In Libyen gefangen genommene Niederländer wieder frei
Fürs Protokoll: Die drei niederländischen Marinesoldaten, die bei einer Evakuierungsoperation in Libyen festgenommen worden waren, sind wieder frei. Die Besatzung des Lynx-Helikopters der Fregatte Tromp sollte zwei Niederländer an der Küste abholen – und als sie mit ihrem (mit Bord-MG bewaffneten) Hubschrauber landeten, wurden sie festgesetzt…
Die offizielle Mitteilung der Freilassung auf der Seite des niederländischen Verteidigungsministeriums; ein Foto der Soldatin, die zu den drei Festgenommenen gehörte, auf der Seite des Bloggerkollegen von Bruxelles2.
Was den Umgang des Westens mit der Lage in Libyen angeht: Da gibt es nach wie vor keine Einigkeit und keine rechte Vorstellung über das weitere Vorgehen, so scheint es jedenfalls.
Weiß man denn, was aus dem Hubschrauber geworden ist? Sind nur die drei festgesetzt worden oder haben die Soldaten auch den Hubschrauber „verhaftet“? Und wenn ja, wo steht das gute Stück jetzt? Falls die Libyer den noch haben sollten, finden die Niederländer und die Nato das doch bestimmt gar nicht witzig – Funkgeräte, IFF usw. in den Händen der „Bösen“?
Nirgends finde ich etwas über den Verbleib des Hubschraubers. Jedenfalls hat die Abenteuercrew die Sache überstanden. Ich hoffe, der Dame hat man nichts angetan und die entsprechenden Vorgesetzten haben aus der Geschichte gelernt.
Zum Hubschrauber :In einem ARD-Hörfunkbeitrag, den ich vorhin hörte, äußert sich der Gaddafi-Lieblingssohn bisschen hämisch dazu: Den NATO-Hubschrauber, den bewaffneten NATO-Hubschrauber, den haben wir behalten.
Mal wieder typisch….. der Soldat, weiblich, wird fotografiert und öffentlichkeitswirksam in den Vordergrund geschoben. Eindeutige Ungleichbehandlung.
@ Roman
Männer können genauso grausam gefoltert und vergewaltigt werden wie Frauen…. Die Wortwahl „Dame“ ist m. E. durch Sie falsch genutzt.
@ Münkemüller
Ich denke mal selbst ein Libyer würde eher zu einer Frau tendieren, auch wenn er so ein Schurke ist ^^
Toll, dass das Personal frei ist.
@T.Wiegold | 11. März 2011 – 17:32
Zitat: „Zum Hubschrauber :In einem ARD-Hörfunkbeitrag, den ich vorhin hörte, äußert sich der Gaddafi-Lieblingssohn bisschen hämisch dazu: Den NATO-Hubschrauber, den bewaffneten NATO-Hubschrauber, den haben wir behalten.“
Das hätte die NATO umgekehrt sicher auch nicht anders gemacht. Schon um die „Zivilisten“ (bewaffnet mit Kanonen und Maschinengewehren) vor dessen Einsatz gegen diese zu schützen.
Das ist eine sehr bedauerliche niederländische Variante der Waffenlieferung in ein Krisengebiet. Die laut der letzten Resolution des UN-Sicherheitsrates nach Libyen untersagt ist.
Aus der Google-Übersetzung der eingangs(!) verlinkten Bruxelles2-Seite:
„Der Lynx Hubschrauber bleibt jedoch in den Händen der Libyer, wie bestätigt durch einen der Fildes Gaddafi, Saif al-Islam.“
(Nicht nur verlinken, sondern auch mal lesen – SCNR)
@ Niklas
Danke. Selbst der gemeinste Wüstensohn wird wohl lieber eine blonde weibliche Schönheit aus Holland bevorzugen als ihren männlichen Mitgefangen. Soweit ich es richtig gehört habe, sollen britische und französische Soldaten bei den Militäraktionen in den vergangenen Jahrzehnten öfters betroffen worden sein.
Und woher Bunga-Bunga wirklich kommt…..
@ Roman
Ich bekomm von sowas Kopfkino. Einstellen! ^^
Ein sexueller Übergriff wurde ja nicht berichtet. Das ist schonmal sehr gut.
Zu den Briten und Franzosen. Bestes Rezept: Nicht gefangen nehmen lassen. Gewinnen und nicht verlieren!
@ Niklas @ Roman
Bei Folterungen und Vergewaltigungen feindlicher Gefangener in kriegsähnlichen Situationen geht es nicht unbedingt nur um Lustgewinn, sondern auch um Machtdemonstrationen und Demoralisation. (siehe auch sexuelle Übergriffe in Männer- und Frauen- Gefängnissen)
@ Münkemüller
Ist bekannt. Nur ist die Gefahr für Frauen, Opfer einer solchen Handlung zu werden, natürlich ungleich höher. Die Geschichte der Menschheit beweist es ja. Die meisten Verbrecher werden ihre sexuelle Orientierung nicht ändern.
Das Schänden des Feindes Frau hat ja leider schon eine lange „Tradition“. Die ultimative Erniedrigung. Widerlich.
@ Niklas
Sie machen m. E. den gleichen Fehler wie viele Medien, indem Sie die Gefahren, die einer Frau widerfahren können viel höher stilisieren als die gleichen Gefahren, die Männern begegnen. Aber vielleicht ist das eine Art Selbstschutz.
Vergewaltigung wie Folter ist immer eine versuchte Erniedrigung und Demoralisation. Relevant ist nur, wie man als potentielles Opfer damit umgehen kann.
Männer messen da mit zweierlei Maß. Sex für Männer (empfangend oder gebend) scheint immer möglich ohne Gefühle. Frauen wird diese Fähigkeit zur Trennung durch Männern abgesprochen. Daraus folgt, dass mögliche Vergewaltigungen weiblicher Soldaten in Männern größere Emotionen hervorrufen als Vergewaltigungen vom männlichen Soldaten. Das ist Ungleichbehandlung !
Orontes würde jetzt vielleicht sagen, dass dies genetisch biologisch im Mann verankert ist. Wie dann vielleicht auch Mutterinstinkte hervorgerufen durch große männliche Kulleraugen bei durch Abtrocknen zerstörten Geschirrs :o)))))))))))))))))))))))))
Für mich sind Frauen und Männer ungleich, bzw. verschieden. Vielleicht liegt der Hund da begraben. Es ist doch völlig unstrittig, dass Frauen als „schwaches Geschlecht“ eher vergewaltigt und Männer eher gefoltert werden. Das gibt die Geschichte völlig zweifelsfrei wieder. Während des Vormarsches der roten Armee wurden nicht zwei Millionen Männer, sondern Frauen vergewaltigt. Und das hat auch seinen perversen „Sinn“ oder Zweck. Im Kongo das gleiche Spiel. Übrigens: Eine Vergewaltigung würde ich lieber nicht unter „Sex“ laufen lassen. Das verdirbt einem ja den Appetit ^^
Orontes hat übrigens auch sehr häufig einfach nur Recht. In der Beziehung sehe ich es auch ähnlich.
Das waren Zivilistinnen. Deren Vergewaltigung ist neben Demoralisation und Machtdemonstrationen ein taktisches Erwecken von Schuldgefühlen bei den nichtanwesendgewesenen Vätern, Brüdern, Männern, die als Soldaten dienten.
Das Wort Sex war nicht genutzt als Synonym für Vergewaltigung. Sein Sinn war in der Aussage generalisiert.
Nicht behauptet, Orontes hätte Unrecht.
Im Zivilistendasein sind für mich Männer und Frauen ungleich. In Ausübung von Funktionen bei Bundeswehr, Feuerwehr, Polizei u. ä. sind sie für mich gleich: zu beurteilen, zu behandeln, anzusehen.
Ich glaube, wenn eine Soldatin in der Gewalt des Gegners ist, dann wird sich das mit dem konsequenten Gleichheitsgedanken bei den meisten erledigen. Ich finde, man sollte sich auch nicht zu sehr daran klammern. Eine Frau ist eine Frau, daran ändert auch keine Uniform etwas. Das ganze erinnert mich leicht an Gender-Mainstreaming, wobei Sie ja im zivilen Bereich nicht so denken. Was irgendwie auch komisch ist ^^ Wenn dann richtig.
Gender – mainstreaming:
Nettes Schlagwort. Und wie in vielen Theorien, Gedankengebilden, Ideen, Einstellungen sind Wahrheiten vorhanden. Allerdings sind sowohl meine, als auch Ihre Aussagen zu kompakt gehalten, um keinen Interpretationsspielraum zu lassen….
Ich glaube, bei Kriegsgefangenen sollte man nicht gleich davon ausgehen, dass die Genfer Konventionen verletzt werden. Von daher ist es müßig zu versuchen, sich in die Gedankenwelt von Kriegsgefangenennehmern zu begeben. Schließlich kann man noch nicht einmal, wenn nicht selbst erlebt, für sein eigenes Verhalten, in bestimmten Situationen, die Hand ins Feuer legen….