Mali: Fallschirmjäger nehmen Timbuktu nach Luftlandeoperation

Erst mal macht das Schlagzeilen und wird etliche Leser hier begeistern: Die Wüstenstadt Timbuktu im Norden Malis wurde von französischen und malischen Truppen genommen –  nach einer Luftlandeoperation französischer Fallschirmjäger. Bilder von diesem ersten Fallschirmjäger-Einsatz der Franzosen seit Jahrzehnten gibt es zwar (noch) nicht, aber Bilder vom Flughafen Timbuktu (siehe oben). Die Luftlandetruppen der Fremdenlegion sollten offensichtlich eine Flucht der Rebellen nach Norden verhindern. (Nachtrag: siehe Foto unten)

Bedeutsamer scheint allerdings, dass zumindest der Flughafen dieser bislang von islamistischen Rebellen kontrollierten Stadt ohne einen einzigen Schuss eingenommen wurde: Die Islamisten, so heißt es übereinstimmend in den Berichten, stellen sich – natürlich – nicht den überlegenen französischen Truppen zum Kampf, sondern verschwinden einfach. Allerdings nicht, ohne beträchtlichen Schaden zu hinterlassen: Eine Bibliothek in der Wüstenstadt mit unschätzbaren, teils antiken Manuskripten sollen sie bereits vor einigen Tagen in Brand gesteckt haben.

Was der überraschend schnelle Vormarsch der Franzosen – und in ihrem Gefolge der malischen Truppen – langfristig für die Kontrolle dieses riesigen Gebiets bedeutet, muss vorerst noch offen bleiben: Die wenigen Bevölkerungszentren in dieser Wüstenregion zu nehmen, dürfte deutlich einfacher sein als die Kontrolle darüber zu behalten.

Alle Berichte aus Mali kranken übrigens daran, dass ganz offensichtlich die Franzosen eine sehr strikte Informationskontrolle betreiben. So gibt es – überwiegend frankophone – Journalisten, die mit den Truppen unterwegs sind und auch in der vergangenen Nacht auf dem Flughafen von Timbuktu dabei waren. Andere, so ist zu hören und zu lesen, kommen gar nicht erst in die Gegend.

Nachtrag: Und hier das erste Bild zu den Fallschirmjägern:

La deuxième compagnie du 2e régiment étranger de parachutistes (2e REP) se prépare à embarquer pour sauter sur Tombouctou. (Foto: EMA / armée de Terre)

Und so sieht ein Absprung aus der Drohnenperspektive aus:

Largage de la deuxième compagnie du 2e régiment étranger de parachutistes (2eREP) sur Tombouctou, vu depuis un drone Harfang. (Foto: EMA / armée de l’Air)

Das ganze jetzt auch als Video: