Mutterschiff mit 61 Piraten gestoppt
Der Fischtrawler Vega 5 aus Mosambik, Ende vergangenen Jahres gekapert, wurde von den verschiedenen Anti-Piraterie-Operationen am Horn von Afrika schon länger als Piraten-Mutterschiff beobachtet. Am vergangenen Wochenende ist die indische Marine gegen dieses Schiff vorgegangen – oben in der Arabischen See, weit entfernt vom Kaperort zwischen Mosambik und Madagaskar.
So weit nichts ungewöhnliches, auch das Vorgehen der Inder gegen Mutterschiffe, bei denen die ursprünglichen Besatzungsmitglieder noch als Geiseln an Bord sind, ist seit einiger Zeit üblich.
Wenn man sich die Mitteilung der indischen Marine näher ansieht, stutzt man aber doch: Nach einem kurzen Gefecht, das nach indischen Angaben von den Piraten mit einem Angriff auf die verfolgenden indischen Kriegsschiffe eröffnet wurde, und anschließendem Feuer auf der Vega 5 seien 74 Menschen geborgen worden – davon 61 Piraten. Die Besatzung des Fischtrawlers betrug eigentlich 24 (von denen offensichtlich nur 13 gerettet wurden): Das Mutterschiff muss ziemlich voll gepackt gewesen sein. Es ist auch die erste Zahl dieser Art, die ich von der Größe einer Pirate Action Group lese: Da sind nicht nur viele Boote, sondern ganze Hundertschaften im Indischen Ozean auf Kaperfahrt.
Damit das Thema trotz derzeit niedriger Relevanz nicht ganz untergeht.
Hier das neuste Gerichtsurteil aus den USA.
http://www.washingtonpost.com/5-somali-pirates-sentenced-to-life-in-prison-plus-80-years-for-attack-on-uss-nicholas/2011/03/14/ABmQNlV_story.html
Und dann wäre da noch der Fall der Quest:
http://www.washingtonpost.com/local/virginia-grand-jury-indicts-14-in-somali-pirate-yacht-hijacking/2011/03/10/ABX1TTQ_story.html