Deutscher A400M absolvierte ersten „Einsatzprüfflug“
Fürs Protokoll: Der erste Airbus A400M der Luftwaffe hat am (gestrigen) Mittwoch seinen ersten Einsatzprüfflug absolviert. Die Maschine flog vom Standort Wunstorf nach Ramstein und kehrte sicher nach Wunstorf zurück, bestätigte ein Sprecher der Luftwaffe gegenüber Augen geradeaus!.
(Mehr Infos gibt’s dazu bislang nicht, und unter normalen Umständen würde so etwas auch kaum einen interessieren. Aber angesichts der Probleme bei diesem Typ…)
(Foto: Ankunft des ersten Airbus A400M der Bundeswehr in Wunstorf am 19. Dezember 2014 – Bundeswehr/Döpke)
Was beinhaltet ein Einsatzprüfflug alles?
Ist das die letzte Hürde vor der in-Dienststellung?
Cheers
Flip
@Flip | 05. Februar 2015 – 14:12
Das ist der bitterste Sarkasmus der mir hier bisher untergekommen ist.
von einem, der gestern mit drin saß, hört man ausnahmsweise nur lob:
neben allen pannen bisher sei der a400m am mittwoch „gut geflogen“ (rund 45 minuten), selbst die mittlerweile berühmte toilette soll zumindest dieses mal dich gehalten haben und kalt wurde es auch nicht auf den billigen plätzen hinten an bord.
es besteht also noch hoffnung für den neuen super-flieger der LW…
Aber Probeflüge gab es doch schon in Spanien! Warum lässt man die einzige Maschine 6 Wochen lang rumstehen, statt zu fliegen, um mehr Piloten damit auszubilden?
Man sollte es einfach machen wie die Franzosen und die Maschine Einsatzflüge absolvieren lassen!
Es ist bei der Übergabe eines Lfz Standard, das dieses Lfz vom „Übernehmenden“ auf Herz und Nieren geprüft wird, bevor es „in Dienst gestellt“ wird.
Dies beginnt mit der Prüfung der Papiere (was durchaus 1-2 Wochen dauern kann) und endet mit abschließenden Prüf-Flügen….i.d.R. startet man mit „normalen“ Platzrunden, überprüft die Minimal-und Maximalprofile, und arbeitet dann die Notverfahren mehrmals komplett durch…..am Ende steht dann i.d.R. ein Langzeit-Test, so das nach mehreren Tagen bzw. Wochen die Prüfungen abgeschlossen sind, und das Lfz in den Routinedienst gehen kann.
Klar, das bei dem ersten Muster „jeder mal ran will“-da dauert das (auf Grund fehlender Erfahrung) alles auch noch ein wenig länger…
@ huey
„Dies beginnt mit der Prüfung der Papiere (was durchaus 1-2 Wochen dauern kann) und endet mit abschließenden Prüf-Flügen….i.d.R. startet man mit “normalen” Platzrunden, überprüft die Minimal-und Maximalprofile, und arbeitet dann die Notverfahren mehrmals komplett durch…..am Ende steht dann i.d.R. ein Langzeit-Test, so das nach mehreren Tagen bzw. Wochen die Prüfungen abgeschlossen sind, und das Lfz in den Routinedienst gehen kann.“
oder man fliegt einfach mit Ladung in einen scharfen einsatz. siehe franzosen in mali
vor über einem jahr!
http://bit.ly/18QS8d0
@Hutzel
Tut mir leid, wenn das tatsächlich so rüber kam, aber die Frage zum Inhalt war ausnahmsweise ernstgemeint und ebenfalls, ob es die letzte offizielle Hürde ist.
Cheers
Flip
Sorry wg. des „Dopplers“, aber mein Beitrag passt hier zum Thema (übersehen) mindestens ebensogut.
Bzgl. angeblicher FRA A400M Strukturverformung durch verzurrte Last o.ä..
Dieses Gerücht ist definitiv FALSCH !
Die “Wasserproblematik” an unserem DEU A400M wurde durch Abdichtung von aussen zunächst eingedämmt. LFZ ist u.a. deshalb auch nur “bedingt einsatzbereit” (mit Auflagen).
Der (VIP) Einsatz Ramstein wurde ohne grössere Probleme durchgeführt. Die C-160 ist jedoch als “hot spare” hinterhergeflogen. In jüngst vergangenen C-160 Einsätzen für denselben Bedarfsträger hat es keine “spare” gegeben, weil aus Einsicht bzgl. Klarstand weder gefordert (Anerkennung dafür), noch verfügbar.
@wacaffe | 05. Februar 2015 – 15:56
„The first operational mission therefore came only five months after the induction of the aircraft into active service.“
Man darf da sicher davon ausgehen, dass auch die Franzosen vorher entsprechende Prüfflüge gemacht haben.
Genau wie die Briten gerade (siehe dieses Blog: http://augengeradeaus.net/2015/01/britischer-a400m-unterwegs-zuerst-nach-gibraltar/ )
@A400M:
könntest Du erklären was ein „Hot-Spare“ in diesem Zusammenhang ist?
Gruß
Warum Piloten auf dem A400M Ausbilden, wenn die nächste Maschine erst in Monaten kommt?
„Hot Spare“ ist ein begleitendes Ersatzflugzeug für den Fall eines technischen Defekts am Haupt-LFZ. „Hot“ weil vor Ort, bemannt und sofort einsatzklar.
Von überschäumendem Vertrauen ins neue Waffensystem zeugt das allerdings nicht unbedingt.
Naja…bei aller Kritik:
Je nachdem, WELCHEN Auftrag man da gerade ausführt, macht ein Ersatz-Luftfahrzeug durchaus Sinn…
Man möchte sich ja als Staat auch ungern die Blöße geben, bei Ausfall eines Lfz die evtl. vorhandenen ausländischen Gäste auf Bus und Bahn umzubuchen, oder?
:D
@huey
Bei bestimmten Einsätzen, ja. Aber bei 45 Flugminuten Entfernung zur Heimatbasis…? Da kann der Herr General im Fall des Falles auch mal eine Stunde warten, aber dafür dem Steuerzahler einen kompletten Leerflug ersparen.
Ok, da stimme ich voll und ganz zu……
(y)
Naja, der komplette Leerflug bringt aber auch wieder (für die Piloten) wichtige Flugstunden ;-)
Danke @Wolfsmond!
Für ein paar gute Foto’s/Video’s für die Rekrutierung’s Abteilung ist es natürlich auch nützlich ;)
@A400M
Danke für die Richtigstellung bzgl. französischer Strukturverformung!
Also ne hot spare ist schon bei allen Mustern für bestimmte Einsätze immer mal wieder eingesetzt worden. Das ist nichts besonderes. In 95% der Fälle nur unnötig. Wenn man sonst für nix genug hat, muss es schon etwas ganz besonderes sein, um ne hot spare einzuteilen. Im Übrigen denke ich manchmal, dass andere denken, viele seien hier enttäuscht, wenn man mal etwas Gutes hört. Das Gegenteil ist der Fall. Wir freuen uns über jede gute Nachricht bei allen Mustern. Es gehört zu einer ernstgemeinten Transparenz, wenn das Gute und das Schlechte offen gelegt werden.
Ja und „Europäische Sicherheit und Technik“ lag heute auch im Briefkasten. Dort größtes Lob für den A400M. Zumindest noch eine gute Nachricht und dazu mit vielen bunten Bildern.
Übrigens: Hat der Sprecher Luftwaffe wirklich gesagt: „und kehrte sicher zurück“ ?
Bemerkenswert. Oder?
Nach 47 Tagen Standzeit die erste Flugbewegung…. Kompliment! Zivile Airlines müssten unlängst Insolvenz beantragen
Man hat hier wirklich das Gefühl, dass kollektives Aufatmen herrscht wegen eines pannenfreien Fluges von 45 Minuten. Aber wie @schleppi ganz richtig sagte, wir freuen uns über jede positive Nachricht.
Ohne Zwischenlandung in Paderborn? Das ist echt beeindruckend.
Könnte mir jemand nochmal erklären was ein Einsatzprüfflug alles beinhaltet?
@Flip
Klar: Starten, Fliegen, Landen, nach Möglichkeit sollte das Essen gut sein.
Fliegen muss dabei nicht besonders lang sein und könnte mit sicherer Landung am Ende der Startbahn schon mit grün bewertet werden.(Fahrwerk muss mindestens mal 1 Sekunde eingefahren sein).
@Flip
nein im Ernst, keine Ahnung – wenn ich an Einsatzbesichtigungen der Marine denke werden die Kriterien hinterher festgelegt – je nachdem wie schnell wieder irgendein Dödeleinsatz ohne Besatzung und Munition erfolgreich sein muss und wird.
Jetzt auch von der Bundeswehr:
Einmal Ramstein und zurück
Wunstorf, 10.02.2015.
Wunstorf, 15.47 Uhr. Das Luftfahrzeug mit der Kennung 54+01 des Lufttransportgeschwaders 62 rollt zur Startbahn und hebt wenige Minuten später Richtung Westen ab. Es ist der erste Flug des Airbus A400M der Luftwaffe im Rahmen der Einsatzprüfung, die derzeit im Verband durchgeführt wird.
http://tinyurl.com/qbclebn
Was soll ich zu den Kommentaren sagen ? Die Bundeswehr kann froh sein nicht in aktive Kampfhandlungen als kämpfendes Truppenteil zu müssen. Denn der Nachschub würde fehlen. Flugzeuge die nicht fliegen ( überaltete Transall, sogar die Verteidigungministerin ist ehr da. ) Der neue Flieger wird erst mal wie ein rohes Ei getest “ Wunstorf – Ramstein “ das haben die Pioniere der Luftfahrt zur Zeit Anfang der 20er schon als Test genommen, ab in den Einsatzt und wie bei der Transall halt Landen wenn der Vogel streikt und den nächsten bzw. übernächsten schicken. Die übliche peinliche nummer halt. Aber der Flieger ist nicht der einzige Punkt bei der Bundeswehr, beim Fuhrpark gehts bei den LKw z.B. weiter, warum muß man von Daimler und MAN identische Fahrzeuge beziehen ?
Der Ami hatte im zweiten Weltkrieg den großen Vorteil, das zu 95 % die Teile gleich waren, man konnte aus zwei/drei defekten Autos eins zusammenbauen was fährt.
Man könnte noch einiges aufzählen, aber jeder verantwortliche will ja seiner Lobby was gutes tun.