Letzter Aufruf Wehrdienst

Es ist so weit: die letzten Grundwehrdienstleistenden sollen am 3. Januar kommenden Jahres einrücken. Na ja, die voraussichtlich letzten, endgültig entschieden wird ja erst mit Gesetzesbeschluss des Bundestages. 12.150 junge Männer haben einen Einberufungsbescheid erhalten, gut die Hälfte davon zum Heer, 1.400 zur Luftwaffe, 700 zur Marine, 2.800 zur Streitkräftebasis (aber die müssen doch auch irgendwo ihre Grundausbildung machen, also sind zunächst irgendwo bei den TSK?), 850 zum Sanitätsdienst.

Damit niemand sich auf die politische Festlegung berufen kann, zum 1. Juli 2011 werde ja die Wehrpflicht ausgesetzt, warnt das Verteidigungsministerium:

Die Einberufungen zum 3. Januar 2011 sind rechtsverbindlich. Das heißt, die Wehrpflichtigen werden mit dem im Einberufungsbescheid genannten Diensteintrittstermin statusrechtlich Soldat.
Die Ankündigung, im Vorgriff auf die zum 1. Juli 2011 geplante Aussetzung der Wehrpflicht niemanden mehr gegen seinen Willen einzuberufen, gilt erst ab dem  nächsten Einberufungstermin, dem 1. März 2011.

(Übrigens, Ironie des Schicksals: Wenn ich das richtig sehe, sind die zum 3. Januar 2011 einberufenen Grundwehrdienstleistenden die ersten, die regulär zum sechsmonatigen Wehrdienst eingezogen werden. Das entsprechende Gesetz ist ja erst im November in Kraft getreten; alle zuvor Eingezogenen wurden noch für neun Monate einberufen, auch wenn ihre Wehrdienstzeit jetzt nach sechs Monaten endet…)
BERLIN - APRIL 06: Soldiers of the German Bundeswehr march past conscripts (L) on their first day of compulsory military service at the Julius Leber barracks on April 6, 2010 in Berlin, Germany. German Defense Minister Karl-Theodor zu Guttenberg and Family Minister Kristina Schroeder are seeking to push through a new law to shorten the current service period of 9 months down to 6, though zu Guttenberg acknowledges the move would likely cost the military an additional EUR 26 million annually. (Photo by Sean Gallup/Getty Images)

Archivbild: Wehrdienstleistende am 6. April 2010 in der Berliner Julius-Leber-Kaserne (Foto: Sean Gallup/Getty Images via picapp)