Und es geht doch: Piraten an Oman übergeben

In der Vergangenheit war die Festnahme somalischer Piraten selbst bei einer lückenlosen Beweiskette immer wieder ein vergebliches Unterfangen: Nach der Festsetzung durch Marinesoldaten, egal ob unter EU- oder unter NATO-Kommando, wurden die Seeräuber in den meisten Fällen wieder in Somalia an Land gesetzt – es fand sich keine Nation, die zu einer Strafverfolgung bereit gewesen wäre.

Deshalb ist die Ausnahme des vergangenen Wochenendes so bemerkenswert: Die niederländische Fregatte Evertsen, Flaggschiff der NATO-Antipirateriemission Operation Ocean Shield, hatte eine omanische Dhau, die als Mutterschiff für Angriffe genutzt wurde, aus der Hand von Piraten befreit. Die sieben Seeräuber wurden von den Niederländern festgesetzt – und sehr schnell an die omanischen Behörden übergeben, wie das niederländische Verteidigungsministerium am Sonntagabend mitteilte. Noch ist es kein Trend – aber wenn die Anrainerstaaten insbesondere der arabischen Halbinsel mehr als bisher zur Strafverfolgung mutmaßlicher Piraten bereit sind, steigt natürlich auch die Abschreckungswirkung.

Die omanische Dhau Nebarkad mit der niederländischen Fregatte Evertsen im Hintergrund (Foto: NATO)

Nachtrag: Ebenfalls in der vergangenen Woche ereignete sich ein Zwischenfall, der Auswirkungen auf die Piraterie aus Somalia haben könnte: Bei einem Angriff auf den Frachter Namrun sollen drei angreifende Piraten von dem privaten bewaffneten Sicherheitsteam an Bord erschossen worden sein.