Schlagwort: Somalia

Statt Sirenenalarm: Angriffswarnung via Twitter

Der Krieg, den Kenia gegen die islamistischen Milizen im Nachbarland Somalia führt, wird zwar in Europa kaum zur Kenntnis genommen (oder höchstens dann, wenn der Verdacht besteht, dass ein Flüchtlingslager unter Beschuss geraten ist). Auffallen dürfte aber auch hier, was ausgerechnet in Ostafrika, mit Kriegshandlungen in einem der ärmsten Staaten der Welt, ein Mittel zur Ankündigung von Luftangriffen ist: Der Kurznachrichtendienst Twitter. Major Emmanuel Chirchir, der Sprecher des kenianischen Militärs, sandte am 1. November folgende Warnung: Natürlich ist klar, dass

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Kein Schutz in der Zitadelle: Griechischer Chemietanker von somalischen Piraten gekapert

Erstmals in den vergangenen Wochen haben somalische Piraten wieder einen größeren Erfolg erzielen können: Am (gestrigen) Montag wurde im Golf von Aden der Chemietanker Liquid Velvet gekapert, der unter der Flagge der Marshall Islands fährt und einer griechischen Reederei gehört. Nach Informationen von Augen geradeaus! hatte sich die Besatzung zwar in den Schutzraum, die Zitadelle, zurückziehen können – doch während die Crew auf bewaffnete Hilfe wartete, gelang es den Piraten, diesen Schutzraum aufzubrechen. Die Kaperung fand im westlichen Golf von

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Als Geisel in Piratenhand: Der Kapitän erzählt

Der Kapitän des Frachters MV Renuar, gekapert von somalischen Piraten am 11. Dezember 2010, frei gelassen am 23. April 2011, erzählt über seine Erlebnisse als Geisel der Seeräuber: (Das Ganze ist Teil einer neuen Anti-Piraterie-Kampagne der Schiffahrtsindustrie, das ist schon klar – aber das ändert nichts an der sehr üblen Bedingungen, unter denen die Crews gekaperter Schiffe zu überleben versuchen.)

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Mehr Angriffe, weniger Kaperungen – und mehr Gewalt

Der vierteljährliche Bericht des internationalen Piracy Reporting Centre wartet mit einer schlechten und einer guten Nachricht auf: In den ersten neun Monaten dieses Jahres gab es 352 Piratenangriffe auf Handelsschiffe, so viel wie noch nie in den ersten drei Quartalen eines Jahres. Und für mehr als die Hälfte, 56 Prozent, waren Seeräuber aus Somalia verantwortlich. Aber: zugleich ging, insbesondere vor Somalia, die Zahl der erfolgreichen Kaperungen zurück. In lediglich zwölf Prozent der Versuche erreichten die Piraten zwischen Januar und September

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Sonstige Nachrichten: Afrika – Fortsetzung

Das nimmt jetzt Fahrt auf: Nach der Entführung von zwei spanischen Mitarbeiterinnen der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen und den vorangegangenen Entführungen von Touristen aus Kenia geht jetzt offensichtlich die kenianische Armee gewaltsam gegen Kriminelle und/oder Milizen in Somalia vor. Eine neue Facette in dem scheinbart endlosen Konflikt in und um das Bürgerkriegsland am Horn von Afrika. (Interessant dabeI: die kenianische Regierung macht offensichtlich nicht kriminelle Banden, sondern in erster Linie die islamistische Al-Shabab-Miliz für die Entführungen verantwortlich.)   (Randbemerkung: Wer

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Sonstige Nachrichten: Afrika

Zwei Nachrichten vom heutigen Tag aus Afrika, die trotz (besser: ungeachtet) aller sicherheitspolitischen Bedeutung hier zu Lande vermutlich kaum zur Kenntnis genommen werden: Im weltgrößten Flüchtlingslager Dadaab in Kenia nahe der somalischen Grenze sind zwei spanische Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen (Medecins sans Frontieres, MSF) entführt worden. MSF hat daraufhin seine Arbeit in dem Camp eingestellt, die Vereinten Nationen haben ihre Aktivitäten heruntergefahren. Entführer waren vermutlich kriminelle Banden aus dem benachbarten Somalia – die auch hinter den jüngsten Überfällen auf

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EU-Piratenjäger bekommen eine Basis in Oman

Interessant, was der Bloggerkollege von Bruxelles2 da ausgegraben hat: Die EU verhandelt mit dem Sultanat Oman über Überflug-, Landungs- und Stationierungsrechte für die Seefernaufklärer, die in der EU-Antipirateriemission Atalanta eingesetzt werden. Damit weiten die EUNAVFOR (European Naval Forces) das Operationsgebiet ihrer Flugzeuge deutlich aus: Bislang starten sie von Djibouti oder, wie die von einer Luxemburger Firma gemieteten Maschinen, von den Seychellen. Mit einer möglichen Basis in Oman rückt jetzt auch mehr die Arabische See ins Blickfeld – wo in der

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Italienisches Schiff aus Piratenhand befreit, italienische Truppen künftig auf Frachtern

Nur einen Tag nach der Kaperung durch somalische Piraten ist der italienische Frachter Montecristo am Dienstag befreit worden – so weit bekannt, von amerikanischen und britischen Soldaten. Die Montecristo war am Montag gut 600 Seemeilen vor der Küste Somalias in die Hand der Seeräuber geraten. Die Befreiungsaktion fand nach bisherigen Berichten unter dem Kommando der NATO-Antipiraterieoperation Ocean Shield statt, die Details sind allerdings noch unklar. Elf Piraten sollen festgenommen worden sein. (Aktualisierung siehe unten.) Britische Marines auf dem Weg zur

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Die „Köln“ gegen Piraten – direkt vor der Küste (neu: Commander’s Update)

Nach den Berichten über das Vorgehen der deutschen Fregatte Köln gegen die Boote somalischer Piraten hatte ich bereits gestern vermutet, dass nun auch die Kriegsschiffe unter dem Kommando der EU-Antipirateriemission Atalanta direkt vor der Küste Somalias an- und eingreifen. Das kann man jetzt auch sehen: Dieses Video aus dem Bordhubschrauber der Köln zeigt den scharfen Schuss auf den Whaler, ein mutmaßliches Piraten-Mutterschiff – und die Küste direkt dahinter. Commander’s Update: Vom deutschen Flotillenadmiral Thomas Jugel erreichte mich am Freitagabend dazu

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