„Gorch Fock“ – die heutige Sammlung
Kein Tag ohne Gorch Fock. Ein sicherlich unvollständiger Überblick:
Im Spiegelfechter-Blog findet sich ein Offener Brief der Stammbesatzung der Gorch Fock. Nach Angaben des Bloggerkollegen ist ihm der Brief auf einem vertrauenswürdigen Weg zur Veröffentlichung zugespielt worden. (Nachtrag: Spiegel Online hat den Brief wohl auch.)
Der Inspekteur der Marine, Axel Schimpf, verteidigt im Welt-Online-Interview die Suspendierung des Kapitäns und will an der Ausbildung auf der Gorch Fock festhalten.
Der ARD-Bericht Gegenwind: Gorch Fock in schwerer See vom Donnerstagabend lässt sich hier noch anschauen.
Und, natürlich: das Untersuchungsteam von Marine und Wehrbeauftragtem ist in Ushuaia eingetroffen und hat seine Arbeit begonnen.
Nachtrag: der Bloggerkollege vom Spiegelfechter verweist (siehe auch den Kommentar) darauf, dass er seine Quelle natürlich nicht offenlegen kann, sie aber als authentisch einschätzt. Netterweise hat er mir gestattet, den Brief auch hier zu veröffentlichen:
Besatzung Segelschulschiff GORCH FOCK
Schweriner Straße 17a
24106 Kiel
Sehr geehrter Herr Minister,
mit diesem Brief möchten wir uns als Stammbesatzung zu den Behauptungen, die in der Presse
kursieren, äußern. Des Weiteren soll dieser Brief Ausdruck und Zeichen sein, wie sehr die
Stammbesatzung hinter ihrem Kommandanten steht!
Unfall Salvador de Bahia
Der Unfall unserer Kameradin in Salvador war für alle ein harter Schlag und nicht leicht zu
verarbeiten. Dies hat man sehr deutlich am Zustand der Besatzung feststellen können; vor allem
bei den direkt betroffenen Soldaten in der Takelage und an Deck. Daher ist es uns
unverständlich, Äußerungen zu hören, welche uns Ausbilder als Menschenschinder bezeichnen.
Dies ist ein Schlag ins Gesicht jedes Einzelnen hier an Bord und Rufmord!
Dies alles sind Äußerungen von Petenten, die ein grundsätzliches Problem mit der Gorch Fock
haben.
In Salvador war eine Besatzungsfeier auf der Pier geplant.
Diese wurde natürlich abgesagt! Vielmehr hat der Offizierslehrgang am letzten Tag in Salvador für
die Besatzung und die Ausbilder ein Bier ausgegeben, um gemeinsam die Geschehnisse zu
besprechen und die gute/richtige Reaktion der Schiffsführung auf diesen Unfall zu würdigen. Dies
geschah alles im Gedenken an unsere verstorbene Kameradin und war vom Lehrgang gewünscht
und initiiert. Das in der Presse veröffentlichte Bild entspricht somit nicht den Tatsachen!
Umgang mit der Situation
Die Schiffsführung setzte nach dem Unfall die Enterübungen aus und gestaltete den Dienstbetrieb
neu und sinnvoll für alle Beteiligten. Unmittelbar nach dem Unfall suchten die Ausbilder und
Vorgesetzten das Gespräch mit dem Lehrgang. Nach den administrativen Erstmaßnahmen wurde
ein deutscher Pfarrer aus Salvador benachrichtigt, welcher mit zwei ausgebildeten
PEER’s( Sanitätsmeister der Besatzung) die seelsorgerische Betreuung an Bord übernahm. Hier
hat die Schiffsführung, unserer Meinung nach, richtig gehandelt und sich fürsorglich um die
Besatzung gekümmert.
Gerade bei dem Thema „Umgang mit der Unfallsituation“ hörten wir immer nur das Wort
„Kadetten“! Wer denkt dabei an die Ausbilder, welche diesen Unfall direkt miterlebt haben und die
in der Takelage verbliebenen Kadetten sicher an Deck begleitet haben. Diese Jungs haben in einer
extremen Situation hervorragende Arbeit geleistet und die Beherrschung behalten.
Der Lehrgang wurde umgehend unter Deck geschickt, um die verunfallte Kameradin nicht sehen
zu müssen. Die Stammbesatzung, sprich die Ausbilder, haben an Oberdeck alles
Menschenmögliche getan, um der Kameradin zu helfen und sie vor neugierigen Blicken zu
schützen.
Kommandoenthebung des Kapitän zur See
Schatz
Auch ist uns allen mehr als unverständlich, einen Kommandanten, der allseits beliebt ist, gut zu
seiner Besatzung war und viele Entbehrungen auf sich und seine Familie genommen hat, um das
Schiff gut zu führen, so abzuservieren, wie es hier der Fall war.
Warum wurde ein zuverlässiger, loyaler Offizier ohne Untersuchung bzw. Untersuchungsergebnis,
so behandelt und bloßgestellt?!
Auch fehlte uns der Rückhalt unserer übergeordneten Dienststellen, welche sich zu keiner Zeit vor
uns stellten oder sich nach unserem Befinden erkundigt haben.
Dies alles vor dem Hintergrund unbestätigter Anschuldigungen, welche eine Gruppe von Petenten
(Offiziersanwärter) in Form einer Eingabe an die Öffentlichkeit gebracht hat.
Vorgaben zur Durchführung einer Segelvorausbildung
Der Lehrgangsteilnehmer soll behutsam und unter Aufsicht physisch und psychisch bis an die
Grenzen seiner individuellen Belastbarkeit geführt werden, damit er ruhig, sicher und beherrscht
handeln kann, wenn er im Einsatz in die Lage höchster Gefahr für das eigene Leben kommt.
Der OA erfährt und verinnerlicht die Grundsätze und Ziele der Inneren Führung, den Sinn von
Disziplin, Selbstdisziplin und Gehorsam.
Dabei kommt es darauf an, dass der OA im Rahmen der Segelvorausbildung, durch die
Vermittlung von theoretischen seemännischen Grundkenntnissen und –fertigkeiten sowie durch
drillmäßiges Segelexerzieren den Umgang mit Segeln sowie stehendem und laufendem Gut
beherrscht und die erforderlichen Sicherheitsaspekte beachtet.
Umsetzung an Bord:
Die Ausbilder an Deck haben Weisung, bei Erkenntnissen, die eine vorübergehende
Einschränkung der Entertauglichkeit nahe legen, die betroffenen Soldaten beim Schiffsarzt
vorstellig werden zu lassen. Ein Entern auf allein freiwilliger Basis hat an Bord der Gorch Fock bis
zum Unfall am 07.11.2011 nicht stattgefunden. Vielmehr waren alle Kadetten, die die genannten
Voraussetzungen erfüllten, gehalten, an den Enterübungen teilzunehmen. Soldaten, die sich bei
den Enterübungen schwer taten, wurden unter besonderer Aufsicht weiter am Topp ausgebildet,
bzw. durch einen Ausbilder individuell am Besanmast ausgebildet und dabei behutsam an das
Lehrgangsziel herangeführt.
Richtlinien für das Entern ab dem 11.11.2011 (nach dem Unfall in Salvador de Bahia)
Auf Weisung des Kommandanten fanden weitere Enterübungen nur noch auf freiwilliger Basis
statt.
(Am ersten Tag gingen 20 OA’s von 70 nicht in die Takelage, am zweiten Tag nur noch 14)
Wie oben ersichtlich, wurden nach dem Unfall in Salvador einige neue Voraussetzungen
festgelegt, um die Sicherheit der Soldaten bei Arbeiten/Ausbildungen in der Takelage zu erhöhen.
Auch hier hat die Schiffsführung richtig, und unserer Meinung nach, nicht überzogen reagiert. Die
Darstellungen in der Presse sind falsch und extrem verzerrt.
Natürlich müssen die Ausbilder gegenüber den Soldaten die Stimme erheben, denn wir bewegen
hier einen Großsegler, mit ca. 2000qm Segelfläche im offenen Seeraum. Dieses Segeln findet
nicht nur bei angenehmen Wetterverhältnissen statt, sondern auch bei schwerer See mit
Windstärken bis zu Bft. 12. Dass ein Befehl beim Segeln für das Schiff und die an Deck
befindlichen Soldaten sicherheitsrelevant ist und durch die erhöhten Windgeräusche laut
ausgesprochen, bis hin geschrien werden muss, ist nur logisch und im Rahmen der Fürsorgepflicht
richtig.
Daher muss im Hafen eine hohe Leistungsbereitschaft der Lehrgangsteilnehmer hergestellt
werden, um das Schiff im Seebetrieb sicher zu führen. Der Kommandant hat sogar die Pflicht, eine
hervorragende Ausbildung zu verlangen, so dass er mit der Besatzung das Schiff sicher bewegen
kann und das zum Wohl aller an Bord und anderer Verkehrsteilnehmer.
Lehrgangsteilnehmer, die mit dieser Situation nicht zurecht kommen, sollten sich überlegen, ob sie
den richtigen Beruf gewählt haben! Denn dieser Ausbildungsabschnitt gehört nun mal zur
Offizierbasisausbildung dazu.
Vorwürfe wegen sexueller Belästigung
Lapidar geäußerte Sprüche von jungen Soldaten wie die in der Presse aufgeführten sind und
bleiben schlechte Sprüche unter der Gürtellinie und sind auch nur SPRÜCHE!
Zu keiner Zeit wurde hier an Bord ein Soldat von einem anderen angefasst oder gar sexuell
belästigt! Natürlich ist die Schiffsführung über die gefallenen Äußerungen nicht erfreut gewesen
und hat daher entsprechende Konsequenzen gezogen; nämlich eine Musterung mit deutlichen
Worten des Kommandanten an die Soldaten. So etwas wird und wurde hier an Bord nicht toleriert!
Der Name GORCH FOCK ist nach diesen Vorfällen nur noch sehr schwer reinzuwaschen. Dies
bedauern wir und wie wir denken auch ein Großteil der deutschen Bevölkerung, die immer stolz
auf seine „Weiße Lady“ war, zutiefst! Wie viele Empfänge und Reisen wurden mit diesem Schiff
durchgeführt. Überall wo es auftauchte, freuten sich die Menschen über das Schiff und unser
Land.
Natürlich haben sich sehr gerne Politiker jeder Parteizugehörigkeit und übergeordnete Instanzen
im Schein des Schiffes gefeiert. Genau die, die uns jetzt fallengelassen haben.
Ich hoffe, sehr geehrter Herr Minister zu Guttenberg, Sie verstehen nun auch die Sicht der
Stammbesatzung, die immer Ihr Bestes gegeben hat, um sicher und qualitativ hochwertig Kadetten
an Bord auszubilden. Wir werden nun in der Presse als schlechte Menschen, ja gar als
Unmenschen, dargestellt. Dies macht uns und unseren Familien sehr zu schaffen.
Wir, die Stammbesatzung Gorch Fock fühlen uns sehr alleine gelassen hier am Ende der Welt.
Hochachtungsvoll
Besatzung Segelschulschiff GORCH FOCK
Die mutige und kluge Stellungnahme der Besatzung ist ein Geschenk für den Minister, das dieser hoffentlich annehmen wird. Ich bin stolz auf solche Soldaten.
Bleibt zu hoffen, dass nicht nur der Weg vertrauenswürdig war, auf dem der Brief zugespielt wurde, sondern auch die Quelle… Denn nur weil er einen Europa-West-Verteiler hatte („Spiegel online hat ihn wohl auch“), muss er deswegen nicht auch zwangsläufig authentisch sein…
Offene Briefe sind eher ungewöhnlich im soldatischen Bereich, sage ich bewusst vorsichtig.
@Tarma Roving
Ich weiß, das nützt Ihnen jetzt konkret wenig – aber ich kann Ihnen garantieren, dass der Brief authentisch ist. Einzelheiten kann ich natürlich nicht verraten (Quellenschutz).
SPIEGEL-Online hat den Brief übrigens nicht(!) Sie haben geblufft, aber Guttenbergs Antwort auf den Bluff darf wohl als Beweis gelten, dass der Brief auch wirklich authentisch ist.
Das Interview des Marineinspekteurs ist schwach. Eher nachholender Gehorsam als Vorwärtsverteidigung.
@Sascha Stoltenow:
Der Inspekteur der Marine verhält sich meiner Meinung nach seines Amtes korrekt. Was wir nach der Medieneruption der vergangenen Woche definitiv nicht gebrauchen können, sind laute oder querschießende Flaggoffiziere. Das würde im schlimmsten Fall eine neue Diskussion um die Marine auslösen, die wir gegenwertig nicht brauchen.
Ich weißt nicht, ob Sie Vizeadmiral Schimpf kennen oder ihm schon einmal länger begegnet sind. Der Admiral ist ein Stratege, der seine Entscheidungen mit Bedacht im Stillen fällt. Dies kann man sehr schön anhand seiner Biographie sehen.
Ich frage mich deshalb, was Sie sich denn jetzt für einen Admiral wünschen?!
Der Brief der Stammbesatzung ist ja soweit in Ordnung. Sie wollen ihre Version der Geschehnisse und ihre Einstellung zum Soldatenberuf und als Seemann darstellen.
Leider gehen sie auf manche Details und manche Vorwürfe nicht ein.
Laut Bericht des Wehrbeauftragten und auch des ARD-Beitrages, der oben verlinkt wurde, ist der Unfall mit der Kadettin am 07.11. beim 7. Mal Aufentern passiert.
Laut Zeitungsberichten sind die Offizieranwärter am 05.11 nach Südamerika geflogen.
Wie fühlt man sich nach der Strapaze dieser langen Anreise und dem Jetlag, bzw. der Zeitverschiebung des Biorhytmus ? Zu welcher Tageszeit ist der Unfall passiert ? Waren die Kameraden noch bei der Akklimatisation und der Überwindung der Zeitverschiebung, als der Drill (Aufentern) begann ?
Dies alles sind Fragen, die die Untersuchungskommission beantworten muss. Bis jetzt stehen nur Aussage gegen Aussage gegenüber.
Der Filmbericht über die Umrundung des Kap Horn zeichnet ein anspruchsvolles und diszipliniertes Bild der Stammbesatzung und der Segelkadetten. Schade dass es so geendet ist.
Ein anderer Punkt: Herr zu Guttenberg bringt die Stilllegung der Gorch Fock ins Gespräch.
Das Beispiel unterstreicht glaub sehr Gut den Modus Operandi unseres Verteidigungsministers.
Langsam lichtet sich der Nebel des Propagandakrieges!
Zum Vorschein kommt eine Zeitung, die eine miese Kampagne zwecks Auflagensteigerung inszenierte.
Zum Vorschein kommen Politiker, die sich für ein paar Mikrofonminuten und Politkindergarten für nichts zu Schade sind und offenbar ohne zu zögern staatsbürgerliche Pflichten eines Abgeordneten missachten.
Zum Vorschein kommt aber auch ein Verteidigungsminister, der sein Amt eben nicht nach analytisch sachlichen Gesichtspunkten führt, sondern den Gesetzmäßigkeiten des Politisch- Medialen Komplexes entsprechen will.
Auf der Strecke bleibt die Sache, hier konkret die Gorch Fock. Marine und Bundeswehr nehmen großen Schaden, weil die Politiker an der Spitze der Bundeswehr offensichtlich nicht das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes verteidigen wollen, sondern primär an ihrem politischen Fortkommen arbeiten.
Der Dienstherr im Ministerium/Bundestag verrät offenbar seine Parlamentsarmee.
Sichtbar wird aber auch ein Wehrbeauftragter, der dringend sein Amtsverständnis überprüfen sollte. Offene Aussprache, über alle Dienstgrade hinweg, heißt eben nicht, dass jeder jeden über die Medien mit Dreck bewirft. Weder der Wehrbeauftragte, noch zahlreiche andere Politiker haben hier die Prinzipien der inneren Führung verstanden, gerade wenn es um Umgang mit mutmaßlichem individuellen Versagen und Personal geht.
Zuletzt kommt dann die Gorch Fock zum Vorschein. Wie überall, wo Menschen agieren, werden Fehler gemacht und kommt es leider auch zu tragischen Unfällen.
Nur kommt hier nun ein Schiff und eine Besatzung zum Vorschein, die eben offenbar mit diesen Problemen angemessen umgeht.
Wurden hier also unsere Soldaten wegen vordergründiger kurzsichtiger egoistischer Vorteile von Politikern und Reportern wie Dreck behandelt und verraten und verkauft?
Was sind da offenbar für erbärmliche widerwärtige Zeitgenossen in Politik und Medien tätig!
Wenn Politik und Medien nicht vollends Vertrauen und Glaubwürdigkeit verlieren wollen, sollten sie sich dringend von ihren schwarzen Schafen trennen und die Funktionsweise der politisch medialen Mechanismen überprüfen.
Gut für Volk und Land ist da vieles schon lange nicht mehr.
@ Tarma Roving:
Offene Briefe sind im soldatischen Bereich in der Tat ungewöhnlich. Aber dass ein Minister einen Kommandanten absetzt wohl auch. Und das ein Wehrbeauftragter ungefiltert die Position von Petenten ohne gewissenhafte Prüfung und Stellungnahme der betroffenen Truppe lanciert kam bisher meines Wissens auch nicht vor.
Daher kann ich nur meinen Hut ziehen vor dieser Klarstellung der Besatzung. Um die Innere Führung der Bundeswehr kann es nicht so schlecht bestellt sein, wenn sie ihre Soldaten zu solchen Reaktionen befähigt. Bravo Zulu!
Nachtrag: wer legt eigentlich fest, dass nur Verteidigungsausschussmitglieder oder Staatssekretäre die Medien mit „Hintergrundinfos“ füttern können sollen?
@Seestratege: Kudos
@Polybos: Sagen wir so, sachlich ist das, was Schimpf sagt i.O., aber er strickt hier an der Legende, er habe in Sachen Schatz die Initiative ergriffen. Das ist unglaubwürdig, wenngleich in der Sache richtig. Allerdings muss der Eindruck entstehen, dass hier nachträglich die Argumentation zusammengeschustert wurde, die anfangs fehlte. Ich verweise da auf das vor Metaphern triefende erste Statement von Schimpf.
Wie dem auch sei, jetzt sind die Beteiligten gut beraten, gemeinsam daran zu arbeiten, das Vertrauen wieder herzustellen. Das bedeutet aber auch, die Umstände nicht nachträglich zuzukleistern.
@J.R
Zum Thema Paralellwelten :
Das liest sich für mich anders als Sie es mit Ihrem obigen Post darstellen.
Allein die Tatsache, das KTzG das Thema anspricht, das von Teilen der Opposition bereits gefordert wurde und sich klar positioniert,bedeutet doch nicht das er eine Stillegung will.
Also welchen Modus Operandi meinen Sie ?
Ebenfalls von http://www.spiegelfechter.de
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/4891/gorch-fock-in-schwerer-see
Meiner Meinung nach ein ebenfalls sehr lesenswerter Beitrag!
Guttenbergs Vorgehen:
– Er lanciert das Thema in den Medien. Oder wo war die Stilllegung der Gorch Fock bisher eine Überschrift wert? Hat bisher irgendwer die Stillegung der Gorch Fock gefordert? Nein.
– Er kaschiert das ganze, indem er so tut, als wolle er das gar nicht, aber ohne sich festzulegen. Unverbindlich.
– Er tut so, als hätte er bei einer Stilllegung nichts zu entscheiden. Hallo?!
– Er tut so, als gäbe es drohende Zwänge, die zu einer Stilllegung führen könnten. Mit Verlaub, dieses Getrieben-Getue ist lächerlich. Wer soll denn dieser Druck herkommen? Aus der Marine-Hierarchie, in der alle Offiziere auf dem Schiff gedient haben? Die Untersuchungskommision, in der ein ehemalicher Gorch Fock-Kapitän ist?
Der einzige Verantwortliche, der derzeit die Stilllegung der Gorch Fock lanciert ist unser Herr Verteidigunsminister, mit ein paar Krokodilstränen und seine Hände in Unschuld waschend.
Ob das jetzt „rhetorisch geschickt“ oder „hinterfotzig“ ist muss jeder selbst beurteilen. Vielleicht ist es auch eine Warnung an die Marine, nicht aufzumucken, weil er am längeren Hebel sitzt: „Zuviel Zores um die Absetzung von Kapitän Schatz und meine Handhabung der Vorwürfe, und ihr könnt euer tolles Schiff ganz vergessen.“
Vielleicht bin ich da auch mittlerweile zu zynisch/paranoid/desillusioniert.
Aber dass unser Verteidigungsminister mal wieder öffentlich Dinge verteidigt, die noch gar nicht angegriffen wurden, sollte mindestens zum Nachdenken anregen.
Auch ich bin auf der Gorch Fock zur See gefahren, wahrscheinlich als einer der Wenigen, die hier mit lesen und schreiben.
Die Ausbildung an Bord des Segelschulschiffes ist fordernd, mental und körperlich.
Es wird im Hellen und Dunkeln, im Warmen und Kalten, bei Wind und Windstille gearbeitet, tags und nachts.
Das ist so im Soldatenberuf! Wer sich entscheidet Marineoffizier zu werden, hat sich so etwas vorher zu überlegen. Niemand wird dazu gezwungen, zur See zu fahren. Und wer es nicht schafft, mehr als 4, 5 oder 6 Mal aufzuentern, gehört nicht mit einem Großsegler auf die hohe See. Denn bei plötzlichen Wetterumschwüngen muss man das tun.
Des Weiteren herrscht ein Befehlston, Zeit zum Ausdiskutieren ist oft nicht, auch das ist beim Militär allgemein so.
Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es bei der großen Enge an Bord sexuelle Belästigungen geben soll. Vielleicht unangemessene Sprüche, derbe Witze oder ähnliches. Dem muss natürlich nach gegangen werden, davon geht die Welt aber nicht unter.
Der Tod einer Soldaten oder eines Soldaten ist immer eine Tragödie, in einem gefährlichen Beruf wie unserem wird es aber immer wieder zu Unfällen und Gefallenen kommen.
Die Art und Weise, wie die militärische und vor allem die politische Führung mit diesen Anschuldigungen (und um nichts mehr geht es bis jetzt) umgeht ist beschämend. Hier wird ein ganzer Berufsstand diskreditiert und niemand wehrt sich dagegen oder stellt sich vor die Betroffenen!
Kapitän zur See Schatz war ein Bauernopfer, gedacht um dem Verteidigungsminister den Kopf zu retten. Letzterer hat in den letzten Tagen viel von dem Respekt verloren, den er sich mit seiner engagierten Amtsführung verdient hat.
Wieder einmal werden die Soldaten, die tagtäglich Opfer bringen und für Deutschland dienen, im Regen stehen gelassen, von machtpolitischen Intrigen und Ränkespielen zerrieben.
Wo ist der Bundeswehrverband? Wo ist die Marineführung?
Loyalität muss in beide Richtungen gelten!
Vielen Dank, Herr Wiegold – auch für den Link zum Spiegelfechter.
Die Besatzung moechte auch mal antworten duerfen – nachdem Bild, Welt und Spiegel das Ganze ohne Anhörung der Gegenseite medial ausgeschlachtet und im Falle der vier Buchstaben sogar Geld an Ehemalige für möglichst skandalöse Geschichten geboten haben sollen, hat sie sich voellig zu Recht gegen diesen Sensationsjournalismus gewandt. Seriöser Journalismus sieht anders aus. Alleine die Geschichte mit den Wasserskiern zielt m.E. auf eine gezielte Diskreditierung der Marine, hier insbesondere des Kapitän Brühns hin – er soll ja die Gorcch Fock wieder zurueck segeln. Also, schnell noch mal einen Pseudo-Skandal ausgraben, zum Glück floppten die Skier dann doch. War ja nicht mehr auszuhalten. Die Todesfälle müssen ganz klar untersucht werden, aber Sippenhaft und Generalverdacht gehören dort einfach nicht hin.
Viele sog. „Experten“ schwingen sich zum Richter in einer Sache auf, von der sie gar nichts verstehen, unsere Politiker allen voran.
Einige Medien haben den Pfad des seriösen Journalismus sehr früh verlassen und ungebremst und ungefiltert Berichte eingestellt, die einzig der Diffarmierung dienen sollen und nicht der Aufarbeitung von Vorfällen. Die Bw hat zwar nicht viele Freunde, aber das hat die Crew der GF nun wahrlich auch nicht verdient!
Von daher, Danke für das Forum, dass Sie der „Gegenseite“ bieten.
P.S. Auch gefahren, 1994.Tom Tigers Beschreibung der Zustände an Bord kann ich nur voll bestätigen!
@ F.W.
Danke für den Link zu dem Artikel.
„Stern“ wahrscheinlich Ausgabe 9 / 2009 hatte einen großen Artikel über die Vergangenheit, des damals neuen Wirtschaftzministers KTzG. Einträge aus dem Abijahrbuch, Erinnerungen seiner früheren Mitschüler…
Er schien damals schon bekannt zu sein für derartiges Verhalten. Leider ist das Heft vergriffen. Aussage des Verlags, es wird auch nicht wieder aufgelegt. Wahrscheinlich hat die Familie zG alles aufgekauft.
Ich erinnere an Guttenbergs Verhalten nach dem Tanklaster-Vorfall 2009. Wie damals Oberst Klein an die Medien ausgeliefert wurde und Guttenberg der Truppe durch niemals begründete Bestreitung der später auch gerichtlich bestätigten völkerrechtlichen Angemessenheit des Vorgehens in den Rücken gefallen fiel, hätte jedem klar machen müssen, mit was für einer Art Charakter man es hier zu tun hat. Natürlich nutzen Opposition und vermutlich auch FDP und Teile von CDU/CSU Guttenbergs Charakterschwächen für eine Kampagne, aber sie haben guten Grund dazu. Das eigentliche Problem ist m.E., dass eine bloße Ablösung Guttenbergs nichts an Problemen ändern wird, die längst systemimmanent geworden sind. Der von F.W. verlinkte Beitrag über die allgemeine Empörung über militärische Normalität unterstreicht dies. Unter dem nächsten Minister wird die Show wie gewohnt weitergehen, bis dieses Land in jeder Hinsicht und endgültig strukturell verteidigungsunfähig ist.
Ich frage mich, ob hier einige mal zu Ende gedacht haben was Sie an Intention zu Guttenberg alles unterstellen?
Erst einmal muss festgehalten werden, die ersten Vorwürfe kamen nicht von Seiten des Boulevard, sondern sind vom Wehrbeauftragten geäußert worden. Dessen Job ist es nunmal als unabhängiger Beobachter dem Parlament Auskunft über die Bundeswehr zu erteilen.
Wenn der Wehrbeauftragte die Entscheidung trifft heikle Informationen zu veröffentlichen, dann hat er es entweder nach hinreichender Prüfung Vorfälle gegeben, die so hätten nicht passieren dürfen, oder hat fahrlässig nicht ausreichend geprüft, oder er hat Informationen aus unbekannten Motiven bewusst lanciert. Die Möglichkeit, dass 3. Informationen die von Ihm stammen aufgebauscht haben, schließe ich ersteinmal aus. Da sonst für den Wehrbeauftragten hinreichend Zeit gewesen wäre diesen zu widersprechen.
Dann betrachten wir mal unabhängig davon, ob nun die Meldungen der Bildzeitung letztendlich auschlaggebend war den Kommandanten abzusetzen oder andere Informationen.
Fakt ist, es gibt einen Anfangsverdacht(weder begründet noch unbegründet und erst recht nicht im juristischen Sinne, sondern rein in der Bewertung durch die deutsche Öffentlichkeit) der vermuten lässt, dass es in irgendeiner Form Missstände an Bord der Gorch Fock gegeben hat.
Glaubt hier irgendwer die Bildzeitung hätte von dem Thema abgelassen?
Jetzt zu Handlungsalternativen. Hätte zG den Kommandanten weiter auf seinem Posten gelassen wäre der Vorwurf gewesen: Unter dem lässt zG weiter junge Leute um die Welt fahren? Ich glaube und ich sage bewusst glaube, das irgendein Medium oder ein Teil der Politik sehr schnell dazu übergegangen wäre den Kommandaten weiter in den Dreck zu ziehen um letztendlich zG Verantwortungslosigkeit vorwerfen zu können. Und in der ganzen Zeit segelt der Kommandant am Arsch der Welt durch die Gegend ohne auch nur das geringste tun zu können. Mit der Verantwortung für ein Schiff und eine Crew. Keine Möglichkeit einer sinnvollen Verteidigung.
Die Alternative halte ich für kein Stück besser.
Hinzu kommt folgendes: wir haben bei dem ganzen Thema Gorch Fock(oder anderen Skandalen) ein zusätzliches Problem und dieses Problem heißt Zeit. Das Internet und die Schnelligkeit der Medien, schaffen in einem ungeheuren Tempo neue Informationen heran. Dadurch wird der Informationsfluss beschleunigt und mehr Transparenz erzeugt, gerade auch durch unabhängige Blogs wie diesen hier. Zugleich ist die erzeugte Transparenz unvollständig. Und die Gier nach Information und Aktion verlangt eine schnelle Bewertung und Lösung, die es aber nicht geben kann. Es gibt keine Astreine Lösung.
Solche Skandale sind dreckig. Sie sind kaum zu beherrschen und unabhängig was irgendein Verteidigungsminister getan hätte am Ende trifft es immer AUCH die falschen. Das ist eines der hässlichen Nebenprodukte einer freien und pluralistischen Medienlandschaft. Die Viecher sind einfach wie Kettenhunde. Der Knochen wird noch durchgekaut wenn bloß noch der eigene Sabber dranhängt.
Das einzig Sinnvolle in meinen Augen, ist sich zu zurücklehnen und die Fakten zu sammeln, ohne Spekulation in den Raum zu werfen. Am Ende kann man ein Fazit ziehen nicht nach 3 Tagen den Galgen errichten und vorverurteilen ohne das Ende zu kennen. Den Betroffenen und den Verantwortlichen bleibt auch nichts anderes als das ganze zunächst einmal zu ertragen.
Und was Dokumentation von Informationen und Filterung(Auschluß wertfreier Infos und Betonung wichtiger Infos) angeht ist der Blog hier einfach die Nr. 1. in Deutschland.
@Julia Münkemüller
Ihr Post ist zum löschen. Ich fand Ihren Beitrag zum Thema Sowi Studie schon NICHT gut. Aber der hier ist noch besser. Wenn ich in meinem Abi Buch über mich nachgucke, uhuhuh. Psychoanalyse über Abibuch, Kindheitsbilder und neidische ehemalige Weggefährten immer ne ganz seriöse Geschichte.
Wenn er irgendwann fällt, der zG, gut.
Ich denke nur der Skandal hätte sich auch unabhängig von der Person zG weiterentwickelt und mir fällt nicht ein, wie es hätte sauber gelöst werden können.
—-
Und noch was. Wer Bild liesst ist selber schuld! Und sich mit dem Teufel(Bild) einzulassen Herr Verteidigungsminister ist ’ne echt blöde Idee. ;) Leider gilt abgemildertes auch für den Spiegel. Der lässt sich auch nur noch selektiv lesen.
Die Beschuldigten, sprich die Stammbesatzung beschwehren sich über die Darstellungen, Behauptungen und Bilder in den Medien. Gut das Guttenberg Verteidigungsminister und nicht Presseminister ist. Das die Medien diesen Brief, der sie anklagt, veröffentlicht haben, finde ich mutig. Wer klagt sich schon gern selbst an?
Die Untersuchung hat erst begonnen. Eine Information des Verteidigungsausschusses ist erst nach Abschluß dieser möglich. Ein Bundesminister führt sein Amt selbständig und unabhängig und ist nicht dem Verteidigungsausschuß unterstellt. Guttenberg ist Oberbefehlshaber der BW und nicht das Parlament. So steht es zumindest im GG. Darum gehen deren Vorwürfe ins Leere.
Die vorläufige Amtsenthebung halte ich vor dem Hintergrund der Beschuldigungen gegen die Stammbesatzung für durchaus gerechtfertigt. Er wurde ja nicht ungehört hingerichtet.
@J.R.
Da haben Sie aber ein paar Kleinigkeiten übersehen :
Meldungen um den 20.01 rum
Worauf läuft das wohl hinaus ?
Oder das ?
Oder das ?
Wie Bart schon ausgeführt hat, sollte man neben dem Geifern die Situation auch mal zu ende denken.
Unter Blinden ist der einäugige König, und bei den ganzen „hervorragenden“ Politikern der letzten Jahre fällt unser Freiherr nun mal besoonders auf.
Logisch das dies alle möglichen Gestalten anzieht.
Und die Opposition, dessen gewichtiger Führer, der ehemalige Popp-Beauftragte der SPD, der sich nicht mal den Namen des betroffenen Kapitäns merken kann,gibt hier das schauerliche Bild dessen ab was sie dem Minister unterstellt.
Alle Politiker sind doch heute getrieben der Medien und der Demoskopie.
Die Medien graben einen vermeintlichen oder tatsächlichen Skandal aus und alle, sowohl in der Regierung als auch in der Opposition springen über das Stöckchen.
Der Verteidigungsminister zeigt Führungsstärke, die im übrigen offensichtlich auch beim Volk ankommt, und entscheidet.
Die Opposition springt auf den Zug auf und kritisiert zunächst die Zustände, anschließend die Entscheidung um dann im kleinen Kreis (Arnold / Noripur ) zuzugeben das sie auch nicht anders gehandelt hätten.
Und jeder der sich das Kasperltheater ansieht, mein seinen Senf und seine individuellen Vorstellungen in die Diskussion einzubringen und diesem und jenen entsprechende Motivationen zu unterstellen.
Ich habe es schon mehrmals geschrieben, abgerechnet wird am Ende des Tages auf der Basis bestehender Fakten.
So lange lehnen wir uns mal zurück und genießen die Diskussion.
@ StFwdR
Wie sie ja schon anmerken, die Meldungen sind rund ’ne Woche alt. ;)
Die einzige mit Bezug zum Thema ist die von Herrn Könighaus (danke für den Hinweis). Aber da sollten sie dann bitte auch den ganzen Artikel angeben: Auch hier geht die Initiative von Herrn zu Guttenberg aus:
Aufgrund der jüngsten Vorfälle auf dem Schiff lässt Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nun prüfen, ob und wie die Dreimastbark weiter betrieben werden kann. (Sächsische Zeitung)
Sie haben also recht, er hat die Stillegung der Gorch Fock nicht gestern ins Gespräch gebracht. Er hat sie letzte Woche ins Gespräch gebracht und hält sie jetzt am köcheln. ;)
SO kann man es sehen, muß man aber nicht.
Was beinhaltet den die Forderungen aus der Opposition im Kern?
Kamen nicht die Fragen auf, ob die Marine noch zeitgemäß ausbildet, ob die Basisausbildung auf einen Segelschulschiff überhaupt Sinn macht und ob angesichts des Spardrucks der Kahn nicht ein Hobby wäre Teuer zudem ?
Was sind ist den die Intention die da dahintersteht ?
Und dies hat nicht KTzG ins Spiel gebracht, sondern die Opposition.
Manche Strategen haben sich gar dazu hinreißen lassen, das die GF das einzige Segelschulschiff wäre usw.
Es wurde also massiv Wind gemacht gegen die GF und somit für die Abschaffung!
Was bleibt da dem Minister als Handlungsoptionen ?
@Bart: Wie es besser gewesen wäre? Unmittelbar im November auch intern zu untersuchen. Chance verpasst, auch weil das Ministerium/die Truppe dem Minister nicht so folgt, wie er das gerne hätte.
Wie es aktuell besser gewesen wäre? Den Kommandanten nicht seines Kommandos entheben, sondern nach Deutschland bestellen, um die Vorwürfe zu klären. Deutsche Offiziere führen ja bekanntlich von vorne und vorne ist in diesem Fall Deutschland, wo die Crew, aus der die Vorwürfe kamen, ja wieder ist. Unterdessen fährt der 1. Offizier die Fock mit der Stammbesatzung nach Kiel.
Ach Sascha, sicherlich weist Du auch das es viele Baustellen gibt an denen sich der Minister abarbeiten kann ;-)
Der Vorfall ist doch seinerzeit von der Staatsanwaltschaft untersucht worden, mit dem Ergebnis kein Verfahren zu eröffnen.
Also was soll das ganze ? Geht es nur darum den „eitlen Fatzke“ zu beschädigen?
Für wen ? Cui bono ?
Mit dem Umbau der Bundeswehr, der Aussetzung der Wehrpflicht, sowie den laufenden Einsätzen ist das Ministerium und dessen Führung schon wahrlich belastet genug. Alles auf einmal, das wäre an allem Rühren und nix fertigbringen.
Viele Wege führen nach Rom und letztendlich ist Kommunikation auch bei KTzG verbessungsfähig und würdig, aber aus der Kleinigkeit das die Suspendierung von KzS Schatz falsch kommuniziert wurde, und das ein Verbalstolperer und Reichsbedenkenträger im Einsatzführungskommando eine Meldung falsch abgefasst hat, kann man ihm politisch keinen Strick drehen, schon gar nicht, wenn man wie Siggi Pop nicht mal den Namen des Komandanten behalten kann.
Im Vergleich zu Oberst Klein ist KzS Schatz schnell aus den Schlagzeilen verschwunden, er und eine Familie werden es zu schätzen wissen.
Zumindest das Ziel hat er also erreicht, indem er das Feuer auf sich gezogen hat.
Warten wir also mal ab wie sich die Sache entwickelt.
Und schon mal überlegt wer den KTzG ersetzen könnte ?
@Sascha Stoltenow
Wem die möglicherweise unzureichende Untersuchung im November anzukreiden ist, bleibt noch offen. Das wäre mit Sicherheit eine gute Lösung gewesen.
Ich bezog mich aber auf die Entwicklung von Januar. Das habe ich nicht ausreichend deutlich gemacht. Meine Schuld. Als Auslöser der jetzigen Situation sehe ich die Eingaben des Wehrbeauftragten.
Nur was hätte es geändert den Kommandanten nach Deutschland zu bestellen?
Ich hab mir mal Gedanken gemacht, welche Vokabeln in dem Zusammenhang zu benutzen wären. Ob nun suspendiert, abberufen, wegkommandiert, einbestellt, bestellt, zurückgerufen etc., allen kann ich im gegebenen Kontext einen negativen Unterton geben. Dann wären wir wieder beim Vorwurf des Bauernopfers. Kombiniert mit der Berichterstattung der Bild u.A. sind wir dann immernoch in der jetzigen Situation. Der Kommandant und die Crew sind einem Feuer an Unterstellungen ausgesetzt.
Und so doof das klingt IRGENDWAS, oder unser Wehrbeauftragter macht seinen verdammten Job nicht richtig, muss ja dran sein. Auch wenn es vielleicht nur aus einer Diskrepanz Leistungsfähigkeit/Erwartungshaltung der Kadetten militärische Realität erwächst.
Was man zG und der Marineführung vielleicht vorwerfen kann, ist die Brisanz der Lage im November/Dezember nicht erkannt zu haben. Es wäre im nachhinein wahrscheinlich besser gewesen die Gorch Fock zurück nach Kiel zu beordern.
Um eine gründliche Untersuchung zu ermöglichen. Damals hätte man den Rückruf noch im Zusammenhang mit dem Tod Kadettin emotional verständlich begründen können. Ohne einer direkten Schuldzuweisung. Ab Januar war das aber keine saubere Option mehr.
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Ergänzung – Das ist jetzt ne Hypthese also nur mal so zum drüber nachdenken.
Dadurch, dass zG Schatz abberufen hat. Hat er sich selbst in den Kugelhagel gestellt. Stichwort Bauernopfer. So, Schatz bleibt aber nur solange ein Bauernopfer wie er möglichst gut da steht. Sollten sich also Vorwürfe erhärten hätte zG alles richtig gemacht. Im Moment glaube ich, ist die Masse an Akteuren eher interessiert zG einen reinzudrücken. Also werden zu mindest die Akteure, die eher zG endlich mal Erden wollen nicht mehr auf Schatz einprügeln, weil das folglich ihre eigene Argumentation untergraben würde.
Nur mal so zum Thema Medienstrategie.
Bei der ganzen Sache gehts doch schon lange nicht mehr um eine vernünftige Aufklärung, sondern nur darum der Bevölkerung die eigene Sichtweise durch ständige Wiederholung in den Kopf zu hämmern.
Nur sollte der Verteidigungsminister bei der nächsten Geschichte früher eingreifen und dafür sorgen, dass vollständig aufgeklärt wird. Es bleibt festzuhalten, bisher hat er sich zu spät, zu schlampig oder mit zu viel Vertrauen auf seine Untergebenen um derlei Dinge gekümmert.
@ StFwdR
Wo kamen denn die Fragen auf? Ich tue mich schwer, einen Beitrag der Opposition zu finden, in dem über die Zukunft der Gorch Fock spekuliert wurde.
Sicher, es wurde spekuliert. In den Medien schon im November (etwa Flensburger Tageblatt), diverse Foren und Kommentarseiten (etwa hier), und ein Offizier hat glaub auch mal ähnliches in die Kamera gesagt. Und im SoWi-Bericht gibt es eine Passage, die sowas andeutet. Aber wirklich „Druck zur Abschaffung der Gorch Fock“ würde ich das nicht nennen.
An der Stelle sollte man vielleicht nicht Wind um Besatzungsmitglieder, Vorkommnisse und Ausbildungsmethoden (die gab es durchaus) mit Druck zur Abschaffung des Segelschulschiffes gleichsetzen.
Und, Achtung, jetzt geht’s in den Bereich Verschwörungstheorien: Woher kommt eigentlich die Annahme, dass Guttenberg nicht selbst ein Interesse an der Abschaffung der Gorch Fock hat? Der Druck zu Einsparungen im Rahmen der Bundeswehrreform ist real. Bis im Dezember wäre eine Stilllegung der Gorch Fock undenkbar gewesen. Auch auf die Gefahr infam-zynisch zu sein: Der jetztige Skandal ist für den Verteidigungsminister eine einzigartige Chance.
Und wenn man sich da die Handhabung der Situation anschaut, dann könnte man fast meinen dass Minister und Boulevard gemeinsam an der Gorch Fock sägen. Die Springer-Presse beschränkt sich weitgehend auf Kritik am Schiff. Schlagzeilen wie „Verteidigungsminister fällt Kapitän in den Rücken“ oder „Zu Guttenberg verrät die Marine“ konnte ich bisher nur in Blog-Kommentaren und Offenen Briefen lesen. ;)
Und auf der anderen Seite hat’s ein Verteidigungsminister, der zur Verteidigung des Schiffes nur Floskeln vorbringt, aber mit medienwirksamen Abberufungen, zeitweisen Stilllegungen und einseitigen Maulkörben die Hetzjagd des Boulevards weiter anheizt.
Klare Worte wären etwa gewesen: „Ich halte an der Ausbildung auf dem Segelschulschiff fest. Zu einer soliden Marine-Ausbildung gehört die Kenntnis der eigenen Grenzen und das Wissen um die eigene Leistungsfähigkeit, wie auch Gespür für das Meer. Dies kann ein Segelschulschiff besser leisten als technisiertere Fahrzeuge – eben deswegen wurde bisher auch auf eine technische Aufrüstung des Schiffes verzichtet.
Wir werden die Ausbildung und auch die Strukturen an Bord genau untersuchen und gegebenenfalls anpassen. Das schließt personelle Konsequenzen wo nötig mit ein. Aber die bisherigen Verdachtsmomente geben mir keinen Anlass an der Zukunft des Segelschulschiffes Gorch Fock zu zweifeln.“
Genau solche klaren Worte hat Herr zu Guttenberg nicht gefunden, stattdessen hält er sich die Stilllegung des Schiffes offen.
@Bart und andere:
Eben weil Du dich auf die Entwicklung im Januar bezogen hast, habe ich die zweite, bessere Option zur Kommunikation der Entscheidungen, die in der Sache durchaus richtig sind, beschrieben.
Die entscheidende Verbesserung wäre gewesen, dass die Offiziere sich nicht verraten fühlen. Wenn man sich Statements mal auf Video anschaut, sieht man aber, dass zu Guttenberg sehr emotional reagiert hat. Ein Eindruck, den die Bild – jetzt reicht’s – bewusst und gezielt verstärkt hat. Eben wegen dieser emotionalen Reaktion wirken die nachgeschobenen Begründungen schal.
Über die durchsichtigen Versuche der Opposition, daraus Kapital zu schlagen, habe ich bereits geschrieben. In der Tat sehe ich auch keinen gravierenden politischen Fehler des Ministers, allerdings hat er sich durch die Art der Kommunikation geschwächt. Wenn es ihm nicht gelingt, das zerstörte Vertrauen der militärischen Seite zurück zu gewinnen, wird es bald deutlichere Beweise geben, dass der Minister sein Haus nicht im Griff hat.
Inzwischen hat zu Guttenberg wieder zu einem deutlich versöhnlicheren Ton zurück gefunden, der zeigt, dass er seinen Fehler erkannt hat und im Übrigen beweist, wie sinnvoll es ist, eine Entscheidung zu überdenken und nicht unter dem Primat des Boulevard zu spontan zu agieren.
@J.R.
Wer sehen will der sehe, wer nicht läßt es eben beliben.
Und, Achtung, jetzt geht’s in den Bereich Verschwörungstheorien:
Sehen Sie, für diesen Sche.. ist mir meine Zeit zu schade :-(
Lassen Sie uns bei den bekannten Dingen des Lebens bleiben und nicht irgendwelchen Theorien hinterherkinken, das können die Mythbusters besser ;-)
@ StFwdR
Naja, zu jenen Mythen gehört doch auch, dass die von Herrn Zu Guttenberg angekündigte politische Kommission, die über die Zukunft des Schiffes entscheiden soll, von der Opposition gefordert worden wäre. ;)
Nochmal zur Erinnerung, weil’s angesichts der Abberufung des Kapitäns wohl etwas untergegangen ist:
Nach Rückkehr in den Heimathafen Kiel solle das Schiff bis auf weiteres nicht mehr auslaufen. Dies gelte, bis eine Kommission auch unter Mitwirkung des Bundestags beurteilt habe, „inwieweit die „Gorch Fock“ als Ausbildungsschiff und Botschafterin Deutschlands auf den Weltmeeren Zukunft hat“. (HAZ, 22.01.11)
Tja, auch darüber scheiden sich die Geister ;-)
Nach dem ganzen Trubel und den medienwirksamen Schlagzeilen über die vermeintlichen Skandale und unzeitgemäße Ausbildung wäre es auch meine Intention gewesen alle Beteiligten in den Prozess einzubeziehen.
Die Vorwürfe hinsichtlich der unzeitgemäßen Art der Ausbildung beziehen sich im wesentlichen auf den von den OA`s als Drill und Schikane empfunden Dienst auf der Gorch Fock. Die Ausbildungsinhalte die dort vermittelt werden sollen stehen somit auf dem Prüfstand. Ebenso die Notwendigkeit in Friedenszeiten einen gefährlichen Dienst zu verrichten.
Unsere Armee ist nun mal eine Parlamentsarmee somit würde auch ich die gewählten Vertreter des Volkes in diese Entscheidung mit einbinden und mir ein klares Votum für oder gegen den Betrieb des Schiffes holen.
Die Opposition hat, wenn auch wie gewohnt verschwurbelt und indirekt, die Überprüfung der Notwwendigkeit der Ausbildung auf einem Segelschulschiff gefordert, also ist es nur recht und billig wenn KTzG sie auch mit in die Pflicht nimmt.
Im übrigen mal zur Info die geltende Erlasslage zum Thema Tradition :
http://tinyurl.com/6oxrlg
Schön, dass sich die Stammbesatzung geäußert hat.
Ich bin sehr gespannt, welches Ergebnis die Untersuchungskommission haben wird.
All das wird helfen, ein differenziertes Lagebild zu erlangen.
Zu der Frage Zukunft Gorch Fock:
Die wird unweigerlich gestellt werden. Das ist normal.
In den nächsten Wochen sollten wir unsere Ohren in Richtung Bundesrechnungshof offen halten. Keine Spekulation.
@th. wiegold
Focus meldet, Schatz prüft rechtliche Schritte wegen Abloesung.Haben Sie für uns nähere Infos Ihres ehemaligen „Dienstherren“.
Bei den jetzt aktuellen Bw-Affären geht es den meisten Politikern nicht um die Bw und ihre Soldaten, sondern nur darum wie kann ich mich profilieren und dem politischen Gegner Schaden zufügen. Die meisten Politiker sprechen imZusammenhang mit militärischen/sicherheitspolitischen Fragen wie der Blinde von der Farbe.
Uns fehlt immer noch der unverkrampfte Umgang mit dem Mlitär und seiner Rolle in der DEU Innen-und Außenpolitik.
@Udo, 29.01.11 – 16:36
Dem kann ich nur zustimmen! Die unseelige Verquickung zwischen Medien und Politik in den letzten Jahren, die gegenseitigen Abhaengigkeiten, persoenlichen Beziehungen fueren offensichtlich, je nach persoenlicher Character und Temperament zu mehr oder weniger steigender Unverantwortlichkeit und Kurzschlussreaktionen der Politik als auch der Medien im allgemeinen und speziellen Umgang mit politisch und gesellschaft relevanten Themen und Problemen. In Bezug auf die Bw, KzT und Springer (Bild) erleben wir wohl gerade einen Hoehepunkt der Verquickung und Unverantwortlichkeit. Es ist am Bundestag hier endlich wieder die Initiative zu ergreifen und die Initiativen nicht bei den Ministerien zu belassen.
@Navy2001
Tut mir Leid, da bin ich völlig raus.
@StFwdR, @alle
Wir brauchen zweifellos ein Schulschiff. Aber ob es gerade ein Segler sein muß? Ob ein Offiziersanwärter das Seglerhandwerk für seine spätere Tätigkeit benötigt? Ich glaube nicht. Eine echte moderne Fregatte wäre hier wohl besser, zumal diese dann auch bei Bedarf für echte Kampfeinsätze zur Verfügung stände (z.B. eine der nach Einführung der F125 zur Außerdienststellung vorgesehenen F122). Ein Segler zur Repräsentation Deutschlands hat meiner Meinung nach nichts im Verteidigungshaushalt zu suchen. Hier ist Einsparungspotential vorhanden. Möge das Außenministerium diesen mit Diplomaten besetzen und finanzieren. Die BW muß sich, unter dem gegenwärtigen Sparzwang, auf ihre wirklichen Aufgaben konzentrieren.
Ein schönes Bild der Solidarität meldet das Hamburger Abendblatt:
http://www.abendblatt.de/region/norddeutschland/article1772024/Besatzung-der-Gorch-Fock-zeigt-Solidaritaet.html
@Polybos
Interessantes Foto, in der Tat. Frage mich, ob das nur an das HA ging.
@Polybos
Der Kapitän ist ja nur vorläufig, bis zu Abschluß der Untersuchungen, von seiner Funktion entbunden. Viel Lärm um NICHTS.
@Stefan:
Das ist mir bekannt.
Der Minister hat bereits mehrfach darauf hingewiesen. Gebracht hat es offenbar nichts. Auf dem Ohr sind die Medien und sonstige Kommentatoren wohl taub.
Allerdings würde ich nicht sagen, dass es sich um viel Lärm um nichts handelt. Allmählich wendet sich das Blatt. Plötzlich melden sich nämlich die angeblich Beschuldigten zu Wort.
@T.Wiegold:
Glaube ich nicht.
Mich verwundert es, dass man das Bild auf der Seite des HA nicht größer öffnen kann. Mag entweder ganz banal daran liegen, dass man es beim HA versäumt hat oder die Bilddatei ist zu klein. Letzteres würde für einen Abgreifen aus einer anderen Quelle sprechen. Ist aber alles nur Spekulation.
Interessant ist letztlich, dass das HA bis zum jetzigen Zeitpunkt allein das Bild publiziert. Mal sehen, wann die anderen nachziehen. Ich finde jedenfalls, dass es eine tolle Geste der Solidarität ist. Soetwas hat Stil. Das ist meine Marine.
@ Hamburger Abendblatt
Ist das Foto authentisch?
@Polybos
Das Bild ist eine fragwürdige Geste (die Reihenfolge haben die Jungs, sie waren ja so schlau, wenigstens noch geändert). Schatz hat, indem er mit auf dem Bild posiert (laut HA), nun in meinen Augen auch den Rest von Sympathie verloren, den er noch ausstrahlte.
Zur Sache:
Die Solidarisierung hier im Kommentarbereich war natürlich zu erwarten. Das Bild mit dem Ihr operiert ist auch altbekannt: auf der einen Seite die reine, soldatisch vorbildliche Besatzung, die macht und nicht redet – auf der anderen die Politik, die, verweichlicht und verkommen wie sie ist, die Truppe verrät und ihr in den Rücken fällt.
Es ist doch immer dasselbe, ob bei Coesfeld, Klein, oder jetzt der Fock — aus Beschuldigten (den Soldaten in „Aktion“) werden „angeblich“ Beschuldigte und später arme, arme, arme Opfer der feigen Politik.
Die Auseinandersetzung, die beispielsfalle bei Oberst Klein, sehr intensiv und differenziert innerhalb der Zivilgesellschaft und der Medien (von FAZ bis taz) geführt wurde, wurde in der Bundeswehr und sympathisierenden Kreisen kaum zur Kenntnis genommen. Es bleibt immer nur die Trotzreaktion, „den im Felde ungeschlagenen Soldaten gegen den Dolchstoß der Heimat“ beizustehen.
Mfg
@Polybos
Es ist zumindest nicht außergewöhnlich, wie man nachfolgend sehen kann. Bei unserer „Leitmarine“ ist es nicht anders. Oberbefehlshaber haben nun einmal Rechte, die nicht der Zustimmung des Verteidigungsauschusses bedürfen. Und was die deutschen Medien nicht hören wollen, dass nehmen sie einfach nicht zur Kenntnis und täuschen damit die Öffentlichkeit. Das sagt alles über deren Qualität.
„US-Flugzeugträger-Kommandant wegen Skandal-Videos gefeuert“
http://de.euronews.net/2011/01/05/us-flugzeugtraeger-kommandant-wegen-skandal-videos-gefeuert/
@Sebastian S.
Aus meiner Sicht ist es authentisch. Zum einen ist auf dem Plakat ein Datum unten rechts angegeben, zum anderen erkenne ich viele Kameraden auf dem Bild wieder, mit denen ich entweder selbst gesegelt bin oder die ich auf andere Art und Weise kennen gelernt habe.
@ Mika
die Solidarisierung der Soldaten ist mit das was Bundeswehr ausmacht, das worauf auch Kameradschaft basiert. Und Ehre.
Werte die im Zivilen oftmals nicht mehr oder zu selten gelebt werden.
Beim Militär gelten (andere) Regeln. Für die Einhaltung und Durchsetzung dieser sind die direkten und unmittelbaren Vorgesetzten (Kommandant, Ausbilder/Stammbesatzung) verantwortlich. Dafür werden sie auch fürstlich entlohnt. Wenn im Ergebnis der Untersuchung die Verletzung dieser feststellt wird, dann müssen die Verantwortlichen zur Verantwortung gezogen werden. Da spielt es keine Rolle, ob diese ansonsten feine Kerle oder Anwärter für den Beliebtheitspreis der BW sind. Es geht beim Militär fast immer um Menschenleben. Darum ist die zeitweilige Amtsenthebung des Kapitäns ein logischer und richtiger Schritt. Diese Entscheidung hat der Verteidigungsminister sicher nicht ohne Beratung mit seinen höchsten Militärs getroffen.
Fürstlich entlohnt? Get a life!
@Mika:
Sie sollten sich das Bild noch einmal genauer anschauen. Ich habe das Gefühl, Sie haben die dahinter steckende Botschaft überhaupt nicht verstanden – vielleicht wollen Sie es ja auch gar nicht. Das Bild ist ein Akt der Solidarität mit dem Kommandanten. Darum geht es und sonst nichts!
Und wieso hat KzS Schatz nun in Ihren Augen die letzte Sympathie verloren? Kennen oder kannten Sie ihn? Das hieße ja, er war Ihnen vorher sympathisch…
Was Sie meinen, erkannt zu haben, ist der Versuchen, aus den von den OAs Beschuldigten (den Ausbildern an Bord der GoFo, also einem Teil der Stammbesatzung) Opfer zu machen. Dazu führen Sie vergleiche mit früheren „Bundeswehr-Skandalen“ an, was rhetorisch ein sehr einfaches und deshalb beliebtes Mittel ist. Hätte ich vielleicht auch gemacht, wenn ich eine ähnliche Intention gehabt hätte.
Ich denke jedoch, dass man die zitierten Vorfälle nicht miteinander vergleichen kann. Dazu ist es noch viel zu früh. Alles was wir wissen, stammt aus den Medien, die sich wiederum auf die Opfer, d.h. auf die OAs bezogen. Wie wir alle wissen, gab es in den vergangenen zwei Wochen eine regelrechte Medienhetze gegen die GoFo, wo sich vor allem die BILD-Zeitung hervorgetan hat.
Ich unterstelle Ihnen jetzt einfach, dass Ihre Argumentation genau auf dieser Kampagne basiert. Sie ist deshalb einseitig, weil sich die Stammbesatzung bisher nicht direkt zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen äußern konnte. Es gab lediglich einen offenen Brief sowie das besagte Foto. Das ist alles und nicht gerade viel.
Ich würde deshalb mit einer derartigen Vorverurteilung und einem Vergleich mit früheren Vorfällen in der Bundeswehr sehr vorsichtig sein.
@Julia Münkemüller:
Volle Zustimmung!
Die Geste ist so simpel und trotzdem absolut aussagekräftig. Gruppenfotos haben in der Bundeswehr seit jeher einen hohen Stellenwert. Sie verewigen einen gemeinsamen Zeitabschnitt und sind somit ein Stück Weit Symbol für Kameradschaft. Eine tolle Geste.