Dumm gelaufen…
Wer über der Nordsee einen Flugkörper unter seinem Jet verliert, meine Herren von der Luftwaffe, sollte das vielleicht nicht gerade in der Nähe eines Schiffs von Greenpeace tun…
(War wohl ’ne Sidewinder, höre ich so.)
Nachtrag: Die Stellungnahme der Luftwaffe: Es gab ein Übungsschießen mit Sidewinder im dafür vorgesehenen Luftraum. Dabei habe eine Sidewinder das Ziel verfehlt und sei ins Wasser gestürzt – eben in der Nähe des Greenpeace-Schiffes.
Wichtig ist dabei: Der Luftraum, sagt die Luftwaffe, war für diese Übung gesperrt. Aber der Seeraum unter diesem Luftraum nicht- es gab eine Notice to Airmen, aber keine Notice to Mariners. Damit waren beide Seiten rechtmäßig auf ihren Positionen. Und ansonsten wird untersucht, wie es zu diesem Zwischenfall kommen konnte.
Die Frage die ich mir da Stelle, meine Herren von Greenpeace: Was hatten sie in einem militärischen Übungsgebiet verloren. Normalerweise sind diese für Schießübungen gesperrt.
Gott sei dank ist nichts schlimmeres passiert…
verstehe ich jetzt nich ganz,wurde da ne sindwinder verlohren im sinne von „ups,das hätte jetzt nich passieren dürfen“ (wie vor einger zeit die außentanks beim eurofighter) oder gabs irgendein probem mit der waffe und die haben sie vorsichtshalber ins meer verschossen?
Und wenn ich in den Kommentaren dann noch Bundesmarine lese…
Die Marine, allerhöchstens noch die deutsche Marine, bitte.
Die sollen froh sein das die Rakete
1) Nicht getroffen hat und
2) keine Kormoran war.
Und ich gebe meinem Vorredner und Namensvetter recht:
Da hat man nichts zu suchen!
@Ben (beide)
Na, die Frage kann man auch umdrehen: wenn es ein ausgewiesenes Meeresschutzgebiet war, wieso gibt’s da eine militärische Übung? Sind die nicht dafür gesperrt?
(Ich rate zu gewisser Zurückhaltung – weder für Ihre Ansicht, die Greenpeacer seien in militärischem Übungsgebiet unterwegs gewesen, noch für die Greenpeace-Ansicht, die Luftwaffe habe in einem Schutzgebiet geübt, habe ich derzeit Belege.)
Ein Meeresschutzgebiet wird von einer Luftwaffenübung (Fliegen!) normalerweise nicht tangiert weshalb der Luftraum darüber auch als Übungsgebiet gesperrt und genutzt werden kann. Ob man da so einfach mit Schiffen reinfahren und Tauchaktivitäten starten kann? Vielleicht gibt es ja Regelkundige dazu.
Man benötigt zur Beurteilung des Vorfalls auch die Stellungnahme der Bundeswehr. Dass Luftfahrzeuge ungewollt Teile verlieren, die Unbeteiligten auf den Kopf fallen können, kommt bisweilen auch im zivilen Bereich vor.
Kurzer Exkurs zum Thema ohne eine Bewertung abzugeben:
Ein Meeresschutzgebiet bedeutet nicht, dass dort nicht auch ein Übungsgebiet hinterlegt sein kann. Eine gute Darstellung Meeresschutzgebiete findet sich hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Meeresschutzgebiet
Die Nord- und Ostsee sind aufgeteilt in Übungs- und Schießgebiete.
Innerhalb des Nationalparkes Deutsches Wattenmeer sind keine Schießgebiete hinterlegt, aber trotzdem Übungsgebiete. Übungs- sowie Schießgebiete müssen durch die Einheiten entsprechend angemeldet werden. Die Anmeldung erfolgt normalerweise über das Flottenkommando als zuständige Stelle. Die Anmeldung wird dann an das BSH weitergegeben und bspw. im Rahmen der Nachrichten für Seefahrer (NfS) mit dem dazugehörigen Vorhaben (Schiessen oder Übung) amtlich bekanntgegeben. Wenn dann zum Beispiel im Gebiet Todendorf (Putlos) geschossen wird, werden zusätzlich noch Sicherungsboote aktiviert, die das Gebiet freihalten. Dies sind dann Sperrgebiete in denen sich im Falle der aktivierung keiner, außer der betroffenen Einheiten aufhalten darf.
Beim befahren von Übungsgebieten ist nach der Bekanntmachung verstärkt aufzupassen und Schießgebiete sollten nicht befahren werden. Verantwortlich für die Sicherheit vor Ort bleibt aber immer die schießende Einheit (oder auch schlicht der Leitende, bei einem Verbandsschießen)
Ich hoffe das hilft ein wenig bei der Einordnung solcher Gebiete.
Bitte mal in der Seekarte schauen, in den Greenpeace-Kommentaren schreibt ein Mariner, dass Greenpeace in einem militärischen Warngebiet war.
Ich finde, „dumm gelaufen“, ist die treffendste Zusammenfassung hierfür, vielleicht noch ergänzt um „Glück gehabt“. Dass im Greenpeace-Blog in den Kommentaren nun noch die verschreckten Heuler auftauchen, na ja …
@Owe
Siehe Stellungnahme der Luftwaffe oben im Nachtrag: Kein gesperrter Seeraum.
Der FK hatte wohl ne Fehlfunktion der Fin´s und ist ziemlich bald nach Abgang vom Rail hart nach unten abgegangen.
Ist halt nicht völlig auszuschließen, wenn man mit „scharfen“ FK´s übt. Irgendeinen Grund wird´s schon haben, das der Soldatenberuf gefährlich ist. Und allein das bestreben, das es nicht gefährlich sein sollte zu üben, heißt ja nicht das es nicht sein kann.
Zum Thema Übungsplatz und Naturschutz:
In Munster-Bergen haben sich inzwischen so einige Tier – und Pflanzenarten angesiedelt die man sonst nur selten in Europa findet. Also es geht auch so!!
Ok…. dumm gelaufen und Glück gehabt!
Immerhin, literarisches Talent hat der Mann zweifellos :)
Der sollte zur Marine gehen und die Pressemeldungen etwas dramatischer gestalten.
Uups ich habe meinen Kommentar verloren. ;-)
Kann passieren, darf halt nicht passieren. Es ist Niemand zu Schaden gekommen. Was heist auf See in der Nähe? 50 Meter 1 Seemeile 10 Seemeilen? Wäre es ein Eisblock mit undefinierbarem Inhalt von der zivilen Luftfahrt gewesen, es wäre nicht veröffentlicht worden!
Ich hoffe, dass die Blog-Software die gleiche Überschrift über verschiedenen Beiträgen zulässt, denn das BMVg scheint mir doch – frei nach Monty Python – zum Ministry for Silly Walks wird (siehe die Jugendkompanie in Ingolstadt, verlorenes Kriegsgerät, etc.)… ;)
Horrido und schönes Wochenende!
Luftraum gesperrt, aber nicht Seegebiet – ist ja ein Luft-Luft-Schießen.
Eine weitere Seite im Poesiealbum unserer Luftwaffe… äh ich mein Team Luftwaffe…
Danke (auch) dafür meine Herren der Luftwaffe.
Wenn wir euch nicht hätten, dann müßte euch der Gegner erfinden. ;-)
@Jetflyer: ;-) and stay safe!
@ Memoria
Der Dank ist angekommen und erfunden haben wir uns selbst :-)))