Kosovo? War da was?

Vermutlich ist den meisten Deutschen schon gar nicht mehr bewusst, dass seit mehr als zehn Jahren NATO-Soldaten und damit auch die Bundeswehr noch immer im Kosovo präsent sind. In jüngster Zeit war ja auch, wenn überhaupt, von den Plänen für die weitere Reduzierung der NATO-Truppen die Rede. (Zur Zeit sind es übrigens rund 940 Deutsche.)

In diesen Tagen spitzt sich die Situation jedoch ein bisschen zu – Auslöser sind ein Importverbot des Kosovo für Waren aus Serbien und Zölle auf Einfuhren aus dem Nachbarland Bosnien und natürlich damit verbunden Proteste der serbischen Minderheit. Die Kosovo-Force, KFOR, unter ihrem deutschen Kommandeur Erhard Bühler (dessen Amtszeit demnächst endet) erinnert daran, dass die internationale Gemeinschaft nach wie vor an ihrer Rolle als Hüterin des Friedens in diesem Land (das noch längst nicht allgemein international anerkannt ist) festhält:

Commander KFOR General Erhard Bühler appeals to all the citizens of Kosovo not to react violently to the present situation in the North or at the crossing points at the Administrative Boundary Line to Serbia: “KFOR does not accept any violence. In a democratic society different opinions or conflicting positions have to be solved peacefully by discussions and negotiations.”

KFOR has been informed about the situation tonight and has alarmed a considerable amount of units to intervene if necessary. KFOR monitors the situation and KFOR troops are in the North of Kosovo and will help to contribute to deescalate tensions if this is necessary.

Nachtrag: Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press unter Berufung auf die NATO ist die Lage inzwischen geklärt.