RC N Watch: Polizeichef von Kundus ermordet

Keine Ruhe in Kundus, auch wenn es in den vergangenen Tagen so schien: Heute wurde offensichtlich der Provinz-Polizeichef Abdul Rahman Sayedkhili bei einem Selbstmordattentat in der Stadt Kundus  ermordet. Bei dem Anschlag soll außerdem der örtliche Chef des afghanischen Geheimdienstes NDS verletzt worden sein, wie die Kollegin der niederländischen Zeitung Volkskrant berichtet.

Bittere Ironie: Ausgerechnet der jetzt getötetePolizeichef hatte in den vergangenen Monaten mehrfach verkündet, die Aufständischen seien aus Kundus vertrieben.

Dazu passt eine Analyse des Institute for War and Peace Reporting: Taleban step up pressure with suicide strikes.

Und es gibt noch ein anderes schlimmes Ereignis: Gestern wurde eine Bundeswehrpatrouille in Char Darrah, südwestlich von Kundus, angegriffen – und nach dem Gefecht wurde eine schwer verletzte afghanische Frau gefunden, die wenig später starb. Der heute ermordete Distrikt-Polizeichef hatte den Deutschen vorgeworfen, sie seien für den Tod der Frau veranwortlich. Geklärt ist dieser Vorfall noch nicht. (Nachtrag: die Bundeswehr weist darauf hin, dass der Vorwurf nicht, wie von AFP gemeldet, vom (später ermordeten) Provinz-Polizeichef, sondern vom örtlichen Distrikt-Polizeichef erhoben wurde.)