Lagebeobachtung Irak: Deutsche Operation Kurdenhilfe läuft an
Weitere Entwicklung und Ergänzungen bitte in den Kommentaren.
Nachtrag: Die offizielle Mitteilung dazu:
Bundeswehr liefert erste Hilfsgüter in den Nordirak
Die Bundesregierung hat entschieden, rasche und wirksame humanitäre Hilfe für die Not leidenden Menschen im Nordirak zu leisten.
Die Bundeswehr beginnt morgen, am 15. August 2014, mit dem Transport der ersten Hilfslieferungen.
Mittels vier geschützter Flugzeuge vom Typ Transall C-160 werden ab morgen Vormittag vom Militärflugplatz Hohn in Schleswig-Holstein ca. 36 Tonnen humanitäre Hilfsgüter wie Medikamente, Lebensmittel und Decken nach Erbil im Nordirak geflogen.
Die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen nehmen dort die Lieferungen in Empfang und gewährleisten die weitere Verteilung.
Nachtrag 2: Das Interview von WDR 2 mit dem Hausherren findet sich hinter diesem Link. (Und wer keinen Flashplayer sein eigen nennt, nutzt bitte
Deutsche Hubschrauber für Evakuierungsoperationen? Kürzlich erst, hatten wir hier eine Diskussion über Außentanks, Luftbetankung, Selbstschutz und Bewaffnung der CH53GA. Die BW-Planungen wurden wieder von der Realität eingeholt.
Na, dann prüft mal schön! Oder sollte ich sagen, dann siegt mal schön?
Die Hubschrauber hätten schon vor zwei Tagen im Irak ankommen müssen. Bei dieser Reaktionsgeschwindigkeit steht der Russe am Rhein, während man im BMVg noch prüft, ob man Verteidigungsbreitschaft herstellen sollte.
Es.ist.so.grausam
http://www.spiegel.de/politik/ausland/kurden-im-irak-deutschland-startet-hilfe-im-kampf-gegen-is-a-986149.html
Ende erster Absatz: „[…] Als erstes hatte der Bundeswehr-Blog „Augen geradeaus!“ über die bevorstehenden Hilfstransporte berichtet.“
Aha, AG! = Bundeswehr-Blog… Wenn das der Hausherr wüsste :-)
Passend zu dem Thema BW Hubschrauber und Irak:
Gestern kam in der Tagesschau, dass Deutschland 2011 unteranderem Kampfhubschrauber an den Irak verkauft hat. Und daher meine Frage: Welche Kampfhubschrauber???
Hat man dort etwa die alten BO’s hinverschifft?
Wir als deutsche Bundeswehr Hubschrauber schicken zur Unterstützung , ich empfehle mal den Artikel von unserem ehemaligen Verteidigungsminister zu Gutenberg lesen , der sagt alles aus zu unseren Politikern und wie sie darüber denken. Dem ist nichts hinzu zu fügen
@xyz: Habe ich es nicht schon heute früh um 00.00 Uhr mit http://augengeradeaus.net/2014/08/murphy-kehrt-heim-nh90-einsatz-in-afghanistan-beendet/#comment-144181 sehr konkret angedeutet. Und bei diesem Zug (-zwang) werden nicht nur Dr. Tobias Lindner und Agniezka Brugger mitfahren, sondern auch eine ganze Menge von Abgeordneten der Regierungskoalition aufspringen! Das wird damit zur ultimativen Herausforderungen der Regierung und insbesondere des BMVg und des AA. Man wird Farbe bekennen müssen und da sehe ich in Sachen CH-53 ziemlich viel „Schwarz“ sowie beim NH90 „Null“! Da könnte doch glatt die gute alte Huey UH1D gefragt sein, die packt wenigstens noch ca. 900 kg an bescheidener Innenlast zwecks Versorgung im Anflug und Evakuierung im Abflug.
Hatte gerade neulich noch unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Auslandseins%C3%A4tze_der_Bundeswehr
nachgelesen:
April 1991: Im Rahmen der „Operation Kurdenhilfe“ versorgen Fallschirmjäger, Sanitätskräfte und Heeresflieger mit Transporthubschraubern vom Typ CH-53 kurdische Flüchtlinge im Iran und in Anatolien.
History repeating … diesmal mit Transall.
Bevor sich der „alles-nur-peinlich-und-alle-im-Ministerium-sind-inkompetent“-Modus hier ausbreitet, halte ich mal fest: Es geschieht etwas. Viel zu spät, ja. Aber es geschieht etwas. Keiner von uns kennt das Ende. Nach wie vor frage ich mich beim Thema Irak: What’s the desired end state?
Das muss jeder Offizier beantworten, der einen OpPlan entwirft. Was sagt Frau IBuK dazu? Ich höre nichts ….
Wie immer: Nur von der Presse getrieben…nicht aus Überzeugung wird zögerlich gehandelt. Ja, das ist grausam!
So verliert man moralisches Ansehen in der Welt und in der eigenen Bevölkerung!
Im aktuellen Spiegelartikel wird zweimal AG wortwörtlich als Quelle genannt.
Glückwunsch!
Immerhin läuft jetzt was.
Bei all den besorgten Polit-Gesichter der deutschen Regierung in der letzten Zeit und den vielen Prüfungen, frage ich mich, ob eigentlich die Pläne für Alarmierungsübungen, den neuen „Strukturen“ angepasst wurden. – ( und ich meine solche die Entschieder als auch Soldaten betreffen – keine reinen Planspiele) – Wann macht wer was.
Immerhin bewegt man sich nun mit „Schwung“.
Der Anlauf war halt mal wieder „stolpernd“ – was lernen wir auf der strategischen Ebene aus Libyen, Mali, Syrien, RCA, Irak?
Jedesmal der gleiche Hühnerhaufen, aber – wie gesagt – immerhin kommt jetzt Schwung in die Sache.
Naja das Resultat zählt, wir tun endlich etwas! Verantwortung und Handlung gehören zusammen. Ich bin gespannt und hoffe für die Flüchtlinge und den Soldaten nur das Beste.
@ Bang50 | 14. August 2014 – 16:05
Wieder kann ich Ihnen nur zustimmen (was ich diesmal ganz ohne pointierende Ironie versuche, um nicht von wem auch immer missverstanden zu werden).
Eine funktionierende Außen- und Sicherheitspolitik hat nun mal mehrere Komponenten:
1. Materiell militärische und technische Fähigkeiten
Als Nation, die ernst genommen werden will, muss man Fähigkeiten vorhalten, die den vom Primat der Politik vorgegebenen Willen unverzüglich umzusetzen können. Weil man hier in den 1990ger Jahren einige Fähigkeitslücken ausgemacht hatte, hat die Politik in der Folge zahlreiche Aufträge zur Schaffung von Fähigkeiten erteilt. Material wurde bestellt (NH90, A400M, GTK Boxer, Puma, IdZ, etc.), Strukturen wurden geschaffen (DSO (heute DSK), KSK etc.).
Trotz viel Idealismus bei Beteiligten muss man heute leider feststellen: Von den Fähigkeiten, die wir um die Jahrtausendwende geplant im Jahr 2014 haben sollten, sind wir weit weg.
2. Politischer Wille und sicherheitspolitische Kompetenz
Ein Land ist nur dann zu einer glaubhaften Sicherheitspolitik in der Lage, wenn es die dazugehörigen Debatten geführt hat und weiß, was es will!
Die Diskussion, wie man in welcher Region der Welt auf Völkermord o.ä. reagiert, müsste abgeschlossen sein. Auch die aktuellen Krisen sind nicht plötzlich vom Himmel gefallen. Man müsste also mit seinen Partnern abgestimmt Handlungsstrategien fertig in der Schublade haben, die dann nach letzter Feinabstimmung umgesetzt werden. Diese politischen Hausaufgaben haben bei uns weder Regierung, noch das Parlament gemacht. Unsere politische Führung weiß offenbar nicht, was sie außen- und sicherheitspolitisch will.
Das Primat der Politik kann nur dann funktionieren, wenn die Politik ihrer Verantwortung nachkommt und das Land führt. Dafür wurden die hohen Damen und Herren gewählt.
Politische Führung heißt in einer Krise wie der aktuellen, dass intern Entscheidung und Befehle am 7. August hätten rausgehen müssen und am 8-10. August die Öffentlichkeit informiert worden wäre.
Dieses unwürdige Rumgeeier entlang der öffentlichen und veröffentlichten Meinung, was wir in den letzten Tagen gesehen haben, geht gar nicht. Eigentlich müssten da jetzt politisch Köpfe rollen.
3. Verbündete und multinationale Verbünde
Krisen wie IS bedürfen einer international abgestimmten Reaktion. England, Frankreich, Australien und die USA treten abgestimmt auf. Warum ist Deutschland da nicht dabei? Wo ist auf europäischer Ebene GASP oder GSVP? Alles nur noch peinlich und langsam gefährlich für unsere nationale Sicherheit.
@ Minenjäger | 14. August 2014 – 16:32
“ Nach wie vor frage ich mich beim Thema Irak: What’s the desired end state?“
Antwort: Bessere Wahlergebnisse.
@LuJaJo
Eurocopter hat in dem von Ihnen beschriebenen Zeitraum bewaffnete EC145 (645) für die irakischen Sicherheitskräfte gebaut. Ob man hier allerdings den Begriff Kampfhubschrauber nutzen kann, bleibt die Frage.
Inwiefern ist denn sichergestellt, dass das nicht-letale Material nicht z.B. zur sanitätsdienstlichen Versorgung Verwundeter eingesetzt wird, die ihre Verwundungen bei potentiell für die Angreifer tödlicher Selbstverteidigung erlitten haben? Gerade wir als Deutsche müssen hier sehr wachsam sein und Gewaltspiralen vorbeugen, wenn man mir den Sarkasmus bitteschön verzeiht.
„Politische Führung heißt in einer Krise wie der aktuellen, dass intern Entscheidung und Befehle am 7. August hätten rausgehen müssen und am 8-10. August die Öffentlichkeit informiert worden wäre.“
Na ja, das wäre echt stramm und eine grandiose politische Kehrtwende quasi im Minutentakt. Denn ein Nachfahre des großen Denkers Sun Tsu hat ja schließlich noch am späten Nachmittag des 6. August hier im Blog die Lage wie folgt beurteilt:
„Wo liegt eigentlich unser strategisches Interesse, uns in die Streitigkeiten der diversen Banden in Asien einzumischen? Warum sollten wir beim Thema ISIS mehr tun, als eine Reisewarnung auszusprechen?
Die Erfahrung lehrt doch inzwischen, dass jede Intervention aus weichen Faktoren heraus (Humanität, Nation-building etc.) nur dazu geführt hat, dass wir anschließend die „Bösen“ gewesen sein sollen.
Wenn also nicht ganz eindeutige harte belegbare nationale Interessen Deutschlands betroffen sind: Was interessiert uns die Gegend?“
Kein weiterer Kommentar. Sorry für das nochmalige Nachkarten. Aber es passt gerade so schön und ist natürlich auch nicht persönlich gemeint.
@Minenjaeger
a. Entziehen sich Konflikte nun mal den von Menschen gemachten Prozess Modellen,
war is a human endeavor. ..
und b.
IS besitzt keine Faehigkeiten mehr, einen Genozid mit militaerischen Mitteln durchzuführen. ..
Deny IS capabilities to commit genocide….?
@BQETHE
Nur damit es sich nicht falsch festsetzt: EC635, wie aus dem Rüstungsexportbericht 2011 hervorgeht:
(Gar nicht so einfach, meinen Urlaub durchzuhalten. Danke an den OvWa für seine zahlreichen Stubendurchgänge!)
@T.Wiegold
Sorry das habe ich etwas aus meinem Gedächtnis hervorgekramt und nicht nochmal nachgelesen. Es waren natürlich EC635. Danke für die Korrektur.
Das gleiche Muster (aber natürlich nicht die für den Irak vorgesehenen Maschinen) wurde auf der ILA2012 durch Eurocopter ausgestellt.
Eben in den Nachrichten im Radio auf WDR 2:
[sinngemäß aus dem Gedächtnis]“Wie laut dem in der Regel gut informierten Sicherheitsblog „Augen Geradeaus!“ berichtet wird…“
Good job!
Man google mal nach >> Links blinken – rechts überholen…: Kriegsbefürworter Gregor Gysi, publiziert am 14. August 2014 von tornante <<. Mit dem Mut zur Prinzipienlosigkeit springt sogar DIE LINKE auf den fahrenden Zug auf (… und die drei Karikaturen von Klaus Stuttmann und Heiko Sakurai sind geradezu köstlich).
@Memoria: „was lernen wir auf der strategischen Ebene aus Libyen, Mali, Syrien, RCA, Irak?“
Nichts, außer daß wir hubschraubermäßig weder materiell, noch personell nach internationalen Standards seit Jahren schon nicht mehr mithalten können! Es fehlt nur noch das klare Eingeständnis des BMVg in diesen Fakt und das wäre dann ein weiterer Schritt von der AHD-Traumwelt des BMVg zu einem „Drehflügler-Untersuchungsausschuss“. Da gibt es nämlich „strategisch“ nichts mehr zu lernen, das ist vielmehr eine Frage des klaren Menschenverstandes.
@Margot K.: Wo waren denn Sie – oder auch Ihre Namensvetterin – und Ihr Sarkasmus, als 2012 die Pakistanische Armee vom BMVg 24 Sanitätsfahrzeuge auf Basis komplett überholter UNIMOGs per Überlassung erhielt und auch noch von der Überlassung von BO 105 der Bw zum Verwundetentransport in den Stammesgebieten die Rede gewesen sein soll?
@ T.W.
Eigentlich müsste man Ihnen aus Fürsorgegründen Leseverbot erteilen. Schalten Sie also noch eine Weile ab und erholen sich!
Ich habe lange vor dem BW Einsatz im ehem. Jugoslawien hum. Hilfe nach Kroatien und BiH gebracht.
Dann kam SREBRENICA und wir habe zu gesehen.
Die Bilder von damals habe ich noch heute im Kopf, auch die aus dem FLAZ wo ich dann als Reservist eingesetzt war.
Im Kurdengebiet geschieht das gleiche und wir schreiben erst mal Analysen und prüfen „sorgfältig“ die Lage.
Die Leute dort können nicht warten.
Unser Land spricht davon mehr Verantwortung übernehmen zu wollen, jetzt ist die Zeit dies umzusetzen.
IS will/wird sich nicht auf den Irak und Syrien begrenzen. Wie lange und auf was wollen wir warten?
Der Reservist
@KaLeBe: Ich könnte seine Kommentare verbergen ;-)
Wird er wohl merken, so wie ihn kenne. Einfach unverbesserlich ;-)
@ Soenke Marahrens | 14. August 2014 – 18:34
„und b.
IS besitzt keine Faehigkeiten mehr, einen Genozid mit militaerischen Mitteln durchzuführen. Deny IS capabilities to commit genocide….?“
Ist das nun von Ihnen ironisch gemeint oder falsche Uebersetzung?
Fuer mich klingt das als waere dieser Satz ein Auftrag an/aus……
Die im SPON Artikel erwähnten Hubschrauber könnten auch noch die sein, welche vor mehreren Wochen mal zwischendurch über Arbil die dann über andere Wege evakuierten Siemens (?) Mitarbeiter evakuieren sollten.
Mit Reduzierung der Ch in ISAF wäre das rein mathematisch ja machbar. Der Klarstand sagt allerdings was anderes. Hier mit einer anderen Variante zu planen wäre fahrlässig.
Es existiert kein klares Lagebild, also herrscht latente Bedrohung, auch von MANPADS. Folglich sollte eine funktionierende Selbstschutzausstattung an den Maschinen sein. Bei C-160 wird analog vorgegangen…
@MikeMolto
Das ist die Antwort von Soenke Marahrens auf die Frage nach einem gewünschten Endzustand eines Einsatzes gegen IS.
Da klingt das für mich eigetlich nicht ironisch, sondern höchstens etwas zu generisch. Aber realistisch betrachtet, dürfte bei einem Einsatz nicht viel mehr erreichbar sein, als zunächsteinmal eben dies: Die Möglichkeit entziehen einen Genozid mit militaerischen Mitteln durchzuführen.
Wer das Video des Österreichischen Grünenabgeordneten gesehen hat, der fragt sich tatsächlich, was Nächstenliebe heißt, wenn man in Deutschland von „Mehr Verantwortung redet“
Hätte es so aussehen können?:
Das VdL beschließt eine Rettungsaktion in aller höchster Eile. Sicherheitsvorkehrungen und Zivilregelungen würden auf das absolute Minimum reduziert, man würde tatsächlich ein technisches Risiko wagen und damit ein Risiko für das Leben der operierenden Soldaten. Man würde schnell sein; eventuell in 8x 24h auf diesem Gottverlassen Berg sein. Mit vielleicht 10-12 MTH. Man würde Menschen erfolgreich in mehreren Wellen evakuieren, eventuell die einen nicht unbedeutenden Teil der jetzt noch 1000 eingekesselten Jessiden. Das währe eine Aktion gewesen, die hätte gezeigt, dass etwas geht wenn man will und sie hätte wahren Mut bewiesen und Respekt erzeugt, ein wenig von und für Politiker und noch viel mehr von und für den beteiligten Soldaten.
Aber was rede ich da, alles Traumtänzerreichen, selbst wenn man politisch gewollt hätte und alle Risiken eingegangen währe, die hälfte der Maschinen währe auf halbem Weg abgestürzt, wenn ich den Amtmann richtig verstehe. Die BW kann sowas jetzt einfach nicht. All solche Gedankenspielereien sind feuchte Traumtanzereien.
Keine Traumtanzerei allerdings ist es; innerhalb der nächsten Monate oder wenigen Jahre zu versuchen solche Fähigkeitslücken mit aller Kraft zu schließen. Aber dazu müssten sich nicht nur Politiker öffentlich erheben es müssten auch die Soldaten Ihre Stimme erheben. Denn es wir nicht der letzte dieser Vorfälle in den nächsten Jahren im nahen Osten sein und man tut gut daran sich jetzt darauf vorzubereiten, wenn man sich nicht vollends unseriös machen möchte.
Könnte es sein. daß >> http://augengeradeaus.net/2014/08/lagebeobachtung-irak-deutsche-operation-kurdenhilfe-laeuft-an/comment-page-1/#comment-144256 << nur eine vorübergehende "Troll-Erscheinung" war, denn eine echte Frau Margot K. hätte ihren Beitrag bei Augen Geradeaus bestimmt weiter verfolgt.
Man vergleiche beispielhaft http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fleischhauer-ueber-margot-kaessmann-und-ihren-pazifismus-a-985621.html.
K.M. ist m.M.n. weder Pazifist, noch deutsches bzw. kirchlich-christliches moralisches Schwergewicht, geschweige denn echter Humanist, sondern schlichtweg ein rein auf Populismus ausgerichtetes kirchliches Linksextrem, welches weit links von grünen Fundamentalisten und damit sogar links von "DIE LINKE" steht und damit der EKD zumindest peinlich sein müßte. Kurzum, eine m.M.n. menschlich und humanitär versagende „Null-Nummer“ und das sind m.M.n. auch solche, die sich mit M.K. oder mit wem auch immer gleicher Initalien identifizieren und/oder agieren!
@KeLaBe | 14. August 2014 – 17:57
Ach Gottchen, Sie schon wieder mit Ihrer billigen Polemik. Da Sie mich direkt unangemessen angreifen, muss ich wohl doch noch mal auf Sie regieren, damit Ihre falschen Anwürfe nicht so stehen bleiben.
Ich habe hier in verschiedenen Beiträgen Argumente/Fragestellungen zu der Problematik Isolationismus vs. Interventionismus (+ Sonderfall der eng zeitlich begrenzten „hit an run“ Eingriffe) betrachtet. Im Rahmen dieser Diskussion sind meine von Ihnen zitierten Fragen wichtige Fragestellungen, die eine Regierung grundsätzlich für sich beantwortet haben müsste.
Es gibt sowohl für Interventionismus, als auch für Isolationismus gute Argumente. Eine Regierung sollte sich für einen dieser Wege entscheiden, da die Vermischung von beidem großen Schaden anrichtet.
Was nicht geht, ist das aktuelle Verhalten unserer Regierung. Zuerst macht man sich isolationistisch einen schlanken Fuß und will sich aus allem raushalten. Wenn dann aber die Presseschlagzeilen zeigen, dass Volkes Stimmungen gerade woanders hingehen, entscheidet sich die Regierung plötzlich aus offenbar populistischen Gründen für Interventionismus.
Diese „Sicherheitspolitik nach Schlagzeilenlage“ ist kurzsichtig, dumm und richtet viel Schaden an.
@SunTzu
Es gibt natürlich auch andere Ziele, z.B. die Wahrung von Stabilität und nationaler Souveränität anderer Staaten (Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten).
Sollte man angefragt werden stellt sich die Lage anders dar, bedeutet aber nicht unbedingt eine Verpflichtung zu weiterer außer materieller Unterstützung.
Augenzeugen-Bericht von Panorama zur Lage im Sindschar-Gebirge:
http://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/irak-jesiden,irak190.html
Es wird weiter Verpflegung auf dem Berg für ca. 10.000 Menschen benötigt.
Will sich DEU daran auch beteiligen? Bisher höre ich dazu gar nichts.
Stattdessen Phantomdebatten zu Waffenlieferungen.
Auch sonst ist unser Ansatz wenig „vernetzt“ (obwohl wir ja gern der ganzen Welt erzählen wie wichtig das ist).
Warum gibt es kein Zusammenwirken von Bundeswehr und THW (z.B. Wasseraufbereitung für Binnenflüchtlinge im Nordirak)?
Wie sind die Aktivitäten von BMZ und AA mit denen des BMVg koordiniert?
Inwieweit nutzt man KUTs?
etc.
Nach einem Bericht der FAZ von heute abend („Von der Leyen hält Waffenlieferung für denkbar“) ist noch nicht geklärt, ob die Bundeswehr in den Irak fliegt oder ob die Amerikaner in der Türkei übernehmen.
Die offizielle Meldung des BMVg legt etwas anderes nahe, aber das dies offenbar noch heute nicht einmal sicher war – ist schon wieder seltsam.
Nun ist der Tag gekommen, an dem ich BS mal zustimmen kann.
Es bedarf erst einmal eines klaren Lagebildes und dann eines durchführbaren Auftrages. Bisher wurde noch immer alles zusammengekratzt, wenn es um wirkliche Hilfe ging. Danach wird es dann noch schlechter aussehen, aber wenn die Hilfe gewirkt hat, kann man das in Kauf nehmen.
Die Betroffenen sind ja so verzweifelt, dass sie sogar Transall akzeptieren…(Ironie aus)
Ich freue mich besonders darüber, dass unsere Besatzungen zeigen können, dass das für sie und die Trall ein Auftrag ist, den sie routiniert erledigen werden. Bei der Gelegenheit können sie ihrer TSK mal wieder zeigen wer wirklich „das Geld verdient“.
@Thomas Melber: In was für einer Welt leben Sie denn eigentlich, wenn per Genickschuß die Männer im Straßengraben entsorgt, der Rest enthauptet, die Frauen vergewaltigt, die Mädchen verschachert und die Säuglinge an die Wand geklatscht werden. Um dem Einhalt zu gebieten, ist das “ Einmischung in innere Angelegenheiten“?
@Sun Tzu:
Nach den Ereignissen der letzten Wochen ist halt etwas Ablenkung, ‚tschuldigung, ich meinte natuerlich Abwechslung gefragt. ;)
@Vtg-Amtmann
Nachdem der Irak ja seine Staatlichkeit in diesem Gebiet erkennbar aufgegeben hat bzw. selbst keine Anstalten macht sie wieder zu erlangen sehe ich da kein Problem.
Davon ab: was geschieht nach erfolgter Evakuierung?
Und: warum muß da eigentlich „der Westen“ aktiv werden? Gibt es nicht arabische Länder, die das übernehmen können?
@Hr. Vtg-Amtmann:
Was Sie da beschreiben, IST ja das Ergebnis der Einmischung in Innere Angelegenheiten. Und nun?
Ich gebe Ihnen recht, schon wieder zuschauen, ist auch keine gute Idee. Nur, und da stimme ich den anderen zu, sollte man sich vorher Gedanken machen „Was will ich?“, „Was kann ich?“, und vor allem „Wie komme ich da am Ende wieder halbwegs heil heraus?“
Kurzzeiteinsatz mit Transall und CH ok, aber sieht es wirklich danach aus? Ich persoenlich glaube nicht, dass es mit dem Ausfliegen der Fluechtlinge getan ist. Und wenn man dann schon mal da ist, kann man schlecht sagen, war nett mit euch Jungs, aber den (gefaehrlichen) Rest der Arbeit mal bitte ohne uns. Und schon steckt man im naechsten Abenteuer, obwohl man die letzten beiden – Afghanistan und Bundeswehrreform inkl. Faehigkeitstransfair CH53 – noch nicht nicht mal verdaut hat.
Aus ökonomischen Gründen erfolgt ein zeitersparender Sammelbeitrag.
@ Vtg-Amtmann, 14. August 2014 – 21:04
Ich lese immer wieder gerne Ihre, wenn auch manchmal etwas langatmigen, sehr informativen Beiträge. Ihr letzter Beitrag hier ist aber weder informativ, noch bringt er das hier behandelte eigentlich sehr ernste Thema weiter. Mit Besorgnis lese ich aus Ihren Äusserungen eine beginnende irrationale MK und KM Phobie, diesbezüglich sollten Sie sich aber nicht gegenüber diesem Forums wenden, sondern ärztlichen Beistand aufsuchen (oft hilft auch schon 8 Std. Schlaf und ein Kaffee am nächsten Morgen). ;)
@ BQETHE, (nicht T.W. der im Urlaub ist und das genießen soll)
Zwar ist ja Wikipedia nicht die allwissende Quelle der Wahrheit, aber da wird durchgehend von 24 Stück EC 635 berichtet die der Irak hätte. Diese seien in Frankreich bestellt worden, und dürften dann streng genommen aber nicht auf deutschen Rüstungsexportlisten erscheinen (wie trennt EC-AH das eigentlich?). Sind es dann vielleicht 24 + 16 EC 635 die da herumschwirren, seltsam irgendwie.
@ OvWa
Auch wenn es einigen hier schwer fällt, dass sie sich ihre Argumente nicht im Minutentakt um die Ohren hauen können, vielen Dank an Sie dass Sie das Forum, wenn auch nur im Sparmodus, aufrecht erhalten. Darin lässt sich aber auch Ihre Wertschätzung für AG ablesen. Meine Gratulation geht an Sie auch, weil Sie schon bevor es eigentlich richtig ein Thema war, Spürsinn bewiesen haben und den Irak Strang eröffnet hatten.
so Allgemein:
Vom Lamentieren wird es ja bekanntlich auch nicht besser. Wir sollten uns aber wirklich der Frage stellen, ohne jetzt gleich Antworten zu erwarten, wie wir es erreichen können, wenigstens rudimentär funktionierende militärische Sicherheitskräfte zu betreiben. Die letzten Tage haben gezeigt, dass es einen immer mal schnell auf dem falschen Fuß erwischen kann. Vorbereitet sein heißt nicht morgen dazu befähigt sein zu können.
Moment mal, welches Jahr haben wir? 2014 oder 1994? Sind mir da 20 Jahre verloren gegangen oder führen wir wirklich und wahrhaftig dieselben Debatten immer noch? Oder schon wieder?
Dieser verrotteten sogenannten Republik, in der die politische, äh, Führung nur noch moderiert und die Militärs ihren NATO-Slang (sic!) absondern, ist nicht mehr zu helfen.
Jetzt wird von Z geredet, obwohl wir noch nicht einmal bei A sind. Wir sind hier nicht bei der utopischen Demokratisierung Afghanistans.
Man sollte die taktische Lage bitte einfach mal zur Kenntnis nehmen:
• Es befinden sich vielleicht noch bis zu 10.000 Flüchtlinge in den Bergen die dringend Hilfe benötigen. Unzählige Flüchtlinge sind weiter auf der Flucht vor der ISIS und benötigen humanitäre Hilfe wenn sie es bis in die kurdischen Städte schaffen.
• Die ISIS ist weiter auf dem Vormarsch. Wenn diese die mit Flüchtlingen gefüllten Städte erreichen/erobern sollten, können wir uns auf ein Gemetzel gefasst machen, welches an Abartigkeit wenige Vergleiche findet. Das Momentum der ISIS muss also gebrochen werden und offensichtlich reichen die amerikanischen Luftschläge dazu nicht aus (weiße Toyota mit ISIS lassen sich eben schlecht von zivilen weißen Toyota aus der Luft unterscheiden). Deutschland hat ca. 1000 RGW 90 AS in den Depots + eine unbestimmte Anzahl von PzFst 3. Es handelt sich dabei um Einwegwaffen die nur einmal verwendet werden können. Somit ist eine unkontrollierte Nutzung nach diesem Konflikt auf ein Minimum reduziert – wenn man die Waffen in Tranchen ins Land bringt. Die RGW 90 AS eignet sich dabei hervorragend um Technicals (z.B. Pickup`s) auszuschalten. Auf diesen Fahrzeugen basiert die Mobilität und somit das Momentum der ISIS.
Wenn diese operative/taktische Lage erst einmal soweit bereinigt ist, kann man sich Gedanken zu einer langfristigen Strategie machen – vorher gibt es jedoch andere Prioritäten! Eine international abgestimmte Strategie wird sich um die Fragen kümmern müssen:
• Wie es mit der ISIS z.B. in Syrien weitergeht?
• Kurdenstaat oder vereinigter Irak?
• etc..
Den Kopf in den Sand stecken können wir nicht, wenn wir in Europa nicht bald mit Flüchtlingen überrannt werden wollen. Auf der anderen Seite wird daraus auch kein zweites Afghanistan erwachsen (mit massiven Einsatz eigener Soldaten und Material). Aber wir (Europa) werden uns vielleicht auf kurzfristige „Feuerwehr“ Einsätze an verschiedenen Orten zur gleichen Zeit mit Fallschirmjägern, Spezialkräften, Luftunterstützung etc… einstellen müssen. Spätestens wenn es dann an mehr als drei Stellen brennt, wird auch D sich nicht mehr verstecken können.
Australien beteiligt sich seit Donnerstag auch am Abwurf von Lebensmitteln auf dem Sindschar-Gebirge:
http://www.theguardian.com/world/2014/aug/14/australian-troops-complete-first-humanitarian-mission-in-northern-iraq
@es-will-merr-net-in-mei-Kopp-enei: Danke. Man bemüht sich ;-)
@es-will-merr-net-in-mei-Kopp-enei | 15. August 2014 – 0:29:
Die acht Std Schlaf und den Kaffee habe ich bereits hinter mir. Es ist weder eine Phoebie noch bedarf es eines Arztes, wenn man aufzeigt, dass primär dem abartigen und verbrecherischen Gemetzel von ISIS ein radikales Ende gesetzt werden muß. Danach kann man weiterdenken. Pazifistengeschwafel ist da keine Hilfe, ja in gegebener Situation schon fast Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit! Soll doch Frau M.K. mal mit ihren Mittel diese ISIS-Verbrecher vor Ort und aktiv überzeugen. Wird sie wohl kaum. Also täte diese sich, der EKD und uns allen eine großen Gefallen, wenn sie ihre Geistesblitze für sich behalten würde.
@svarez: Sie erinnern mich (insbesondere wegen Ihres zweiten, nicht freigeschalteten Kommentars) an einen nicht eingeladenen Partybesucher, der erst dem Gastgeber ins Wohnzimmer kotzt und sich dann beschwert, dass man ihn bittet, zu gehen. Da Sie sich offenkundig nicht die Mühe gemacht haben, sich eingehender mit diesem Blog zu befassen, hier zur Erinnerung:
– Der Hausherr nimmt – noch bis kommende Woche – eine Auszeit.
– Die Kommentare sind – wegen Spam und aus rechtlichen Gründen – auf moderiert gestellt. Eine Zensur findet nicht statt.
– Als OvWa wische ich regelmäßig feucht durch (lösche den Spam) und schalte die Kommentare frei (nur halt nicht um 0.30 Uhr).
@Vtg-Amtmann
Die Herausforderung ist doch, daß, wenn man Schutzzonen einrichtet bzw. die Schutzverantwortung für Flüchtlinge übernimmt, diese dann auch robust schützen muß – also „boots on the ground“ mit entsprechendem Mandat / ROE (s. DUTCHBAT-Urteil).
Hier ein Verweis auf Kartenmaterial und Grafiken zum Irak bzw. auch Syrien:
http://www.vox.com/a/maps-explain-crisis-iraq