Lest doch selbst: Der Bericht des Generalinspekteurs

Nachdem jetzt fast jedes Medium einen Aspekt aus dem Bericht von Bundeswehr-Generalinspekteur Volker Wieker zur künftigen Bundeswehrstruktur hervorhebt (und alle betonen, dass ihnen der Bericht vorliegt), spiele ich auch mal mit.

Am härtesten dürften die Wehrpflicht-Befürworter an dieser ungeschönten Aussage Wiekers zu knabbern haben:

Der Mehrwert der allgemeinen Wehrpflicht besteht heute vorrangig nur noch in ihrem Beitrag zur Nachwuchsgewinnung. Über die allgemeine Wehrpflicht haben die Streitkräfte eine Zugriffsmöglichkeit mit Verfassungsrang auf junge Männer. Sie sind so in der Lage, aus den Grundwehrdienstleistenden jährlich 7000 bis 8000 SaZ zu gewinnen.
Dem steht gegenüber, dass 10.000 BS/SaZ für die Ausbildung der GWDL benötigt werden sowie erhebliche Mehraufwendungen in den Bereichen Infrastruktur, Ausbildung, Betrieb und Ausstattung zusätzlich zu alimentieren sein werden.
Wenn die verpflichtende Heranziehung zum Wehrdienst immer weniger zur Aufgabenerfüllung der Streitkräfte beiträgt und deren Rechtfertigung sich vornehmlich auf Aspekte der Nachwuchsgewinnung reduziert, wird sie sicherheitspolitisch nicht mehr umfassend abgeleitet werden können.

Damit sich jeder ein Bild machen kann: Hier der ganze GI-Bericht. Viel Spaß bei der Lektüre. Bericht des GenInsp Endfassung 310810

Nachtrag: Der deutsche General Egon Ramms, der Chef des NATO Joint Forces Command in Brunssum, findet die Pläne gar nicht gut.