RC N Watch: Problematische Freunde
Von den Arbaki, den Milizen in Afghanistan, war hier schon bisweilen die Rede. Auch davon, dass sie zum Teil die Afghan Local Police (ALP) stellen, auch davon, dass ehemalige Aufständische einfach die Seite gewechselt haben.
Das schafft Probleme – für die Einwohner. Im Norden Afghanistans, wie die New York Times berichtet: As Local Militias Expand in Northern Afghanistan, Tales of Abuse Follow
Nachtrag – danke für den Leserhinweis: Die ausführlichere Version: Some Police Recruits Impose ‘Islamic Tax’ on Afghans. Imam Sahib liegt übrigens direkt vor der Tür des deutschen PRT Kundus.
Noch etwas ausführlicher ein Bericht vom gleichen Autor von gestern:
http://www.nytimes.com/2011/06/13/world/asia/13police.html?pagewanted=1&_r=1
Das Fazit auf Seite 2 ist beunruhigend:
“We’ve cleared Kunduz of the armed opposition, but if the situation continues like this then people will keep their distance from the government and it will prepare the ground for armed opposition.”
Wir sind aus Sicht der Bevölkerung wohl immer mehr Teil des Problems und nicht Teil der Lösung.
Danke, habe ich mal oben als Nachtrag eingefügt.
„Strategie ohne Taktik ist der langsame Weg zum Sieg – Taktik ohne Strategie ist nur Lärm vor der Niederlage.“
Aus taktischen Gründen gehen wir Bündnisse mit zweifelhaften Figuren ein, die unseren strategischen Zielen widersprechen.
Eigentlich weiß man seit Jahrtausenden, dass das saublöd ist.
@Sun Tzu: Wir haben strategische Ziele? Interessant! ;-)
Außer Bündnissolidarität fällt mir gerade kein strategisches Ziel ein.
Was man bedenken sollte, die LSF sind derzeit die Stütze der HOLD-forces…
ANA machst nicht viel, ANP ist teiweise überfordert, worauf soll man sich dann stützen?
Teilweise sind die LSF im ALP (Afghan Local Police) Programm drin, dann werden die auch staatlich bezahlt und ausgebildet. Zum Großteil aber werden LSF eben nicht bezahlt.
Dann müssen die aus dem Land leben. Oder sie legen ihre Waffen nieder, was GIRoA an zusätzlichen HOLD Kräften beraubt. Oder sie gehen wieder zur dunklen Seite der Macht, was zum Glück in der Provinz Kunduz derzeit noch nicht passiert.