Angriff auf einen Marder – wie schon geübt

Der heutige tödliche Angriff auf einen Bundeswehr-Schützenpanzer Marder in der nordafghanischen Provinz Baghlan ist in seinem Ergebnis erschreckend – wenn auch nicht überraschend.

Erschreckend deshalb, weil der Marder 1A5 mit seinen Nachrüstungen, insbesondere gegen Minen und Sprengfallen (IED) eines der am besten, wenn nicht das bestgeschützte Fahrzeug der Bundeswehr im Afghanistan-Einsatz ist. Zu Recht weist der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos in seiner Pressemitteilung darauf hin, dass diese Version des Marders der modernste Typ des Schützenpanzers ist.

Im Klartext: Den Aufständischen ist mit ihrem Anschlag erstmals gelungen, einen deutschen Soldaten in diesem Panzer zu töten (mit allem Vorbehalt – noch kennen wir nicht die Details, unklar ist ja unter anderem, wo sich der Gefallene aufhielt, ob die Luken/die Heckrampe des Fahrzeugs geschlossen waren etc.). Auf jeden Fall ist damit zu rechnen, dass das von der Propaganda als Erfolg vermarktet werden wird.

Was das nicht Überraschende angeht: Einen solchen Angriff auf den Schützenpanzer üben die deutschen Soldaten bereits – wie zum Beispiel im vergangenen Jahr bei der Informations-Lehrübung Nord gezeigt. Da gab es genau dieses Szenario zu sehen: Ein Marder wird von einem IED angesprengt.

Im Übungsszenario blieb es bei einem Verwundeten.

Archivbild: Informations-Lehrübung Nord im September 2010: Der Marder links im Bild wurde angesprengt, hier simuliert durch die rote Rauchpatrone.