Rotes Meer: Aussagen zu möglichem deutschen Einsatz
Zur Marine-Operation Prosperity Guardian, mit der unter US-Führung Handelsschiffe im Roten Meer vor Angriffen aus dem Jemen geschützt werden sollen, gibt’s in Deutschland noch keine Entscheidung über eine mögliche Beteiligung. Die Aussagen der Bundesregierung dazu in der Bundespressekonferenz am (heutigen) Mittwoch.
… von Christian Wagner vom Auswärtigen Amt, Oberst Arne Collatz für das Verteidigungsministerium und Regierungssprecher Steffen Hebestreit zum Nachhören:
Das Transkript dazu:
Frage: Ich möchte gerne das schöne Thema „Rotes Meer“ aufmachen und beginne mit einer Frage an das Auswärtige Amt. Da ja, wie wir vom BMVg gehört haben, eine Anfrage der USA auf eine Beteiligung an der Operation Prosperity Guardian in dem für Mandate zuständigen AA geprüft wird, welche völkerrechtlichen Grundlagen werden für ein solches Mandat betrachtet?
Wagner: Vielen Dank. Vielleicht noch einmal zum Komplex: Sie beziehen sich ja auf die Angriffe der Huthis aus dem Jemen auf zivile Handelsschiffe im Roten Meer, die wir ja von Anfang an und immer wieder mit klaren Worten verurteilt haben. Wir haben das gestern auch noch einmal im Rahmen der G7, der EU und der NATO getan. Das Statement finden Sie auch bei uns auf der Homepage. Wir befinden uns mit unseren europäischen und den amerikanischen Partnern im Austausch über das Thema, wie man diese Angriffe in Zukunft vereiteln kann. Dazu gehört eben auch die Frage einer möglichen Beteiligung an der von Ihnen genannten Operation. Da laufen jetzt die internen Prüfungen. Ich kann jetzt auf dieser Bühne und an dieser Stelle nicht über etwaige Mandatsbeteiligungen spekulieren.
Collatz: Vielleicht kann ich ergänzend etwas beitragen. In der Berichterstattung wird ja vereinzelt der Eindruck erweckt, die deutsche Marine hätte keine Kräfte, um zu dem Ziel der Operation etwas beizutragen. Das kann ich nur als falsch darstellen. Sie können auf unsere Seiten schauen. Wenn ich hier auf den Fregattentyp 124 schaue ‑ das sind ja die „Hessen“, die „Hamburg“ und die „Sachsen“ ‑, dann ist er auch genau mit dem Schwerpunkt der Luftverteidigung designt worden, um einen Verband zu schützen. Sie könnten das also tun. Im Militärischen ist es eben gute Gepflogenheit, sie dahin zu stellen, wo sie gebraucht werden, wenn es denn im Politischen einen Auftrag dafür gibt. Das ist vielleicht manchmal etwas schmerzhaft für die Besatzungen, wenn sie gerade aus einer anderen Verpflichtung kommen. Aber ich wollte nur deutlich machen, dass es Möglichkeiten für die Marine gibt, hier zu unterstützen.
Ergänzend dazu: Es muss ja nicht immer diese eine Fähigkeit sein, die im Fokus steht. Es hilft ja nichts, wenn dort nur Zerstörer und Fregatten aufgerufen werden, sondern es geht auch immer um Logistik, um Führung, um Aufklärung und andere Fähigkeiten, die bereitgestellt werden können. Dieses Gesamtpaket muss natürlich auch abgesprochen werden und, wie Herr Wagner eben ausgeführt hat, dann auch mit dem Parlament besprochen werden, wenn es denn so angezeigt ist.
Hebestreit: Vielleicht kann ich dann auch noch ergänzen, dass es natürlich aktuell eine große Bedrohung für die zivile Schifffahrt in dem Gebiet durch die Huthis gibt und insbesondere die Aufforderung an den Iran ergeht, seine „proxies“, wie es auf Neudeutsch so schön heißt, aufzufordern, das zu unterbinden, zu unterlassen. Das hat gravierende Auswirkungen auf den Welthandel, das hat gravierende Auswirkungen auf die Sicherheit auf diesen Schiffen, und das ist nicht hinnehmbar.
Zusatzfrage: Ich erspare Herrn Collatz die Frage, wie viele F124-Schiffe einsatzbereit sind, insbesondere die „Sachsen“ nach dem Einbau des VLS.
Aber ich habe eine Frage an Herrn Wagner. Ich möchte natürlich nicht internen Beratungen des Auswärtigen Amtes in irgendeiner Form vorgreifen. Mich würde nur interessieren, wie Artikel 24 Absatz 2 des Grundgesetzes für eine solche Mission erfüllt werden könnte.
Wagner: Bevor ich hier auch in Anbetracht der Zeit in längere Vorträge darüber abgleite, was die verfassungsrechtlichen Grundlagen für Auslandseinsätze der Bundeswehr sind ‑ das könnten Sie im Übrigen wahrscheinlich sogar noch viel besser als ich ‑, prüfen wir das jetzt intern und werden dann, wenn wir zu dem Entschluss kommen und wenn die Entscheidung gefasst werden sollte, dass wir uns an dieser Mission beteiligen, auch darüber informieren, auf welcher Grundlage und mit welchem Mandat wir dem Bundestag das dann vorschlagen werden.
Frage: Gibt es eigentlich einen Anspruch für deutsche Schiffe, die zivile bzw. kommerzielle Schifffahrt, auf freie Fahrt durch das Rote Meer? Können diese Schiffe von Reedereien nicht woanders entlangfahren, damit sie nicht militärisch geschützt werden müssen?
Hebestreit: Ja, sie können woanders entlang fahren. Das tun sie im Augenblick auch, nämlich einmal um Afrika herum. Die Schiffsreise dauert damit, glaube ich, knapp zwei Wochen länger.
Zusatzfrage: Und? Warum ist das dann ein Problem, anstatt jetzt die militärisch dort ‑ ‑ ‑
Hebestreit: Wie sagte es der Kollege Wagner eben: Mit Blick auf die Zeit, Herr Kollege, klären wir die Grundlagen des Welthandels dann vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt, auch, dass die Zeit und die Kosten, die damit einhergehen, Auswirkungen haben.
Aber ich glaube, im Augenblick ist so: Es gibt sozusagen ein Recht auf Sicherheit, und es gibt die Freiheit der See, auch auf hoher See. Wenn das bedroht wird, dann ist die Weltgemeinschaft aufgefordert, solche Bedrohungen zu verringern.
Wagner: Vielleicht kann ich etwas mit Blick auf die Nationale Sicherheitsstrategie ergänzen, die sich diese Regierung ja auch gegeben hat und in der ja auch noch einmal klar definiert wird, dass die Sicherheit Deutschlands nicht nur militärisch eng gefasst wird, sondern halt auch eine wirtschaftliche Komponente in anderen Politikfeldern hat. Mit Blick auf Lieferketten, mit Blick auf Handel, mit Blick auf sozusagen deutsche Exporte und Importe ist das natürlich letztlich auch eine sicherheitspolitische Frage.
Frage: Herr Collatz, weil ich es anders als der Kollege nicht weiß: Wo sind denn die drei 124er-Fregatten? Eine kommt ja, glaube ich, wenn ich das richtig weiß, gerade aus einem NATO-Einsatz in der Ostsee zurück. Die anderen beiden, war mein letzter Stand, sind in der Werft, oder?
Collatz: Zwei sind derzeit klar zum Gefecht. Eine ist in der Werft, richtig.
Zusatzfrage: Weil der Kollege das schon angesprochen hat, habe ich noch eine konkrete Nachfrage. Es gibt ja noch das EU-Mandat für die Anti-Piraterie-Mission Atalanta. Dazu gibt es jetzt auch verschiedene Vorschläge aus dem parlamentarischen Raum, dass man das nutzen könnte. Das wird meines Wissens auch innerhalb der EU diskutiert. Die Spanier haben ja auch gesagt, sie bräuchten ein internationales Mandat. Ist das aus Sicht der Bundesregierung rechtlich ein gangbarer Weg?
Wagner: Das ist sicherlich eine der Optionen, die da auf dem Tisch liegen. Insofern ist das auch Gegenstand unserer Gespräche.
Frage: Ich habe auch noch eine Detailfrage an Sie, Herr Collatz. Sie sagten jetzt, zwei seien klar zum Gefecht, die „Hessen“ und die „Hamburg“, wenn ich das richtig verstehe. Wie lange würde es denn dauern, wenn Sie jetzt das Go erhalten, bis die dort ankommen? Könnten die jetzt also überhaupt zeitnah dahin kommen?
Noch einmal politisch gefragt, Herr Hebestreit: Es wurde gestern ja auch schon aus Regierungskreisen zitiert. Es hieß, es gehe um ein bisschen mehr als nur eine Prüfung, sondern man erkenne auch die Notwendigkeit, hier tätig zu werden, und unterstütze den US-Ansatz. Ist das auch etwas, das Sie so sagen würden, also dass jetzt nicht nur geprüft wird, ob überhaupt, sondern dass man grundsätzlich schon bereit ist und sagt, dass man es machen will und jetzt nur noch prüft, wie man das umsetzt? So habe ich das gestern in den Medienberichten verstanden.
Hebestreit: Wenn ich jetzt ‑ nach einer Stunde und 20 Minuten ‑ die Zeit nutzen würde, mir auch noch aus Regierungskreisen getätigte Aussagen zu eigen zu machen, dann würde es hier noch länger dauern. Ich glaube, wir haben zu dem Fall alles gesagt, was wir von dieser Stelle aus zum jetzigen Zeitpunkt dazu sagen können. Wir haben klar gesagt, dass wir jetzt prüfen, ob es eine Option gibt, dass sich auch die Bundesrepublik daran beteiligen könnte. Jetzt sind wir im Hypothetischen. Dann ist das eine Parlamentsarmee. Das heißt, es bedarf dazu eines Bundestagsmandats, und darüber würde dann letztendlich der Bundestag entscheiden. Wir schauen jetzt, ob es einen rechtlichen Rahmen gibt, und wir schauen, was es logistisch an Möglichkeiten gibt. Das gilt es abzuwarten, und einer solchen Prüfung würde ich auch nicht vorgreifen. Grundsätzlich gilt, und das versuchte ich auch mit meinen Worten deutlich zu machen, dass die Aufforderung an diejenigen geht, die im Augenblick die internationalen Handelsrouten bedrohen und Leib und Leben von Seeleuten aufs Spiel setzen, das zu unterlassen.
Collatz: Zu Einzelsystemen kann ich natürlich keine Stellung nehmen. Zeitlinien, wie Herr Hebestreit ausgeführt hat, sind hypothetisch.
Frage: Herr Hebestreit, war das Thema denn heute auch Gegenstand in der Kabinettssitzung? Wie könnte man so etwas angesichts der kommenden Feiertage dann relativ schnell doch noch beschließen?
Hebestreit: Das war jetzt kein Tagesordnungspunkt in der heutigen Kabinettssitzung. Insofern kann ich dazu nichts beitragen. Die Regierung ist ja grundsätzlich immer handlungsfähig. Wenn man dazu käme, so etwas jetzt sehr zeitnah absolvieren zu müssen, dann gäbe es immer noch den Umlaufbeschluss ‑ das ist dann ein technischer ‑, im Rahmen dessen das Kabinett auch beschließen könnte, wenn das denn nötig wäre. Aber auch dann kämen wir an den Punkt, dass der Bundestag einen solchen Beschluss ja auch noch treffen müsste, und das ginge dann nur in Sitzungswochen.
Zusatzfrage: Das Mandat könnte man sich ja auch noch nachträglich einholen. Wäre das ausgeschlossen?
Hebestreit: Auch das wäre dann Teil der Prüfung. Ich weiß, dass das nur in Ausnahmefällen möglich ist, und dafür gibt es gewisse Grundlagen, die erfüllt sein müssen. Ich bin zwar inzwischen Erfahrungsjurist, aber so weit wage ich mich da nicht vor.
Da zeigt sich das ganze Dilemma, die Katastrophe der deutschen sicherheitspolitik in einem Artikel auf SPON:
Französische und britsche Fregatten bereits vor Ort oder auf dem Weg zur Straße von Hormus.
Deutschland kann mal wieder nicht beitragen, wenn es ernst wird. Kein Mandat und kein Schiff verfügbar. Die zwei (!!) einzig verfügbaren Schiffe bereits gebunden in Minusma und in der Ostsee. Deutschland erwägt Entsendung von Stabspersonal!
[Hm. MINUSMA ist seit einer Woche beendet, war mitten in der Wüste und eher kein Marineeinsatz. Nur zwei Schiffe verfügbar, Entsendung Stabspersonal erwogen steht wo? Unabhängigig von der Lage bleiben wir hier bei den Fakten. T.W.]
Man sollte auch nicht vergessen, dass die deutsche Marine auch nicht das gleiche Aufgabenspektrum wie die genannten Marinen hat. Deutschland hat weder Überseegebiete noch Flugzeugträger die es schützen muss. Das führt zwangsläufig zu einer anderen Zusammensetzung der Flotte. Allerdings muss man genauso hinterfragen, ob bei einer Marine von der Größe der deutschen die Beschaffung von derart spezialisierten Schiffen wied der
F 125 wirklich sinnvoll war.
https://pbs.twimg.com/media/GBp6LjGWAAAJO3v?format=jpg&name=medium Israel hat seine Seestreitkräfte im Roten Meer nahe der Straße von Tiran verstärkt. Plus U-Boot… Es ist beispiellos, um es vorsichtig auszudrücken. Regards…
Mitteleuropäische Marine mit unterdurchschnittlicher Materialausstattung und extremen Personalmangel sucht Betätigungsfeld fern der Heimat, um Oncle Sam zu gefallen.
Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.
Nun sollte man annehmen, dass eine „Exportnation“, die auf freie Handelswege angewiesen ist, die militärische Sicherung derselben in ihrem Lastenheft stehen hat. Der obige Offenbarungseid ist vielleicht für den Normalbürger überraschend, für alle anderen eher nicht. Die Frage eines Bekannten, warum die Bundeswehr keine Schiffe schickt und wie die Amerikaner, Drohnen einfach abschießt, wollte ich am Glühweinstand nicht wirklich beantworten. Leider werden diese Fragen von den „Normalbürgern“ noch zuwenig gestellt und gehen im Chaos aller anderen Leistungen etwas unter. Aber der Satz: „Die Regierung ist ja grundsätzlich immer handlungsfähig.“ stimmt natürlich. Und wenn es 5000 Helme sind…
@wetzelsgruen sagt: 21.12.2023 um 7:00 Uhr
„Die Frage eines Bekannten, warum die Bundeswehr keine Schiffe schickt und wie die Amerikaner, Drohnen einfach abschießt, wollte ich am Glühweinstand nicht wirklich beantworten.“
Mal abgesehen von der Örtlichkeit, warum sollte die deutsche Marine das tun? Alle Anrainerstatten legen die Hände in den Schoß und machen nichts, ein ganz klares Statement Pro-Hamas und zumindest passive Terrorunterstützung. Die Chinesen machen ebenfalls nichts, obwohl die mindestens ein genauso großes Interesse an offenen Handelswegen haben wie Europa. Auch ein Statement.
Dann lassen wir das eben auch und fahren um das Kap der guten Hoffnung. Niemand muss zwingend durch den Suez-Kanal. Irgendwann quietschen die Ägypter vor Schmerzen, weil die Benutzungsgebühren fehlen. Dann wird das von denen geregelt.
Jetzt ist das nicht so. weil die USA wieder den Weltpolizisten geben und sich in dieser Rolle gefallen. Es wird einfach Zeit zu erkennen, dass das die Maßnahmen aus dem letzten Jahrtausend sind. Wir sollten die Staaten dort packen, wo es ihnen wehtut, nämlich ebenfalls an der Wirtschaft und somit dem Geld. Dann sorgen die schon für Ruhe und halbwegs sichere Handelswege.
An dem Transkript finde ich zwei Aspekte besonders bemerkenswert. Zum Einen die Aussage von Herrn Collatz „Das ist vielleicht manchmal etwas schmerzhaft für die Besatzungen, wenn sie gerade aus einer anderen Verpflichtung kommen.“ Bei chronischer Unterbesetzung der seegehenden Besatzungen und dementsprechend hohem Grad an Einsatztagen von „manchmal etwas schmerzhaft für die Besatzungen“ zu sprechen, zeigt sehr deutlich, wie weit weg das Ministerium von den Gedanken, Belastungen und Emotionen seiner Mitarbeiter ist. Ich befürchte, dass diese Aussage nicht nur so dahingesagt wurde, sondern, dass dies dem Mindset entspricht. Menschenführung 2023!
Zum Zweiten finde ich die Aussage des (geführt durch die Grünen) AA sehr interessant. Es geht um eine Marine Operation „Prosperity Guardian“, also frei übersetzt „Wohlstandswächter“. Das erinnert automatisch an die Aussagen des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler aus 2010, der für eine sehr ähnliche Aussage heftig angefeindet wurde. Ganz vorn war damals bei den Anfeindungen der Grünen Politiker Jürgen Trittin. Es erstaunt also schon, dass aus dem „grün“ geführten AA nicht sofort eine Absage kam.
Schon bei der Konzeption der F125 war absehbar, dass das Quatsch war. Das Aufgabenspektrum können OPV zu einem Bruchteil der Kosten abdecken. Bei dem Budget hätten Einheiten für High Intensity beschafft werden müssen – die können auch Stabilisierung, was umgekehrt sicher nicht geht.
Aber das gilt offensichtlich für die gesamte Bundeswehr.
Jetzt muss man nicht immer gleich mit „Offenbarungseid“ um sich werfen. Die verfassungsmäßige Lage ist nun mal so wie sie ist. Ohne Mandat von VN, NATO oder EU (sog. Systeme Kollektiver Sicherheit) wird es dünn bei Out of Area Einsätzen. Nun könnte die Bundesregierung das BVerfG ja einfach missachten, aber dann wären wir eben kein Rechtsstaat mehr. Ich bin gespannt, wie das Konstrukt aussieht. Vermutlich wird es sich in Richtung Seerechtskonvention bewegen. Eventuell wird auch ein Mandat der EU eingeholt, wie es bereits bei Operation Inherent Resolve (Syrien, Irak) geschehen ist.
Wie immer verengt sich die Diskussion auf die Marine. Obwohl angemerkt wird, dass andere Fähigkeiten angeboten werden können, versteift sich die vertretene Presse auf Schiffe. Deutschland könnte sogar von Zuhause aus Satellitenbildaufklärung betreiben. Man könnte Spezialkräfte zur Verfügung stellen. Eventuell sogar Tornados, die Raketenstellungen angreifen. Der Yemen verfügt auch nicht über eine sog. Multi-layered air defense. Also eventuell sogar Heron aus Djibouti. Es gibt viele Möglichkeiten, jenseits der Fregatten.
Dänemark stellt insgesamt drei Offiziere zur Verfügung, aber die Regierung beobachtet die Situation genau und erwägt mehrere Initiativen. Eine Fregatte könnte ins Spiel kommen, aber Militäranalysten weisen darauf hin, dass die dänischen Fregatten nicht für den Einsatz an vorderster Front bei dieser gefährlichen Mission ausgerüstet sind.
Australien schickt ein kleines Team, aber kein Kriegsschiff ins Rote Meer.
Sorry wetzelsgruen. Der Versuch, die 5.000 Helme von Anfang 2022 als heutiges „Argument“ für was auch immer einzusetzen, passt „vorn und hinten“ nicht (mehr).
@ Wetzelsgruen: Auf der Website der Marine findet man recht prominent stehen: „Mit der Marine hat die Bundeswehr die Möglichkeit, Seegebiete zu kontrollieren, internationale Seeverkehrswege zu schützen und, zusammen mit anderen Behörden, die Sicherheit im deutschen Seeraum zu gewährleisten. Außerdem trägt die Marine dazu bei, die weiteren Aufgaben der Streitkräfte in den Bereichen Führung, Aufklärung, Wirkung und Unterstützung zu erfüllen.“
Man kommuniziert ganz offiziell, dass der Schutz internationaler Seeverkehrswege zum Auftrag gehört. Aus meiner Sicht stellt sich daher die Frage nicht, ob oder ob nicht.
@ Papa Wutz: Die originäre Aufgabe der Marine nach dem zweiten Weltkrieg war immer, im Rahmen der NATO auf dem Nordatlantik Geleitzüge im Verbund zu schützen, die Ostsee zu sperren und Nischenressourcen wie küstennahe U-Boote zu haben. Damit war schon immer Teil des Auftrages, Schiffe mit ausreichender Flugabwehr zu haben – eben auch um Flugzeugträger schützen zu können. Das Grunddesign der Fregatten F124/125/126 kommt halt eher aus der Zeit, als man sich Russland nicht (mehr) als echten Gegner vorstellen konnte und die Möglichkeit groß dimensionierter Luftangriffe unwahrscheinlich war. Jetzt steht man halt mit – in Summe – zu schwach bewaffneten Schiffen dar.
Vom ersten Stahlschnitt bis zum ersten Eisatz hat die F125 12 Jahre gebraucht. Die 1. Korvette K130 2. Los braucht ebenfalls mir einem Deutschen Radar 6 Jahre. Da diese Radare mit mit bisherigen Kampfmanagement schwer kompatibel sind, verwenden man für das Update der F123 schwedische- , für die F124 israelische und für die F126 niederländische Systeme. Die F127 soll amerikanische Anlagen erhalten. Ich finde die Marine hat gelernt.
„Wenn ich hier auf den Fregattentyp 124 schaue ‑ […] ‑, dann ist er auch genau mit dem Schwerpunkt der Luftverteidigung designt worden, um einen Verband zu schützen“.
Ja genau, aber mit einer über 2 Mio teuren SM2 Rakete auf eine 20k teure Drohne schießen ist trotzdem nicht wirtschaftlich und ein Erfolg für den Feind
@ChairForce
„Eventuell sogar Tornados, die Raketenstellungen angreifen. Der Yemen verfügt auch nicht über eine sog. Multi-layered air defense.“
Der Krieg im Jemen geht seit vielen Jahren, die Leute haben mittlerweile Erfahrung. Sie sollten sich mal die Liste der abgeschossenen oder anderweitig verunglückten Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen anschauen https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_aviation_shootdowns_and_accidents_during_the_Saudi_Arabian%E2%80%93led_intervention_in_Yemen
Es gibt nicht viele sonstige Streitkräfte, wenn überhaupt, die Abschüsse von F15, F16, Tornado, AH64, UH60 etc. verbuchen können.
Ich hoffe nach so manchem Kommentar, daß sich niemand ernstlich wünscht, die verfassungsmäßigen Schranken für Einsätze der Bw zu verringern. Militär sollte das letzte Mittel bleiben, und Deutschland hat hier einen Mechanismus auf den wir stolz sein können. Dann dauerts halt mal ein paar Tage länger bis wir reagieren, dafür kann aber kein Kanzler mit übertriebenen Ambitionen einen Krieg anzetteln. Gut so.
Desweiteren ist es keine Schande, nach einem Unfall mal kein Schiff für eine gewisse Fähigkeit im Einsatzgebiet zu haben – das passiert unseren Partnern genauso, und auch bei den USA liegen Einheiten manchmal jahrelang im Dock weil eine Schraube fehlt.
Wie von meinen Vorrednern erwähnt, können wir auch andere Dinge außer AAW – sogar die vielgeschmähten F125 oder Korvetten könnten mit entsprechendem Mandat für Artillerieangriffe auf FK Starter, als Träger für Spezialeinheiten oder zur Eskorte zur Abwehr von direkten Angriffen auf Handelsschiffe eingesetzt werden. Von der Korvette wären ggf. auch mehr als eine verfügbar, was den Wert im Einsatzgebiet – nicht zuletzt unter dem nationalen Übungsgedanken – vervielfachen würde.
Die Bandbreite ist doch groß – vom See-Battaillon über Stäbe, vom EGV bis zum Uboot (Nutzen mal fraglich), vom P3 bis zum Typhoon, von der F123 bis F125, irgend was können wir sicher liefern. Wollen sollten wir nur irgendwann mal.
Der einzige Staat der ein Interesse daran haben müsste das der Suez Kanal offen bleibt ist Ägypten… und genau die tun nix! Bei Airlines regt sich niemand auf wenn die gewisse Lufträume vermeiden und Umwege fliegen… oder wie viel Airlines fliegen von Europa nach Fernost noch über Russland und die Ukraine? Kostet die genauso Zeit und Kerosin zusätzlich. Es gehört zu der Risikoanalyse einer jeden Privaten Reederei welche Routen man befahren kann und wo evtl. Umwege in Kauf zu nehmen sind weil es zu gefährlich ist…. ja der Umweg ums Kap der Guten Hoffnung ist etwa 6300 Seemeilen und knappe 14 Tage… kostet außer Kraftstoff und Zeit nix… kann man mit den gesparten Kanalgebühren verrechnen und der Schaden ist gering. Was ist denn zur Zeit am Panamakanal los? Wegen Trockenheit werden da schon seit Monaten die Anzahl der Durchfahrten reduziert und kümmert auch keine Sau….
Und jetzt Mal ein paar Statistikwerte vom 22.12.23 – 10:00 UTC quelle Marinetraffic.com
Im Rotes Meer 568 Schiffe (Passagierschiffe / Frachtschiffe / Tanker)
1% Passagierschiffe
55% Frachtschiffe
43% Tanker
Schiffe nach Flaggenstaat:
20% Liberia
18% Panama
13% Marshall Islands
6,2% Malta
5,6% Singapur
38% Diverses andere
Ich muss kein deutsches Steuergeld einsetzen um reichen Pfeffersäcken in Hamburg etwas Geld zu sparen, das sie eh auf ihre Kunden umlegen können. Den Ägyptern verkaufen wir seit Jahren beste deutsche Marinetechnik… alles was schwimmt über und unter Wasser. Sollen sie es einsetzen um ihre wirtschaftliche Exestenzgrundlage zu sichern… Kanalgebüren sind der größte Einnahme Posten des Staates und sichert aber tausende Jobs.
Heute steht in mehreren Medien ein Bericht über den Besuch einer EU- Delegation im Jemen. Nach diesen Berichten finden die Angriffe der Huthis auf Israel bzw. die westliche Schifffahrt breite Unterstützung in der Bevölkerung, weit über die Sympathisanten der Huthi hinaus. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn hier Angriffe auf die FK- Starter oder sogar mehr gefordert werden. Deutschland könnte sehr schnell in einen Krieg an einer ganz unerwarteten Ecke der Welt verwickelt werden, der auch innenpolitisch nicht ohne Auswirkungen bliebe. Auch hier gilt m.E. die Regel, immer drei Schritte hinter den USA marschieren. Und die Koalition der Willigen will zumindest nach den bisherigen Informationen nur passiv operieren.
In ihren „Sonntagsreden“ versichern hochrangige Marinevertreter stets, wie wichtig eine Marine für die deutsche Exportnation für die Sicherung der Seeverbindungen ist und wenn es dann zum Schwur kommt stehen sie „blank“ da.
Jahrelang hat die komplette Admiralität tatenlos zugeschaut, wie die Seestreitkräfte materiell und personell immer weiter ausgehöhlt wurden, Ausbildung zur Erfüllung von „Kriegsaufgaben“ wegfielen und die Belastung der Besatzungen seegehender Einheiten mit „sinnlosen“ Aufträgen im Mittelmeer überstrapaziert wurde.
Statt weiterhin Plattformen bei UNIFIL (seit 2006 eine Operation, die keinerlei Erfolge gebracht hat!) und EUNAVFORMED zu verheizen, muss sich Deutschland schnellstmöglich an der Operation der USA im Roten Meer engagieren, und zwar mit mehr als einem kleinen Stabselement.
Aber was verlangt man da bloß von den bräsigen Flaggoffizieren im BMVg und Marinekommando in der Adventszeit.
@Küstengang01 sagt: 22.12.2023 um 11:27 Uhr
Volle Zustimmung.. Heute auf ZON durfte man lesen, das Ikea vor Lieferverzögerungen warnt, weil es durch die Nicht-Benutzung des Suezkanals zu zeitlichen Verwerfungen kommt.
Was für eine Katatrophe. Billy kommt zwei-drei Wochen verzögert in die deutschen Wohnzimmer. /sarc
Es gibt eben Dinge, die wirklich nicht wichtig sind.
Also, die Kommentare, die sich süffisant über Ikea mokieren oder es „den reichen Pfeffersäcken“ gönnen, sind an Michel- Perspektive nur schwer zu überbieten. Die Häme, die daraus spricht, ist naiv, politisch unvernünftig und genau das, was diesen Gummilatschenträgern (Houthis) und ihren iranischen Mentoren ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Mir unverständlich, wie man die ökonomischen Auswirkungen einer Blockade/ effektiven Sperrung eines ganz wichtigen Nadelöhrs (Lieferketten, Verzögerungen und Verteuerungen) als drittklassiges Spektakel abtun kann.
Wir erleben gerade, wie der IRN in die Welt- und Handelsordnung eingreift, einen lokalen Krieg in Gaza auszuweiten versucht, im Konkurrenzkampf mit den gemässigt erscheinenden Golfstaaten um die regionale Hegemonie sich als aggressiven und potenten Faktor zeigt und – folgten wir den Positionen der deutschen Michel- Fraktion- die EU, grosse Handelsnationen, ISR vorführen.
Es ist denkbar, solange nichts Gegenteiliges erwiesen ist – dass auch RUS von diesen Störungen profitiert.
Wir sollten von einer strategischen Koordinierung Moskau- Teheran ausgehen, die auf die Schwächung der USA und Europäer im Zusammenhang mit dem UKR- Krieg abzielt.
Was der IRN mit der Hamas, der Hezbollah, den schiitischen Milizen im IRK und eben jener Houthi ist doch derzeit klar zu sehen- Destabilisierung, Terror und Krieg.
Aber- wer dabei nur an Billy – Regale denkt, verliert dabei schon mal den Blick fürs Wesentliche.
@Eric Hagen sagt:
22.12.2023 um 16:22 Uhr
#1 es gibt keine Mandatsgrundlage! Die Pirateriebekämpfung fußte auf dem UN Seerechtsübereinkommen und ist in diesem eindeutig als Auftrag an alle Nationen hinterlegt.
#2 die Marine hat keine durchhaltefähigen Signifikanten Einsatzmittel die man entsenden könnte. Die symbolische Stabsbeteiligung kann man sich auch klemmen.
#3 Wir sind zwar vom Seehandel abhängig, aber die Reedereien und Hafenbetreiber können auch umplanen. Das ist keine Krise sondern allgemeines Geschäftsrisiko für die Unternehmen. Wobei ja auch ein Konvoi System keinen 100%igen Schutz bietet.
Machen die Houtis halt einen Sättigungsangriff mit Drohnen und lachen sich Schief wenn dann doch wieder Schiffe getroffen wurden.
#4 Die Regionalmächte im Roten Meer sind Ägypten und Saudi-Arabien. Zwei länder mit großen und sehr modernen Streitkräften und genau die beteiligen sich nicht!
Oder soll Saudi-Arabien dann zukünftig den Schiffsverkehr in der Ostsee sichern?
#5 Die deutschen Reedereien fahren international so gut wie nicht unter deutscher Flagge und bringen dafür immer den Kostenfaktor als Grund… Liberia, Panama und Antigua & Babuda sind halt billig weil die auch keine Marine unterhalten die diese Schiffe schützen könnte.
Die Reederei mit der größten Flotte unter deutscher Flagge ist Adler-Schiffe… jeder der zwischen Sylt und Rügen schon Mal Urlaub gemacht hat kennt die… das sind die weißen Ausflugsschiffe.
Wenn also mein Steuergeld (ach verdammt als deutscher Seemann darf ich das ja ganicht sagen, meine Lohnsteuer darf mein Reeder einbehalten um den Arbeitgeber Anteil der Sozialversicherung zu bezahlen) dazu verwendet werden soll die pfründe der Ägypter zu sichern und den in Geld schwimmenden Reedern etwas Bunkerkosten zu sparen sollen auch die dafür bezahlen. Die Reedereien können ne Seesicherheitsabgabe bezahlen und die Ägypter können uns einen Teil der Einsatzkosten bezahlen, wenn sie ihre Marine dafür nicht hergeben wollen.
Pekings Proxys, die Houthi?
„Yemen’s Houthis doing China ‚a big favor‘ by fighting US“.
Es werden nicht nur Israelis vom Indo-Pazifik ausgeschlossen. Die de facto Blockade im Südausgang Rotes Meer blockiert, jedenfalls verzögert, den freien Warenverkehr für die EU und afrikanische Mittelmeeranrainer. Erstaunlicherweise bleiben diese, Ägypten vorne dran, äußerlich gelassen, Angst vor militanten schiitischen Glaubensbrüdern und deren iranischem Backup?
Fakt ist, jene Teile der U.S. Navy, dabei zwei carrier strike groups, die im Mittelmeer und der Arabischen See gebunden sind, stehen im Pazifik gegen die PLAN nicht zur Verfügung. DER bestimmende Grund weshalb die Navy Europäer um maritim e Unterstützung anfragt?
https://www.newsweek.com/houthis-us-yemen-israel-red-sea-attacks-china-favor-1854781
@Eric Hagen sagt: 22.12.2023 um 16:22 Uhr
Die von Ihnen sog. „Michel-Perspektive“ ist doch die, jetzt Hals über Kopf ein Schiff zu entsenden. Damit springt man doch über das Stöckchen, dass der Iran dem Westen hinhält.
Und wenn unsere Industrie es während Corona immer noch nicht gelernt hat, kritische und wichtige Komponenten für die Produktion vorzuhalten, dann ist denen auch nicht zu helfen. Corona vergeht, Dummheit besteht
Ansonsten ist @Küstengang01 nichts hinzuzufügen.
Die F124 Hessen ist ja neben der Sachsen ein „Hals über Kopf“ Kandidat für das Rote Meer.
NDR Stand: 22.12.2023
Das Marineschiff „Hessen“ ist am Freitagvormittag zur Weihnachtspause in seinen Heimathafen Wilhelmshaven zurückgekehrt.
[Ich denke, statt hier ganze Texte ohne Link/konkrete Quellenangabe rüberzukopieren und mir damit an Weihnachten auch noch Urheberrechtsprobleme aufzuhalsen, reicht es völlig, den NDR-Text zu verlinken:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Weihnachtspause-Fregatte-Hessen-ist-zurueck-in-Wilhelmshaven,aktuelloldenburg14340.html
T.W.]
Bin ebenfalls dafür das die Ägypter den Job machen, haben eine schlagkräftige Marine. Die sollten ihre Hubschrauberträger und Patrouillenboote ins Rote Meer entsenden und die Daus dort vertreiben. Damit kommt der Handel und Nachschub der Houthis zum erliegen. Die großen Nationen können so etwas nicht.
(https://arabiya.de/die-dhau-ein-tradionelles-arabisches-segelschiff/)
hoffe der Link ist OK
Heute die Meldung, ein Frachtschiff sei 370km (also ca. 200sm) entfernt von der indischen Küste attackiert worden… https://www.spiegel.de/ausland/indischer-ozean-chemikalien-tanker-von-drohne-getroffen-a-e756e82a-831f-44e2-b682-014c0db68919
Das ist ja ziemlich weit „hinter dem Horizont“ – wie bekommt man da Zieldaten? Spricht ja doch eher dafür, dass da eine „erwachsene“ Marine (Iran?) ein kleines bisschen geholfen hat…
Frohe Weihnachtstage, allerbesten Dank an Herrn Wiegold für seinen unermüdlichen und wertvollen Einsatz, hfftl. ein friedlicheres und besseres 2024
@all
Nicht nur weil Weihnachten ist: Andere Kommentatoren runterzumachen ist nicht der Stil hier. Und es geht sicherlich auch ohne solche Ausfälle. (Habe das nicht freigeschaltet.)
Schade Hr. Wiegold aber ich finde es nicht gut wenn sie den zwei Kommentatoren einfach die Bühne überlassen. Wenn nur noch Reedereien das Rote Meer befahren welche Israel vom Handel ausschließen dann ist das in meinen Augen Antisemitismus. Das wollen scheinbar ihre zwei Kommentatoren welche es begrüßen, dass europäische Reeder (welche keine Steuern für die Schiffe im Heimatland zahlen). Als Essener habe ich an der „Nie-Wieder“ Demo am 12. November teilgenommen, den Worten fühle ich mich schon verpflichtet. Vielleicht sind die beiden Kommentatoren so Engstirnig als deutsche Michel, dass man ihnen das mal näher bringen möchte. Das scheint ihrerseits nicht gewollt, sei es drum wünsche ich ihnen dennoch ruhige Weihnachtstage.
[Herzlichen Glückwunsch. Statt Ihr – durchaus berechtigtes – Argument vorzubringen, sind Sie der Meinung, Sie müssten Pöbeleien gegen andere Kommentatoren mit Anwürfen gegen mich als Blogbetreiber ergänzen. Sie haben Ihren Punkt gemacht, mehr ist von Ihnen hier nicht mehr erforderlich. T.W.]
@Fussgänger: GGF reicht da einfach https://www.vesseltracker.com/ um ein Ziel auszusuchen und Ort/Kurs zu bestimmen. Und Drohnen kann man auch von einer kleinen Dau starten.
Wenn 2024 die T-Mobil Basisstation auf Starlink verfügbar werden gibt es ein Weltweites 5G Netz dann reicht ein passendes Handy/Modul auf der Drohne um sie jederzeit/von überall zu steuern/ bzw. damit Aufzuklären. Es werden interessante Zeiten ….
Gestern auf ZON konnte man einen Artikel mit Äußerungen des stellvertretenden Führers der iranischen Revolutionsgarden lesen. Link aus bekannten Gründen nicht.
Tenor: selbst wenn der Iran Lieferant der entsprechenden Drohnen und Raketen für die Angriffe auf die Handelsschiffe im Roten Meer ist (es wurde nicht ernsthaft bestritten), so sei der Iran doch nicht beteiligt. Es läge immer noch in der Verantwortung der entsprechenden Gruppen und Staaten, diese Waffen einzusetzen.
Das sei auch dann so, wenn dieses an anderen Stellen im Mittelmeer oder in der Straße von Gibraltar stattfindet.
Eine simple Sichtweise mit weitergehenden Drohungen, die die Angelegenheit noch gefährlicher macht. Es wird nicht ausreichen, mit ein paar Fregatten mit AAW-Fähigkeiten im Roten Meer herumzufahren und den einen oder anderen Boarding-Versuch zu verhindern. Da muss man schon die Lieferungen der Waffen unterbinden und den organisatorischen Aufbau dahinter eliminieren. Ansonsten nimmt das kein Ende und bindet auf Dauer Kräfte, die woanders gebraucht werden.
Und solange das nicht gelöst ist, fahren die Schiffe eben um das Kap der guten Hoffnung herum nach Europa und umgekehrt. Bezahlen werden wir das als Bürger so oder so, entweder über die Militärausgaben (Steuern) oder in höheren Verbraucherpreisen.
Sorry, wenn das als Pöbelei bei ihnen angekommt. Eine Beleidigung in ihre Richtung war und ist nicht mein Ansinnen, ihre Plattform finde ich prima und informativ.
Hab mir den Eintrag angeschaut, im Ton sicher scharf aber nicht beleidigend.
Schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins kommende Jahr.
@Essener: Sie drehen den werten Kameraden Mitkommentatoren doppelt und dreifach das Wort im Munde herum und obendrauf führen sie einen nach welcher Definition auch immer herangezogenen Antisemitismusbegriff an, der nun auch noch reflexartig zu Militäreinsätzen führen soll? Und dann beleidigen sie noch den Hausherrn?
Frohe Weihnachten 🎄
[Ich bitte diesen Aspekt jetzt zu beenden. T.W.]
China ist auch ein Nutznießer der Drohnenangriffe. Aus chinesischen Militärhochschulen kann man auf Twitter lesen, daß die Drohnenangriffe auf den Seehandel China nutzen, weil es den Landweg über ihre „Neue Seidenstraße“ aufwertet. China wird weiterhin nichts tun. Fast nichts – die Emissionen der im Einsartz befindlichen westlichen Einheiten werden sie weiter aufzeichnen.
Anderer Gedanke: Wenn die Handelsschiffahrt um Afrika herumfährt, bleiben mehr Drohnen und Lenkraketen übrig, um Israel damit anzugreifen. Je weniger westliche Marineeinheiten im Roten Meer operieren, desto mehr Geschosse kommen in Israel an. Conclusio: Die Unterstützung der US Navy und der Einsatz für die Sicherheit der Seefahrt sind auch eine Unterstützung Israels im Kampf gegen den Terror. Deutsche Staatsräson, da war doch was?
Vielleicht denkt der eine oder andere, daß die Hamas ja weit weg ist und wir uns da raushalten sollen, Die Hamas denkt und sagt dagegen nachprüfbar das genaue Gegenteil: Erst die Juden, dann die Christen. Überall. Die Houtis denken genauso (man sehe sich den Wahlspruch auf ihrer Fahne an), und der Iran ist auch nicht besser…
@Mitleser sagt: 27.12.2023 um 17:19 Uhr
„Conclusio: Die Unterstützung der US Navy und der Einsatz für die Sicherheit der Seefahrt sind auch eine Unterstützung Israels im Kampf gegen den Terror. Deutsche Staatsräson, da war doch was?“
Ich drücke das mal etwas anders aus. Ihr Schluss und somit deutsche Staatsräson ist, daß der Westen mehr Schiffe als fahrende Ziele in das Rote Meer schickt, damit nicht so viele Drohnen und Raketen auf Israel geschossen werden. Denn die werden ja dann auf die westlichen Schiffe geschossen
Wie sage ich das, ohne unhöflich zu wirken? Das ist die schrägste Idee, die ich je gehört habe.
Die eigentliche Ursache zu bekämpfen kommt Ihnen nicht in den Sinn? Sozusagen das Übel am Huthi packen?
@ Pio-Fritz sagt: 27.12.2023 um 22:13 Uhr
Wie meinen? Die schwerpunktmäßig für die Verbandsflugabwehr konzipierten Schiffe der Marine sind keine Ziele. Sie bekämpfen Luftziele kinetisch und nicht durch Auffangen mit Rumpf und Aufbauten. Amerikaner, Briten, Franzosen führen das seit Wochen im Roten Meer erfolgreich vor. Abgeschossene Drohnen und Lenkflugkörper: Dutzende. Eigenschäden: Keine.
Funktioniert. Man müßte natürlich die deutschen Schiffe abkommandieren, die genau das können. Ein paar davon gibt es, aber die einsatzbereiten davon sind in anderen Missionen gebunden. Prioritäten wären zu setzen.
D#accord, was die Wirkung gegen die materielle Basis der houthi-Fraktion in Bezug auf die Angriffe gegen die Handelsschiffahrt und gegen Israel betrifft. Aber wie ich bereits im vorigen Thread zum Thema anmerkte: Bisher können sich nicht einmal die Amerikaner zum Beschuß der Waffenarsenale durchringen. Also wird zu dieser Option von der deutschen Politik noch größere Zurückhaltung zu gewärtigen sein…
@AoR
Es fehlt der erste Blogeintrag welchen Hr. Wiegold nicht veröffentlicht hat. (konnten sie nicht wissen). Darin schreibe ich unter anderem, dass Deutschland sich an der Lösung des Problems beteiligen muss und es nicht auf andere (Ägypten wurde immer genannt) abwälzen darf. Aber ich lasse bewusst die Form der Beteiligung offen und rate von militärischen Automatismen ab.
Beim Hausherren hab ich hoffentlich alles richtig gestellt, oder?
Die geschriebenen Sätze anderer Kommentatoren habe ich zu Ende gedacht und mögliche Konsequenzen aufgezeigt. Sicher scharf formuliert aber nichts im Mund rumgedreht.
@Mitleser sagt: 27.12.2023 um 23:07 Uhr
Nur zwei kurze Gedanken dazu. Erstens, auch eine AAW-Fregatte ist nicht unverwundbar, und wenn sie damit beschäftigt ist, sich selber zu verteidigen, dann kann sie anderen nicht helfen.
Zweitens, man wiegt die Reedereien doch nur in falscher Sicherheit, wenn man den Eindruck erweckt, man könne ihre Schiffe bei der Durchfahrt durch das Rote Meer und gerade im Golf von Aden beschützen. Und zwar vor Angriffen aus der Luft und vor Überfällen/Enterungen.
Da hilft nur eine internationale Warnung für die Schifffahrt für dieses gebiet. Wer es dann doch probieren möchte, der tut das auf eigene Gefahr mit den jeweiligen dort vorherrschenden Voraussetzungen.
Mir fehlt Peter Scholl-Latour, der mit einem unkigen Satz sämtliche Frames der öffentlichen Debatte zertrümmert und die Gelegenheit bietet, über unsere Interessen nachzudenken.
Kleiner Ansatz: Wenn der 7.10 etwas bewiesen hat, dann die Tatsache: Wäre die Sicherheit Israels tatsächlich deutsche Staatsräson, dann gäbe es keine Juden mehr. Und deutsche Journallie und Politik ist geübt, wortgewaltig seine historische Schuld zu betonen um sich im Sinne Leerer Rituale sofort nen schmalen Fuß zu machen.
Die Houthi haben gegen Saudi Arabien nen riesen Apparat aufgebaut, ca. 200.000 Kämpfer mit Multilayer Flugabwehr, Drohnen und Minimarine. Jetzt wollen die über die Islamismusschiene Legitimation erarbeiten und ( vor allem ) die Milizen beschäftigen. Und die Aufmerksamkeit des Westens ist ein einträgliches Business…
Stöckchen Spring! Darüber täuscht auch kein israelischer BO weg, der die deutsche Öffentlichkeit trollt und den Westen im Irankrieg sehen will, wo wir beim nächsten (sehr hoch hängenden) Stöckchen wären… gleichzeitig wird die Ukraine russifiziert und Taiwan geht Heim ins Reich. Entsprechende Dankbarkeit wäre den Mullahs gesichert, samt Wiederaufbau und A-Bombe.
Nochmal, wenn Houthi dann Dran, Drauf, Drüber seitens einer Weltmacht in wenigen Tagen um verhältnismäßig die Befähigung zu werfen, Schiffe anzugreifen.
Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Und schon bei der ersten Nagelprobe: Autsch!
@ Mitleser Was die Christen angeht, fange ich an, mir Sorgen zu machen, wenn die Hamas anfängt, die christlichen Palästinenser zu bearbeiten. Ich denke, Israel beschäftigt die Hamas noch eine Weile.
Pio-Fritz sagt:
28.12.2023 um 10:01 Uhr:
„…und wenn sie damit beschäftigt ist, sich selber zu verteidigen, dann kann sie anderen nicht helfen.“
Da unterschätzen Sie die Fähigkeiten der AAW-Einheiten aber gewaltig. Sinn einer Verbandsflugabwehr ist ja, dass mehrere Schiffe des Verbandes gegen mehrere Ziele (Flugzeuge, Seezielflugkörper etc.) GLEICHZEITIG verteidigt werden können.
Unsere F124er z.B. können bis zu 16 Ziele gleichzeitig bekämpfen.
@Essener
Ich fände trotzdem ein wichtiges Zeichen, wenn weitere Anrainerstaszen ihren Beitrag leisten. Schon allein für einen breiten Konsens, dass man Terrorismus gegen die zivile Schifffahrt nicht akzeptiert.
Außerdem würde ein Angriff auf den Kemen mal wieder auf der Antiamerikakismus Liste landen um zu zeigen, dass die „bösen Amis“ genauso Staaten überfallen wie das arme Russland, das sich eigentlich nur gegen die „NATO Erweiterung“ verteidigen musste.
PS: ist die chinesische Seidenstraße als Zugverbindung aktuell überhaupt in Betrieb? Ich denke eher nicht.
@docschneider55 sagt: 29.12.2023 um 7:40 Uhr
„Unsere F124er z.B. können bis zu 16 Ziele gleichzeitig bekämpfen.“
Das ist doch in Zeiten von Kamikazedrohnen und Drohnenschwärmen völlig unzureichend. Es ist ein leichtes, die Abwehrfähigkeiten der Fregatte zu übersättigen. Und da man nicht weiß, wo die Huthi als nächstes zuschlagen, muss man zwangsläufig die vorhanden Fregatten über das gefährdete Seegebiet verteilen, um dieses abzudecken. D.h., die Fregatte steht wahrscheinlich alleine.
@docschneider.
Ja das können sie, theoretisch da praktisch im echten Leben noch nie nachgewiesen. Wenn sie es doch schafft in RL (ein großes Wenn) dann wie oft? Genau einmal weil dann sind Flugkörper leer und nachgeladen wird auf See nicht. Die 124 ist nicht als Verbandsdrohnenabwehrfregatte konzipiert. Das falsche Mittel für den Auftrag.
@TW: In hartpunkt.de wurde vorgestern vom Start am 24.12.2023 zweier neuer Aufklärungssatelliten (SARah-Aufklärungssystem) der Bundeswehr berichtet. Könnten Sie das hier im Forum thematisieren?
[Hat mit Rotem Meer genau was zu tun? Und meine low ops gönnt man mir auch nicht… Wenn Sie nachlesen wollen:
https://www.presseportal.de/pm/147341/5680310
Und nein, das ist keine Aufforderung, jetzt die Debatte über den in diesem Thread OT zu starten. T.W.]
Zu einer Mission der EU hat es wohl trotz Fürsprache Deutschlands nicht gereicht (leider Zahlschranke):
„Möglicher Bundeswehreinsatz im Roten Meer
Kollision in Brüssel
Berlin wollte sich mit einer EU-Mission an der US-Operation im Roten Meer beteiligen. Nach SPIEGEL-Informationen setzten sich Annalena Baerbock und Boris Pistorius persönlich dafür ein – vergebens. Nun läuft Plan B an.“
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-moeglicher-einsatz-im-roten-meer-kollision-in-bruessel-a-cdf458f4-a576-487e-b14b-ca01b2ebf88c
Wegen der Zahlschranke bleibt Plan B – für mich – vorerst im Dunkeln 😎 Wie wäre es mit einem Mandat der VN ? Obwohl: VNSR, etc.
[Dazu hatten Politico und RND vor paar Tagen schon ne Meldung – im Kern: Spanien blockiert eine Ausweitung der EU-Mission Atalanta für diesen Einsatz. Jetzt gibt es Überlegungen für eine eine zusätzliche EU-Mission.
/edit: auch in diesem Bericht vom 27. Dezember erläutert:
https://www.euractiv.com/section/politics/news/spains-pm-says-he-doesnt-oppose-new-red-sea-mission-instead-of-using-eus-atalanta/
T.W.]
Jetzt wird es ja interessant. Wie ließen sich denn Hochenergielaser in diesem Zusammenhang beurteilen? Wäre mit ihnen auch eine Verbandsflugawehr möglich, oder eher nur Eigenschutz?
Gerade las ich wieder von „ballistischen Anti-Schiff-Raketen“…. Kann mich jemand aufklären? Sollen das tatsächlich Scud-artige Flugkörper sein, die im ballistischen Bogen hochgeschossen werden und dann genau so wieder runter kommen?
Damit trifft man doch kein bewegliches Ziel wie ein Schiff?