Personalstärke August 2025: Fast 600 weniger als im Vormonat, Rückgang vor allem bei FWDL
Die Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen in der Bundeswehr ist im August dieses Jahres im Vergleich zum Vormonat weiter zurückgegangen und lag Ende August bei 182.357, gut 600 weniger als im Juli. Der langjährige Trend zu mehr Berufs- und weniger Zeitsoldaten setzte sich fort, und die Zahl der Freiwilligen Wehrdienst Leistenden (neuer Begriff!) sank alleine schon um etwa 600. Die Zahl der Zivilbeschäftigten stieg dagegen um fast 500.
(Hinweis: In der Überschrift hatte sich ein Fehler eingeschlichen – die 600 weniger sind im Vergleich zum Vormonat rpt Monat, nicht Vorjahr. Ist korrigiert.)
Die Statistik für August 2025, wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht (seit der Statistik für den Monat März 2023 wurde das Format der Darstellung verändert; der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit halber bleibt es hier bei der Art der Darstellung vor den März-2023-Zahlen).
Mit einer Änderung: Zwar ist das Gesetz zum Neuen Wehrdienst gerade mal mühsam ins Parlament eingebracht, aber im offiziellen Sprachgebrauch ändert das Ministerium schon mal die Bezeichnung von Freiwillig Wehrdienst Leistende auf Freiwilligen Wehrdienst Leistende. Die Übersicht:
Insgesamt leisten 182.357 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.082
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 4.151
Heer 62.651
Luftwaffe 28.138
Marine 15.523
Cyber- und Informationsraum 13.679
Unterstützungsbereich 46.785
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 1.008
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.916
Bereich Personal 7.424
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 58.630
Soldaten auf Zeit 113.003
Freiwilligen Wehrdienstleistende 10.724
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften (da blieb wohl irrtümlich die Zahl vom Juli stehen; die Addition der einzelnen Zahlen ergibt statt dessen jeweils 24.908):
24.947 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; mehr als 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.900
Luftwaffe 2.922
Marine 1.749
Cyber- und Informationsraum 1.438
Unterstützungsbereich 11.569
Ministerium und andere Bereiche 2.330
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 7.238
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.882
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.397
Mannschaften 5.391
Status
Berufssoldatin 5.702
Zeitsoldatin 17.389
Freiwilligen Wehrdienstleistende 1.817
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten – analog zu den Soldat*innen nach Teilstreitkräften und Organisationsbereichen aufgeschlüsselt; zusätzlich werden Militärseelsorge und Rechtspflege ausgewiesen.
Beschäftigt sind 81.073 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bundesministerium der Verteidigung 1.878
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 1.663
Heer 2.463
Luftwaffe 4.725
Marine 1.836
Cyber- und Informationsraum 1.810
Unterstützungsbereich 11.284
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 32.852
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 11.560
Bereich Personal 10.437
Militärseelsorge 475
Rechtspflege 90
Der Anteil von Frauen am zivilen Personal wird nur nach Statusgruppen ausgewiesen (Hinweis: diese Zahlen sind identisch zu denen vom Juni; ob es tatsächlich da überhaupt keine Veränderungen gegeben hat oder irrtümlich die alten Zahlen erneut veröffentlicht wurden, habe ich noch nicht klären können):
Von den insgesamt 81.073 zivilen Beschäftigten sind 31.898 Frauen (rund 39 Prozent), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.
Beamtinnen insgesamt 10.686
im höheren Dienst 2.226
im gehobenen Dienst 4.465
im mittleren Dienst 3.975
im einfachen Dienst 20
Arbeitnehmerinnen 19.236
im Vorbereitungsdienst, in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis 1.976
(Stand 31. August 2025)
Die frühere ausführliche Statistik der Personalstärke in den Auslandseinsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen wurde durch die Gesamtzahl nur in den Auslandseinsätzen ersetzt. Der Stand vom 13. Oktober 2025:
Insgesamt sind 869 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unmittelbar bei Auslandseinsätzen eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es noch die Anerkannten Missionen.
(Die diversen Anerkannten Missionen wie z.B. die NATO-Battlegroup oder auch die neue Panzerbrigade 45 Litauen sind eben damit nicht erfasst.)
Den Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen, gibt es auf einer gesonderten Übersichtsseite.
(Archivbild September 2025: German Army Hauptfeldwebel Christian Ophoven with 7th Medical Regiment, 2 Koblenz, right, and U.S. Navy Corpsman 3rd Class Ian Corcoran, Arizona native, squadron corpsman with Marine Aviation Logistics Squadron 14, Marine Aircraft Group 14, 2nd Marine Aircraft Wing, left, holds the rope for another student during a rappelling exercise as part of Mountain Medicine 3-25 at Marine Corps Mountain Warfare Training Center, Bridgeport, California, Sep. 5, 2025. – U.S. Marine Corps photo by Lance Cpl. Enge You)
Die Behauptung der Bundeswehr, dass sie angeblich mehr Bewerber dieses Jahr habe, erscheint nicht sehr überzeugend. Denn 600 Soldaten weniger sind ein deutlicher Rückgang! Gäbe es tatsächlich so viel mehr Bewerber, warum schlägt sich dies in der Truppenstärke nicht nieder? Diese Zahlen sprechen deutlich dagegen, dass eine neue freiwillige Wehrpflicht funktionieren wird. Eine Trendwende müsste sich gerade bei den Wehrpflichtigen zeigen, was gerade nicht der Fall ist. Und was soll ein neuer Name für Wehrpflichtige? Schon dass die neuen Bundeswehrzahlen wieder so spät kommen, lies vermuten, dass diese schlecht ausfallen. Die besseren Zahlen für Juli wurden viel früher veröffentlicht!