bekannten/“Freund“ austauscht aber dann ihre Umschrift von Namen und Ortschaften doch verdammt danach riechen, dass es mit ihren Sprachkenntnissen bei den Begruessungsfloskeln geblieben ist). Sie hinterfragt aber ihre Gespraechspartner nicht, berichtet nicht nuanciert und stellt Fragen/Ueberlegungen, die m.E. nicht von der Sachlage gedeckt sind. Wie etwa die einleitenden Saetz, wo sie sich darueber aufregt, dass der Polizeisprecher voellig zurecht von einer ungeplanten Detonation spricht. Der Fahrradkurier vor zweieinhalb Wochen ist schlicht mit einem Auto zusammengestossen. Gut, das hat sie wohl nicht mit bekommen als sie dann spaeter da war. Aber dann steuert sie mit viel Phantasie ihre Details bei. Es ist zum Beispiel eine Luege, dass „die Polizei die Namen der Toten nicht registriert hat“. Das hat sie durchaus. Es macht sich in einem Artikel natuerlich gut, wenn man so tut, als ob die Polizei das nicht haette und man es jetzt zum ersten Mal fuer die Weltoeffentlichkeit tut. Soll sie von mir aus, aber nicht einfach nur schreiben was sie will, weil es ja doch (fast) kein Lesen nachpruefen kann. Es gab zB auch keinen Krater von der Detonation, obwohl sie den kurz beschreibt. Die Sprengwirkung ist v.a. zur Seite weggegangen, deshalb hat der Fahrradkurier ja auch noch eine ganze Zeit lang gelebt. Wenn es einen Krater im Boden gegeben haette, waere dieser Zeitraum extrem kurz gewesen…
In der Summe stoert mich, dass sie offenbar ganz fest glaubt, dass eh keiner ueberpruefen kann, was sie da schreibt und sich in der lobenswerten Absicht, die Athmosphaere und den Alltag zu beschreiben einfach was aus den Finger saugt. Und das ist fuer mich halt ein journalistisches Kapitalverbrechen.
Mit der Berichtserstattung ueber den Norden haben sie recht – da gibt es nicht so viel. Mit einer regelmaessigen Lektuere der ANSO-Biweeklys kriegen sie immer noch den besten Ueberblick ueber die Trends und Entwicklungen der Sicherheitslage. Dazwischen kommen dann noch mal ein paar Journalisten, die etwas differenzierter und weniger aufgeregt schreiben als Frau Badkhen. Wenn man deren Berichte dann nicht als „so ist es“ sondern als sehr subjektive Momentaufnahmen auffasst, kann man damit ganz gut arbeiten. Ueber unseren Gottkoenig Atta in MES gibt es etwa einen sehr lobenden Bericht aus dem letzten Jahr (http://www.nytimes.com/2010/05/18/world/asia/18mazar.html) und dann eine sehr kritische Darstellung seiner Verbinudngen und Aktivitaeten beim WSJ von vor kurzem (die Reporterin war vor ein paar Monaten da, darum wird Daoud auch noch als Zeitzeuge rangezogen und ein paar Milizen-ENtwicklungen hier aus den letzten Wochen werden auch noch gar nicht erwaehnt). (http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704530204576232053375098340.html).
Ich kann aber nicht behaupten, dass mir irgendeine (zumal westlich-sprachige) Quelle bekannt waere, wo man fortlaufend gut informiert wird, was hier passiert.
31 Tote bei US-Hubschrauberabsturtz in AFG
Es sind wohl 38 Tote oder zählen die sieben afghanischen Soldaten nicht?
—
Ich frage mich seit längerem warum die Taliban nicht mal einen Hinterhalt für einen der vielen Nightraids legen. Könnte dieses einer gewesen sein?
Es ist ja nicht schwer solch einen zu legen. Ein paar Scheingespräche am Telefon, verdächtige Fahrzeugbewegungen und ein Tip über ein „Talibantreffen“ an den NDS kann man ja vorspiegeln. Dann muss man nur noch abwarten und wenn die Helis kommen zuschlagen.
Mittlerweile wurde von amerikanischer Seite bestätigt, dass der Helikopter abgeschossen wurde.
An Bord waren 31 US-Special-Operations Soldaten sowie 7 afghanische Soldaten. Für die Amerikaner der größte Verlust an Menschenleben in einem einzigen Ereignis während des gesamten, bisherigen Afghanistan-Krieges.
(Quelle: NBC)
Nachtrag: Unter den getöteten US-Soldaten befinden sich 25 Navy SEALs.
(Quelle: ABC)
Wenn das von den Amerikanern angegriffene Ziel dem Haqqani-Netzwerk zuzurechnen war (dafür spricht, dass Unterstützung bei Anschlägen in Kabul erwähnt wurde), dann bekommt der Vorfall eine sehr interessante Dimension. Den Abschuss eines Hubschraubers mit Navy-SEALs könnte man in diesem Fall auch als Botschaft pakistanischer Stellen deuten, insbesondere dann, wenn sich herausstellen sollte, dass er von etwas anderem als einer RPG oder Maschinengewehrfeuer getroffen wurde. Das ist natürlich alles nur Spekulation.
Die Verluste setzen sich lt. ABC wie folgt zusammen:
25 SEALs, 5 Helikopterbesatzung, 1 Übersetzer, 7 afghanische Special Forces
Ausdrücklich genannt wird in dem Bericht ferner 1 Diensthund.
Dass die Taliban den Helikopter abgeschossen haben, wurde bisher wohl doch noch nicht bestätigt. Der Verlust ereignete sich aber im Rahmen eines Gefechts.
Laut NYT waren es die Taliban und der Abschuss kam wohl während der Landung:
Zudem ist letzte Nacht ist Helmand gestern versehentlich bei einem Bombenangriff eine Familie mit acht Personen ausgelöscht worden.
—
Das Abschuss passierte im Tangi Valley (videos), Wardak, in dem im Juni nach drei Jahren Kämpfen angeblich keine Taliban mehr waren:
@b | 06. August 2011 – 13:00:
„The Taliban claimed its fighters had ambushed Western troops after being tipped off to an imminent night raid in the district. The crash site is located in Wardak’s Tangi valley, where the insurgents are known to be active.“
http://www.militaryphotos.net/forums/showthread.php?202114-37-nato-soldiers-died-in-helicopter-crash-in-wardak-afghanistan./page3
@Nico – danke.
Also ein Hinterhalt.
Interessant ist das die Taliban behaupten es sein ein „Tip“ gewesen.
Ob das stimmt weiss man nicht und wird man auch nicht erfahren aber es wird mit Sicherheit mehr Misstrauen zwischen afghanischen und ausländischen Truppen sähen.
Auf psychologische Kriegsführung verstehen die sich.
Wenn sich jetzt noch herausstellt das das die SEAL Truppe war die Bin Laden umgelegt hat, dann wäre der Propagandaerfolg perfekt.
„Wenn sich jetzt noch herausstellt das das die SEAL Truppe war die Bin Laden umgelegt hat,“
Dem scheint nicht so zu sein.
AP meldet:
Die SEALs, deren Zahl jetzt mit 22 angegeben wird, gehörten zum SEAL Team 6. Unter den Gefallenen sollen in der Tat Soldaten sein, die an dem Zugriff auf bin Laden in Pakistan teilgenommen haben.
Der Helikopter gehörte zum 160th Special Operations Aviation Regiment der US Army. Ferner getötet wurden 3 Air Force air controller, also Special Operations Soldaten der US Luftwaffe.
Nachtrag:
In der AP-Meldung heißt es genau, dass „über 20 SEALs der Einheit, die bin Laden getötet hat“ gefallen sind, das wäre also die Naval Special Warfare Development Group („Devgru“ oder „SEAL Team Six“).
Ob jetzt konkret einer oder mehrere der Getöteten auch am Zugriff auf bin Laden teilgenommen haben, ist damit noch nicht ausgesagt.
AP zitiert seine Quellen nunmehr damit, sie nähmen nicht an, dass sich unter den Getöteten Soldaten befunden hätten, die am Zugriff auf bin Laden teilnahmen.
(„U.S. officials say they believe that none of those who died in the crash participated in the bin Laden raid but were from the same unit that carried out the bin Laden mission.)
@all
Vielen Dank.
(Das zeigt mal wieder, dass die Community auf Zack ist, auch wenn der Blogger sich mal ein bisschen Auszeit am Wochenende gönnt…)
Die CNN-Pentagon-Korrespondentin Barbara Starr bestätigte eben bei CNN (US) die AP-Angaben. Zudem hätten ihre Gewährsleute ihr mitgeteilt, dass der Helikopter möglicherweise abgeschossen worden sei. Das müsse aber noch geklärt werden.
Ansonsten unterrichtet das US Militär jetzt im ganzen Land die Angehörigen der gefallenen Soldaten. Das ist logistisch besonders schwer, weil Militärfamilien in den gesamten USA und auch weltweit verstreut leben.
22 Seal davon ein Hundeführer, 7 Afghanen, 3 Forward Air Controller, 1 Übersetzer, 5 Mann Hubschrauberbesatzung – 2 Piloten, 3 an den Wafffen,
Das macht vier SpecOps Gruppen á 7 Mann davon die drei amerikanischen mit jeweils eigenem FAC und die Afghanen mit dem Übersetzer. Der Hundeführer zur Unterstützung. Insgesamt kein kleiner Einsatz und mit Sicherheit mit einiger Vorplanung erfolgt.
Wardak is Haqqani und Hekmatyar (HIG) Gebiet. Solche Aktionen sind allerdings eher Haqqani Stil. Dafür war er schon bei den Sowjets bekannt. Haqqani wird zudem auch eher in Nähe zu Al Qaeda gesehen und hat besseren Zugriff auf kompetente Kämpfer. Er steht auch näher zu ISI, dem pakistanischen Geheimdienst, von dem Teile durchaus ihre Finger in dieser Aktion gehabt haben können.
Insgesamt war das nach meiner vorläufigen (spekulativen) Einschätzung eine geplante Aktion gegen das SEAL Team 6 als Vergeltung für die Bin Laden Aktion.
Wenn der INS (oder ISI) durch ihre Aufklärung bekannt war, was man durchaus annehmen kann, das SEAL Team 6 in der Gegend arbeitet, dann kann denen leicht ein „meeting of insurgent figures“ vorspiegelt und einen Hinterhalt gelegt werden.
Militärisch und aus Propagandasicht für die INS ein voller Erfolg. Acht eigene Verluste gegen 38 beim Gegener plus vernichtetes Großgerät ist ein sehr gutes Verhältnis.
Dabei die „Besten der Besten“ der amerikanischen Truppen getroffen zu haben ist ziemlich gigantisch. Das „Rache für Osama“ Element ist auch enorm, weniger für die Taliban als für die internationalen Bewegungen.
Die Heldengedichte und Lieder die zu diesem Ergeignis geschrieben werden wird man noch in 100 Jahren in Afghanistan hören können.
Für die Amerikaner ist dieses ein deprimierender Moment der zwei mögliche Konsequenzen haben kann:
a. die Ablehnung dieses Krieges vermehrt sich und der Abzug wird beschleunigt werden.
b. der Vorfall wird, eventuell auch mit Verzögerung, den Pakistanis zugeordnet und dient dann als Vorwand für weitere Angriffe auf das Land.
Ich halte b. für wahrscheinlicher, denke aber das aufgrund der Nachschublage noch kein Angriff gegen pakistanisches Militär geführt werden wird. Es wird jetzt aber sicher nochmals verstärkte U.S. Drohnenangriffe in Waziristan geben. Sollte es gelingen bis zum Jahresende, wie geplant, dreiviertel des Nachschubes auf die Nordroute zu bringen dann kann es im nächsten Winter und Frühjahr durchaus zu einem heissen Krieg mit Pakistan kommen.
Die Ankündigungen dazu wird es in den üblichen amtlichen Medien (NYT, WaPo) per „Leaks“ rechtzeitig erfolgen – wenn auch zwischen den Zeilen.
Oder es war einfach nur ein Schuss mit dem üblichen RPG, der die richtige Stelle getroffen hat. Bei xxx Versuchen jedes Jahr kommt es ab und zu halt zu sowas. Meiner Meinung nach realistischer.
Was sich mir als Militär-Halblaien noch nicht erschließt:
Warum sollten hier die SEALS zum Einsatz gebracht werden. Wenn es ein schwierigerer Job als normal wird, dann machen das die US-Marines. Die SEALS kommen doch erst zum Einsatz, wenn alle anderen Spezialkräfte nicht mehr genügen, oder?
Was war das für ein Einsatz, dass man die SEALS dafür benötigte?
22 gefallene Seals machen bei einer Gesamtzahl aktiver Operators von ca. 200 bei DEVGRU 10 % Verlust.
Wenn sich das bewahrheitet dürfte das die erfolgreichste Einzelaktion der INS seit Kriegsbeginn sein. Für die Gegenseite das Pendant zur „OBL raid“.
Propagandistisch ein voller Erfolg (Wird auch schon so rezipiert siehe SPON)
Wenn es ein schwierigerer Job als normal wird, dann machen das die US-Marines. Die SEALS kommen doch erst zum Einsatz, wenn alle anderen Spezialkräfte nicht mehr genügen, oder?
Die Marines sind keine Spezialkräfte sondern mit 220.000 Mann und Luft als auch See Komponenten eine komplette eigene Streitkraft größer als die der meisten Länder dieser Welt. Sie sind bekannt für eine eher brutale Vorgehensweise ohne Rücksicht auf Verluste (eigene und fremde). Derzeit machen sie mit wenig Sinn und Verstand Helmand platt.
Die Seals sind ein Teil von inzwischen fast 60.000 U.S. Special Operations Kräften. Wie bei den Marines ist durch die hohe Zahl der SpecOps aber die Qualität gesunken. Die SEAL waren eine der ersten U.S. SpecOps und haben historisch-medial auch daher den Ruf die „Besten“ zu sein auch wenn das KSK inzwischen durchaus besser sein mag.
Derzeit sind „night raids“ die Spezialität der SpecOps. Wer die jeweils durchführt scheint eher vom Dienstplan als von den tatsächlichen Fähigkeiten abzuhängen. Da gibt es eine 6-monatige Rotation in diesem oder jenem der zur Zeit sieben U.S. Kampfgebiete und welche Einheit gerade vor Ort ist macht den Job dann mehr oder weniger kompetent und gut. Der Einsatz von designierten Kampftauchern im afghanischen Hochgebirge ist entsprechend zu beurteilen.
Entscheidend für den Erfolg solcher Einsätze ist die Informationsqualität die die Geheimdienste oder generell die Aufklärung heranschafft. Nicht nur in Afghanistan scheint die durch die Bank eher bescheiden zu sein.
Die Expansion der Spezialkräfte bezog sich m.E. aber eher auf die SF und weniger auf SOF.
60tausend knuckledragger würden wohl auch eher mehr Probleme schaffen als lösen.
Naja, die Marines mögen zwar etwas arg machomäßig rüberkommen, aber hirnlose Plattmacher sind sie eigentlich gerade nicht. Sie haben halt ein Berufsethos, daß eher an eine Sekte als an eine Armee erinnert;)
„The US Army fights with 41 allies in Afghanistan. And with the US Marines“ ;)
Schaut mal den Film „Battle for Marjah“ an, da sieht man ganz gut daß die Vorgehensweise des USMC dort im Prinzip dem der BW in RC (N) ziemlich ähnlich war, bis runter zu sehr restriktiven ROE.
Lt. CNN waren die gefallenen Soldaten Teil einer „quick reaction force“, die ein anderes Kommando unterstützen sollte, welches sich in einem schweren Feuergefecht befand.
Es steht jetzt (lt. CNN) fest, dass bei dem aktuellen Einsatz keine Soldaten fielen, die an der bin Laden-Aktion beteiligt waren. Das wurde offenbar überprüft.
@JCR
„Naja, die Marines mögen zwar etwas arg machomäßig rüberkommen, aber hirnlose Plattmacher sind sie eigentlich gerade nicht. Sie haben halt ein Berufsethos, daß eher an eine Sekte als an eine Armee erinnert;)“
Im Vergleich zur Bundeswehr habe ich die Marines als außergewöhnlich flexibel und sehr lernbereit erlebt. Übrigens pflegen sie auch bestimmte deutsche militärische Traditionen stärker als unsere eigene Armee es tut.
„Übrigens pflegen sie auch bestimmte deutsche militärische Traditionen stärker als unsere eigene Armee es tut.“
Z. B. in andere Länder einmarschieren und deren Militär vernichtend zu schlagen?
Tut mir Leid, der musste sein. ;-)
@chickenhawk | 06. August 2011 – 22:42:
Ich bin jetzt mit dem Prozedere der night raids nicht übermäßig vertraut, aber wenn dafür ein Chinook voller SEALs geschickt wird, deutet dass nicht auf ein sehr heftiges Gefecht hin?
@Nico
Ja, sicher. Ich wollte auch nur die CNN-Meldung einigermaßen angemessen übersetzen…
A „Golden BB“ downs U.S. Helicopter in Afghanistan – Time/Battleland Blog
http://battleland.blogs.time.com/2011/08/06/a-golden-bb-downs-a-u-s-helicopter-in-afghanistan-killing-38/
Korrektur zu meinem letzten Kommentar „Die Seals sind ein Teil von inzwischen fast 60.000 U.S. Special Operations Kräften. “
Es gibt ca 6.000 U.S. SpecOps, nicht 60.000.
@b
„Die SEAL waren eine der ersten U.S. SpecOps und haben historisch-medial auch daher den Ruf die “Besten” zu sein auch wenn das KSK inzwischen durchaus besser sein mag.“
Mich als Laie würde intressieren wie Sie zu der Einschätzung kommen, dass das KSK besser sein mag wie die SEALs. Nachdem was ich in den Medien zu den Thema les, soll das KSK allgemein bei den Amerikanern nicht so angesehen sein, Mangels Ausrüstung usw.(wobei des auch sicherlich wieder zum Armee-Bashing gehört,was einige unserer Medien betreiben)
@New Dawn
Ich habe den Konjunktiv benutzt („besser sein mag“) weil ich es nicht weiss.
Was die Medien zur KSK und deren Ausrüstung sagen ist wohl ziemlich egal da und i.d.R. auch ohne Grundlage.
Die einzige Kritik die ich von U.S. Soldaten über das KSK gehört habe war über deren „Rules of Engagement“, nicht über deren Können. Aber die ROE sind politisch festgelegt und das KSK ist ohnehin wohl eher als die Amerikaner geneigt z.B. beim Zugriff auf „Taliban leader“ jemanden festzunehmen statt sofort umzubringen.
Die Liste der unbeteiligten Opfer bei U.S. Nightraids in Afghanistan ist inzwischen ziemlich lang und politisch katastrophal. Das zeugt nach meiner Meinung nicht von einer besonders guten militärischen Kompetenz.
„Die Liste der unbeteiligten Opfer bei U.S. Nightraids in Afghanistan ist inzwischen ziemlich lang“
Wohl nicht nur die der U.S. Nightraids auch die Air Force und der CIA verlängern ihre Listen.
„Daraufhin hätten Nato-Flugzeuge das Wohnhaus eines Vorbeters einer örtlichen Moschee angegriffen. Der Imam, seine Frau und sechs ihrer Kinder seien getötet worden.“
http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/afghanistan-taliban-rakete-bringt-hubschrauber-zum-absturz-38-soldaten-sterben_aid_653051.html
@b:
„SpecOps“ bzw. Spezialkräfte in Amerika sind weitaus mehr als die „Tier 1“ SOF von JSOC (1st SFOD-D, DEVGRU, etc).
Der Gesamtbereich von SOCOM hat deutlich mehr al 6.000 Angehörige.
Allein USASOC hat einen Umfang von 26.000 (http://www.soc.mil/)
Hier gibt es jeoch weitaus mehr Aufgaben als „direct action“ (DA).
In den Medien wird jeodch schnell von Spezialkräften gesprochen, dabei aber nicht zwischen SOF, SF und SOC unterschieden.
Somit sind auch Vergleiche mit deutschen SpezKr oft nicht zielführend.
Im internationalen Vergleich fehlen den SpezKr der Bundeswehr jedoch die wichtigen „force multiplier“. Ob die Bw-Reform hier einen Fortschritt oder Rückschritt bringt bleibt abzuwarten.
Zusammenfassung: Die USA hat heute 12ppm ihrer Streitkräfte verlohren (ppm=parts per million).
@b
„Da gibt es eine 6-monatige Rotation in diesem oder jenem der zur Zeit sieben U.S. Kampfgebiete und welche Einheit gerade vor Ort ist macht den Job dann mehr oder weniger kompetent und gut. Der Einsatz von designierten Kampftauchern im afghanischen Hochgebirge ist entsprechend zu beurteilen.“
Da fällt meine Beurteilung so aus, dass diese zu Spezialoperationen ausgeblideten Kräfte möglichst effektiv eingesetzt werden, anstatt in Reserve rumzusitzen. Dabei gewinnen sie zudem das, was unserem KSK, leider oder zum Glück, in diesem Maße fehlt, nämlich Gefechtserfahrung. Und da diese Kräfte für das taktische Vorgehen kleiner Trupps an Land, und ja auch im Gebirge, ausgebildet sind, ist ihr Einsatzwert zur RECON oder DA auch in solchem Gelände als hoch zu bewerten, solange sie keine Eiswände hochkraxeln sollen.
„Die Liste der unbeteiligten Opfer bei U.S. Nightraids in Afghanistan ist inzwischen ziemlich lang und politisch katastrophal. Das zeugt nach meiner Meinung nicht von einer besonders guten militärischen Kompetenz.“
Während ich hier zustimme, dass das Vorkommen und die schiere Anzahl von zivilen Opfern bei solchen Einsätzen einen deutlichen politischen Schaden anrichten, muss man auch einige Ursachen dafür sehen. Die US-Kräfte haben eine erhebliche höhere Einsatzkadenz als unsere, die regelmäßig keine Einsatzfreigabe bekommen. Und wenn man in ganz AFG jede Nacht ein Dutzend raids durchführt, und dies auch in bebautem Gelände, wo der Gegner sich unter der Zivilbevölkerung zu verstecken sucht, dann wird es zu zivilen Verlusten kommen. Die taktische Einheit, die in dieser Situation steht, muss dann häufig Feuerkraft einsetzen, weil sie keine Wahl hat oder die Zivilpersonen nicht ausmachen oder als solche identifizieren kann. Der militärische Führer bewertet in der Planung das Risiko von Kolateralschäden anhand der Wichtigkeit des Ziels unter der Maßgabe der Verhälnismäßigkeit. Die politische Führung muss sich eher fragen, ob sie diese Vorgehensweise weiterhin akzeptieren will, wenn sie politisch so belastend sind. Fakt ist nämlich, dass die night raids, bei allen zivilen Verlusten, äußerst effektiv gegen die INS sind.
Und beim KSK mag es in der Tat so sein, dass sie, was ihre persönlcihe Ausbildung und Befähigung betrifft, mit den US-Kräften mithalten können. Leider war es das aber auch schon. Wie Memoria richtig sagt, fehlen hier sämtliche force multiplier, die immer nur in zu kleinen Mengen abgestellt werden: Lufttransportraum, Seetransportraum, Kampfunterstützung und vor allem Nachrichtengewinnung und -analyse. Und wenn dann auch nur alle Jubeljahre mal ein Einsatz genehmigt wird, führt das dazu, dass beim KSK mit die frustiertesten Soldaten der ganzen Armee zu finden sind.
Diese Schlagzeile demonstriert ganz gut warum Nightraids falsch sind:
In valley where SEALs died, U.S. raids boost Taliban support
Bei nur der Hälfte dieser Einsätze traf die Information auf die sie beruhten auch zu.
„Wie Memoria richtig sagt, fehlen hier sämtliche force multiplier, die immer nur in zu kleinen Mengen abgestellt werden: Lufttransportraum, Seetransportraum, Kampfunterstützung und vor allem Nachrichtengewinnung und -analyse. “
Man muss sich da nicht die USA zum Vorbild nehmen. Die haben ja praktisch drei Armeen (Army, Marines, SpecOps), drei Luftwaffen (Air Force, Navy, Spec Ops) und zwei Seestreitkräfte (Navy, Coast Guard). Dazu noch 16(!) Geheimdienste.
Gut integrierte und kosteneffiziente Verteidigungskräfte sehen anders aus und wenn es wirklich brennt wird die KSK schon das bekommen was sie benötigt. Aber wie immer gilt das man den Auftrag ausführt mit dem was man hat und nicht mit dem was man sich wünscht..
„Und wenn dann auch nur alle Jubeljahre mal ein Einsatz genehmigt wird, führt das dazu, dass beim KSK mit die frustiertesten Soldaten der ganzen Armee zu finden sind.“
Wir können ja nun nicht Kriege anfangen nur damit die Jungs was zu tun haben. Die Einsätze müssen politisch sinnvoll sein. Das es da nicht viele gibt ist gut.
@b:
„wenn es wirklich brennt wird die KSK schon das bekommen was sie benötigt. Aber wie immer gilt das man den Auftrag ausführt mit dem was man hat und nicht mit dem was man sich wünscht..“
Wir sollten uns in dem Bereich nicht mit den USA messen, richtig.
Aber gerade beim Einsatzverbund für Spezialoperationen liegen wir Welten hinter Dänemark, Niederlande, Norwegen, Polen, etc.
Wir sind hier in der vierten Liga – und das ist sicher nicht der Fehler von Calw oder Eckernförde.
Da helfen dann auch keine Durchhalteparolen à la „Auftrag ausführen mit dem was man hat“.
Das endet dann nämlich wie in Fürstenfeldbruck 1972 oder im Iran 1980.
@b
Sie sagen es, die Schlagzeile zeigt das, der Artikel nicht. Neben der eher tendenziellen Berichterstattung der Seite als Ganzes basiert der Artikel scheinbar auf vier Telefoninterviews, bei denen einer von vier Angerufenen die Ansicht vertrat, die nightraids stärkten die INS. Als repräsentative Umfrage nicht wirklich schlüssig.
Zumindest eine andere Angabe eines Angerufenen kann man festhalten, nightraids allein bringen keine Sicherheit – können sie auch gar nicht. Diese Angriffe sind letztendlich Störangriffe zur Neutralisierung von Punktzielen. Folgen keine konventionellen Operationen, gegen die destabilisierte Struktur, kann die Struktur sich leichter regenerieren. Der Angerufene sieht diese Funktion richtig bei der AUP aber leider auch realistisch, als dass die wenig dazu tun..
Und wenn ein ISAF-Offizier zitiert wird: „Over 50 percent of the time they hit the target that they’re after, which shows the intelligence has been accurate.“ heißt dies, dass in 50% der Einsätze, die gesuchte Zielperson festgenommen oder getötet wird. Eine 50%-ige Richtigkeit von Gegnereinschätzungen ist in dem Geschäft schon verdammt gut, was ihnen jeder aus dem FGG2 bestätigen wird. Nun muss aber noch die Dunkelziffer hinzugerechnet werden, wo die Meldung stimmte, die Truppe aber zu spät reagieren konnte oder das Ziel sich während des Einsatzes absetzen konnte. Da könnte die Rate der richtigen Gegnereinschätzungen dann schon locker über 60% liegen. Das ist definitiv keine schlechte intelligence mehr!
Und wenn wir nun noch hinzunehmen, dass 85% der Einsätze ohne Waffeneinsatz ablaufen und wir bei ca. 340 Einsätzen pro Monat nur wenige Meldungen über zivile Opfer im Monat hören, muss die Rate der Einsätze ohne zivile Opfer deutlich über 90% liegen. Das zeugt für mich von sehr ordentlicher militärischer Kompetenz.
Der von ihnen zitierte Artikel widerlegt ihre Aussagen also eigentlich. Die Entwicklung im Raum Kunduz im letzten Jahr übrigens auch. Da wurden die effektiven nightraids von konventionellen Maßnahmen begleitet und die Bevölkerung war froh darüber. Diesen taktischen Erfolg hätte man ohne die nightraids schlicht nicht errungen und mit besserer Verwaltungskompetenz bei GIRoA auch ausbauen können…
Sie haben Recht, wenn DEU sich die USA nicht als Vorbild nehmen sollte, aus Haushaltsgründen kann DEU froh sein, militärisch noch als Mittelmacht zu gelten. Wir reden hier aber auch nicht von einer Goldrandlösung für das KSK, sondern von der reinen Fähigkeit nachtflugfähiger Transporthelikopter oder strategischen Lufttransportraums, der nicht in Russland gemietet wird oder funktionierender Kampfhubschrauberunterstützung oder Verbringung von See her. Die haben wir nicht mehr und wenn es brennt, müssen wir sie uns von Alliierten leihen. Und spätestens wenn die höhere Führung diesen Offenbarungseid nicht leisten will, wird der Auftrag abgebrochen.
Und deshalb sitzen unsere Soldaten bereits in einem Krieg und haben Einsatzbefehle zu angeblich politisch gewollten Aufträgen und können sie nicht wahrnehmen, weil die Fähigkeiten oder die Genehmigung von oben fehlen. Aber in der DEU Politik gilt zum Glück, dass wer nichts tut, nichts falsches tun kann. :-)
@ cynic2
Gerade im RC Nord zeigt sich doch, wie wenig die Night Raids mit den Leuten vor Ort koordiniert werden.
Das war schon beim fehlgeschlagenen Night Raid in Imam Sahib am 22. März 2009 der Fall.
Und man sollte auch nicht vergessenn, dass den gewaltsamen Demonstrationen in Taloquan im Mai ein Night Raid vorangegangen war, bei dem zwei Frauen getötet wurden.
Empfehlenswert ist da etwa die AAN-Recherche zur Tötung von Zabet Amanullah / „Muhammad Amin“, wo man sich wohl allein auf Handy-Daten stütze.
@ J.R.
Den Fall vom März 2009 kann ich nicht beurteilen.
2010 war die Abstimmung ziemlich gut und der Einsatz der Kräfte sehr effektiv.
Während zivile Verluste auch hier immer wieder kolpotiert wurden, war insbesondere bei männlichen Opfern nicht nachvollziehbar war, ob es denn nun zivile Opfer waren oder doch INS.
Insbesondere die Unruhen in TLQ ließen erkennen, wie die INS hier die Trauer der Zivilbevölkerung für ihre Zwecke anstachelten, instrumentalisierten und die Bevölkerung in Gefahr brachten. Dies taten die INS maßgeblich, weil sie sich bewusst waren, wie effektiv und gefährlich die Angriffe gegen seine Führungsstruktur waren. Das dies nicht der Meinung der breiten Masse entsprach, konnte man daran ermessen, dass die Sicherheitslage davor und auch danach vergeleichsweise ruhig war.