Personalstärke Mai 2025: Ganz leichter Rückgang – ausgerechnet bei FWDL
Die Statistik zu den aktiven Soldaten und Soldatinnen im Mai 2025 hat das Verteidigungsministerium am 29. Juli veröffentlicht – volle zwei Monate danach ist schon ungewöhnlich. Vielleicht damit erklärlich, dass im Gegensatz zur gewollten Steigerung die Personalstärke im Mai wieder leicht zurückgegangen ist und jetzt bei 182.170 liegt, rund 300 weniger als im April. Und dieser Rückgang um 300 hat sich gerade bei der Gruppe manifestiert, die jetzt am stärksten umworben wird: Den Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL).
Erstmals tritt in den Mai-Zahlen der neue Unterstützungsbereich an die Stelle der Streitkräftebasis und des Zentralen Sanitätsdienstes. Und geklärt habe ich einen weiteren Punkt noch nicht: bei den unmittelbar nachgeordneten Dienststellen des BMVg steigt die Zahl der Soldat*innen von 3.076 im April auf 4.185 im Mai, ebenso die Zahl der Zivilbeschäftigten dort von 1.247 auf 1.692. Im Ministerium selbst gibt es dagegen kaum eine Veränderung.
Die Statistik für Mai 2025, wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht (seit der Statistik für den Monat März 2023 wurde das Format der Darstellung verändert; der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit halber bleibt es hier bei der Art der Darstellung vor den März-2023-Zahlen):
Insgesamt leisten 182.170 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.095
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 4.185
Streitkräftebasis —
Zentraler Sanitätsdienst —-
Heer 62.024
Luftwaffe 28.141
Marine 15.383
Cyber- und Informationsraum 13.831
Unterstützungsbereich 47.065
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 1.011
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.915
Bereich Personal 7.520
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 57.711
Soldaten auf Zeit 112.725
Freiwillig Wehrdienstleistende 11.548
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 186
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
24.867 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; mehr als 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.836
Luftwaffe 2.908
Marine 1.744
Streitkräftebasis —
Sanitätsdienst —
Cyber- und Informationsraum 1.436
Unterstützungsbereich 11.558
Ministerium und andere Bereiche 2.385
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 7.056
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.790
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.437
Mannschaften 5.584
Status
Berufssoldatin 5.524
Zeitsoldatin 17.330
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.999
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 14
Die tabellarische Übersicht für die Vergleichsmöglichkeiten (wie immer von einem Leser erstellt, vielen Dank!):
Mai_2025_BWPers
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten – analog zu den Soldat*innen nach Teilstreitkräften und Organisationsbereichen aufgeschlüsselt; zusätzlich werden Militärseelsorge und Rechtspflege ausgewiesen.
Beschäftigt sind 80.768 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bundesministerium der Verteidigung 1.886
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 1.692
Streitkräftebasis —
Zentraler Sanitätsdienst —
Heer 2.437
Luftwaffe 4.744
Marine 1.829
Cyber- und Informationsraum 1.815
Unterstützungsbereich 11.090
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 32.742
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 11.551
Bereich Personal 10.415
Militärseelsorge 476
Rechtspflege 91
Der Anteil von Frauen am zivilen Personal wird nur nach Statusgruppen ausgewiesen:
Von den insgesamt 80.768 zivilen Beschäftigten sind 31.709 Frauen (rund 39 Prozent), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.
Beamtinnen insgesamt 10.648
im höheren Dienst 2.202
im gehobenen Dienst 4.453
im mittleren Dienst 3.972
im einfachen Dienst 21
Arbeitnehmerinnen 19.128
im Vorbereitungsdienst, in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis 1.933
(Stand 31. Mai 2025)
Die frühere ausführliche Statistik der Personalstärke in den Auslandseinsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen wurde durch die Gesamtzahl nur in den Auslandseinsätzen ersetzt. Der Stand vom 21. Juli 2025:
Insgesamt sind 926 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unmittelbar bei Auslandseinsätzen eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es noch die Anerkannten Missionen.
(Die diversen Anerkannten Missionen wie z.B. die NATO-Battlegroup oder auch die neue Panzerbrigade 45 Litauen sind eben damit nicht erfasst.)
Den Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen, gibt es auf einer gesonderten Übersichtsseite.
(Foto: German Armed Forces Maj. Anne Marie Bettenhausen, left, and U.S. Navy Hospital Corpsman 1st Class John Pascual provide dental care at the Andau Dental Clinic, in Lae, Papua New Guinea, July 28, 2025. Now in its 21st iteration, the Pacific Partnership series is the largest annual multinational humanitarian assistance and disaster management preparedness mission conducted in the Indo-Pacific – U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist Seaman Mario E. Reyes Villatoro)
Bitte auch einmal Zahlen zu den Altersbänder nach Dienstgradgruppe und/oder Statusgruppe (FWDL, SaZ,BS)
Ich denke, dann würde die Veränderung der letzten 15 Jahre noch deutlicher und was der demographische Wandel auch für die Bundeswehr bedeutet.
[Die Bitte empfehle ich ans BMVg zu richten – ich habe diese Zahlen leider nicht vorliegen. T.W.]
Gibt es eine Zahl wieviel von den 80.768 zivilen Beschäftigten, Beamte und Beamtinnen und wieviel Tarifbeschäftigte sind?
Der Knick bei den Zahlen bei den FWDL entspricht absolut den Entwicklungen der letzten 10 Jahre. Jeweils die Aprilzahlen bilden den Peak und dann geht es abwärts bis September. Das sollte so bis 8.500 FWDLer im September runtergehen.
Sehr schade, dass man jetzt den Sanitätsdienst (innerhalb des UstgBer) nicht mehr gesondert ausweist. Auch hier ließen sich bislang interessante Erkenntnisse herauslesen (z. B. der Ärzteknick vor 15 Jahren).
Das mit dem den FWDL hat sich wahrscheinlich sowieso bald erledigt.
Gemäß dem Referentenentwurf zum in Erarbeitung befindlichen WDmodG entfallen diese ersatzlos (!!).
Ab 01.01.2026 gäbe es dann nur noch SaZ (ab 6 Monate) und BS.
Zum 31.12.2025 vorhandene FWDL laufen aus, oder werden, bei einer noch bestehenden Restdienstzeit
von mindestens 6 Monaten, auf Antrag als SaZ übernommen.
(Richtige Wehr-Pflichtige gäbe es erst wenn:
„Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung, die der Zustimmung des Bundestages bedarf, anzuordnen, dass ungediente Wehrpflichtige zum Grundwehrdienst nach § 5 einberufen werden, wenn die verteidigungspolitische Lage einen schnellen Aufwuchs der Streitkräfte zwingend erfordert, der auf freiwilliger Grundlage nicht erreichbar ist.“)
Auf Grund dessen werden die Planstellen für SaZ bereits mit in den Haushaltsentwurf 2026 eingeplant:
„Die Bundeswehr wird um bis zu 10.000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten im Jahr 2026 gestärkt.“
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2025/07/2025-07-30-regierungsentwurf-bundeshaushalt-2026.html
Der DBwV spricht sogar von 20.000 zusätzlichen Stellen SaZ:
„Zusätzlich werden laut Ministerium 20.000 militärische Stellen für Soldatinnen und Soldaten auf Zeit ausgebracht – „mit Wirksamwerden nach dem Kabinettsbeschluss über den Gesetzentwurf zum Neuen Wehrdienst“, wie es in einer Mitteilung des BMVg heißt.“
Woher die Ablage zwischen BMF „10000“ und BMVg „20000“ kommt … keine Ahnung…
Denn auch im Entwurf WDmodG steht:
„Danach wird von folgenden Aufwuchszahlen infolge des Gesetzes ausgegangen:
SaZ (ehemals FWDL)
Jahr
2026 20.000
2027 23.000
2028 28.000
2029 33.000
2030 38.000“
[Äh, kein Grund rumzugeheimnissen, die genannten Zahlen stehen im Haushaltsentwurf und in der Pressemitteilung BMVg, wie oben auch geschrieben. T.W.]