Bundeswehr beendet endgültig Einsatz in der Sahel-Region

Mit dem Abzug der letzten deutschen Soldaten aus dem westafrikanischen Niger ist der Einsatz der Bundeswehr in der Sahel-Region endgültig beendet. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Wunstorf bei Hannover landeten am (heutigen) Freitagabend 60 Soldaten, die einen Lufttransportstützpunkt in der nigrischen Hauptstadt Niamey betrieben hatten.

Nach Angaben des Einsatzführungskommandos verließen die Soldaten am Freitagmorgen die Base Aerienne 101 in Niamey und flogen mit einer A400M-Transportmaschine zurück nach Deutschland. Zuvor war bereits das Personal auf dem Stützpunkt, gut 120 Soldatinnen und Soldaten sowie die Mitarbeiter ziviler Firmen, schrittweise reduziert worden.

Der Lufttransportstützpunkt war 2016 ursprünglich als Umschlagbasis für die Versorgung der Bundeswehr im Blauhelm-Einsatz im benachbarten Mali eingerichtet worden. Nachdem auf Druck der militärischen Übergangsregierung dort der UN-Einsatz beendet worden war, hatte das Verteidigungsministerium versucht, den Stützpunkt als Basis für mögliche Einsätze zum Beispiel zur Evakuierung deutscher Staatsbürger aus Westafrika zu erhalten.

Allerdings scheiterten die Verhandlungen mit der nigrischen Regierung, die ebenfalls von einer Militärjunta gestellt wird, über ein Abkommen zum Rechtsstatus der Bundeswehrsoldaten. Im Juli erklärte das Ministerium deshalb, der Stützpunkt werde aufgelöst.

Zusammen mit dem Betrieb der Umschlagbasis endete auch endgültig die Ausbildungsmission der Bundeswehr für Spezialkräfte Nigers. Die Arbeit der Mission Torima war allerdings bereits vor einem Jahr angesichts der Machtübernahme der Militärregierung nach einem Putsch ausgesetzt worden.

Das letzte Kontingent des Luftumschlagstützpunkts unter dem Kommando von Oberstleutnant Oliver Unger wurde in Wunstorf von Staatssekretär Nils Hilmer und dem stellvertretenden Generalinspekteur Generalleutnant Andreas Hoppe empfangen – ein deutlich kleinerer Rahmen als bei der Rückkehr des UN-Kontingents aus Mali im vergangenen Jahr.

Nach mehr als einem Jahrzehnt ist damit die Präsenz der Bundeswehr in dieser Region Westafrikas Geschichte. Bereits zuvor hatten die US-Streitkräfte nicht nur ihren Stützpunkt am Flughafen von Niamey, sondern auch eine Drohnenbasis in Agadez geräumt. Aus NATO-Ländern sind inzwischen nur noch italienische Soldaten in Niger präsent.

(Foto: Die letzten deutschen Soldaten verlassen Niamey – Foto Einsatzführungskommando der Bundeswehr)