Lest doch selbst: Der Bericht des Generalinspekteurs
Nachdem jetzt fast jedes Medium einen Aspekt aus dem Bericht von Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker zur künftigen Bundeswehrstruktur hervorhebt (und alle betonen, dass ihnen der Bericht vorliegt), spiele ich auch mal mit.
Am härtesten dürften die Wehrpflicht-Befürworter an dieser ungeschönten Aussage Wiekers zu knabbern haben:
Der Mehrwert der allgemeinen Wehrpflicht besteht heute vorrangig nur noch in ihrem Beitrag zur Nachwuchsgewinnung. Über die allgemeine Wehrpflicht haben die Streitkräfte eine Zugriffsmöglichkeit mit Verfassungsrang auf junge Männer. Sie sind so in der Lage, aus den Grundwehrdienstleistenden jährlich 7000 bis 8000 SaZ zu gewinnen.
Dem steht gegenüber, dass 10.000 BS/SaZ für die Ausbildung der GWDL benötigt werden sowie erhebliche Mehraufwendungen in den Bereichen Infrastruktur, Ausbildung, Betrieb und Ausstattung zusätzlich zu alimentieren sein werden.
Wenn die verpflichtende Heranziehung zum Wehrdienst immer weniger zur Aufgabenerfüllung der Streitkräfte beiträgt und deren Rechtfertigung sich vornehmlich auf Aspekte der Nachwuchsgewinnung reduziert, wird sie sicherheitspolitisch nicht mehr umfassend abgeleitet werden können.
Damit sich jeder ein Bild machen kann: Hier der ganze GI-Bericht. Viel Spaß bei der Lektüre. Bericht des GenInsp Endfassung 310810
Nachtrag: Der deutsche General Egon Ramms, der Chef des NATO Joint Forces Command in Brunssum, findet die Pläne gar nicht gut.
Was der Generalinspekteur öffentlich sagt ist respektive Paragraph 50 SG wertlos.
Die Wehrpflicht ist ein Staatsbürgerkonzept. Junge Menschen sollen (in welcher Form auch immer) einen Dienst am Volke tun.
Eine Armee hält eh niemals einer betriebswirtschaftlichen Rechnung stand.
Man zahlt für etwas, was vielleicht nie eintritt.
Unfair ist die Diskussion gegenüber den FWDL, die häufig im Einsatz zu finden sind.
Abgekoppelt von der Haushaltslage würde ich die Wehrpflicht eher ausweiten, um mehr FWDL zur Deckung des Mannschafterbedarfs zu gewinnen.
Außerdem kann der Führernachwuchs an Wehrpflichtigen hervorragend üben :)
„Wir machen keine Sicherheitspolitik nach Kassenlage“ war dann wohl eher ein Scherz.
Vielleicht trifft das auf die Bundeswehr von heute zu. Hoffentlich nicht auf die von Morgen.
Wir, die guten Willens sind,
geführt von Ahnungslosen,
versuchen für die Undankbaren
das Unmögliche zu vollbringen.
Wir haben so viel – mit so wenig –
so lange versucht,
dass wir jetzt qualifiziert sind,
fast alles – mit fast nichts –
zu bewerkstelligen!
Oder:
Als wir das Ziel aus den Augen verloren.
verdoppelten wir unsere Anstrengungen!
@Niklas
Mit der Aussetzung der Wehrpflicht spart man erst mal Geld. Diese Einsparung wird dann durch höheren Wehrsold für Freiwillige und bessere und teurere Ausrüstungen mehr als aufgezehrt werden. Fremdleistungen (Struktur- und Wirtschaftsförderung, Lehrlingsausbildung usw.), die nicht zu den Aufgaben von Streitkräften gehören, werden hoffentlich ausgegliedert. Dahin wo sie haushaltspolitisch hingehören. Der Verteidigungsetat wird dann hoffentlich nur noch für die Verteidigung belastet. Die BW wird leistungsfähiger, besser und teurer. Die Kanzlerin sagte, sie werde die Sicherheit Deutschlands wegen 2 Milliarden nicht aufs Spiel setzen. Also keine BW nach Kassenlage, wie ich hoffe.
Danke Thomas!
Mathematisch lassen sich diese Gleichungen von Aufwand und Ergebnis nicht einfach lösen, wenn Emotionen mit in der Gleichung, besonders bei den Kritikern, sind. Bereits seit Jahren ist und bleibt klar: Wenn die Wehrpflicht nur noch gerechtfertigt ist durch das Binnenargument der Nachwuchsgewinnung, dann ist sie nicht mehr gerechtfertigt! Andere Ziele und Inhalte sind dann nur vorgeschoben.
Das Argument des Staatsbürgerkonzepts halte ich dann für glaubwürdig, wenn es alle jungen Menschen betrifft, aber nicht nur die Männer. Frage: Wollen wir das wirklich?
Der Eingriff in die Freiheit des Einzelnen ist wohl eher nicht mit der Binnenwerbung zu rechtfertigen.
Das Staatsbürgerkonzept ist irgendwie an den Haaren herbeigezogen, man sollte sich dann eher fragen warum nur wenige bereit sind den Staat freiwillig zu verteidigen. Nach meiner Kenntnis hat die Schweiz kein Nachwuchsproblem.
Vielleicht sollte man auch mal über Bezahlung und Dienstbedingungen nachdenken anstatt zu hoffen immer genug Menschen „überreden“ zu können.
Die Bundeswehr wird teurer sein ohne Wehrpflicht. Das zeigen alle Erfahrungen der Verbündeten, warum das in den Diskussionen von offizieller Seite immer negiert wird erschließt sich mir nicht.
@ Stefan Lorenz
Das Staatsbürgerkonzept des Wehrdienstes/ allgemeinen Dienstes ist ein ziemlich wichtiger Aspekt unserer Demokratie, wenn Sie mich fragen.
Es gibt auch das JU-Konzept einer Dienstpflicht für Männer (Frauen werden meist ausgespart, weil A: kein so hoher Personalbedarf besteht und B: die Frauen Kinder bekommen), in welchem der junge Mann zwischen Wehrdienst, Zivilschutzdienst und Zivildienst wählen kann. Die Bundeswehr hat das Recht den Eigenbedarf im Zweifel zu decken.
Wie gesagt, FWDL’er zum Beispiel sind sehr wertvoll, ohne dass sie einen Vertrag über vier Jahre abschließen mussten.
Letztenendes reden wir hier aber über Peanuts angesichts dessen, was gespart werden soll. Ob Wehrpflicht oder nicht ist doch der völlig falsche Ansatz.
Man muss sich drüber klar werden, was die Bundeswehr (Deutschland als traditionelle Landmacht) können muss.
Soll die Marine wirklich 15 Fregatten haben? Wie wäre es, wenn man sich im Rahmen der Nato eher auf U-Boote konzentriert?
De Facto ist die Bundeswehr für den wirtschaftlichen Background und die Bevölkerungszahl Deutschlands schon eine kastrierte Armee. Frankreich und Großbritannien geben jeweils doppelt so viel aus und sind wirtschaftlich schwächer.
Naja… Müßige Sache. Aber Sparen ist meiner Meinung nach nicht wirklich drin.
Spiegel online weist zurecht darauf hin, dass die letzten drei deutschen Angriffskriege von Wehrpflicht-Armeen geführt wurden. Soviel zum „Staatsbürgerkonzept“.
Seltsamerweise braucht die Polizei in Deutschland (nebenbei ebenfalls rund 250.000 Menschen) keinen Gammeldienst, um „in der Gesellschaft verankert zu bleiben“. Dabei ist eine funktionierende, bürgertreue Polizei sie für den Rechtsstaat wesentlich relevanter als das Militär.
Jetzt kommen die BWL`er zum Zug :-)
Es ist m.E. grundlegend falsch eine Armee zu konzipieren ohne als Grundlage deren Aufgabenspektrum zu berücksichtigen.
Nach der derzeitigen Lage und Planungen wird diese Armee nicht mehr ihren heutigen verfassungsgemäßen Auftrag erfüllen können. Hier fehlen klare Rahmenbedingungen was die Armee in der heutigen Zeit und zukünftig zu leisten imstande sein soll, dies an den Kriterien der heutigen Einsätze festzuzmachen ist zu kurz gesprungen.
Eine übermäßige Ausrichtung auf die Auslandseinsätze bedeutet eine vernachlässigung der primären Aufgabe der Landesverteidigung, auch wenn deren notwendigkeit heute nicht ersichtlich ist, so ändern sich politische Gegebenheiten schneller als sich verlorene / aufgegebene militärische Fähigkeiten wieder reaktivieren lassen :-(
Imübrigen lässt der GI hierbei einen Aspekt vollkommen ausser acht :
Neben der Gewinnung von Nachwuchs sollte durch den Grundwehrdienst auch eine Reserve an ausgebildeten Soldaten für einen, im Krisenfall notwendigen, raschen personellen Aufwuchs geschaffen werden. Dies wurde in der Vergangenheit durch eine permanete Verkürzung des Wehrdienstes schon ad absurdum geführt und mit dem sechs monatigen Praktikum jetzt endgültig unmöglich.
Insofern sind die Vorschläge konsequent, aber m.E. falsch. :-(
Die Wehrpflicht waere eine tolle Sache, wenn auch wirklich jeder gezogen wuerde und nicht nur jeder fuenfte. Auch Frauen sollten nach israelischem Vorbild dienen. Das ist Wehrgerechtigkeit. Solange diese nicht (wieder) hergestellt ist, ist es mir lieber die Wehrpflicht auszusetzen.
Ich kann in der derzeitigen Wehrpflichtdiskussion nicht so ganz nachvollziehen, warum sich so viele auf die Aufwuchsfähigkeit der Streitkräfte im Krisenfall versteifen. Natürlich ist für ein Land essentiell zu wissen, dass man im Krisenfall leistungsfähige Kräfte zur Verfügung hat und diese auch erweitern kann, um auf die Bedrohung angemessen reagieren zu können. Aber meiner Meinung ist die Bundeswehr schon seit ihrer Aufstellung so konzipiert, dass sie stets mit Verbündeten gegen einen Agressor reagieren würde – was aufgrund des personellen und materiellen Ungleichgewichts im Kalten Kriegs gegenüber dem Warschauer Pakt auch gar nicht anders möglich gewesen wäre, außer man wollte die eigenen Kräfte sinnfrei einsetzen.
Wenn ich mir nun die aktuelle politische „Großwetterlage“ in Europa betrachte, dann ist da für mich kein Agressor zu erkennen – auch Russland stellt für mich keine unmittelbare Bedrohung (aktuell) dar. Zur Zeit ist für die Bundeswehr einzig und allein der Out-of-Area Einsatz bedeutend und muss daher Grundlage jeglicher Reformansätze sein – auch wenn das z.B. Gen Ramms offenbar anders sieht. Wir brauchen eine an den Einsatzerfordernissen aufgestellte Einsatz-/Eingreifarmee, die in der Lage ist, 2 internationale Stabilisierungseinsätze siginifikant zu unterstützen. Auf die Bundeswehr werden wohl auch in Zukunft noch weitere solche Einsätze zukommen, denn Krisenherde gibt es in der Welt genug und bereits bestehende regionale Organisationen haben zum Teil nicht die Durchsetzungsfähigkeit und oder den politischen Willen, eine solche Operation durchzuführen (z.B. die AU in Somalia).
Ziel für die reformierte Bundeswehr muss es sein, innerhalb der NATO ein verlässlicher und potenter Partner für NATO/UN – geführte Einsätze zu sein, um im Fall der Fälle auf ein funktionierendes Bündnis der kollektiven Sicherheit zurückgreifen zu können. Daher muss die Transformation der Bundeswehr zu einer einsatzorientierten Frewilligenarmee eng mit der NATO abgestimmt werden, um ein optimales Ergebnis mit den gegebenen militärischen und finanziellen Mitteln erreichen zu können – an diesem Punkt kann ich dann auch das Unverständnis von Gen Ramms nachvollziehen, wenn er die Alleingänge der Deutschen kritisiert.
Werter Ben,
genau das ist zu kurz gesprungen ;-)
Und genau Ihre Forderung nach enger Abstimmung mit der NATO ist es doch was G. Ramms u.A. moniert.
Die aktuelle Großwetterlage kann sich unter Umständen schnell ändern und dann?
In der aktuellen Diskussion über die Wehrpflicht wird ein gravierender Punkt ausser Acht gelassen :
Die Gründerväter haben sich bewußt für das Modell Wehrpflicht entschieden um zu verhindern das die Armee bedenkenlos eingesetzt wird, sondern ein möglicher Einsatz immer als Konsequenz den Einsatz der Wehrpflichtigen mit sich bringt.
Es ist nun anders gekommen, weil die Politik nicht in der Lage war dieses Konzept konsequent umzusetzen.
Durch haushaltsbedingte Sparmaßnahmen und die Zusammenlegung der NVA / BW und der daraus resultierenden Reduzierung (2+4 Vertrag) wurde der Wehrdienst immer weiter verkürzt zuletzt auf ein Praktikum.
Ein feines Argument um Wehrpflichtige nicht einsetzen zu müssen, da die Ausbildung in der Zeit nicht realisiert werden kann.
Was aber wenn einmal mehr als die zur Zeit angepeilten 10k erforderlich sein sollten, wenn eine Beteiligung an einem intensiven Konflikt erforderlich ist?
Backen wir uns dann die erforderlichen Soldaten?
In der aktuellen Diskussion geht es nur um die Bewältigung der aktuellen Einsätze und das Spardiktat des Haushalts.
Mit verantwortungsvoller und vorausschauender Sicherheitspolitik hat das nichts zu tun.
@StFwdR
Sie mögen ja recht haben, was die Gedankengänge der Grundgesetzväter angeht. Aber auch das Grundgesetz ist (oft leider und SEHR SELTEN zum Glück) änderbar. Auch eine Demokratie und ihr Umfeld verändert sich. Diesen Veränderungen muss sich dementsprechend auch die Armee anpassen.
Um ein „bekanntes“ Szenario zu malen: Stellen sie sich vor es kommt zu einem radikalen Rutsch in der Politik. Darauf Proteste, vorallem von jungen Menschen (Studenten sind ja gerne mit vorne dabei :D). Glauben sie, dass dort die Bundeswehr sehr tief verankert ist, so dass der Grundgesetzgedanke der Bürgerarmee greift?
Also nach meiner Erfahrung im Studium muss ich sagen: Nein! Nur ganz wenig meiner Mitstudenten haben gedient, viele wurden ausgemustert oder haben Ersatzdienst geleistet. Es ist eben keine Volksarmee, sondern eher so das die Wehrpflichtigen aus bestimmten Bevölkerungsschichten kommen.
Für mich ist es auch eine Frage der Verantwortung für eine Armee die sich im Einsatz befindet. Will man Geld lieber für die Ausbildung von Wehrpflichtigen ausgeben, deren Einsatz zur Landesverteidigung im Moment nur in sehr hypothetischen Szenarien vorstellbar ist oder will man das Geld lieber für die Aufgaben einsetzen die man hat und die wie es aussieht immer vermehrter auftreten?
Und die Antwort „Beides, dann brauchen wir eben mehr Geld im Verteidigungshaushalt“ kann auch nicht die Lösung sein. Sicherheit ist wichtig, aber militärische Sicherheit ist nicht alles. Auch dort muss zweckmäßig mit Steuergeldern umgegangen werden.
Sicher gibt es einen Wandel der Zeit und bedingt durch die Sonderstellung Deutschlands nach 45 hat sich eine Denke etabliert, die von „Hand abhacken beim Anfassen einer Waffe“ als Totalverweigerung über die Einführung der Bundeswehr bis zum heutigen Tag der Veränderung unterliegt.
Alleine das Wort „Pflicht“ ruft bei der überwiegenden Mehrheit schon Plaque hervor, wieso und warum sollte das notwendig sein?
Kostet das nicht Unsummen ? Wäre eine Berufsarmee nicht billiger?
Aber die Frage ist nicht was wir uns leisten können, sondern was wir zukünftig wollen und darauf aufbauend was wir bereit sind dafür zu zahlen.
Da schielt Deutschland nach einem Sitz im SR und macht sich gleichzeitig mehr oder weniger Handlungsunfähig um Beschlüsse auch zu realisieren.
Und ja die Bundeswehr lernt in den vergangenen Jahren was es bedeutet eine Armee im Einsatz zu sein, langsam jedenfalls. Dies bezieht sich ausdrücklich nicht auf die Ebene der im Einsatz befindlichen Soldaten, sondern auf die übergeordnete Leitungsebene die immer noch mehr an Verwaltungsbeamte als an Soldaten erinnert.
Ich bin der festen Überzeugung das im Bereich der Bundeswehr Milliarden an Sparpotential vorhanden sind, ohne gleich die Grundmauern einzureißen.
Und im Bereich der Wehrpflicht denke ich, das die dauernden Verkürzungen zwar politisch Opportun aber militärisch Unzweckmäßg waren, damit hat sich die Politik in eine Situation manövriert aus der sie so ohne weiteres nicht herauskommt.
Eine allgemeine Dienstpflicht für alle mit den bisherigen Möglichkeiten wäre ein denkbarer Ansatz.
Und ist es nicht viel leichter Soldate einer Berufsarmee mal eben einzusetzen als Wehrpflichtige?
Sinkt dann die Hemmschwelle der Politiker vor einem Einsatz, den sie haben ja unterschrieben?
Sind es dann nicht die „bestimmten Schichten“ die in der Bundeswehr Dienst tun?
Welche Auswirkungen wird der demographische Wandel in der Zukunft haben?
Als Beispiel für eine derartige Dienstpflicht wurde hier ja Israel schon aufgeführt.
Alles was bisher in der Diskussion ist, läuft am Ende des Tages auf das Geld hinaus, also Politik nach Kassenlage.
Das unsere Verbündeten dafür wenig Verständnis aufbringen ist von daher mehr als logisch.
Die geplante Reduzierung des Zivilpersonals um ca. 10000 Stellen ist völlig unzureichend. (Siehe Wieker-Bericht) Das Verhältnis zwischen Zivilpersonal und Soldaten würde sich von 30% zu70% in den gegenwärtigen Strukturen (ca.75000Zivilisten zu ca. 250000 Soldaten)hin zu 40%:60% (ca.65000 Zivilisten zu ca. 160000Soldaten) zugunsten des Zivilpersonals verändern. Das vergrößert doch die Unausgewogenheit in den Gesamtstrukturen! Auf diesem Hintergrund ist das von Herrn zu Guttenberg bevorzugte Modell nicht akzeptabel. Darüber hinaus ist sein Modell zu stark auf leichte Infanterie ausgerichtet. Damit lassen sich gut Checkpoints einrichten. Wo aber bleibt die Durchsetzungsfähigkeit des Heeres in einem hochintensiven Gefecht? Dass leichte Infanterie nur sehr eingeschränkt durchsetzungsfähig ist, zeigt sich in Afghanistan doch überdeutlich.
@StFwdR
Für die Rekonstitution, d.h. den Wiederaufbau der Fähigkeit zur Landesverteidigung, geht die Nato derzeit von einer Rekonstitutionsfrist von 10 Jahren aus. Siehe Wieker-Bericht Seite 18. Wenn also die Militärführung von dieser Annahme der NATO bei der anstehenden Strukturplanung ausgeht, dann vernachlässigt sie bewusst die Fähigkeit der Landesverteidigung. Ob das mit dem Grundgesetz vereinbar ist?
@StFwdT
„Eine allgemeine Dienstpflicht für alle mit den bisherigen Möglichkeiten wäre ein denkbarer Ansatz“
Toll: der Stammtisch läßt grüßen. Genial; für die Durchführung eines Gesetzes „Allgemeine Dienstpflicht in Deutschland“ wird es eine Mammutbehörde geben, da ist der BMVg mit zwei Dienstsitzen nichts dagegen. Sobald das kommt bewerbe ich mich in der Bundesoberbehörde, angesiedelt bei welchem Ministerium?
Allgemein Erfassen
Allgemein Mustern
Allgemein Einberufen
Regelungen vor Ausnahmen von der Pflicht
Regelungen für den Umgang mit denen, die der Pflicht nicht folgen
Regelungen für Beschwerden und Eingaben an den Petionsausschuss
Regelungen für Krankheitsfälle, Unflälle und sonstiges bei der Ausübung der Pflicht
Regelungen für Urlaub
Regelungen für disziplinare Würdigungen und (Besonderen) Erzieherischen Maßnahmen
Regelungen für Heimfahrten
bitte den entsteheden Regelungsbedarf ergänzen
Toll, ich bin dabei – eine gigantische Behörde wird das mit B11, B8, B6 und weiter runter
Ich bin völlig beim StFwdR.
Was in 30 Jahren los ist, können wir nicht wissen. Ich will ja nicht rumspinnen. Aber z.B. driftet die Türkei momentan ab. Und die hat das zweitgrößte Heer der Nato. Eventuell setzt sich die Bewegung um die Abschaffung der Nuklearwaffen durch. Dann bleibt nur noch ein starkes konventionelles Heer. Das sind alles nur Szenarien…
Für mich steht nur fest, dass z.b. FWDL’er sehr stark in Auslandseinsätzen aktiv sind.
Gerade als Infanterie-Mannschafter mit einer Ausbildungszeit von ca. 18 Monaten bis combat ready eignen sich die Jungs.
Andererseits hatte Großbritannien in beiden Weltkriegen keine Wehrpflicht, wenn ich mich nicht vertue. Auch heutzutage ist die British Army trotz ihrer geringen Größe eine sehr aktive und angesehene Streitkraft. Man möge sich in diesem Zusammenhang auch mit dem Thema Streitkräftegliederung und Wasserkopf auseinandersetzen. Ich glaube da liegt auch ein ziemlich großer Hund begraben. :)
@ StFwdR
ich hab was vergessen:
was machen die denn alle?
Sind die eher anwesend oder tun die allgemeinen Dienstpflichter auch etwas, was Sinn macht?
Könnten Sie mir dabei weiterheflen und in §1 des Gesetzes über eine Allgemeine Dienstpflicht in Deutschland im Grundsatz erläutern, was Ziel und Zweck des Gesetzes sein soll?
Ich bin nämlich gerade dabei das Gesetz in der allgemeinen Begründung und im Wortlaut zu formulieren. Tu mir aber schwer einen tieferen Sinn zu erläutern.
Die Bundesoberbehörde habe ich schon konzipiert.
Sie wird Ihren Sitz wegen den Bundesländern in voraussichtlich in Eggesin haben und erhält eine eigene ICE Trasse nach Berlin und nach NRW wegen der an der Bundesoberbehörde angesiedelten Beamten, Angestellten und Arbeiter.
Ich brauche Ihre Hilfe beim Konzipieren
Tja lieber Herr König, da haben Sie ein Problem.
Eine allgemeine Dienstpficht kann vielseitig ausgestattet werden, angefangen von der Bundeswehr über THW, Feuerwehr, Zivildienst etc.
Ihr Beitrag zeigt aber das typisch deutsche Strickmuster
– erst mal abwiegeln
– erst mal aufzeigen was ( vermeintlich ) nicht geht
– dann Abmarsch in die Ironie
Gefragt ist nicht was nicht geht, sondern wie es geht ;-)
@Politikverdruss
Genau das meine ich mit Einsparpotential, der Anteil der Zivilisten ist unverhältnissmäßig und wird sich bei einer Strukturreform nach vorliegenden Ideen nur noch steigern.
Und 10 Jahre sind verdammt lang :-(
@ StFwdR
O.k Sie haben meinen ironischen Unterton bemerkt; war ja auch leicht.
Eigentlich wollte ich den Blogbetreiber für die Abteilungsleitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit der Besoldungsgruppe 8 anwerben.
Die Größe der Abteilung war konzipiert auf 1/80/500; also angemessen.
Allen ernstes jedoch.
Wie wollen sie einen Eingriff in die Grundrechte aller ab dem 18. Lebensjahr jungen Frauen und Männer rechtfertigen? Haben wir Staatsnotstand? Ist es nicht angebracht, junge Frauen und Männer in „Lohn und Arbeit“ und nicht in „Staatsalimentierung“ zu drängen?
Es gibt bislang nur die Pflicht Wehrdienst zu leisten, die Pflicht Steuerm zu entrichten, die Pflicht sich grundbeschulen zu lassen und die Pflicht als Zeuge vor Gericht zu erscheinen.
Ihre aufgelisteten Dienste sind bislang Ersatz zur allgemeinen Wehrpflicht im im Wehrpflichtgesetz geregelt – also. Sofern die Wehrpflicht ausgesetzt werden sollte erlischt auch die Ersatzdienst(pflicht). Warum dieses dann über eine allgemeine Dienstpflicht?
Wer glaubt denn, dass 160.000 Zeit- und Berufssoldaten im Falle eines bevorstehenden Konfliktes (daraus folgt: Entlassungsstopp, Wiedereinsetzung Massenwehrpflicht, Umverteilung von Finanzmitteln in EP 14, politisch Priorisierung der anstehenden Maßnahmen, …) nicht in sechs bis zwölf Monaten ein großes Heer an Neusoldaten ausbilden kann?
Bei einer Ausbilderquote von 1:10 und der Beibehaltung eines notwendigen Wasserkopfes sind das immer noch 1.000.000 neue Soldaten. Und die sind dann bestimmt nicht schlechter, als das „alte“ Reservistenheer.
Um die Diskussion zu bereichern…
Das Konzept des niedersächsischen Innenministers Schünemann für eine Heimatschutzpflicht:
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heimatschutz101.html
@J.König
Ganz einfach damit, das Rechte auch auf Pflichten basieren ;-)
Und ich sehe keine „Staatsalimentierung“ angesichts der gesamtgesellschaftlichen Aufgaben die auf diese Repuplik zukünftig zukommen werden.
In einer Gesellschaft die immer älter wird, in der immer weniger beitragszahlende arbeitende Mitglieder die sozialen Errungenschaften der Gesellschaft bezahlen müssen, kann es doch nicht verkehrt sein wen alle zum Begin ihres Berufslebens für einen begrenzten Zeitraum, einen Teil dazu beitragen das ganze finanzierbar zu gestalten.
Und das dies nicht mit der bestehenden Einberufungspraxis kompatibel ist liegt auf der Hand, von daher eine zeitlich angemessene und sinnvolle allgemeine Dienstpflicht für alle mit Wahlmöglichkeit in welchem Bereich.
@Tom
Die vernünftige Ausbildung eines Soldaten ist nicht alles.
Zu meiner Zeit war es noch so, das der Zug die kleinste TE war, dieser benötigte in meiner Waffengattung (PzTrp) um die 12 – 15 Monate um reibungslos zu funktionieren, eine Kompanie braucht zusätzliche 1-2 Monate.
Das spielen Sie mal hoch auf die nächsthöhere Ebene Brigade und dann auf den zur Verfügung stehenden Zeitansatz.
Klar kann ich den Soldaten innerhalb kürzerer Zeit „ausbilden“, aber nur zu lasten der Verwendungsfähigkeit.
@StFwdR
Natürlich brauch reibungslose Zusammenarbeit ihre Zeit, aber wenn ich an meine Wehrpflicht denke dann bestand die aus AGA und danach rumhängen, ab und zu was tun, ab und an schiessen gehen und viel rumhängen. Ich glaube nicht, dass die Monate nach der AGA wirklich was gebracht haben. Es gibt soweit ich weiß auch keine Untersuchung wie „fit“ (körperlich, technisch usw.) der normale Wehrpflichtige nach 1-2 Jahren Bundeswehrabwesenheit ist. Ich befürchte ja, dass man beinahe von 0 anfangen müsste, wenn man diesen Personenkreis wieder einzieht.
Was mich auch zu meiner aktiven Zeit erstaunt hat sind diese vielen Zivilpersonen, auch dass immer mehr „outsourcing“ betrieben wird. Vorallem weil ich sowohl bei den Wehrpflichtigen als auch bei den SaZ gesehen hab das oft wenig bis nichts zutun war und die Arbeit die es gab mehr als gemütlich erledigt wurde. Von Wasserkopf zu reden ist meiner Meinung nach noch untertrieben. Vielleicht war das eine Ausnahme in unserer Kaserne, aber das würde mich wundern.
Richtig, Gammeldienst und Ausbildung sind immer wieder ein Thema.
Aber, wenn Ausbildung zielgerichtet fordernd und interessant gestaltet wird dann ziehen die Auszubildenden auch mit.
Leider war es schon zu meiner Zeit schwer die benötigten Ausbildungsmaterialien zu erhalten, da war improvisieren angesagt.
Letztendlich ist es eine Sache der Ausbilder vor Ort und damit ein Führungsproblem wenn Soldaten Ihre Wehrdienstzeit als vertane oder verlorene Zeit bewerten.
Und was sich seit meinem Ausscheiden aus den aktiven Dienst (1991) alles verändert hat, stelle ich mit Verwunderung immer wieder bei WÜ`s fest, aber auch, das bestehnde Mängel vielerorts klagend hingenommen werden aber keinerlei Motivation gezeigt wird auf Veränderung hinzuarbeiten.
Die Zunahme der „Technikgläubikeit“ ist frappierend und der Ausbildungsstand junger Feldwebel frustrierend, wobei dies nicht an den Soldaten liegt, sondern an der geänderten Form der Ausbildung. Ich frage mich was die Jungs mal machen wen der Feuerleitrechner ausfällt, oder das GPS spinnt :-)
Eine wesentliche Stärke der Bundeswahr war das die jeweiligen Führer immer so ausgebildet waren, das sie eine Führungsebenen höher eingesetzt werden könnten,
heute ist es eher so das es eine Führungsebene tiefer ist.
Dies lernt die Truppe nun mit viel Mühe in den Einsätzen und das kostet das doppelt und dreifache.
Die Fähigkeit im Sinne des Auftrags und der übergeordneten Führung zu handeln ist lange nicht mehr so ausgeprägt wie es sein sollte, will man in Gefechten bestehen.
Klein klein und Micromanagement sind heute angesagt, damit der Untergebene blos keinen Fehler macht der auf mich zurückfallen könnte und meiner Karriere schadet.
Und im Einsatz ist das schwächste Glied entscheidend, nicht nur der gut ausgebildete und erfahrene Zeit- oder Berufssoldat.
Persönlich finde ich das Argument „mangelnde Aufwuchsfähigkeit“ gegen eine Berufsarmee – sagen wir mal – dünn.
Wir wollen ja nicht vergessen, dass von 1934 (Wiedereinführung Wehrpflicht)-1939 auch nur 5 Jahre nötig waren, um Deutschland fit für den Krieg zu machen.
Weitere zwei Jahre später hatte man genug Truppen zusammen, um die eroberten Gebiete zu besetzen, Krieg in Afrika zu führen und parallel 3 Millionen Mann frei, um Operation Barbarossa zu starten.
Und dass man in der heutigen Lage nicht genug Vorwarnzeit vor einem Krieg hat, halte ich für unwahrscheinlich.
@TW
Schünemanns Konzept basiert auf insgesamt 18 Monaten, da hab ich auch mal angefangen :-)
@ TW Das Konzept hat er mit Sicherheit in Abwandlung der JU geklaut ^^
Bei dem Neujahrstreffen der JU-Niedersachsen, bei dem ein ähnliches Konzept erarbeitet wurde, hab ich mit abgestimmt :)
Allerdings war die Dienstzeit beim JU-Konzept bei 11 Monaten angesetzt.
Bezüglich der Aufwuchsfähigkeit könnte man sich auch an den USA orientieren. Dort gibt es neben der aktiven Reserve die „inactive ready reserve“. Wenn man sich für 4 Jahre verpflichtet, sind das 4 Jahre aktiver Dienst und 4 Jahre IRR. In der IRR trainiert man nicht und ist keiner Einheit zugeteilt. Man ist lediglich bei der Armee registriert. Bei Bedarf kann man aber einberufen werden. Das geschieht sehr selten, aber während des Irak-Kriegs wurde das ein paar Tausend mal gemacht als man Leute mit bestimmtem Wissen oder Fähigkeiten brauchte.
Abgesehen davon wird die Wehrpflicht ausgesetzt und nicht abgeschafft. Das ist ein riesiger Unterschied. Sollte es wirklich zu einem großen Konflikt kommen und man braucht plötzlich viele Truppen, könnte man die Wehrpflicht schnell wieder einführen.
@Stefan
Damit ist es nicht getan, zumal bei Gefahr im Verzug die rechtliche Grundlage eh egal ist ;-)
Es geht um die Zeit die benötigt wird die dann einzuberufenden Soldaten gefechtstauglich auszubilden und vor allem um das Gerät um sie auszustatten,
Grundsätzlich deutet sich ein großer konventioneller Konflikt ja an.
Es ist ja nicht so, dass sich auf einmal der Boden auftut und des Teufels Schergen durchs Land marodieren. :)
Man könnte sich überlegen, ob die Wehrpflicht ein etwas anderes Gesicht bekommt.
Wehrpflichtige werden als Infanteristen ausgebildet und danach Reservisten in einem imaginären Infanteriebataillon oder einer Kompanie in ihrem Wehrkreis. Also z.b. ein Bataillon für Hannover, eine Kompanie für Osnabrück usw., vielleicht mit dem Reservistenverband als Träger.
Im Fall-X würden diese Einheiten einfach an die Kaderbrigaden angeheftet oder operieren selbstständig in ihrem Wehrkreis als Guerilla. So richtig absurd ist das nicht. Nur ein kleines bisschen :)
Es ist immerhin alles sinniger, als junge Leute durch die Grundausbildung zu bringen und dann untätig zu lassen.
@StFwdR
Zitat
„Eine wesentliche Stärke der Bundeswehr war das die jeweiligen Führer immer so ausgebildet waren, das sie eine Führungsebenen höher eingesetzt werden könnten,
heute ist es eher so das es eine Führungsebene tiefer ist.“
Volltreffer – genau da liegt das Problem.
Und nun fällt für FA auch noch die SGA weg! N.m.E. ein weitaus größeres Problem als Geld und Strukturen. Denn eine Armee ohne fähige Unterführer ist keine.
@T.W.:
Wäre das nicht mal ein Thema für Sie? Die immer mehr verschulte Ausbildung der Bw…. hier zeigt sich nämlich, dass die Bw im Kern kein Geldproblem hat, sondern ein Führungs- und Kulturproblem. Bürokraten in Uniform – und nicht Soldaten – prägen diese Armee immer mehr… Hätte dazu ein paar 1a-Quellen an der Hand…
Und wenn wir den letzten praxisnahen Offz/Fw verloren haben, dann bringen wir der ANA bei wie man kämpft????
Aber solche „Details“ interessieren den GI natürlich nicht, Hauptsache man rühmt saich der Einsatzorientierung und der „lernenenden Organisation Bundeswehr“ (gelächter – was wird den Jungs im Fü S denn in den Kaffee gemischt??).
@Niklas
Die Finnen haben so ein Modell. Aber da die auch, obwohl an Russland angrenzend und nicht in der Nato, dass 300.000 Reservisten als Abschreckung gegen Russland ausreichen. Von daher muss man sich keine Sorgen machen, dass Bundeswehr und Verteidigungsministerium in die Versuchung kommen werden die Aufmerksamkeit dorthin zu lenken.
Und sie haben auch recht: Eine deutsche Guerilla-Miliz ist auch nicht absurder als die anderen „Ideen“ zur Wehrpflicht. Auch wenn mich der Gedanke an Schreiner Schmidt und Lehrer Schuler, wie sie als Deutsche Bundes-Guerrilla nach Anatolien, die Ukraine oder Georgien einsickern um dort wie Fische in der Bevölkerung das Bündnisgebiet gegen mögliche Invasoren verteidigen, durchaus erheitern konnte. Danke. :)
Es wäre in der Tat interessant, sich mal einige Modelle aus den USA anzuschauen.
Da gibt es zum einen die Nationalgarde der einzelnen Bundesstaaten, welche bei Bedarf von der Bundesregierung aktiviert wird (hiervon wird in den aktuellen Konflikten ausgiebig Gebrauch gemacht).
Die Soldaten durchlaufen eine Grundausbildung und leisten danach Wehrübungen (ein Wochenende je Monat, jedes Jahr Wochen am Stück). Für den Dienst gibt es attraktive finanzielle Anreize. Es dienen auch viele ehemalige aktive Soldaten
Ähnliche Modelle gibt es es für die Reservekomponenten der 4 Teilstreitkräfte.
@ J.R.
In Norwegen gibt es auch eine Heimwehr.
Ich bin mal Amateur und nutze Wiki.
http://en.wikipedia.org/wiki/Home_Guard_%28Norway%29
Was ganz interessant ist, ist dass die Heimwehr einen direkten Draht zur aktiven Streitkraft hat. Das könnte für die Bundeswehr in der Tat attraktive Elemente haben, da so zivile Spezialisten, welche in der Heimwehr gelistet sind, ohne großen Aufwand Unterstützungsarbeit in den Streitkräften leisten könnten. Das wäre ein zusätzlicher Weg die Bundeswehr an die Zivilgesellschaft anzuknüpfen. Eine Guerillaorganisation braucht Deutschland aber vermutlich weniger ^^
@ Memoria
In wiefern fällt für die FwAnw die SGA weg? Im Bereich des Fachdienst ist ja (generell?) keine SGA vorgesehen – zumindest ist mir kein Kamerad(in) bekannt, der eine solche erworben hätte, außer die Laufbahnwechsler natürlich. Aber im Bereich des TrpDst ist die SGA doch zwingend notwendig, die kann doch eigentlich gar nicht gestrichen werden, oder etwa doch?
Kann jemand etwas zu der im letzten DBwV – Magazin erwähnten Umstellung der Feldwebel – Ausbildung sagen? Im Bericht zur Weiterführung der HUS in Weiden wurde das kurz erwähnt, aber detaillierte Informationen waren dazu nicht verfügbar.
@Ben
Nach meinem Stand wird die Fw-Ausbildung TrD u FD nochmals verändert – und wird an die Offz-Ausb angelehnt(!).
AGA
FwAnwLg (AMT)
FwLg (AMT)
Sprachausbildung
FwLg 2 (milfach.)
eventuell dazwischen noch Trupppraktikum oder zusätzliche Lg. Unterm Strich kommen die Fw nach 18 Monaten richtig in die Truppe.
Die neuen FwAnw werden direkt an die USH oder AGA-Einheiten in TrS einberufen (OA-Btl/ RekrKp). Daher kommt es wegen der parallel laufenden alten Fw-Lafbahn zu zusätzlichem Bedarf an der USH. Dies wiederum verzögert die Veränderungen in Weiden.
Durch die allgemeinen Struktuveränderungen werden sich hier sicher noch Details ändern, aber die Verschulung ist wohl so entschieden.
Wenn jemand genauere/ aktuellere Infos hat wäre auch ich dankbar. Denn auf Bundeswehr.de wird immernoch die alte Laufbahn dargestellt, obwohl die Umstellung zum 01.09. erfolgt ist… Attraktivität und so…
Prima, das ergibt bestimmt die besten denkbaren militärischen Unterführer für die Kampftruppen.
Praxisnah ausgebildet mit jeder Menge Lebenserfahrung und den notwendigen Wissen über die eigenen Waffensysteme.
Wer die Ironie findet darf sie behalten.