Luftwaffenübung ‚Air Defender‘: Verbündete wollen (Abschreckungs)Bereitschaft demonstrieren
Wenn am kommenden Montag die multinationale Luftwaffenübung Air Defender über Deutschland beginnt, ist das wesentliche Ziel bereits erreicht. Weit wichtiger als die Gefechte in der Luft, die rund 250 Flugzeuge aus 25 Nationen dann simulieren, ist die eigentliche Botschaft, die hinter dieser größten Luftwaffen-Verlegung seit Bestehen der NATO steht: vor allem, wenn nicht allein mit Unterstützung der USA ist die Allianz in der Lage, innerhalb kurzer Zeit eine massive Streitmacht an den Himmel über Europa zu bringen.
Allein aus den USA werden rund 100 Flugzeuge nach Deutschland verlegt, vor allem Kampfjets. 94 davon waren nach Angaben des Direktors der Air National Guard, des US-Generalleutnants Michael Loh, am (heutigen) Mittwoch bereits eingetroffen. Das starke Engagement der US-Streitkräfte bei dieser Übung begründete die Botschafterin Washingtons in Berlin, Amy Gutmann, mit einem Zitat des ehemaligen US-Stabschefs Omar Bradley im Jahr 1951: Real security lies in the prevention of war, and today that hope can only come through adequate preparedness. (Echte Sicherheit liegt in der Verhinderung des Krieges, und heutzutage kann diese Hoffnung nur durch angemessene Bereitschaft erfüllt werden.)
Zwar hatte es in den Jahren des Kalten Krieges durchaus Luftwaffenmanöver dieser Größenordnung über Europa und auch über Deutschland gegeben. Der wesentliche Unterschied: Damals hatten die USA und andere NATO-Partner wie Kanada ihre Kampfjets in Deutschland stationiert. Die neue Qualität von Air Defender ist die schnelle Verlegung der US-Maschinen – und der Unterschied zu schon länger laufenden Übungen der Landstreitkräfte wie Defender Europe: Da wird auch die Verlegung von US-Truppen nach Europa geübt. Aber bis vor allem das Gerät wie Kampfpanzer oder -hubschrauber ankommt, dauert es Tage, wenn nicht Wochen.
Auch wenn Preparedness, Bereitschaft, sich als Begriff wie ein roter Faden durch die Pressekonferenz von Gutmann, Loh und dem deutschen Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz am Mittwoch zog: Die Übung, die von Deutschland geplant wurde und geführt wird (also keine NATO-Übung ist), wird bereits seit 2018 vorbereitet – stand also bereits unter dem Eindruck der russischen Annexion der Krim, ist aber angesichts des Vorlaufs keine direkte Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Februar vergangenen Jahres.
Aber natürlich spielt dieser Krieg eine Rolle, und sei es nur in den Beteuerungen sowohl von Loh wie von Gerhartz: Air Defender is purely defensive by design, die Übung ist von vorherein defensiv angelegt, sagte der US-Generalleutnant, und sein deutscher Kollege ergänzt: Als Reaktion auf die Übung erwarte er keine verstärkte Aktion Russlands, weil es dafür keinen Grund gibt.
Die Aktionen der hunderte Flugzeuge über West- und Mitteleuropa sind so angelegt, dass nach Einschätzung der Organisatoren keine Absichten in Richtung Osten herausgelesen können. Drei zeitweise gesperrte Lufträume, in denen die Luftkämpfe stattfinden, liegen über Süd- und Ostdeutschland und über der Nordsee; hinzu kommen Übungsbereiche in Polen und Tschechien – vor allem in Tschechien sollen, anders als über Deutschland, auch US-Drohnen des Typs Reaper eingesetzt werden. Aber das Manöver vermeidet bewusst Übungsflüge und simulierte Angriffe, die in Richtung der russischen Exklave Kaliningrad zwischen Polen und Litauen gehen.
Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören – am Ende geht es da auch um die (in deutschen Medien seit Tagen diskutierte) Frage, wie sich Air Defender auf den zivilen Flugverkehr auswirken könnte. (Vorsorglicher Hinweis: Gerhartz unterlief da, bei Minute 41:47, ein kleiner Lapsus: Die Übung wird beendet sein, wenn die Sommerferien beginnen. Und nicht etwa zeitgleich damit losgehen.)
(Foto: v.l. US-Generalleutnant Michael Loh, Director Air National Guard, Amy Gutmann, US-Botschafterin, Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Luftwaffe, vor der Bundespressekonferenz zu Air Defender am 07.06.2023 – Nicolas Lepartz/photothek.de)
Interessant auch eine Perspektive aus der jüngeren Geschichte: Damit sind wir nun offiziell Hinterland und „Staging Ground“ oder Bereitstellungsraum der NATO-Luftwaffen.
In der heutigen Zeit eine Luftwaffenübung mit 25 Nationen und 250 Flugzeugen in DEU durchzuführen ist ein ganz starkes Zeichen und nicht hoch genug einzuschätzen. Die Sperrung von nennenswert großen Lufträumen für fixe Zeitblöcke hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht mehr vorstellen können. Und der ausbleibende lautstarke Widerstand der breiten Öffentlichkeit (Fernsehen, Radie, Druckmedien) überrascht mich eigentlich noch mehr.
Vielleicht hat sich Boris inzwischen derart Respekt verschafft, dass man es sich mit ihm nicht mehr anlegen will.
Ich wünsche der Übung vom ersten bis zum letzten Tag viel Glück.
@Thomas Wiegold:
„Die Übung wird beendet sein, wenn die Sommerferien beginnen. Und nicht etwa zeitgleich damit losgehen.“
Die Sommerferien beginnen aber je nach Bundesland an unterschiedlichen Tagen, bspw. hier in NRW bereits am Donnerstag, dem 22. Juni 2023, in Baden-Württemberg hingegen erst am Freitag, dem 28. Juli 2023. ;-)
[Donnerwetter, wer hätte so was ahnen können! Also, mal ernsthaft: Air Defender endet am 23. Juni, also einen Tag Überschneidung mit einem Bundesland, das nur indirekt betroffen ist. Noch weiter ausdiskutieren? T.W.]
Die Able Archer Frage wurde jetzt aber nicht wirklich beantwortet.
Werter Herr Wiegolld, zu Ihrem Einwand:
[Donnerwetter, wer hätte so was ahnen können! Also, mal ernsthaft: Air Defender endet am 23. Juni, also einen Tag Überschneidung mit einem Bundesland, das nur indirekt betroffen ist. Noch weiter ausdiskutieren? T.W.]
Ich denke, unser Mitdiskutant hat da die Urlauberbewegungen im Sinne, welche da auch außerhalb der Schulferien laufen. Ich kann seine Bedenken da schon achvollziehen – weiß aber aus jahrzehntelanger Erfahrung, dass der Fluglärm keinen Touristen interessiert oder gar im Urlaubsvergnügen tangiert. Wird leider von den Kritikern stets überzeichnet.
Stabschef Bradley mit anderen Worten: Si vis pacem, para bellum! Keine neue Erkenntnis…
Neben den Aktivitäten im Rampenlicht stellt sich aber auch die Frage, was denn -durchhaltefähig- Backstage leistbar ist: Nachschub an Munition, Betriebsstoffen, Ersatzteilen. Technik, Personal. Force Protection Air/Ground, SanVersorgung, Personnel Recovery, Kapazitäten der Fliegerhorste,… Jets in die Luft bringen ist eine Sache – sie in der Luft halten eine andere.
Aus den „lessons learned“ der Übung dürften einige Anforderungen an Fähigkeiten und Kapazitäten der Bw und der zivilen Partner im Rahmen des (W)HNS erwachsen. Ich bin gespannt darauf…
@SB63, das es noch keine größeren Proteste gibt wundert mich nicht. Ich habe noch nichts von gestrichenen Flügen gehört wegen der Übung. Zumal die Prognosen ja auch von bis gehen was die Auswirkungen angeht. Wenn sich die Flugausfälle häufen könnte aber in der Tat die Stimmung kippen, insbesondere je näher die Ferien kommen.
@JMWSt
„Stabschef Bradley mit anderen Worten: Si vis pacem, para bellum! Keine neue Erkenntnis…“
Bei der lateinischen Form fällt sofort auf, daß es, wenn man die Geschichte des Römischen Reiches betrachtet, anders heißen müßte:
Si vis bellum, para bellum.
Frieden halten zu wollen, ist als dauerhaftes Charakteristikum des Römischen Reiches nicht überliefert.
Man kann vielmehr viele schöne Belege dafür finden, daß die Existenz eines gut funktionierenden Militärapparates anzustiften scheint, ihn spazierenführen zu wollen. Marcus Licinius Crassus ist nur ein besonders herausragendes Beispiel dafür.
[Danke, aber in die römische Geschichte steigen wir an dieser Stelle bitte nicht weiter ein. T.W.]
@Hans-Joachim Zierke
Mit einer hochgerüsteten Bundeswehr hatten wir jahrzehntelang Frieden. Keinerlei (!!!) Aggression ging von uns aus.
Westliche Abrüstung als „Friedensdividende“ ermutigte einen Machthaber, der sich vermutlich nicht im Klaren war, wie nachhaltig sein eigenes Militär abgewirtschaftet hatte, mitten in Europa des 21. Jahrhunderts einen Eroberungskrieg anzufangen. Vom Verbot, diesen „Krieg“ zu nennen bis zur Überflutung riesiger Gebiete als Verzweiflungsmaßnahme (damals Niederlande; ein weiteres militärisch weit unterlegenes Opfer) sind die Parallelen zu Hitlers Methoden für mich immer wieder frappant.
Fazit: Abschreckung funktioniert erwiesenermaßen. Abrüstung wird als Schwäche ausgelegt.
In der Vergangenheit waren solche Übungen für das Botschaftspersonal von Staaten, die nicht zur Nato gehören, durchaus mal von Interesse. Nun soll es nicht mehr viele russische Diplomaten in Deutschland geben. Weiß man eventuell etwas über die Reisepläne des chinesischen Militärattaches in den nächsten Tagen ?
Ich halte Air Defender der generellen Übung wegen für sinnvoll, aber als Demonstration der Abschreckung ist sie überflüssig.
Jeder Staat weiß, wie groß die NATO geworden ist. Und jeder weiß auch, dass man einen NATO-Staat nicht angreifen sollte, weil man durch die Kollektiv-Verteidigung definitiv den Kürzeren zieht.
Als reine Luftwaffen-Übung würde ich die Übung auch nicht bezeichnen, die US Navy wird auch eine Rolle spielen, denn ohne Grund wurde die USS Gerald R. Ford nicht nach Norwegen verlegt.
Insgesamt eine willkommene Möglichkeit des Trainings.
@Der Realist sagt: 08.06.2023 um 10:26 Uhr
„Jeder Staat weiß, wie groß die NATO geworden ist. Und jeder weiß auch, dass man einen NATO-Staat nicht angreifen sollte, weil man durch die Kollektiv-Verteidigung definitiv den Kürzeren zieht.“
Ist das so? dafür rasseln Putin und Konsorten aber ganz schön mit dem Säbel und provozieren immer wieder gerne. Und Lukaschenko stößt ins gleiche Horn.
„…aber als Demonstration der Abschreckung ist sie überflüssig.“
Sehe ich ganz anders, eine sinnvolle Demonstration der Stärke, etwas anderes versteht man im Kreml offenbar nicht. Und man sollte das schon üben, damit es auch klappt, wenn man es braucht.
Schauen Sie sich doch mal die Luftstreitkräfte der (süd-)östlichen NATO-Partner an, das ist alles andere als eine Demonstration der Stärke. Rumänien hat 14 F-16 und 32 weitere in Norwegen gekauft, die dieses und nächstes Jahr zulaufen sollen. Die Slowakei hat 12 F-16 bestellt, Ungarn und Tschechien haben jeweils 12 Saab Gripen im Einsatz. Bleibt noch Polen mit seinen 48 F-16 und einigen MIG 29, von denen ein Teil an die Ukraine abgegeben wurde. Bestellt haben sie 50 leichte Kampfflugzeuge in Südkorea. Baltikum Fehlanzeige.
Unsere Luftwaffe hat 141 Eurofighter und 89 Tornado. Bestellt sind 35 F-35 und geplante 15 ECR-Eurofighter als Ersatz für die Tornado. Dazu 38 Eurofighter Tranche 4 für die 33 aus Tranche 1. Nur so als Vergleich.
Und bevor jemand meckert, alles OSINT-Zahlen.
Herr Zierke am 07.06. 20:53:
„… daß die Existenz eines gut funktionierenden Militärapparates anzustiften scheint, ihn spazierenführen zu wollen. …“
schöner Sinnspruch
@ Pio-Fritz
Verschiedene Ansichten sind doch völlig in Ordnung.
Ich denke nicht, dass man demonstrieren muss, wie schnell man eine bestimmte Anzahl Flugzeuge verlegen kann. Das wäre jetzt auch kontra-produktiv gewesen, da die Verlegezeit im Ernstfall natürlich deutlich kürzer gewesen wäre.
Es geht mehr darum, Einigkeit und vor allem Interoperabilität trotz sehr unterschiedlicher Waffensysteme zu demonstrieren. Denn bei der Harmonisierung der Systeme hat die NATO noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Aber das ist bekannt und wird schrittweise angegangen.
Mir fällt da nur ein Spruch aus dem Film 300 ein „I heard those boy loving Athens already turned you down“. Demokratien werden von Diktaturen immer verächtlich gemacht. Die Offenheit ist aber nicht unsere Schwäche, sie ist unsere Stärke.
Starke Wirtschaft, starker Rückhalt, starke Kontrolle des Militärs, innovativer Wettbewerb der Unternehmen. Aber, noch so ein blöder Sinnspruch, diesmal aus Wing Commander 4: Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit.
Tatsächlich ist es ein Zeichen, dass der Westen die letzten 2 Jahrzehnte praktisch überall zu spät reagiert hat, nicht zu früh. Auch dafür gibt es Parallelen aus den 30er Jahren. Diktaturen kommen so gut an, weil Stärke zeigen verfängt, insbesondere bei den kleinen Leuten.
So, genug der Sinnaufsätze. Ohne Stärke zeigen geht es in so einem Umfeld jedenfalls m.E. (leider) nicht.
Was ich mich allerdings im Kriegsfall frage
a) Welche Flugplätze sind dann noch verfügbar? Russland hat nicht unbedingt eine tolle Performance gezeigt, aber mit Angriffen auf die Plätze wird zu rechnen sein.
b) Nachschub an Waffen, Wartung? Für eine kurze Übung mag das gehen, aber ein über Wochen geführter Krieg stellt ganz andere Anforderungen an Wartung und Logistik.
c) Munition – Wo wird die gelagert? Wie erfolgt der Nachschub?
Ich denke nicht dass man das öffentlich diskutieren sollte, aber dennoch.
Der Befehl für die Vorbereitung von Air Defender 23 ist am 23.12.21 erstellt und entsprechend verteilt worden.
Also beeindruckt bin ich erst wenn heute das Kommando kommt und die ganzen Flieger innerhalb von 2-4 Wochen startklar sind…
Das wird ne ganz mächtige Show of Force ohne große Effekte auf die Einsatzbereitschaft.
@Michael S: OSINT überblickend, Geheimhaltung von Konventionellem im großen Stil ist schwierig bis unmöglich. Der TopSecret Fetisch war auch ein Kind der Kalten Krieges welcher auf dem Kartentisch in der Theorie geführt wurde. Zudem gab es noch keine Smartphones und Twitter, geschweige denn das Dark Net. Also, Atlanten in die Hand, Eifel und Harz, dann Norditalien, Stuttgart 21 mit neuer Bedeutung, die Nordsee muss in unserer Hand bleiben, Autobahnen sind tolle Flugfelder.
Und sobald Russland der Krieg verloren hat gibts ne Friedensdividene 2.0. Warum? Was die NATO in der Ostsee und über Deutschland mal kurz zusammnzieht ist im Vergleich zu Russland absolut überlegen.
Michael S.: Gut gesagt.
a) Plätze gibt es in Europa viele – in einem Kriegsszenario wird dann viel Flexibilität verlangt, und sicher nicht die Welt untergehen wenn Geilenkirchen und Co ein paar Clusterbombs abbgekommen haben.
b) Waffennachschub kommt sicher mit den üblichen Schwierigkeiten – kommt sicher drauf an wie „total“ das Kriegsszenario ist. Atlantikblockade inklusive?
c) siehe b)
Mal ganz allgemein:
Ich denke, dass die Übung gerade dahingehend Sinn macht, um zu zeigen dass den viel gesprochenen Worten auch taten folgen.
Zudem schätze ich, dass ansonsten, trotz allem viel geschworenen Zusammenhalt, jemand (in Form eines Staates / einer Diktatur jedweder Couleur) auf die Idee kommen könnte, eben diesen mal genauer auszutesten.
Und sollte es dazu kommen, dann kann sich das was dann passiert, wohl jeder hier selbst ausmalen.
Daher:
Mein Dank an alle die täglich aufstehen um genau so etwas zu vermeiden.
und @TW für die hervorragende Berichterstattung und einsortierung der Geschehnisse.
Wie viele und welche Flugzeuge gedenkt denn die BW zu Stellen?
@all Wer wissen will, was, wann, wie viele, wo, dem empfehle ich den YT-Kanal der Bundeswehr. Da wird in einem Video die Übung anschaulich erklärt und sehr viele Fragen beantwortet.
@Dante
„Wie viele und welche Flugzeuge gedenkt denn die BW zu Stellen?“
Ich habe etwas von insgesamt 70 Fluggeräten gelesen.
Laut Homepage der Bundeswehr sind 30 Eurofighter und 16 Tornados dabei.
Dazu reichlich A400M und weiteres.
Ich bin am nächsten Mittwoch am Zaun in Wunstorf mal live dabei.
@S4 Offz
Das müßte das Video sein, aus der Reihe „Nachgefragt“:
https://www.youtube.com/watch?v=ifOhdbUtFDg
@03/24 Die A400 und die EF könnten gehen. Bei den Tornados bin ich mir nicht ganz so sicher. Oder die halten sechs Stück flugfähig. Und der Rest ist Umlauf Reserve. Ist ja alles nicht so neu. Hätten sie mit der übung noch fünf Jahre gewartet. Könnte die Bw vielleicht schon mit f35 fliegen. Geht es bei der Übung nur um Jets oder sollen auch Hubschrauber mit spielen? Da sieht es ja bei der BW recht mau aus.
Wann kommt der Bericht über den Hinterhalt und die amateurhafte Operation der Ukrainer, die zum Verlust von mindestens 3 Bradleys und 1 Leopard 2A6 geführt hat? Ich dachte, die wissen was sie tun…Traurig.
[Hallo Ewald! Schön, dass Du Dich mit Deinem allerersten Kommentar hier meldest! Aber vielleicht solltest Du auch den Aufbaukurs belegen, das kommt doch noch ein bisschen schwach rüber, Deine machtvolle Argumentation! Bussi und genieß die Weißen Nächte! T.W.]
Dante sagt:
„Wie viele und welche Flugzeuge gedenkt denn die BW zu Stellen?“
Laut Team-Luftwaffe nehmen wir mit 64 Flugzeugen teil, leider wurden auch zivile Flugzeuge und Flugzeuge der niederländischen Luftwaffe mit gezählt.
Unter Strich sind es 55 Luftfahrzeuge ( 30 x Eurofighter, 16 x Tornado, 5 A400M und 4 x H145 )
Die ca. 250 teilnehmenden Flugzeuge sind auf 25 Flugplätze von Ämari, EST bis Spangdahlem verteilt.
Persönlich find ich es schade dass es keine Spotterdays gibt, dass man die Bevölkerung und Luftfahrt Enthusiast wieder mal nicht nimmt!
Dieses ist aber allgemeiner Standard bei Vergleichbaren Übungen wie zu Beispiel: Iniohos oder NATO Tiger Meet.
@Milliway
„Persönlich find ich es schade dass es keine Spotterdays gibt, dass man die Bevölkerung und Luftfahrt Enthusiast wieder mal nicht nimmt!“
Zu dem Thema Beteiligung der Interessierten war die Aussage im von Thomas Melber verlinkten Video der Reihe „Nachgefragt“, dass die BW das personell nicht stemmen könne.
@Dante
„Bei den Tornados bin ich mir nicht ganz so sicher. Oder die halten sechs Stück flugfähig.“
Ich bin mir da durchaus sicher, dass 16 Klappdrachen einsatzbereit sind und ihr Programm durchziehen, dass ist bei dem aktuellen Bestand an Tornados (ca. 90) kein Problem. Auch wenn die Einsatzbereitschaft natürlich aufgrund des Alters des Systems niedriger als beim EF und der Aufwand an Wartung und Instandhaltung ungleich höher ist.
Die Übung wird für die beteiligten Soldaten sicherlich interessant sein, sowohl an Boden, im Stab und in der Luft. Dass solch eine große Übung mit eigener Beteiligung durch unsere Luftwaffe und Bundeswehr allgemein geplant werden kann, empfinde ich als gutes Zeichen. Was mir auffällt, ist das Fehlen jeglicher AEW&C. Wir haben da ja nichts, und auch kein Teilnehmer bringt diese mit laut luftwaffe.de (und es ist ja keine NATO Übung, also auch kein AWACS?). Die Norweger schicken wohl eine Falcon für Stand-Off elektronischen Kampf (selbst da haben wir nichts). Eine Beteiligung der amerikanischen EA-18G wird nicht erwähnt. Die F-35 kann wohl beim elektronischen Kampf bei der Übung wohl noch helfen. Im Video in Nachgefragt habe ich es so verstanden, dass der Tornado nur in der IDS-Rolle teilnimmt.
zu @ Richtfunkflieger 10.06.2023 um 0:16 Uhr
Aus Geilenkirchen (DEU) 2 E-3A, aus Avord (FRA) 1 E-3F!
@Dante:
Kommen sie gerne zu uns nach Holstein und überzeugen sich von den monatlich etwa 20 verschiedenen (von den etwa 35 Maschinen des Geschwaders) verfügbaren Tornado IDS und ECR des TLwG 51. Mittwoch, den 7.6. flogen neun verschiedene Flugzeuge. Dafür gibt es Hunderte Zeugen.
Für mich unverständlich, dass alte Klarstand-„Kamellen“ von vor 3-4 Jahren immer wieder auftauchen. Das Muster ist alt, klar, aber es ist noch da. Was die Technikstaffel da regelmäßig leistet, ist bemerkenswert.
[Ehe der nächste Streit ausbricht: Nein, Jagel liegt nicht in Holstein, und diesen Aspekt verfolgen wir hier nicht weiter. T.W.]
Guten Morgen zusammen,
meiner Einschätzung nach werden hier in erster Linie logistische Abläufe trainiert und verfeinert sowie die Zusammenarbeit mit zivilen Behörden geübt aber nicht unedingt die Abschreckung eines potenziellen Angreifers, schließlich liefen die Planungen für diese Verlegeoperation seit Ende der 2010er. Schon alleine aus finanzieller Hinsicht wäre das switchen auf eine großangelegte Verteidigungsübung unter Einbeziehung aller Waffengattungen deshalb wohl kaum möglich gewesen.
In meinen Augen und das ist der andere Punkt handelt es sich anscheinend sehr wohl um ein Manöver der Nato und Deutschland übernimmt hier in erster Linie die Rolle des Drehkreuzes, so auch in der Presse des öfteren zu lesen. Schließlich sieht es auch immer so aus, dass derjenige, der das größte Koningent stellt auch die Führungsrolle übernimmt….
@wandersmann
Wie Sie diversen Beiträgen dazu entnehmen können, wurde/ wird Air Defender 23 durch die Luftwaffe geplant und federführend durchgeführt. Nicht immer führt der größte Kontigentsteller….
Generalleutnant Günter Katz, LwTrKdo Köln heute DLF:
– Verlegeübung in Planung seit 2018 (!) [nicht Ende 2010er]
– Verteidigung gegen Jabo Angr mit Jg und Luftverteidigung Boden gebunden
– Nachweis Funktionsfähigkeit DEU als Log Drehscheibe
– über Beteiligung Schweden und Japan keine NATO-Übung, sondern Deutsch geführte Üb mit multinationaler Beteiligung.
[Ja, wie es alles schon oben steht…? T.W.]
@KPK wo ist bei Ihnen „seit 2018 (!)“ –> „nicht Ende der 2010er“?
@Fux (@Wandersmann)
Wenn der Zeitpunkt eindeutig mit 2018 definiert, sogar auf den Tag genau bekannt ist, nämlich Antrittsbesuch InspLw in den USA nach dessen eigener Aussage, was soll dann mit „Ende 2010er“ eine semantische Spielerei?
@Roter Milan
Da Luftkämpfe stattfinden werden, mit unterschiedlichen Flugzeugmustern und Partnernationen, ergibt sich automatisch ein Mehrwert für die Einsatzbereitschaft, gleiches trifft auf die Einübung von co-operation/preparedness zu. Und zwar in den Bereichen Host Nation und Logistik, nicht zuletzt als Zeichen an die deutsche Bevölkerung, das Bündnis ist da.
Wäre auch interessant, wieweit in der Auswertung nach der Übung die Fragen nach Fla-Schutz der Plätze diskutiert werden (Luftwaffen-Roland ist ja längst abgeschafft), nach Startbahnschnellinstandsetzung, Flugzeugschutzbauten, Auflockerungskonzepten samt Log und Fm Anbindung, nach Objektsicherung und nach vielen mehr.
Ansonsten wünsche ich den Teilnehmenden unfallfreien Verlauf und den Männern mit den goldenen Sternen ungeschminkte Einblicke ins echte Leben und gute Presse bei ihren Auftritten.
Mal eine Frage zur Kommunikation:
RRFORGER 87 waren 300 Jets beteiligt, abgesehen von 78,000 Soldaten.
Wie definiert sich der Slogan „größte Verlegeübung“ aktuell?
Mit der bitte um Aufklärung.
Bin seit 5 Jahren nach 23 Jahren ziviler Wirtschaft in der BW, ich glaub an nix mehr. Es ist alles so unglaublich schlecht das man Bücher schreiben sollte…
Wenn das der Steuerzahler wüsste…