Lagebeobachtung Irak: Deutsche Operation Kurdenhilfe läuft an
Weitere Entwicklung und Ergänzungen bitte in den Kommentaren.
Nachtrag: Die offizielle Mitteilung dazu:
Bundeswehr liefert erste Hilfsgüter in den Nordirak
Die Bundesregierung hat entschieden, rasche und wirksame humanitäre Hilfe für die Not leidenden Menschen im Nordirak zu leisten.
Die Bundeswehr beginnt morgen, am 15. August 2014, mit dem Transport der ersten Hilfslieferungen.
Mittels vier geschützter Flugzeuge vom Typ Transall C-160 werden ab morgen Vormittag vom Militärflugplatz Hohn in Schleswig-Holstein ca. 36 Tonnen humanitäre Hilfsgüter wie Medikamente, Lebensmittel und Decken nach Erbil im Nordirak geflogen.
Die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen nehmen dort die Lieferungen in Empfang und gewährleisten die weitere Verteilung.
Nachtrag 2: Das Interview von WDR 2 mit dem Hausherren findet sich hinter diesem Link. (Und wer keinen Flashplayer sein eigen nennt, nutzt bitte
Ulla gerade live auf n24 – der Prüfprozess läuft, Klasse!
@ Boots on the Ground – Sie haben leider die komplette Diskussion dazu verpasst.
Zu den Peschmerga: Über die dort vorhandene Gemütslage hat huey differenzierter Auskunft gegeben. Trotzdem besteht das Problem ISIS weiterhin. Also, was soll getan werden? Nur über die Motivation der Leute zu meckern die für uns kämpfen sollen, löst kein Problem.
Irgendwann im Verlauf der Diskussion habe ich daher vorschlagen Panzerfäuste zu liefern und mit KSK Mentoren Feuerüberfälle vorzubereiten, um den Vormarsch der ISIS zu stoppen und sich somit erst mal eine Verschnaufpause für die langfristige Strategie zu erarbeiten.
P.s Man muss sich auch an neue Wanderstiefel gewöhnen, wie bringe ich das nur den „doofen“ Peschmerga bei? Ich bitte Sie! Soweit sollten die Peschmerga nicht unterschätzt werden. Wenn es darum geht sich gegenseitig zu töten, dann entwickelte man in diesen Ländern schon immer eine auffallende Raffinesse. Nach dieser Argumentation dürfte auch ISIS nicht die TOW einsetzen können, die sie jedoch äußerst professionell in Syrien und wahrscheinlich auch Irak einsetzen.
@Quino:
In Sachen Nachtsicht bspw hat man auch in mehr als 10 Jahren ISAF nichts gelernt – sonst wäre man ja jetzt nicht so blank.
@all:
Soeben PK von Steinmeier und vdL:
– man will auch Waffen und Nun liefern – was genau wird nächste Woche entschieden.
– Nachtsicht, Schutzausstattung, Detektoren, SEA etc sollen auch geliefert werden. Da wird nun ordentlich zusammengekratzt. Damit hat die Truppe noch weniger für die Ausbildung.
Nachbeschaffung als Sofortinitiative macht man deswegen sicher nicht, weil keine Begründung (Einsatz) vorhanden…
Es ist echt deprimierend!
Selbst in ISAF standen bis zu letzt nicht jedem Soldaten Nachtsichtmittel zu. Zudem konnten 50% gerade mal an und ausschalten und das war es dann. Die wenigen, die damit auch des Nächten wirklich etwas anfangen konnten waren reine Spezialisten.
Für Ausbildung und Training in DEU ist weder Geld noch Material vorhanden.
Eine Übung 2 Jahre im vorraus zu planen um dann entsprechend des Mangelmanagements die Ausrüstung auf den Hof zu haben scheint die Realität zu werden.
Wenn ich überlege vieviel Material in KDZ verbrannt und von Panzer überrollt wurde, u.a. Nachtsichtgeräte, weil diese über ESB Beschafft nicht wieder bzw. zu teuer in den Materialrücklauf einzubinden gewesen wären!
Zum einen trennt sich die BW vom Schrott und nicht benötigten Material, zum anderen soll es nun von heute auch morgen Lieferbar sein ! Wenn die Führung „a“ sagt kein Problem‘: Gebe ich die Tonner und Nachtsichtgeräte auf Befehl ab, dannn muss sie aber auch „b“ sagen: Bis zur Lieferung der neuen Geräte ne 3 Tage Woche bei vollem Lohnausgleich. Ohne Geräte keine Ausbildung !
Ob die heutige Entscheidung mit den Ministern Westerwelle und TdM auch so getroffen worden wäre? Ich bezweifle es – sagt aber einiges über die Führungsrolle der Kanzlerin.
Die Kanzlerin ließ ja auch ggü. der Presse den Fachministern den Vortritt.
Na da bin ich mal gespannt, wie auf der Grundlage https://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/A/aussenwirtschaftsrecht-grundsaetze,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf, der Export legitimiert werden wird.
@tonnenkäse
soweit kommt es noch, Ausbildungsbetrieb an richtigem Gerät, geht doch alles über dv-online, deshalb auch keine 3 Tage Woche. Wenn bei Ihnen Zeit übrig ist, machen Sie doch mal wieder Pendellauf etc, (Sarkasmus aus).Trennung
Insgesamt sehe ich ein koordiniertes Vorgehen der Regierung, gestern der Dicke mit Konversationsquatsch und gemeinsamen Rüstungsprojekten, heute die nächsten 2 Vorturner mit „Abarbeitungslisten“- Alles wird noch besser.(Sarkasmus wieder aus)
Es ist an der Zeit, daß nunmehr die Bundeskanzlerin Herrn Erdogan in aller Deutlichkeit und Konsequenz klar macht, daß er bzw. die Türkei mit der verweigerten Ein-, Ausflug- und Landeerlaubnis für Incirlik eine humanitäre Hilfsaktion sabotieren und dies zu Lasten der Flüchtlinge im vom IS bedrohten bzw. besetzten Nord-Irak!
Diese menschenverachtende Politik von Erdogan ist längst keine Angelegenheit mehr für die Ebene Aussenminster und/oder Geheimdienstleiter, sondern ist Sache der Regierungschefs Merkel und Erdogan und bedarf einer sofortigen und verzugslosen Lösung!
Die mutmaßliche Aufklärungsarbeit des BND in der Türkei steht zudem auf einem völlig anderen Blatt und damit in keinerlei innerem Zusammenhang mit humanitären Hilfsaktionen der Bundesrepublik Deutschland! Dies ungeachtet der Begründetheit oder auch Nicht-Begründetheit der mutmaßlichen BND-Aktivitäten. Herr Erdogan sitzt nämlich selber im Glashaus, wenn man mal unter den Aspekten der Menschenrechtslage, der EMRK-Statuten, der politischen und bürgerlichen Freiheiten sowie der Pressefreiheit, der Korruptionslage und des Entwicklungsstatus auf die Türkei blickt (vgl. http://www.humanrights.ch/de/laenderinfos/tuerkei/?gclid=cj0keqjwjtgfbrcn4-lu9odg1-wbeiqay_xp7wsokg7p9hsbwslvfmnvulyonpkla0e95dqr8ygz_h0aaqkr8p8haq). Auch ist nicht auszuschließen, daß die Türkei ISIS bislang unterstützt (hat) und dies aus rein innerstaatlichen sowie machtpolitischen Interessen.
Vorgenanntes ist bereits jeden einzelnen Punkt betreffend, Anlaß genug eine nachrichtendienstliche Aufklärungsarbeit zu legitimieren, noch dazu wenn Deutsche Soldaten in der Türkei stationiert sind sowie ca. 50.000 Deutsche in der Türkei leben und/oder arbeiten sowie jährlich ca. 5 Mio. Deutsche Urlauber die Türkei besuchen, was ca. 9% der Deutschen Bevölkerung entspricht.
Bei den weiteren für diese Woche geplanten Transporten der Bundeswehr in den Nord-Irak handelte es sich um rein humanitäre Hilfsgüter und nicht um letale Waffen. Wenn sich also Erdogan und die Türkei weiter diskreditieren wollen, dann bitte schön und genau deshalb sollten auch Frau Merkel, Herr Steinmeier und Frau von der Leyen bereit sein, das menschenverachtende Verhalten Erdogans national nd international und auf breitester Ebene zu multiplizieren.
Auch stände es dem BMI und dem AA m.M.n. gut an, dem Vorsitzenden der Türkische Gemeinde in Deutschland / Almanya Türk Toplumu (TDG, vgl http://www.tgd.de/uber-uns/), welcher die Bundeskanzlerin angeschrieben hat, zu verdeutlichen, daß sich die TDG bitte gemäß ihrer eigenen Satzung verhält und es deren Mitgliedern als türkischstämmige Deutsche Staatsbürger und/oder als in Deutschland lebende Türken nicht obliegt „Türkische Außen- und Innenpolitik“ in Deutschland zu vertreten, sondern man sich bitte integrativ und kooperativ sowie ganz im Sinne der inneren und äußeren Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland verhalten möge! Erdogan hat bereits in seinen Frust-Reden im Februar 2014 in Düsseldorf und Köln genügend aufgewiegelt“ und Mißtrauen geschürt. Man wehre also den Anfängen!
Nachtrag: Die Landeerlaubnis für Incirlik wurde binnen der letzten Stunde seitens der Türkei für die für gestern und heute früh geplanten Maschinen erteilt. Es sind zwischenzeitlich drei Transall C160 gestartet.
Bei der Verzögerng habe es sich ausschließlich um technische Gründe gehandelt, betonte das Verteidigungsministerium. Für einen Zusammenhang mit der Verstimmung über Aktivitäten des Bundesnachrichtendienstes in der Türkei gebe es keine Anhaltspunkte.
Na dann müßte ja alles für die Zukunft klar sein, warten wir also ab.
Auf Deutschlandfunk ab 9,10 Uhr,Europa heute
Kosovo,Radikale Islamisten rekrutieren junge Muslime
Durch die hohe Arbeitslosigkeit im Kosovo werden junge Muslime zur Zielscheibe
von islamistischen Extremisten.Diese werben die Gläubigen an,um in Syrien oder auch in den Iraq in den Krieg zu ziehen und für einen islamischen Staat zu kämpfen……
Tja, man kann eine „Armee“ auch kaputt sparen!
Absolut peinlich …
Die ganzen G3 mussten ja auch eingeschmolzen werden,
nur so als Beispiel.
@J König:
Ganz einfach. In den verlinkten Grundsätzen im Abschnitt III.2.:
„….dass im Einzelfall besondere außen- oder sicherheitspolitische
Interessen der Bundesrepublik Deutschland unter Berücksichtigung der Bündnisinteressen für
eine ausnahmsweise zu erteilende Genehmigung sprechen.“
Es gibt eben – entgegen der Behauptungen der Sprecher der Ministerien am Montag letzter Woche – kein absolutes Verbot zur Lieferung in Spannungsgebiete.
Zudem handelt es sich um Regierungshandeln, hier sind die Grundsätze nur eine Orientierung.
Also: Viel Aufregung um nichts.
Aber auf der Welle reiten die nächste Zeit sicher noch viele mit.
„Bei der Verzögerung habe es sich ausschließlich um technische Gründe gehandelt, betonte das Verteidigungsministerium.“
An den C-160 lag es nicht..
War On The Rocks hat ein Must-Read zu ISIS (ISIL) und der US-amerikanischen Politik: http://warontherocks.com/2014/08/dont-bs-the-american-people-about-iraq-syria-and-isil/
@ Vtg-Amtmann:
die Kurden dürften dem Bosporus-GröFaZ relativ egal sein, im Gegenteil, wenn sich diese weiter auf der Flucht befinden kann er diese unter Verweis auf seine (tatsächlich oder lediglich behaupteten) erschöpften Aufnahmefähigkeiten in Flüchtlingslagern ohne mit der Wimper zu zucken über den Bosporus durchwinken.
1. hat er damit ein Druckmittel gegen die Rest-NATO bzw. EU in der Hand, denn wir wissen was das bedeutet
2. muss er sich dann so oder so nicht selber im Flüchtlingsstatus damit rumschlagen,
3. wird jeder Kurde weniger in der Türkei ihm in die Karten spielen wenn es um mögliche Unabhängigkeitsbestrebungen geht
@ R. Schepmann:
diesbezüglich gab es letzte Woche ~40 Festnahmen im Kosovo
Mal realistisch gesehen: Mit der Enthauptung des amerikanischen Journalisten James Foley haben ISIS ihre jegliche Menschenwürde verachtenden Greueltaten nur im Promillebereich erhöht, jedoch politisch und publizistisch aber gegenüber Allem bislang Dagewesenen getoppt. Hinzukommen weitere amerikanische „Vorratsgeiseln“. Da gibt es meiner Einschätzungen nach kurz bis mittelfristig nur zwei Lösungen: Den Führer von IS, Abu Bakr al-Baghdadi festzusetzen und nach Den Haag zu überstellen, oder diesen nach der amerikanischen Methode àlá Osama Bin Laden zu Fischfutter zu mutieren. Ich plädiere für Den Hague, aber eine der beiden Lösungen muß wohl sein, um dem Terror und dem Genoizid ein schnelles Ende zu bereiten.
Nachtrag: Auch wenn die zweite Lösung unserem Rechtssystem, dessen Moral und Ethik sowie unserem Demokratieverständnis absolut nicht entspricht.
@VtgAmtmann
Und die Überführung nach Den Haag oder die Fischfutterverarbeitung aber nur per Helikopter …….Schuster…….
IS/ISIL wie Al Quaida ist eine Hydra: schlag einen Kopf ab, und 7 wachsen nach.
Vielleicht sollte mal jemand, der sich damit auskennt, ein Bundeswehr-Wiki erstellen, mit all den wehrtechnischen Baustellen in der Armee. Die Liste ist endlos, der GTK Boxer, der lufttransportfähig, aber nicht luftlandefähig ist, die steinzeitliche Feld- und Biwakausrüstung, fehlerhafte Koordinatenangeben durch GPS mit dem NaviPad, der Tablet-Computer der nur mit einem Stylus-Stift bedient werden kann (in Afghanistan soll gar einem Trupp der unter Beschuss geriet, der Stylus-Stift verloren gegangen sein, der war allerdings notwendig um per Funk die eigenen Koordinaten für die Anforderung von Unterstützung durchzugeben), eine 14 (!) Kilogramm schwere Schutzweste, die Einführung des Kalibers 5,56 x45 mm, das in Afghanistan an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geführt wurde (wäre es vielleicht besser gewesen, die Mängel beim G11 zu beheben?), das MG4 (ebenfalls 5,56×45 mm), es wäre echt an der Zeit, mal alle aktuellen Mängel aufzulisten und deren Behebung einzufordern.
Einerseits soll die Truppe immer mehr leisten, andererseits wird sie kaputt gespart. Das ist doch absurd, oder?
@ Thomsen
ja das steht so im Artikel
in dem Artikel vom Deutschlandfunk wird auch von mancher Seite bezweifelt,das Festnahmen alleine das Problem nicht lösen werden
da wohl große Perspektivlosigkeit und Arbeitslosigkeit vorherscht
und Länder oder Geldgeber aus Saudi -Arabien oder Die Emirate diese Schwäche wohl ausnutzen.
Auch hab ich so das Gefühl ,das Europa so ein bischen Ahnungslos ist wie mit radikalen Salafisten und Rückehrer zu verfahren ist,durch Einzug der Pässe wird das Problem wohl nicht gelöst
@DMS
Warum sollte der Boxer Luftlandefähig sein, gibt es Luftlandefähige Boxeräquivalente?
Was ist jetzt das Problem am Nato Standard Kaliber 5.56?
Und wenn wir dabei sind, erklären wir gewissen Abzeichenträgern doch mal, auch wenn sie mit dem Kampfstiefel zurecht kommen es absolut irrelvant für jeden ist, der dies nicht tut.
@ R. Schepmann
Vielleicht wäre es für den Anfang ja ganz zweckmäßig den instiutionalisierten Apologeten, Relativierern und Kritiktabuisierern die staatlichen Subventionen zu entziehen.
was sich im parastaatlichen Bereich von „Verbänden“, „Vereinen“ und „Initiativen“ abspielt ist teilweise das Gegenteil von wehrhafter Demokratie und eher als mutwillige Zersetzung von FDGO Prinzipien mit Steuergeldern zu bezeichnen.
Was den Bereich Ausländerrecht angeht. Hier regiert mal wieder der deutsche Status quo Legalismus. Nach geltendem Recht ist eine Ausbürgerung eines deutschen Staatsbürgers möglich, sofern dieser Wehrdienst in einer fremden, staatlichen, Streitkraft leistet. Eine Ausbürgerung nach ISIS „Dienst“ ist aber nicht derart sanktionierbar.
Im Klartext bedeutet das, dass jemand der 9 Monate im Ausland als GeZi-Kaffemaschinengefreiter fungiert nach geltender Rechtslage ausgebürgert werden könnte, jemand der sich an genozidalem Vernichtungsfeldzug unter IS Kommando beteiligt aber nicht.
Eine grotesk falsche Situation die aber in deutschland bisher nur axelzucken hervorruft. „da kann man nichts machen“
doch man kann! man sollte auch! Hindernis ist nur die eigene intellektuelle Trägheit und das erwähnte rechtpositivistische Dogma das zur Hilflosigkeit vor der selbstgeschaffenen Rechtslage verdammt.
SO wird es mit der adäquaten reaktion auf die rücckehrer/sympathisantenproblematik natürlich nichts.
@ Vtg-Amtmann | 20. August 2014 – 20:57
„: Den Führer von IS, Abu Bakr al-Baghdadi festzusetzen und nach Den Haag zu überstellen, oder diesen nach der amerikanischen Methode àlá Osama Bin Laden zu Fischfutter zu mutieren. “
Das ganze Genre der Zombie- und Splatterfilme habe ich immer gemieden, weil widerlich, gruselig, blutrünstig und völlig irreal. Nun muß ich erkennen, daß Zombies in unsere heutige Welt eingebrochen sind. Mag man sie entsprechend bekämpfen. Wie auch immer möglich, denn hier tut sich die Hölle auf.
@Klabautermann
aber es koennte helfen, wenn man die Hydra gegen sich selbst oder die Hand, die sie fuettert, aufbringt….
oder dem Volksglaube klar macht, dass es keine Hydra gibt…
Wenn man wirklich helfen will:
Spezialkräfte und Hubschrauber dorthin verlegen, der Regierung in Baghdad klarmachen, das man „das alleine regelt“-und sich jede Einmischung verbieten.
Dann kleine Kommando-Trupps losenden, welche in Verbindung mit CAS das tun, was diese eben tun: Die Truppen der IS ausschalten (oder umgangssprachlich: töten).
Alles andere wird NICHT funktionieren….
Ich erinnere noch einmal an die Gefahr, die vom Damm in Mosul ausgeht:
Binnen der nächsten 8 Wochen (so Experten) hat das Wasser den Damm so weit aufgeweicht, das er irreparabel beschädigt sein wird. Die entstehende Flutwelle wird in Mosul alleine ca. 10 m, in Baghdad immer noch 3-4 m hoch sein, und mehrere hunderttausend Tote fordern).
@DMS:
Bevor man so eine Liste erstellt muss man sich erstmal klar sein was diese Armee in welchem Kontext leisten sollte.
Dann kommt man zu Konzeption, Organisationskultur, Struktur, Ausbildung, Personalauswahl, Ausrüstung, etc.
Dann folgt ein soll/ ist-Vergleich.
Wenn man jedoch bei den genannten Faktoren den aktuellen Stand heranzieht, dann stolpert man zunächst über Themen, die mindestens so defizitär sind wie Teile der Ausrüstung (Konzeption, Organisationskultur, Ausbildung, Personalauswahl).
Ganz am Ende steht man dann bei einer Gesamtschau der Ausrüstung. Da beginnt dann schnell ein wünsch-dir-was – ohne Rückkopplung auf Konzeption und Ausbildung.
Daher ist so eine Liste nicht einfach so hingeschrieben – wenn sie Sinn machen soll.
@Soenke
….seit 2003 versuchen die USA mit einer kombinierten Enthauptungs-, Surge/COIN – und gouvernance-stabilization-Strategie dieser Hydra Herr zu werden. Erfolg ?
Mlitärisch können die USA mit Hilfe der Kurden die Expansion des sogenannten Kalifat’s allenfalls stoppen. Die Hydra Djihadismus auszutrocknen würde aber den Konsens aller islamischen Staaten in der Region erfordern……und das können wir wohl vergessen.
Und wenn der „Westen“ beginnt im Irak und Syrien so gegen IS vorzugehen wie in Lybien gegen Ghadafi, dann wird die Destabilisierung der Region sich nur vergrößern.
Gut, jetzt gibt es Waffen für die Peschmerga. Ich erinnere mich, daß in der Vergangenheit noch jede lokale Miliz irgendwann in die Hand gebissen hat, die sie gefüttert und groß gezogen hat.
Insofern macht man es besser selbst, siehe „huey“, oder man läßt es ausbrennen. Alternativ sollte man überlegen, wie es mit den geistigen und finanziellen Vätern von ISIS weitergehen soll/ kann. Nette Geschäfte machen mit denen, die unsere Todfeinde finanzieren? Soll man sich von den Stellvertretern weiter dauernd anpin…n lassen?
Mich irritiert die selektive Wahrnehmung und Entscheidung. Wieder werden humanitäre Gründe angeführt (fehlen nur noch die Frauenrechte), um in einen regionalen Konflikt mit Waffen und Truppen einzugreifen. Warum gerade Irak, und nicht Syrien, Libyen, ZAR, Süd Sudan, Darfur, wo die humanitäre Lage ähnlich ist. Was ist in den letzten Jahren im Irak schief gegangen, dass Teile der Bevölkerung die Herrschaft der IS zumindestens in Kauf nehmen?
Seit der Invasion 2003 sind hunderttausende Iraker ums Leben gekommen, teils im Kampf mit der „Koaltion der Willigen“, teils im Kampf gegeneinander, wobei es massive Menschenrechtsverletzungen gab (Folter und Repressalien gegen einzelne Gruppen inklusive). Darüber kaum Berichte, dagegen kein Engagement.
Gezieltes Eingreifen in prekären Situationen – in Ordnung, aber jetzt Waffen an die politisch zutiefst zerstrittenen Kurden zu liefern, verursacht bei mir ein ungutes Gefühl. Zerstrittene Rebellen waren immerhin ein Hauptgrund, keine Waffen an die syrische Opposition zu liefern.
Weil IS eine Bedrohung für die angrenzenden Staaten-und auch für Deutschland darstellen.
Sollte Baghdad fallen, ist damit nicht Schluß…und nicht vergessen, das einige „angrenzende“ Staaten auch über Massenvernichtungswaffen verfügen…
Hinzu kommt, das sogar in Deutschland „IS-Sympatisanten“ auf die Strasse gehen….das zeigt, das im Umkehrschluss auch hier Attentate ausgeführt werden, wenn IS nicht das bekommt, was sie wollen…
@ autostaedterin:
siehe meinen letzten Kommentar. Der wichtigste Spieler in dieser Runde ist die Türkei. Aufgrund des gottseidank vorhandenen Misstrauens gegenüber diesem NATO-Partner und selbsternannten EU-Beitrittskandidaten kann Deutschland hier nicht einfach schwarz-weiss unterscheiden. Macht man nichts, werden Flüchtlingsströme zu uns durchgewunken. Füttert man die Peschmerga mit Waffen aller Art, werden die irgendwann gegen türkische Sicherheitskräfte eingesetzt werden.
*ironie an*vielleicht werden deswegen MILAN angedacht, weil die absehbar nicht mehr richtig funktionieren werden*ironieaus*
zum Thema „keine Waffen an syrische Rebellen“: wen hätte man denn damit unterstützt? ISIS. Ich denke schon, dass ausreichend nachrichtendienstliche Erkenntnisse vorgelegen sind, um solche Gedanken im Vorfeld zu zerstreuen.
Hinzu kommt noch (siehe huey), dass wir dank unserer „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“-Politik mittlerweile ausreichend Sympathisantengeschmeiss auf unserem eigenen Territorium haben, welches hier für genügend Probleme in diesem Kontext sorgen kann (und meiner Ansicht nach wird!).
Machen wir uns nichts vor, gezielte Waffenlieferungen werden das Nahostproblem in keinster Art und Weise lösen. Die neu ausgestatteten Peschmerga werden auch nur den Amboss darstellen, welcher die ISIS-Barbaren ein wenig aufhalten kann, bis internationale Luftschläge für weitestmöglich tabula rasa machen werden. Und was passiert dann? Dann baumeln die restlichen ISIS-Kämpfer. Wollen wir das (sachlich und politisch betrachtet)?
@Bang50: Ich habe den Diskussionsverlauf gerade eben noch einmal gelesen. Was sollte getan werden? Zunächst einmal sollte man sich den (militärischen) Führungsprozess halten: Lagefestellung, dann Planung inkl. Beurteilung der Lage usw. anstatt blind den Forderungen kurdischer Politiker nachzugeben, die die Situation ausnutzen, um sich politische Legitimation und militärische Mittel zu sichern. Der Vormarsch der ISIL muss aufgehalten werden, dazu scheinen die US-Luftangriffe nach derzeitigem Ermessen auszureichen.
Diese Zeit kann dazu genutzt werden, die Peshmerga und die irakischen Streitkräfte so auszubilden, dass sie auch ohne ausländische Unterstützung befähigt sind, ISIL aufzuhalten und ggf. zurückzudrängen (sofern das politisch gewollt ist).
Zum Thema Ausbildung: Neue Stiefel sind eine ganz andere Hausnummer als Schutzwesten und Nachtsichgeräte, die die Betreffenden erst ausgebildet werden müssen und lediglich Multiplikatoren bereits vorhandener Fähigkeiten sind – aber genau da mangelt es den Peshmerga bereits. Kurzfristig können Waffen- und Munitionslieferungen, insb. PzAbwSys, sMG und FlaK im Erdeinsatz, Mörser und rückstoßfreie Geschütze, den Ausbildungsmangel mittels höherer Feuerkraft und Munitionsansatz kompensieren, vorzugsweise Systeme, die bereits vorhanden sind. Im Idealfall zusammen mit geeigneten Ausbildern.
Vice News hat übrigens ein paar interessante Berichte, selbst man auch da die kurdischen Politiker und Generäle zu Wort kommen lässt, laut denen ISIL offenbar im Panzerbreitkeil mit Artillerietrommelfeuer angreift…
Wobei SPON auch einen semi-dramatische Bericht bzw. „Analyse“ hat: http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-die-kriegstaktik-der-is-a-986826.html
@huey zu 21. August 2014 – 8:35, @all: hier zum letzten Absatz: lese man vom 30.10.2007 http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/marodes-bauwerk-us-armee-warnt-vor-staudamm-katastrophe-im-irak-a-514382.html und vom 04.08.2014 bei Spectrum.de „Mossul-Stauwerk – Risiko-Damm in Terroristenhand“.
Eine wie auch immer geartete Ausbildungs- oder Materialunterstützung legitimiert indirekt die Peshmerga als „staatlichen Akteur“. Da ist liegt dann die Forderung nach einem Staatsgebiet auf dem Tisch; wer a) sagt muß dann erklären warum b) nicht geht.
@ Boots on the Ground – Da haben wir keine grundsätzlich unterschiedlichen Positionen und ich stimme Ihnen zu: Langfristig wird die Motivation bzw. der Gemütszustand der irakischen Kurden/Peschmerga der alles entscheidende Faktor. Ich habe mich in meiner Argumentation aus Richtung der operativen Lage angenäht, während Sie aus der strategischen Richtung kamen. Meine Befürchtung ist, dass wir gerade in so etwas wie eine „operativ-strategische“ Zange rein rutschen.
Auf der operativen Ebene müssen wir Europäer die IS erledigen. Desto früher und härter wie jetzt in diesen Tagen die IS bekämpfen, desto mehr Optionen können wir uns langfristig erarbeiten. Daher befürworte ich auch weiterhin deutsche Waffenlieferungen mit deutschen Mentoren. Einerseits um eine tatsächliche Bekämpfung der IS sicher zu stellen (jetzt geben sie noch gute Ziele ab die angegriffen werden können und am Boden macht man Gegner erst wirklich richtig fertig), aber auch um direkt Augen vor Ort zu haben, welche die Situation einschätzen können. Wenn die IS erst einmal anfängt sich unter die Bevölkerung zu mischen, wird deren Bekämpfung fast unmöglich – erst recht aus der Luft. Mit einem solch unausweichlichen Akt der Gewalt sah sich Europa wahrscheinlich zuletzt im 2 WK konfrontiert. Schaffen wir es nicht den Flächenbrand der IS zumindest auf geringe lokale Größe zurückzudrängen, haben wir es bald mit Millionen Flüchtlingen zu tun die nach Europa rein wollen. Das weit größere Problem wären jedoch radikale Kalifat Staaten die nahe an Europa heranrücken und weiter heranrücken werden. Mit der Konsequenz, dass für die „Festung Europa“ eine Situation entstehen könnte, die mit Israel vergleichbar wäre – Bomben in Bussen, Raketenbeschuss, ständige militärische Aktionen als normale Tagesordnung.
Um eine wirklich langfristige Lösung herbeizuführen welche über die reine Symptom Bekämpfung hinausgeht, müssten wir die politischen und ethischen Probleme im Nahen Osten lösen. Eigentlich eine unmögliche Aufgabe, da alle Versuche der letzten tausend Jahre gescheitert sind. Verantwortlich dafür ist die von Ihnen und huey kritisierte Mentalität. Der Nahe Osten hat den Sprung in die Moderne nicht geschafft und ich bezweifele ehrlich gesagt inzwischen, ob er es jemals schaffen wird. Selbst wenn wir den Peschmerga eine mehrjährige militärische und rechtsstaatliche Ausbildung zukommen lassen, wird deshalb kein starker Staat entstehen können. Diese Leute sind wie Sie sagen durch Familien-/Clanstrukturen geprägt und besitzen nicht gerade einen starken intrinsischen Antrieb für eine bessere gemeinsame Zukunft zu arbeiten. Ein kurdischer Staat wäre wahrscheinlich auch nur ein weiteres schwaches Gebilde an dem sich wenige an der Spitze bereichern. Ich denke auf so etwas wie Israel 2.0 brauchen wir nicht hoffen. Von den dann entstehenden sunnitische und schiitischen Staaten ganz zu Schweigen. Das bedeutet jetzt nicht, dass ich dagegen wäre die Peschmerga auszubilden (im Gegenteil) – mir fehlt nur der Glaube, dass es ausreichen wird dort eine langfristig stabile Situation herzustellen.
Eine weitere „Option“ wäre, es nochmal mit dem nation building zu versuchen und die in Afghanistan gemachten Fehler zu vermeiden. Quasi eine westliche Verwaltung zu etablieren und über mehrere Dekaden einen ganzen Staat heranzuziehen. Der Erfolg ist mehr als ungewiss und das Opfer wäre wahrscheinlich gewaltig. Auf der Kostenseite können wir uns eine solche Intervention auch schlicht nicht leisten – sowohl finanziell, materiell oder personell. Es ist also keine Option.
Weiterhin können wir auch keine Intervention durchhalten die unseren Willen abnutzt. Die Mentalität in Europa und besonders Deutschland ist schon gegen militärische Interventionen und die Politik kann keinen notwendigen langfristigen Kurs gegen die Wähler durchhalten.
Ich stehe also vollkommen ratlos da was eine langfristige Strategie betrifft. Jedoch ist mir auch klar, dass wir nicht den Kopf in den Sand stecken können oder solange warten können bis diese Spinner unsere Handelsschiffe im Mittelmeer versenken.
Müssen wir Waffen liefern(Offiziell?)?
Könnten wir Kurdistan etc. etc. nicht als Puffer/Klientelstaaten „installieren“?
@ thodan
„Könnten wir Kurdistan etc. etc. nicht als Puffer/Klientelstaaten “installieren”?“
Just darum geht es doch momentan. eine nachhaltige „installation“ erfodert aber eine ausreichende stabilisierung der militärischen lag,e ergo waffenlieferungen in angemessenem umfang.
auch christen,assyrer und jesidenmilizen wären imho. eine gute idee. notfalls als formationen innerhalb der peshmerga.
eine nichtarabische pufferregion im ninivehbecken wurde ja schon angedacht. alternative wären für europa übrigens hunderttausende asylanten. dauerhaft. schon aud eigeninteresse muss man die siedlungsräume der minderheiten jenseits der kurden wieder IS steril bekommen.
wer das übernimmt muss jetzt schon geklärt werden. die kurden werden sich wohl auf ihre region konzentrieren und fallen aher für diese aiufgabe aus.
mit decken, EPa’s und guten worten ist es eben nicht getan. es sei denn man liefert EPA „extra schwein“ als wurfgeschosse.
Kommen die deutschen Hilfslieferungen überhaupt bei den Menschen an? Tagesschau.de hatte am 22.08. gemeldet, daß die deutschen Hilfslieferungen der Bundeswehr seit 5 Tagen in Erbi vom Zoll wegen angeblichen Zollproblemen festliegen und nicht verteilt werden. Angeblich sollte am 23.08. die Hilfsgüter den Flughafen verlassen.
Weiß jemand hier, ob die deutschen Hilfsgüter mittlerweile den Flughafen in Erbil verlassen haben und tatsächlich verteilt werden an die Flüchtlinge oder stehen die Hilfsgüter da immer noch rum und wir fliegen mit den Antonow`s nur weitere Hilfsgüter ein, die statt zu den Menschen zu kommen am Flughafen von Erbil stranden und irgendwann im Nirvana verschwinden, nur nie bei den Flüchtlingen ankommen?