RC N Watch: Getötete Afghanin: Bundeswehr-Bericht sieht keine deutsche Ursache
Auch das, wie so vieles in diesen Tagen, vor allem als Hinweis, damit es nicht im aktuellen Nachrichtenstrom untergeht: Zu dem Fall der Afghanin, die kurz nach einem Gefecht zwischen deutschen Soldaten und Aufständischen bei Kundus mit einer schweren Kopfverletzung gefunden wurde und später daran starb, gibt es jetzt einen Abschlussbericht der Bundeswehr.
Das Thema hatte vor allem Aufsehen erregt, weil ein örtlicher Polizeikommandeur den Deutschen vorgeworfen hatte, an dem Tod der Frau Schuld zu sein. Das ist jetzt offensichtlich ausgeräumt – ihre tödlichen Verletzungen stammten nach den Untersuchungen nicht von Schüssen.
(Ich frage mich natürlich, warum dieser Abschlussbericht unter dem doch etwas irreführenden Titel Afghanistan: Angriff auf deutsche Kräfte am 9. März (2. Aktualisierung) verbreitet wird…)
Ich finde den Titel nicht zwingend irreführend, da genau dieses Ereignis untersucht wurde, um festzustellen, ob ein Zusammenhang zu den tödlichen Verletzungen der afghanischen Frau besteht.
Das Ergebnis wird auch in der aktuellen Unterrichtung der Öffentlichkeit Nr. 04/11 erwähnt.
Und, auch mal positiv, es gibt ein paar Informationsbrocken über den Stand des 209. ANA-Korps:
Der Aufwuchs des 209. ANA-Korps, gegliedert in drei Brigaden, verläuft insgesamt
planmäßig. Die 2. Brigade in Kunduz ist nahezu einsatzbereit und hat bereits
gezeigt, dass sie auf Verbandsebene operieren kann. Die neu aufgestellte 3. Brigade
in Mazar-e Sharif wird 2011 weiter aufwachsen. Das bedeutet, dass die Brigade
bereits jetzt über einen zum Partnering befähigten Verband verfügt und Ende 2011
um voraussichtlich zwei weitere Infanterie-Bataillone (Kandak) und ein
Kampfunterstützungsbataillon aufwachsen wird. Die 1. Brigade in Maimanah befindet
sich noch in der Aufstellung und wird sich ebenfalls in 2011 positiv entwickeln, so
dass ein Partnering auf Verbandsebene mit einem ersten Bataillon in absehbarer
Zeit möglich erscheint.
Insgesamt ist der strukturelle Aufbau der ANA im Verantwortungsbereich des RC
North zu etwa zwei Dritteln vollzogen und wird bis auf einen Verband bis Ende 2012
abgeschlossen sein. Die zahlenmäßigen Wachstumsraten in Verbindung mit den
verstärkten Ausbildungsfähigkeiten von ISAF im Rahmen des Partnering der ANA
zeigen einen positiven Trend.
(Der nächste Wunsch wären dann Absätze und knappe Überschriften. Fast den ganzen Afghanistan-Inhalt in einen Textblock zu packen ist dann doch etwas unübersichtlich… ;)
Und ein Archiv mit allen UdÖs konnte ich auch noch nicht finden…)
Positiv finde ich auch, dass auch getötete ANA und ANP aufgeführt werden. Beim Vergleich mit dem ANSO-Berichten konnte ich aber den Tod von drei Sicherheitskräften des Innenministeriums nicht in den Bundeswehr-Berichten finden (in Chahar Dara in der zweiten Februar-Hälfte).
Auch andere Details, wie den Hinweis auf den erstmaligen Einsatz von Magnet-Minen gegen Tanklaster im RC Nord am 20.02., findet man nur bei den ANSO-Berichten.
@ J.R.
Danke für die Hinweise und Ergänzungen!
(Und, danke auch für die Ergänzungen bei rcnorth.crowdmap, die ich jetzt freigeschaltet habe. Das ist ja der Sinn dieser crowdmap…)
@ J.R.
Danke für den Hinweis auf die ANSO-Berichte, die kannte ich noch nicht.
Nach meinen Informationen wurden bereits 2008 im RC Nord zwei Fahrzeuge mit angebrachter Haftladung (Magnet-Mine) aufgeklärt (es kam nicht zur Umsetzung).