„We are not targeting civilians“
Der afghanische Präsident Hamid Karzai hat von den ISAF-Truppen in den bislang härtesten Tönen ein Ende der Nightraids, der nächtlichen Kommandoaktionen gegen Anführer der Aufständischen verlangt – vor allem wegen der Zivilisten, die dabei unbeabsichtigt ums Leben kommen.
Dem ISAF-Sprecher, dem deutschen Brigadegeneral Josef Blotz, fällt die wenig beneidenswerte Aufgabe zu, die Art der Einsätze im afghanischen Sender TOLONews zu verteidigen: We are not targeting civilians. Das Hauptproblem aus seiner Sicht: Die Aufständischen nutzen Zivilisten als menschliche Schutzschilde. Aber ohne diese Nachtoperationen hätten wir den Erfolg nicht erzielt, den wir gemacht haben…. Wir brauchen diese Art von Operationen.
Das Interview:
Da will wohl jemand seine Freunde und Familie schützen… @Karzai
Vielleicht sollte man mal drüber nachdenken den Typen als nächstes abzusetzen…
Karzai forderte neu die Einstellung aller Luftangriffe auf Häusern, die Forderung nach Einstellungen der Nachtraids hat er schon öfter geäußert.
Aber ISAF kümmert sich natürlich nicht darum.
Fördert man das soveräne Afghanistan indem man die Forderungen des Präsidenten ignoriert? Wie deckt sich das mit dem UN Mandat? Sollte ISAF nicht die die legitime Regierung unterstützen?
Aber ohne diese Nachtoperationen hätten wir den Erfolg nicht erzielt,
Von welchem Erfolg spricht Herr Boltz da?
Der Erfolg muss in der Masse der Operationen gesehen werden und nicht anhand eines fehlgeschlagenen Einsatzes. Karzai muss das fordern, wie steht er denn sonst bei den Afghanen da? Das ist Politik. Für diese Operationen gibt es keine Alternative, sie sind zwingend notwendig, das weiß auch Karzai.
Er muss es fordern, wie Peter es erwähnt hat, Politik etc.
Er, als westliche US-Marionette steht im Zwiespalt zw. US und AFG.
Er, wenn er weg ist, hat er bis dato Millionen westl. Gelder gebunkert in Abu Dabi und lebt super wenn er ausscheidet, durch unsere Steuern mitfinanzierzt;)…aber egal….
Er ist nur eine Marionette die unseren Einsatz legitimiert …
Wie dem auch sei…ohne das “We are not targeting civilians”“ würde es nicht sooo rosig aussehen. Wenn man das jeden Tag/Nacht tut, immer und immer wieder, weiter und weiter, extrem voranreibt, dann kommt man zu einem postivien Ergebnis. Eine einfache Mathematik, mehr nicht.
Es sei denn, ein paar Handlanger Karzais sind mit involviert, dann würde ich als Präsi auch den Mund aufmachen;)
MkG
@ Peter
„für diese Operationen gibt es keine Alternative“ … immer wenn von Alternativlosigkeit gesprochen bzw. gehandelt wird, kann man auch gleich von Versagen sprechen. Wer keine Alternativen hat, der versagt, denn sein Handeln ist dann eine Einbahnstraße. Es muss eine Alternative zum töten von Kindern geben … gibt es das nicht, dann alle Operationen abbrechen und zurück in die Heimat. Und ja, mich würden jetzt nach 10 Jahren, die Erfolge auch mal interessieren …
@ Umpp
So lange wie Karzai mit Gefolge an der Macht ist, haben m.E. nach auch Aufständische (das sind ja wohl keine Taliban?!?!) das Recht zum Wiederstand … vergleichbar mit dem uns zugestandenen Recht im Grundgesetz (wenn wir so eine Regierung hätten!)
@Heiko Kamann
„Es muss eine Alternative zum töten von Kindern geben … “
Solange es Krieg in der Welt gibt, wird so etwas zwangsläufig geschehen. Es gibt keinen sauberen Krieg, und da der Krieg zum Wesen des Menschen gehört, wird so etwas geschehen, solange es Menschen gibt. Man sollte in Deutschland also lernen, damit zurechtzukommen. Eine Gesellschaft, die das nicht schafft, sollte sich nicht an nicht notwendigen Kriegen beteiligen, bekommt aber in jedem Fall spätestens dann ein Problem, sobald ihr der Krieg aufgezwungen wird.
„So lange wie Karzai mit Gefolge an der Macht ist, haben m.E. nach auch Aufständische (das sind ja wohl keine Taliban?!?!) das Recht zum Wiederstand … vergleichbar mit dem uns zugestandenen Recht im Grundgesetz (wenn wir so eine Regierung hätten!)“
Es ist irrelevant, ob man den Aufständischen so ein „Recht“ zugesteht oder diese es für sich beanspruchen. Sie werden ja nicht wegen Rechtsbruch bekämpft, sondern als militärischer Gegner.
Die Aufständischen haben übrigens laut „Allgemeiner Erklärung der Menschenrechte“ z.B. auch auch ein absolutes und unveräußerliches Recht auf Freizeit und regelmäßigen bezahlten Urlaub (Art. 25), was in der Realität ebenso irrelevant ist.
@ Delta 0219
Ob Sie so schlau noch reden, wenn Ihnen Jemand 5.000 Eur in die Hand drückt und sagt „Sorry, Ihr Kind/Enkelkind ist von uns erschossen worden … da haben wir einen Fehler gemacht.“
Von welchem Krieg reden Sie? Hat die Kanzlerin schon übernommen?
Irrelevant ist es nicht, wenn sich Teile der Bevölkerung gegen ihre korrupte Regierung auflehnt … im Magreb applaudieren wir sogar und die NATO hilft den Aufständischen … so what? Wo ist denn da der Unterschied????
Gibt es denn wirklich gute und schlechte Aufständische?
Könnte mir das mal Jemand erklären?
@ Brigadegeneral Josef Blotz
“We are not targeting civilians”
LÜGNER!!!!!!!!
@ Berufssoldat
die sinngemäße Übersetzung von „…not targeting civilians“ ist: Zivilisten nicht ins Visier nehmen oder nicht auf Zivilisten zielen.
Verstehe ich Sie richtig, dass Sie Herrn Blotz unterstellen, dass gezielt Zivilisten getötet wurden und werden ?
@ Julia Münkemüller
Natürlich werden auch Zivilisten als Ziele getötet oder angegriffen … Aufständische in Afghanistan werden als Feinde angesehen … in Nord-Afrika werden Aufständische allerdings als Freunde angesehen … Man könnte als auch sagen, „zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort“ …
@ Heiko Kamann
…. zwischen sterben, da „Kollateralschaden“ und taktischer Tötungen „ziviler Ziele “ (verzeihen Sie die Nutzung dieser „Unwörter“) ist in meinem Sprachverständnis ein Unterschied.
@ Julia Münkemüller
als pensionierter Soldat mit Hang zur dritten Gewalt hat sich mein Blick auf die Dinge schon gewandelt. Ein „irrtümlich bekämpftes Ziel“ kann ich nicht als Kollateralschaden anerkennen. Zum „taktischen Töten ziviler Ziele“ fehlt mir die rechtliche Grundlage oder ich verstehe die Definition nicht … wie auch immer wir es am Ende nennen, wenn Kinder getötet werden hört der Spass mit dem spielen mit Wörtern auf. Kleine Kinder in kleinen Särgen … ein schrecklicher Anblick oder nur ein Kollateralschaden.
@ Heiko Kamann
ein Recht auf Leben sollte keine Altersgrenze haben.
Man wird sich hier, wie so oft im Leben darauf einigen müssen, dass es keine reine Wahrheit, Gerechtigkeit …. geben kann.
Generell geht jede Entscheidung zu Handlungen mit darausfolgenden Konsequenzen einher und jeder muss überlegen ob die eigenen Wertvorstellungen die Folgen akzeptieren können oder nicht.
Herr Blotz sprach von Zivilisten die als Schutzschilder mißbraucht wurden und hier ist es taktisch gesehen für die Taliban egal, ob dies vorher erkannt wird und der Angriff abgebrochen wird oder ob der Tod Unschuldiger zu Propagandazwecken mißbraucht wird. Herr Blotz sprach aber auch von einem Fehler, im Sinne von fehlender Vorab – Identifizierung der Zivilisten, was, wenn sie korrekt identifiziert worden wären, einen Abbruch des Angriffs impliziert.