Lagebeobachtung Irak: Deutsche Operation Kurdenhilfe läuft an
Weitere Entwicklung und Ergänzungen bitte in den Kommentaren.
Nachtrag: Die offizielle Mitteilung dazu:
Bundeswehr liefert erste Hilfsgüter in den Nordirak
Die Bundesregierung hat entschieden, rasche und wirksame humanitäre Hilfe für die Not leidenden Menschen im Nordirak zu leisten.
Die Bundeswehr beginnt morgen, am 15. August 2014, mit dem Transport der ersten Hilfslieferungen.
Mittels vier geschützter Flugzeuge vom Typ Transall C-160 werden ab morgen Vormittag vom Militärflugplatz Hohn in Schleswig-Holstein ca. 36 Tonnen humanitäre Hilfsgüter wie Medikamente, Lebensmittel und Decken nach Erbil im Nordirak geflogen.
Die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen nehmen dort die Lieferungen in Empfang und gewährleisten die weitere Verteilung.
Nachtrag 2: Das Interview von WDR 2 mit dem Hausherren findet sich hinter diesem Link. (Und wer keinen Flashplayer sein eigen nennt, nutzt bitte
@Etienne Rheindahlen:
Ist doch post-heroisch – denn in ein Paradies kommen die sicher nicht.
@Thomas Melber, Stuttgart:
Kenne ich auch, aber „pave the road the hell“ stammt aus einem Lied (Dear Mr. President) uns passte hier deutlich besser. Aber darum ging es eigentlich gar nicht.
@Vtg-Amtmann
Ich weiss ja nicht wie Sie auf Krakau und Bucharest kommen, aber getankt wurde lediglich in Burgas (LBBG).
Und Pressevertreter sind ab Hohn mitgeflogen.
Und ja, die Hilsgüter waren zwar nicht halal, aber trotzdem ohne Schweinefleisch.
„Flugplanung“ wurde durch EATC (hatte OPCON) gemacht und ist nicht zu beanstanden.
Verzögerung in Incirlik AB durch zu späte Erteilung Diplo Irak!; dann REJ des FPL trotz vorhandener Diplo TUR durch TUR; daraus resultierend abgelaufene Crew Duty und nur 1 Umlauf statt 3 (insges. 5 geplant).
Dafür 2 LFZ mit jew. 2 Umläufen am nächsten Tag, somit ab Incirlik alles innerhalb von 30h verflogen.
Bitte auch die Temp. wg. Flugleistungsdaten C-160 bedenken. Deshalb sinnvolle OPS nur zwischen SS und SR möglich. Sa. Nachmittag z.B. waren es 47 Grad OAT in Erbil.
BTW ein Umlauf ca. 8h (1,5h Preflight, 2,5h Hin, min. 1h Bodenzeit eher 1,5h, 2,5h Rück, 0,5h Postflight)
Incirlik AB ist ohnehin ein „schwieriger“ Platz, da TUAF und USAF regelmässig Schw…vergleiche durchführen.
Warten wir doch mal ab was diese Woche noch so alles passieren wird.
P.S.: Die „Frotzeleien“ wg. Steilanflug a la „die Zivilisten fliegen doch auch nen normalen APP“ kann ich nicht nachvollziehen.
Ein Militär LFZ (NATO), wenn auch „nur“ mit Crew an Bord ist m.M. nach fast immer ein öffentlickeitswirksameres Ziel in dieser Gegend als ein Airliner. Und wg. Anfluggeschw. (Prop) auch ein leichter zu treffendes.
Warum also sollte ich nicht einen Steilanflug machen, wenn ich es kann? Zumal man dann auch dbzgl. noch current bleibt.
Ich bin etwas überrascht von der uneingeschränkten Zustimmung, die die Lieferung deutscher Waffen und Ausrüstung an die Peshmerga hier findet – nicht weil ich Waffenlieferungen grundsätzlich ablehne, sondern weil ich eine genauere Analyse und differenzierte Betrachtung für notwendig erachte.
Natürlich fordern kurdische Politiker Waffen und Ausrüstung und deutsche und internationale Politiker schließen sich dieser Forderung schnell an – allerdings deutet vorhandenen OSINT daraufhin, dass nicht mangelnde Ausrüstung, sondern mangelnde Ausbildung und schlechte Moral die Hauptursachen für das schlechte Abschneiden der Peshmerga sind. Insbesondere Kenneth M. Pollacks neueste Blogbeitrag ist da aufschlussreich: http://www.brookings.edu/blogs/iran-at-saban/posts/2014/08/11-pollack-isis-offensive-against-iraq-kurds
Mehr Ausrüstung wird die Kampfkraft der Peshmerga also nur marginal erhöhen. Deutsche Waffen, Ausrüstung und Fahrzeuge sind dabei technisch zu komplex einzusetzen und zu anspruchsvoll zu warten, um die Kosten zu rechtfertigen. Ein Mangel an Infanteriewaffen dürften darüber hinaus das geringste Problem der Peshmerga darstellen. Großbritannien handelt mit der Lieferung osteuropäischer Waffen und Munition vollkommen richtig, denn diese erfordern weniger Ausbildung und Wartung und sind bereits in den kurdischen Arsenalen vorhanden.
Nachtsichtgeräte nützen nur dem, der daran ausgebildet ist, außerdem bedeutet Nachsichtfähigkeit nicht gleich Nachtkampffähigkeit. Gleiches gilt für Schutzwesten – das Tragen muss gewohnt sein.
Die Lieferung „nichtletaler“ Ausrüstung aus Bundeswehrbeständen soll kommende Woche anlaufen:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/irak-deutschland-liefert-ruestung-ab-naechste-woche-a-986705.html
Bin mal gespannt in welchem Umfang man SK4-Westen und Nachsichtmittel (Lucie?) und Nachtkampfmittel (NSV 80?) liefern wird. Zumal diese in der Ausbildung und in Übungen weiterhin Mangelware sind (siehe u.a. aktueller Bericht bei deutschesheer.de zur Brigadeübung der PzGrenBrig 37).
Sind Neubeschaffungen G36 eigentlich immer noch unter BRH/BMVg-Sperre ?
@A400M: Da mir am 16.08.2014, 15:41 die exakte Flugplanung noch unbekannt war, habe ich nun mal mein Flugvorbereitungsprogramm gemäß http://augengeradeaus.net/2014/08/lagebeobachtung-irak-deutsche-operation-kurdenhilfe-laeuft-an/comment-page-3/#comment-144456 rechnen lassen (also gar nicht so unrealistisch, wenn man die Großkreisentfernung Hohn – Incirlik vergleicht: http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/etnhincktbhl5inxp.jpg).
>> Fracht: ca. 6,6 to, Kraftstoff: max. ca. 11,4 to,
ca. 3.700 km Flugstrecke Hohn – Krakau – Bukarest – Incirlic – Elbil (IFR-Airways),
ca. 455 km/h Reisegeschwindigkeit,
errechnen sich 08:30 Std Flugzeit inkl. aller Steig- und Sinkflüge für 3 Teilstrecken,
ergibt bei 19:19 Std Enroute sage und schreibe 10:49 Std für 2 Zwischenlandungen (inkl. Taxiing und Betankung) sowie für offenbar nicht eingeplante Aufenthaltsdauer in Incirlik (Türkei)! <<
Wenn das mit der Diplo-Clearance seitens IRAK nicht geklappt hat, ist das ja noch schlimmer, denn wem sollte denn geholfen werden?!
Von den Frotzeleien über den „Sarajevo-Aproach“ in Erbil, mich bitte ausnehmen, denn so ein Anflug ist in einem Krisengebiet mit evt. stahlhaltiger Luft geradezu eine Selbstverständlichkeit. Habe das oft genug als NGO auf dem Balkan ansehen dürfen und mich deswegen über den sehr laienhaften Beitrag von @ht_ (http://augengeradeaus.net/2014/08/lagebeobachtung-irak-deutsche-operation-kurdenhilfe-laeuft-an/comment-page-3/#comment-144465) auch ein bischen gewundert.
Das mit der OAT von ca. 45+ Grad C bzw. flugleistungsbedingtem Flug nach/von Erbil zwischen SS und SR war auch klar. Also war mit erstem Start um 06:55 apriori absehbar, daß zumindest die erste Maschine bei einem Delay während der Zwischenlandungen bzw. des Gesamtflugplans und wie gehabt mit den Flugdienst- und Ruhezeiten in Schwierigkeiten kommen kann.
Kurzum, so ganz „rund“ war die Planung wohl doch nicht und für die Diplo-Clearances dürfte wohl weniger EATC (OPCON), sondern mehr das BMVg und das AA zuständig sein, zumindest wenn es Unsicherheiten gibt?!
Was macht das liefern von Schutzwaffen und Nachtsichtgeräten legaler – legitimer – weniger mit Folgeggefahren behaftet?
@A400M:
Bei all dem Hinundher der letzten Woche war die Flexibilität und Professionalität des LTG 63 (sowie der eingebundenen Dienststellen) wieder mal ein Lichtblick.
Wenn man die Basis machen lassen würde, dann wäre man auch Mitte der Woche vor Ort gewesen.
Ich hoffe die „Transporter“ verlieren durch Umstrukturierung und Zulauf des A400M diesen guten Geist nicht.
@mwk:
Der Haushaltsausschuss hat beschlossen, dass jedwede G36-bezogene Beschaffung (einschl. Ergänzungssätze) durch den Haushaltsausschuss zu genehmigen ist – bis das BMVg die G36-Untersuchungen abgeschlossen hat.
Ist durchaus eine Ironie, dass die Kurden nun Interesse am G36bekunden.
Ich bin gerade heute aus dem Iraq (genauer: Erbil) zurückgekehrt.
Auf Grund der derzeitigen Lage (und der Unfähigkeit/dem nicht vorhandenen Willen der irakischen Regierung, Hilfe „anzunehmen“) hat sich die Firma entschieden, die noch vorhandenen Luftfahrzeuge auszufliegen (zur Erinnerung: vor gut 5 Tagen stand IS 18 Km vor Erbil; die meisten Soldaten waren schon dabei, ihre Posten zu verlassen).
Sowohl die Regierung in Baghdad als auch die „Teil-autarken“ Kurden im Norden sind weder Willens dazu, die entsprechenden Genehmigungen zu erteilen, noch sind sie wirklich fähig dazu.
Nach wie vor herrscht hier Familienclan-Denken („Ich hole meinen Cousin, um eine Stelle zu besetzen“), sowie absolute „Faulheit“ in großen Bereichen vor, gepaart mit einem großen Anteil Bildungsmangel bzw. Mangel an Allgemeinwissen und logischem Denken.
Wenn einem Piloten, der auf dem Flugplatz Erbil eingesetzt ist, der Zutritt trotz Crew-Card und UN-Ausweis mit den Worten „UN-was ist das?“ verwehrt wird, und der Leutnant aus Erbil sich einfach weigert, der Anweisung des Generals aus Baghdad Folge zu leisten-dann ahnt man, wo die Probleme im Irak liegen.
Kleine Anekdote:
Die Kurden sind gut ausgerüstet….nicht so gut wie die Iraker-aber auch die sind mit ihrer Ausrüstung in weiten Teilen überfordert…..
Alleine in Erbil stehen mehr als 40 „privat-militärische“ Hubschrauber, die nicht eingesetzt werden, weil die Kurden „dazu keine Lust“ haben.
Nachtsichtgeräte sind ebenso verfügbar wie Raketen und Munition-trotzdem stehen die Helis am Boden.
Und: Die Iraker bekämpfen sich gerade (mal wieder) selbst….
Wir sind mehrfach Zeuge davon geworden, wie irakische MI-17 ihre kurdischen Kameraden am Boden angegriffen und getötet haben-weil sie einfach „wild in der Gegend herumgeballert“ haben….
Mehrere irakische Hubschrauber sind verlorengegangen-nicht durch Feindeinwirkung, sondern durch Unfähigkeit der Besatzung (mind. 2x überladen, mind. 1x Einflug in Staubwolke bei Landung, mind. 1x Kontakt mit der Hinderniskulisse).
Die Lage ist wesentlich anders, als die (deutschen) Medien darstellen….
@huey:
Vielen Dank für die unmittelbare Beobachtung und Bewertung.
Unsere Vorstellung von Staatlichkeit ist eben außerhalb von West- und Nordeuropa nur sehr begrenzt anwendbar. Nur leider vergessen wir das fortlaufend.
Zu den Abstürzen irakischer Hubschrauber ein für Sie vielleicht interessanter Beitrag:
http://www.nytimes.com/2014/08/17/world/middleeast/iraq-alissa-j-rubin-a-times-correspondent-recounts-fatal-helicopter-crash-in-kurdistan.html?_r=0
Die Buundesregierung befindet sich offenbar (noch) in der Findungsphase:
http://www.deutschlandfunk.de/waffenlieferungen-sondersitzungen-der-bundestagsausschuesse.264.de.html?drn:news_id=391801
Es scheint auch noch nicht klar, welche Ausrüstung nächste Woche in den Irak gebracht werden soll.
Geschützte Fahrzeuge? Nachtsichtmittel?
Währenddessen entwickelt sich die politische Diskussion weiter.
Vor einer Woche lehnte die Bundesregierung noch Waffenlieferungen ab, nun bilden sich immer mehr 2 Lager in der Diskussion heraus:
Entweder Waffenlieferungen oder UN-Einsatz. Wobei vdL wohl beides in Betracht zieht.
Eine UN-Schutzzone im Irak (mit deutscher Beteiligung) wäre wohl eine selten dämliche Idee. Sie hat jedoch parteiübergreifend Befürworter (Grüne, SPD, Union, FDP) – und auch in der Bundesregierung scheint es solche Stimmen zu geben.
Sturm im (sommerlichen) Wasserglas – bleibt zu hoffen.
@ huey – Vielen Dank! Es zeigt sich mal wieder: Augen vor Ort sind durch nichts zu ersetzen.
@huey: Nur aus Interesse und zur „Eingrenzung“: Sind Sie als Bw-Flieger dort gewesen oder in „privater“ bzw. „dienstleistender“ Funktion?
@A400m und Amtmann.
Ist der Flughafen denn jemals so durch den IS gefährdet gewesen?
Ich empfinde den Einsatz der Transall einfach als absolut unzweckmäßig und total übermotiviert. Eure Ausführungen unterstreichen es doch sogar. Viel zu wenig Nutzlast, zu Zeit intensiv und sicher auch viel zu teuer.
Wenn es darum gegangen wäre wie z.B. die Briten die Flüchtlinge im Gebirge zu versorgen…. Gerne. Aber für Material Lieferung zu einen internationalen Flughafen?
@huey: „Ich bin gerade heute aus dem Iraq (genauer: Erbil) zurückgekehrt. Auf Grund der derzeitigen Lage (und der Unfähigkeit/dem nicht vorhandenen Willen der irakischen Regierung, Hilfe “anzunehmen”) hat sich die Firma entschieden, die noch vorhandenen Luftfahrzeuge auszufliegen.“
Also leben BMVg und AA auch in Sachen Diplo-Clearances durch den Irak hinter dem Mond, das bei einer Sonnenfinsternis in Sachen Realitäten und freuen sich, daß aus ihrer Sicht voll die „Propaganda-Sonne“ auf den Mond scheint? Wäre ja geradezu eine Zumutung im Rahmen der Auf- und Vorabklärung einen zivilen Operator und Profi vor Ort über die wahren Verhältnisse in Erbil und im Irak zu befragen! Kommt mir irgendwie aus dem Kosovo sowie aus Bosnien-Herzegowina aus 2004/05 bekannt vor?
Oberst Pfeifer vom Transporthubschrauberregiment 10 wird in der Celleschen von heute übrigens wie folgt zitiert:“Es ist durchaus möglich das wir in den Nordirak geschickt werden“;“Derzeit gibt es zwar noch keinen Einsatzbefehl, aber der kann kommen.“
@ht_: Daß das BMVg den aktuellen Zulassungsstatus des NH90TTH nicht überblickt bzw. lieber ignoriert und von den großen ISAF-Erfolgen träumt, ist fast schon einleuchtend. Daß das aber offenbar beim Kdr des Transporthubschrauberregiments 10 auch gegeben ist, ist absolut unverständlich. In welchen Einsatzrollen sollte denn der NH90TTH überhaupt im Irak fliegen? Etwa als FAM für die dortigen militärischen Kräfte? Für den Transport von Frachten (egal ob Innen- oder Aussenlasten) sowie von Personen (noch dazu Zivilisten und davon viele Kinder) ist jedenfalls der Vogel noch lange nicht zugelassen. Das werden auch alle Hubschrauber-Insider hier in AG bestätigen. Vielleicht sollte mal Herr O Pfeifer – bevor er sich und sein Rgt im Irak in ein „amor fati“ verliert – mal @huey konsultieren?
@Vtg.-Amtmann
Mit meinem P.S. bzgl. Steilanflug waren auch nicht Sie pers. gemeint. Ich wusste nur nicht mehr wer es erwähnt hatte. Hätte vielleicht @“Frotzler“ davor schreiben sollen. Mea culpa.
Die Planung war schon „rund“, denn es standen vorstationierte „frische“ Crews in Incirlik. Wenn jedoch der 1. Umlauf gg. 1530z geplant war und die Diplo Irak erst gg. 2100z eintrifft laufen auch die irgendwann aus der Crew Duty.
Das EATC kann nichts für die zu spät erteilte Diplo. Die haben zwar den Antrag inkl. Route, Ein/Ausflug erstellt, die Einholung der Genehmigung ging jedoch, wie Sie bereits sagten, direkt über das AA. Über die normalen Antragsstränge hätte das noch wesentlich länger gedauert.
Ich finde diese „Blockadehaltung“ des Irak dbzgl. auch etwas merkwürdig. Vor dem Hintergrund der Infos von „huey“ aber nicht (mehr) verwunderlich.
@Memoria
LTG63 war Leit(d)-Verband. Einige der LFZ und Crews waren jedoch auch vom LTG62. Trotzdem danke für Ihr Lob.
@ht_
Nach Ihrer eher merkwürdigen Aussage bzgl. Anflugverfahren kann ich auch Ihre Einlassung über die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Mil-LFZ nicht ganz nachvollziehen.
Mit Ihrem Argument Zeit und vor allem Kosten könnte man doch eigentlich den kompletten LT outsourcen.
Die Zivilisten machen das doch eh schneller und preiswerter. Und falls die sich dann doch mal weigern sollten in ein Kriegs/Krisengebiet zu fliegen; wozu gibt es Academi und Crews aus den GUS Staaten (gut, bei airdrop wird es eng).
Wo wir gleich dabei sind. Wozu eigentlich eine FlBschft für das Staatsoberhaupt und Minister? Nur damit die Repräsentanten des Staates irgendwo auf dieser Welt aus einem Staats-LFZ aussteigen. Da kann man doch auch ad hoc zivil chartern.
Das könnte man beliebig fortführen.
Kurzum ist es auch ein Zeichen der Visibilität (wie immer man dazu stehen will).
Die Crews müssen ohnehin current bleiben und Ihre Verfahren und Stunden fliegen.
@A400M :
ich bezweifle doch nicht den generellen Einsatz von Mil-LFZ. Lediglich der Transport mittels Transall kommt mir wie schon gesagt etwas unzweckmäßig vor. Hätten es nicht A310 MRT besser erledigen können?
Die Gefährdung vor Ort kann ich vom „Sofa“ nicht einschätzen, aber so lange der Flughafen International, unter anderem aus Stockholm und Düsseldorf, angeflogen wird kann es so schlimm nicht sein.
Es erscheint schlichtweg aus logistischer Sicht nicht logisch.
@ht_ : C160 verfügt über Selbstschutzausrüstung, A310 nicht. Die C160 kann man mit „Bordmitteln“ entladen, beim A310 brauch ich am Zielflugplatz eine ganze Menge Equipment. Wie A400M bereits schrieb, obwohl möglicherweise teurer, für diesen Einsatzzweck das geeignete Mittel.
@A400M: Daß verbandsseitig und seitens EATC die Planung „rund“ war und auch frische Crews in Incirlik bereitstanden, habe ich mir schon gedacht, wenn man die reine Gesamtflugzeit Hohn – Incirlik – Erbil – Incirlik durchkalkuliert. Bei den kommenden Transall-Einsätzen nach Erbil wird man sehen, ob das AA in Sachen Diplo-Clearance dazugelernt hat. Minister Steinmeier bzw. sein Stab hatten ja höchst persönlich in Bagdad und Erbil die Gelegenheit die Verantwortlichen im IRAK „einzunorden“, weshalb es bei der „Minister-Transall“ mit der Diplo-Clearance geklappt hat und bei den anderen Maschinen nicht. Das müßte ja dann genauso wie am Schnürchen gehen, wie es mit der C130 der polnischen Luftwaffe samt hochrangiger Delegation und 8 to Hilfsgüter bereits am 17.08.2014 geklappt hat (vgl. http://en.mon.gov.pl/news/article/latest-news/2014-08-18-polish-humanitarian-aid-airlifted-to-iraqi-kurdistan/).
IS scheint weiterhin lernfähig zu sein:
http://thecable.foreignpolicy.com/posts/2014/08/18/iraq_isis_terror_obama_us_intelligence_islamic_state
Auch wenn die Radikalität – früher oder später – zu Absetzvewegungen der lokalen Sunniten führen wird.
Ein entscheidender Faktor des „Anbar Awakening“ war die Zwangsheirat von AQI-Kämpfern mit Frauen der rötlichen Stämme. Den gleichen Fehler begeht IS derzeit wieder.
Ob sie auch hier lernfähig sein werden?
Die Sunniten fordern vom neuen Ministerpräsidenten eine ähnliche Autonomie wie die Kurden (einschl. einer eigenen Armee): http://www.bloomberg.com/news/2014-08-18/kurdish-forces-oust-sunni-insurgents-from-dam-with-u-s-strikes.html
@Vtg-Amtmann
Diplo Clearance ist leider meistens der showstopper. Es wäre jedoch nicht das 1. Mal, dass das AA grosse Unterstützung (was selten genug vorkommt) anbietet und nicht (rechtzeitig) liefern kann. Die Schuld wird jedoch dann oft in den Bereich BMVg geschoben und bis nach unten weitergereicht.
Entweder haben andere Nationen den besseren Hebel oder die dickere Brieftasche.
Es ist manchmal einfach nur frustrierend.
BTW die Diplos für die „Minister-C-160“ kam zeitgleich mit den Anderen, aber immernoch früh genug für den nächsten Tag.
Hoffe auch, dass die Umläufe ab Do. besser laufen.
Beim Thema Waffenlieferungen/Militärhilfe werden m.M. nach die TUR, aus Angst vor einem Kurdenstaat, blockieren wenn es über deren Hoheitsgebiet/Luftraum geht.
Vielleicht hat der FRA A340 morgen nach Erbil deshalb nur „medizinische Güter“ geladen.
@ht_
Neben dem von mir erwähnten Unterschied Ziv.-Mil. (Stichwort Hochwertziel) müssten MRTT’s jedoch auch in der Cargoversion zeitnah verfügbar sein.
Wenn einer in Finkenwerder zum D-Check steht, ein weiterer in Px-Version mind. einmal die Woche nach Termez und zurück rotiert und die höhere Führung auf mind. einem in der Tanker-Version besteht um die „Kernluftwaffe“ zu beüben bleibt nicht mehr viel Spielraum. Abgesehen davon, dass eine Umrüstung nicht von jetzt auf gleich stattfinden kann.
Dann wäre da noch die Notwendigkeit von (verfügbaren) Hi Loadern etc. in Erbil.
Bevor der RT von TW untergeht – die BReg überlegt wohl MILAN in den Irak zu liefern:
https://twitter.com/ThielsChristian/status/501765280105000961
Ob das so wirklich wird?
Hier der gesamte Bericht:
http://www.tagesschau.de/inland/kurden-waffenlieferungen-101.html
Mal sehen wie die Kurdenhilfe weiterläuft.
Noch ein Seitenblick in die Bw:
Es sind noch viele MILAN vorhanden – in der Ausbildung sind LFK jedoch Mangelware.
Mal eine Frage zu den (angedachten) Waffenlieferungen an die Kurden: wäre es vorstellbar, das die Bundesregierung den Kurden gegen leicht gepanzerte Fahrzeuge gar so etwas wie eine RGW 90 AS überlässt oder gibt es da noch Restbestände anderer Gerätschaften, die den türkischen Leopard 2 nicht gefährlich werden können? Immerhin ist doch heute schon absehbar, das die Kurden, sobald sich die IS-Organisation erledigt hat, um einen eigenen Staat bemühen.
Sofern es zu deutschen Waffenlieferungen an die Kurden kommt; welches Material käme denn infrage?
Steinmeier hat sich heute heute Abend im ZDF – für seine Verhältnisse – recht deutlich für Waffenlieferungen ausgesprochen:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2221102/Was-nun%252C-Herr-Steinmeier%253F
Das Kabinett will das Thema morgen wohl (erstmals) besprechen (der Seitenhieb auf vdL ist auch wieder interessant).
als verständnisfrage zum ende der nutzungsdauer LFk Milan.
sind diese nach ablauf nicht mehr verwendbar, oder nimmt lediglich die zuverlässigkeit ab?
was ist der limitierende faktor? batterie? korrosion?
danke.
@DMS:
RGW 90 AS hat die Bundeswehr auch nur ein paar Hundert (ESB-Beschaffung).
Man könnte statt MILAN auch PzF 3 liefern. Mit Blick auf verschiedene geschützte Fahrzeuge im Bestand der IS (insbes. geschützte HUMMVEEs) gibt es einen Bedarf an panzerbrechenden Waffen – und mit denen kann ich eben auch geschützte Fahrzeuge im Nachbarland bekämpfen.
Eine RGW 90 AS hingegen ist eine verbesserte Bunkerfaust – keine ideale Waffe gegen geschützte (!) Fahrzeuge.
Gegen leicht geschützte Fahrzeuge sicherlich brauchbar – aber eben nur sehr begrenzt verfügbar.
Aber mal abwarten, ob die Bundesregierung überhaupt Waffen liefern will.
@ DMS – Die RGW 90 AS ist die einzige schultergestützte Waffe für Bodenzielbekämpfung in der BW, die einem neueren (ab Verbundpanzerung) Kampfpanzer nicht gefährlich werden kann. Dafür ist die RGW 90 AS umso potenter gegen ungepanzerte/leicht gepanzerte Fahrzeuge, Gebäude, Sandsackstellungen, hinter Mauern verschanzte Infanterie etc… – somit die eigentlich ideale Waffe für den Kampf gegen IS.
Sowohl die älteste Generation der PzFst 3, als auch die Milan, kann einem Leopard 2 gefährlich werden, wenn der Treffer an der richtigen Stelle sitzt.
Wenn jetzt nun Milan Lenkwaffen geliefert werden sollen, so ist das schon einigermaßen überraschend. Eine Milan geht weit über die hier angedachten RGW 90 AS/ PzFst 3 hinaus. Sowohl von der nötigen Ausbildung, als auch von der Potenz des Waffensystems. Vorteil für die Kurden ist die große Reichweite und Trefferwahrscheinlichkeit der Waffe. Nachteil ist die geringere Reaktionsgeschwindigkeit und höhere Anforderungen an den Stellungswechsel. RGW 90 AS/ PzFst 3 sind eher Waffen die man dem Infanteristen in die Hand drücken kann um damit direkt an der Linie zu kämpfen.
Schauen wir mal wie die Lage sich entwickelt.
@A400M. Sollte morgen die französiche C 130 tatsächlich (letale) Waffen an Bord haben, wird dies zur Nagelprobe für die Türkei. Falls negativer Ausgang verbleiben für den Einflug in den Irak egentlich nur noch Jordanien, Saudi Arabien und Kuweit und das werden verdammt lange Rotationen quer durch den Irak. Es ist ja nicht so, daß die IS-Kräfte Nichts in Sachen Flugabwehr hätten und damit ist das mil. Szenario gänzlich anders als in AFG. Die Türkei wird umdenken müssen, denn die einst lästigen Störenfriede – PKK und Kurden – sind nun die Feuerwehr und der kann man nicht das Wasser abdrehen! Wer zu spät kommt, den straft bekanntlich die Geschichte. Daß die Kurden im Falle einer erfolgreichen Niederschlagung der IS ihre Autonomie auch in der Türkei einfordern werden und weiter einen eigenen Kurdernstaat anstreben werden ist nicht das aktuelle Problem, sondern erst das nächste.
Im Focus steht wieder ein Bericht
Fahrzeuge müssen erst Rep.- werden
Nachtsichtgeräte fehlen selbst bei der BW
und so weiter
Die BILD wird u.a. von zeit.de zitiert:
„Bundeswehr-Ausrüstung teilweise zu schlecht für den Irak“
Nach einer Woche Prüfung hat man auch im BMVg bemerkt, dass die Platten der Bristol-Westen nicht einsatzbereit sind (war das hier nicht schon vor ner Woche Thema?), Nachsichtmittel in der Bw Mangelware sind und 2-Tonner in sehr schlechtem Zustand sind.
Wie war die Vorgabe von vdL? Think big?
Komplette Bauchlandung.
Jetzt werden es wohl Helme, Funkgeräte und Metalldetektoren.
Wobei ich mich bei den Funkgeräten auch frage was man liefern will. SEM 52SL?
Bei den Metalldetektoren ist man auch nur in ESB-Mengen auf dem neusten Stand.
Ganz schön peinlich für den Laden, der angeblich seit Jahren vom Einsatz her denkt.
@wacaffe
Limitierende Faktor für die Verwendbarkeit von Lfk auf der Zeitachse ist regelmäßig die Chemie des Marschtriebwerks.
Die Waffen, die wir heute an die Kurden liefern, werden morgen schon im Einsatz gegen Iraker kommen-denn die Kurden arbeiten schon seit längerem an ihrer „Abnabelung“ vom Iraq, und wollen als eigenständiger Staat anerkannt werden.
Insgeheim hat man wohl gehofft, IS würde den Irak soweit schwächen, das man „leichtes Spiel“ haben würde….dummerweise haben die sich nicht an die Absprachen gehalten, und kamen zurück…(IS stand bereits in Kurdistan-vor ca. 3 Monaten….dort gab es „Verhandlungen“, und IS hat sich Richtung Süden zurückgezogen)..
Weder die Iraker noch die Kurden brauchen Waffen-was sie brauchen, ist jemand, der diesen Konflikt für sie löst, und ggf. die Flüchtlinge versorgt (weil das etwas ist, was weder die Kurden noch die Iraker interessiert).
Nun wollen die Grünen für die Waffenlieferung ein Mandat:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/waffen-fuer-kurden-im-nordirak-gruene-fordern-bundestagsmandat-a-986983.html
Es wird schon wieder besonders bundesdeutsch.
Das Parlament befassen beim Export von Waffen?
Parlamentarisches Mikromanagement.
Was in der Debatte bisher etwas untergeht:
Gewisse Kreise die noch vor wenigen Tagen „Kampfdrohnen“ im Bausch und Bogen verurteilten und deren Notwendigkeit für Deutschland in Frage stellten – diese Leute (gerade bei den Grünen) begrüßen jetzt die amerikanischen Luftangriffe (z.T. mit Drohnen).
Sollte man sich für die nächste Drohnen-Debatte merken.
Der ganze Wahnsinn von „Breite vor Tiefe“ wird deutlich, wenn man sich das mal durchliest:
„Bundeswehr hat Lieferprobleme“ auf N-TV.
Die Bw bekommt noch nicht mal die nötigen Schutzwesten, Nachtsichtgeräte und UniMog zusammen. Es ist einfach unfassbar.
@klabautermann:
Bei Schutzwesten und Nachtsicht nicht wirklich eine Überraschung, oder?
Realitätscheck für Breite vor Tiefe.
Vor ein paar Wochen gab es ja noch Fachleute, die meinten D könne in Kürze eine mech. Div. für Art. 5 bereitstellen.
Auf die gleichen Westen (Bristol, Mehler) wären Kampfunterstützer angewiesen.
Wann werden die regeneriert?
Aber dafür ist ja jemand anderes zuständig…
Die Damen und Herren vom BMVg gehen wohl davon aus, dass alles da ist um allen Eventualitäten mit deutscher Gründlichkeit zu begegnen. Wir können noch PowerPoint – dann hört es schon auf. Unsere Ausrüstung ist unter aller Kanone – (*Kanonen haben wir auch nicht mehr*) In Anbetracht der Antwort auf die Anfrage, dass keine Mittel für eine Beschaffung weiterer Boxer im Finanzhaushalt abbildbar sind, (und dies eine Änderung der Reform bedeuten würden) wundert mich gar nichts mehr! Mich würde noch interessieren, wo die 680 lieferbaren Nachtsichtgeräte herkommen sollen.
Wir prahlen aus dem letzten Loch.
Mal eine Lernfrage an das hier versammelte Fachwissen: Im Gespräch zur Lieferung an die Kurden ist wie schon hier angemerkt auch die MILAN. Wie ist das mit der Schulung? Geht es ohne? Wenn nein, wie lange beträgt die Schulungszeit und wer könnte sie leisten???? Ok, das waren 3 Fragen – weiss wer was?
Nicht nur das die Presse sich schon über Deutschland lustig macht wegen den kaputten Schutzwesten und Unimogs, wie oben schon erwähnt wurde, und davon schreibt, das Deutschland sich bis auf die Knochen blamiert habe, so ist jetzt auf Focus Online zu lesen, daß die weiteren Hilfsflüge verschoben sind, weil die Türkei keine Landeerlaubnis für Incirlik erteilt. Vermutlich als Vergeltung für die Abhöraktionen des BND.
Damit macht die Bundeswehr sich doch wieder lächerlich! Warum organisiert man statt einer Flugverschiebung nicht einfach eine Zwischenlandung in Griechenland, Bulgarien oder Rumänien, statt sich zu zu blamieren?
http://www.huffingtonpost.de/2014/08/20/irak-bundeswehr-deutschland_n_5693549.html?utm_hp_ref=germany&ir=Germany
http://www.focus.de/politik/ausland/bild-bundeswehr-kann-nicht-alles-fuer-den-nordirak-liefern_id_4072057.html
@ huey
So ist es. Die Kurden verfolgen mit ihrer dringenden Bitte um Waffenlieferungen wohl auch Ziele, die weit über den Kampf gegen den IS hinausgehen. Das ist nachvollziehbar und legitim. Aber man sollte es wissen, wenn man die längerfristigen Aussichten für die Stabilität im gesamten Mittleren Osten bewertet.
Von daher kann es jetzt nur um zwei Prioritäten in dieser Reihenfolge gehen:
− Prio 1 ist die unmittelbare Verhinderung eines Genozids im Irak, notfalls auch mit Waffenlieferungen als Konsequenz. (Da stellt sich allerdings dann gleich die Zusatzfrage: Warum etwa nicht auch in Syrien?) Ob das (noch) erforderlich ist oder ob die Luftangriffe der Amerikaner zur kurdischen Unterstützung hinreichen, müssen unsere Dienste bewerten. Das Bild, das in den öffentlichen Medien tagtäglich verbreitet wird, ist vermutlich eher unvollständig. Aber klar ist auch: Der Grundsatz restriktiver Waffenexporte ist nur ein Grundsatz und lässt in sehr gut begründeten Fällen auch Ausnahmen zu.
− Prio 2 ist alles zu unterlassen, was auf lange Sicht die gewaltsame Konfliktaustragung in der hochexplosiven Region fördert. Dazu gehört auch die Lieferung moderner Waffen, so gut gemeint diese auch sein mag. Konkret macht es keinen Sinn, unerwünschte separatistische Bestrebungen indirekt und ungewollt zu unterstützen. Dabei sollte man wissen: Ein unabhängiger Kurdenstaat – auch wenn er aus Sicht der Kurden sehr wohl berechtigt ist – führt unweigerlich zum endgültigen Zerfall des Irak und damit im Ergebnis auch zur festen Etablierung eines sunnitischen Kalifatstaates. Das dürfen wir nicht wollen.
Tja, ich habe es ja gesagt: http://augengeradeaus.net/2014/08/lagebeobachtung-irak-und-angrenzend/comment-page-5/#comment-144015
Das sagt schon einiges über die Informationslage im BMVg aus… das ist eben eine eigene Welt, die um sich selbst rotiert – nur manchmal erschüttert von exogenen Realitätsschocks, um sich dann durch erneutes erzeugen einer eigenen „Realität“ wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
@Closius | 20. August 2014 – 10:38
Der Flugweg von DEU nach Erbil führt nahezu zwangsläufig über die TÜR. Da eine Transall kaum als Privatluftfahrzeug deklariert werden kann -von der Ladung mal ganz abgesehen- hat auch ohne Zwischenlandung die TÜR ein „kleines“ Mitspracherecht.
@Bang50:
Volle Zustimmung.
Aber merkt es die Leitung des BMVg mal?
Bang50 | 20. August 2014 – 10:39
Tja, ich habe es ja gesagt: http://augengeradeaus.net/2014/08/lagebeobachtung-irak-und-angrenzend/comment-page-5/#comment-144015
Sie liegen da leider falsch. Wie Huey und ich bereits ausführten, ist nicht mangelnde Ausrüstung, sondern mangelnde Ausbildung, schlechtere Moral und fehlender (politischer) Wille der Kurden die Ursache für die derzeitige Lage. Die unzureichende Ausbildung der Peshmerga verhindert bereits jetzt, das sie aus ihren verfügbaren Waffen und Waffensystemen das maximal mögliche herausholen, HK121, MRAPs / ATFs, NVGs und Schutzwesten sind hier im wahrsten Sinne des Wortes „Perlen vor die Säue“, zumal der Einsatz von NVGs einiges an Übung und das Tragen von Schutzwesten Gewöhnung erfordert.
@Tom
Dann sollten wir wegen Landeerlaubnis/Überflugerlaubnis die Türkei daran erinnern, daß wir Flugabweherraketen der Bundeswehr zu ihrem Schutz dort stationiert haben und wenn dies nicht hilft, weil die Türkei möglicherweise Hilfslieferungen oder Waffenlieferungen an die Kurden verhindern will, dann sollten schleunigst eine Flugroute ohne die Türkei organisiert werden, auch wenn dies ein großer Umweg wäre z.B. über Georgien, Aserbaidschan oder Armenien und Iran in den Irak zu fliegen.
klabautermann, n-tv
„Die Regierungsspitzen würden in dieser Woche „das erste Mal beieinander sitzen“ und aus den Informationen zur Lage im Irak „Schlüsse ziehen“, sagte er dem ZDF“
Hoffentlich die richtigen und machbaren auch für den Zustand der BW Ausrüstung.
Es besteht die Möglichkeit durch den IRAK Konflikt auch Defizite bei der BW zu erkennen und zu ändern.
„Es ist einfach unfassbar“ heißt aber auch Chancen auf Veränderung sind vorhanden.
Dass sich die Türkei sperren wird, war längst absehbar. Wieso habe ich wohl gestern um 23:16 mit http://augengeradeaus.net/2014/08/lagebeobachtung-irak-deutsche-operation-kurdenhilfe-laeuft-an/comment-page-4/#comment-144920 die Alternativen Einflug in den IRAK via Jordanien, Saudi Arabien oder Kuwait angesprochen? Für Tankstops bzw. als „vorwärtige Basis“ sollte man auch die RAF Base Akrotin(LCRA) auf Zypern/Akrotiri einbeziehen, da Britisches Übersee- und Hoheitsgebiet.
Die von @Closius erwogene Nordroute wäre von der Flight Distance die naheliegendste Alternative, führt aber immer über den IRAN und setzt eine Überfluggenehmigung voraus. Wenn das jedoch klappen würde umso besser, da innerhalb IRAK bis Erbil die Flugroute noch kürzer als von Incirlik aus. Auf jeden Fall sollte man dem international ohnehin nicht mehr für voll zu nehmenden Herrn Erdogan schleunigst zeigen, daß es auch ohne ihn und die Türkei geht, auch wenn vorerst nur Nahrungsmittel und humanitäre Hilfsgüter nach Erbil geflogen werden können, weil sich das BMVg mal wieder blamiert hat.