Murphy kehrt heim: NH90-Einsatz in Afghanistan beendet

Die Bundeswehr hat den Einsatz ihrer NH90-Hubschrauber in Afghanistan beendet. Am (heutigen) 1. August übernahmen EH-101 Merlin-Helikopter aus Dänemark die Forward Air MedEvac-Rolle, die Rettung von Verwundeten, von den Deutschen. Auf der Bundeswehr-Webseite zogen die Heeresflieger eine positive Bilanz der gut einjährigen Mission:

Seit dem 23. Juni des vergangenen Jahres sind vier Hubschrauber in Afghanistan rund um die Uhr in Bereitschaft gewesen, um die medizinische Evakuierung verletzter und verwundeter Soldaten sicher zu stellen. „Wir haben unsere Aufgabe zu 100 Prozent erfüllt“, sagt Oberstleutnant Michael S. Der 54-jährige Angehörige der Heeresfliegerwaffenschule ist der fünfte und damit letzte Kontingentführer der NH90 in Afghanistan. Er ist stolz auf seine Soldaten und den Hubschrauber.

Nach der Bundeswehr-Bilanz waren die NH90 mehr als 900 Flugstunden in der Luft und absolvierten 28 Einsätze, bis hin nach Khilagay in der Provinz Baghlan.

Was in der offiziellen Bilanz leider fehlt, sind die diversen Probleme, die es mit dem Hubschrauber am Hindukusch gab. Der als unpassend empfundene Funkrufname Murphy  (wie ist noch mal der neue? Hab‘ ich glatt vergessen) war da noch das geringste. So gab es Schwierigkeiten mit dem Fahrwerk, eine Beschädigung der Zelle, und grundlegende Probleme mit der Navigationsanlage. Das war im vergangenen Jahr, in diesem Jahr gab es im Juni ein Triebwerksproblem in Termez, dessen Auswirkungen noch nicht so ganz klar scheinen.

Im Bundeswehr-Bericht davon kein Wort:

„Seine Einsatzfähigkeit hat der NH90 deutlich unter Beweis gestellt“, sagt der erfahrene Heeresflieger. „Das Luftfahrzeug kann was und hat in der Rolle „Air Medevac“ ausdrücklich bewiesen, dass es für diesen Bereich gut geeignet ist.“

Ich muss noch mal suchen. Da gab es doch eine Evaluierung der Heeresflieger, wo der Hubschrauber nicht ganz so gut wegkam?

(Foto: Simulierte Verwundetenevakuation in Masar-i-Scharif beim Besuch von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im Dezember 2013)