Sammler: Moorbrand in Meppen – Die Messergebnisse

Fünf Wochen nach Ausbruch des Moorbrandes auf dem Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 im Emsland scheint die Lage weitgehend unter Kontrolle. Es gibt noch einzelne kleine Glutnester an bekannten Orten, die gezielt gelöscht werden, teilte die WTD in ihrem täglichen Info-Flyer am (gestrigen) Montag mit. Die Diskussion in der Region konzentriert sich nun auf die Frage, ob während des wochenlangen Brandes mit zeitweise sehr starker Rauchentwicklung eine Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung bestand.

Der Landkreis Emsland als zuständige Katastrophenschutzbehörde wies entsprechende Vermutung zurück – unter Berufung auf die Messungen von Bundeswehr und anderen Behörden sowie die Einschätzung des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes: Im Ergebnis bleibt es nach toxikologischer Fachexpertise bei der Einschätzung, dass eine akute Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung nicht gegeben war. Zuvor  hatten die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) und der Norddeutsche Rundfunk (NDR) von zeitweisen Überschreitungen der Grenzwerte berichtet. Die Bundeswehr hatte auch selbst eingeräumt, dass in den ersten zwei Wochen des Brandes keine Messungen vorgenommen wurden.

Fürs Archiv* das Material (veröffentlich am 8. September):• Pressemitteilung des Landkreises Emsland
Werte stellen keine akute Gesundheitsgefährdung dar

Die Neue Osnabrücker Zeitung stellte in ihrer Berichterstattung darauf ab, dass Grenzwerte von 9 ppm Kohlenmonoxid (CO) bei Messung des Gefahrstoffzuges Leer am 18. September überschritten worden sei. Das Landesgesundheitsamt und der Landkreis sind sich einig, dass diese isolierte Betrachtung fehlerhaft ist. Im Ergebnis bleibt es nach toxikologischer Fachexpertise bei der Einschätzung, dass eine akute Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung nicht gegeben war.
Richtig ist, dass die Weltgesundheitsorganisation einen Grenzwert von 9 ppm CO definiert hat. Allerdings gilt dieser erst dann als problematisch, wenn er im Innenraum in einem Zeitraum von 8 Stunden ein Leben lang überschritten wird. Die vereinzelten kurzfristigen Überschreitungen, auf welche die NOZ abstellt, beliefen sich auf der Höhe eines Siedlungsgebietes in Stavern kurzzeitig bei 14 ppm. Im unbewohnten Gebiet zeitweise auf 20 ppm. Diese Werte wurden in der „Rauchfahne“ in der Nacht vom 18. auf den 19. September gemessen und stellen die höchsten Werte dar.
Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt resümiert: „Eine kurzfristige Überschreitung von solchen Langzeit-Durchschnitts-Richtwerten stellt nicht automatisch eine akute Gesundheitsgefahr dar“.

(pdf-Datei: 20181008_Bw-Moorbrand_Bewertung_Landkreis)

• Pressemitteilung der WTD91:
Messwerte bestätigen: keine Gefährdung!
(pdf-Datei: 20181008_PM_Info_Moorbrand)

• Die von der Bundeswehr veröffentlichten Messprotokolle:

(und der Übersichtlichkeit halber hier zusammen noch mal als pdf-Datei auf Augen geradeaus!:

20180929_Zusammenfassung_Meppen_Moorbrand_DSGVO 20180926_ZInstSanBw_Kiel_WTD_91_DSGVO 20180926_ZInstSanBw Kiel_Pruefbericht_ WTD 91_DSGVO 20180926_AF120_AI073_Moorbrand_Kurzbericht_20.09.2018_2 WIS_DSGVO 20180925_Moorbrand_Kurzbericht_20_09_2018_Anlage 1_WIS_DSGVO 20180924_NI_Landesgesundheitsamt_DSGVO 20180920_Messung_WTD_91_DSGVO 20180918_19 _ABC_GefGZug_Leer_Dokumentation_DSGVO 20180920Messprotokolle_ABC_GefGZug_Leer_DSGVO

• Die Info-Flyer der WTD91 der vergangenen Tage:

*Die Bereitstellung der entsprechenden Dateien auf Augen geradeaus! dient zu Archivzwecken vor dem Hintergrund, dass bei der absehbaren Umstellung der Bundeswehr-Webseiten auf ein anderes Content Management System die derzeitigen Links evtl. nicht mehr aktiv sind. Sollte die Einstellung einer der obigen Dateien aus Gründen des Urheberrechts nicht zulässig sein, bitte ich um eine entsprechende Mitteilung (E-Mail-Adresse siehe Impressum); die werden dann entfernt.

(Foto: Drohnenaufnahme des Brandes am 19. September – Bundeswehr/WTD91)