Deutsche Eurofighter nach Einschlag russischer Drohne in Rumänien alarmiert – „Kein Hinweis auf beabsichtigten Angriff auf NATO-Gebiet“ (Neufassung)
Nach dem erneuten Einschlag einer russischen Drohne auf dem Gebiet Rumäniens wurden Eurofighter-Kampfjets der Bundeswehr alarmiert, um den Luftraum des NATO-Mitglieds zu sichern. Nach Angaben des Bündnisses gab es aber keine Hinweise, dass das bei einem russischen Angriff auf die Ukraine vermutlich fehlgeleitete unbemannte Flugsystem gegen das Territorium der Allianz gerichtet war.
Die deutsche Luftwaffe verstärkt derzeit mit vier Eurofightern des Taktischen Luftwaffengeschwader 31 Boelcke aus Nörvenich die Luftraumüberwachung in Rumänien. Im so genannten enhanced Air Policing von der Basis Mihail Kogălniceanu in der Nähe von Constanta am Schwarzen Meer aus steht dabei auch immer wieder das Kriegsgeschehen in der benachbarten Ukraine im Mittelpunkt.
Eine deutsche Alarmrotte mit zwei Eurofightern war am (gestrigen) Mittwochabend in Constanta alarmiert worden, nachdem die rumänische Luftraumüberwachung erneut russische Drohnenangriffe auf ukrainische Infrastruktur nahe der rumänischen Grenze registriert hatte. Aus der Mitteilung des rumänischen Verteidigungsministeriums (in der englischen Fassung):
On Wednesday to Thursday night, 13/14 December, the Russian forces continued their drone attacks against the Ukrainian port infrastructure, in the proximity of the Ukrainian-Romanian border.
The Ministry of National Defence monitored the situation from the frontier area and activated the Air Policing procedures, at the same time notifying the General Inspectorate for Emergency Situations with regard to the areas from Tulcea and Galați Counties that could have been affected by the risks associated with this situation. The General Inspectorate for Emergency Situations issued a RO-Alert message at 22.45, and the state of alert ceased at around 02.00.
Romanian Air Force’s F-16 aircraft from the 86th Fetești Air Base and German Air Force’s Eurofighter Typhoon aircraft from the 57th “Mihail Kogălniceanu” Air Base conducted surveillance missions of national air space.
The Romanian Armed Force’s surveillance radar indicated, in this situation, a potential unauthorized infringement of the national air space, detecting a small height signal on one of the routes leading to Grindu area, Tulcea County.
Based on information from the field regarding a possible impact on the territory of Romania, mixed Ministry of National Defence/Ministry of Internal Affairs teams traveled to the area during the night and reported this morning that a 1.5 m deep crater was identified as a result of the uncontrolled crash of a drone used in the attack against the Ukrainian port infrastructure, in an uninhabited area about 4 km upstream of the town of Grindu. Measures were taken to secure the area and the competent structures were notified to collect evidence and conduct investigations, according to the procedures in force.
Nach Angaben von NATO-Sprecher Dylan White gab es keine Hinweise auf einen gezielten Angriff auf das Bündnisgebiet:
NATO has no information indicating any intentional attack by Russia against Allies. We strongly condemn Russian attacks against civilian infrastructure in Ukraine and along the Danube.
Bereits in der Vergangenheit waren mehrfach russische Drohnen oder Raketen in Rumänien eingeschlagen. Das NATO-Gebiet ist an den entsprechenden Stellen nur durch die Donau von der Ukraine getrennt. Die Verladeanlagen der ukrainischen Häfen, in denen unter anderem Getreide umgeschlagen wird, sind immer wieder Ziel russischer Angriffe.
(Archivbild: Deutsche Eurofighter in Rumänien – Foto Luftwaffe)
Warum wurden die EF erst NACH dem Einschlag arlarmiert anstatt vorher? Hinterher ist gut airpolicen. Schutz des Luftraumes heißt eigentlich, Bedrohungen zu neutralisieren, BEVOR sie wirksam werden. Daß die Drohne 4 km stromaufwärts des Ortes abgestürzt ist und nicht 4 km weiter stromabwärts der Einschlagstelle war doch wohl reines Glück und nicht das Ergebnis gezielter Abwehrmaßnahmen der NATO-Kräfte…
Daß Angriffsmittel auch mal außerhalb des Zielgebietes einschlagen ist doch weder einen neue noch eine überraschende Erkenntnis. Selbst die USAF hat mal eine chinesische Botschaft getroffen. Irgendwie denkt man als Bürger ja, daß die eigenen Streitkräfte bzw. die der NATO dafür sorgen, daß das EU/NATO-Gebiet sicher ist vor Angriffen, auch vor versehentlichen. Das scheint aber nicht der Fall zu sein, obwohl man nach dem Drohnenflug bis rüber nach ex-Jugoslawien vorgewarnt war und Vorlbereitungszeit hatte. Muß ich jetzt in meinem Garten auch einen Splitterschutzgraben anlegen, für den Fall, daß mal wieder ein russisches oder ukrainisches Fluggerät vom Weg abkommt und die Luftwaffe erst hinterher in die Puschen kommt?
Ganz so richtig glaube ich nicht an eine fehlgeleitete Drohne. Es ist ja nicht das erste mal das so eine Drohne auf NATO Gebiet einschlägt.
Ein Narr ist der Böses dabei denkt , man könnte auch vermuten das Russland die Verteidigungsbereit und die Reaktionszeit testet. Russland weiß ja das wegen einer Drohne niemand einen Krieg losbrechen wird. Also kann man ja mal provozieren.
@Mitleser: Sehe ich ähnlich. Gerade bei unbemanntem Gerät wäre ein präventives, robustes Abräumen überlegenswert.
Ansonsten fliegen bald „versehentlich“ über den baltischen Staaten Drohnen. Bevor rein paar Marschkolonnen vom Weg „abkommen“. Die dann zufällig russische Minderheiten „beschützen“ müssen, wenn sie schonmal da sind…
Ich finde es faszinierend wie man aus einer knappen Pressemitteilung derart weitreichende Schlüsse ziehen kann. Wenn man die Mitteilung aufmerksam gelesen hat erübrigen sich Ihre Punkte.
„Warum wurden die EF erst NACH dem Einschlag arlarmiert anstatt vorher? “
-> die rumanischen Streitkräfte gingen von einer möglichen Luftraumverletzng aus. Auf der ukrainischen Seite der Donau wird zu diesem Zeitpunkt vermutlich einiges an Drohnen unterwegs gewesen sein. Selbst wenn man in der Lage wäre hier diejenige Drohne herauszufiltern die in Kürze in den NATO Luftraum eindringen wird und eine Möglichkeit zum Abfangen in Reichweite hätte, dann wäre ein Abschuss noch im ukrainischen Luftraum nicht möglich. Bei den kurzen Entfernungen sind die Vorwarnzeiten äußerst gering. Die gültigen „rules of engagement“ werden wohl auch eher restriktiv sein, d.h. man wird so nah an der Grenze zu einem Kriegsgebiet nicht ohne Not einen Flugkörper in jeden ansatzweise verdächtigen Radarblip jagt.
„Muß ich jetzt in meinem Garten auch einen Splitterschutzgraben anlegen, für den Fall, daß mal wieder ein russisches oder ukrainisches Fluggerät vom Weg abkommt und die Luftwaffe erst hinterher in die Puschen kommt?“
-> Kaum, es sei denn Ihr Garten liegt irgendwo in der Ukraine. Der Vollständigkeit halber könnte man auch erwähnen, dass die rümänische Luftwaffe identisch reagiert hat.
@Mitleser diese Drohnen sind klein und mitunter schwer zu entdecken. Außerdem kann aus einer Drohne, die eben noch einen ukrainischen Hafen angreift, wenige Minuten später eine fehlgeleitete Drohne werden, die mehr oder weniger unkontrolliert irgendwo nahe der Grenze auf NATO Territorium einschlägt. Wie stellen Sie sich da einen 100%igen Schutz vor, sollen da dutzende oder hunderte Jagdflugzeuge der NATO mit dem Finger des Piloten am Abzug jeden Kilometer der Grenze überwachen und jedes Flugobjekt in dem Moment abschießen, in dem es die Grenze überfliegt? Absolut illusorisch.
Die rumänischen Behörden haben die Situation erkannt, die Lage beurteilt und den nationalen Notfalldienst für die potentiell gefährdeten rumänischen Bezirke aktiviert. Das rumänische Radar hat dann einen Eindringling auf dem Weg in Richtung der rumänischen stadt identifiziert. Soweit perfekt. Bleibt die frage, warum man nicht schon während der vermehrten Flugkörperangriffe auf der ukrainischen Seite die Abfangjäger in die Luft und auf eine Warteposition gebracht hat, um potentielle Irrläufer – die es im Ukrainekrieg ja wirklich nicht zum ersten Mal aus Rußland bzw. dem ukrainischen Luftraum in Richtung NATO-Gebiet gegeben hat – direkt abfangen und neutralisieren zu können, ohne einen Einschlag in bewohntem Gebiet zu riskieren.
Luftverteidigung ist eine Kernaufgabe. Das sollten die NATO-Luftwaffen doch beherrschen und im Ernstfall auch erfolgreich umsetzen, und nicht hinterher eine Airshow veranstalten. Das wäre außerdem eine hervorragende Live-Übung für die Aircrews. Geht nicht ist kein Argument. Bereits im Vietnamkrieg haben die Nordvietnamesen US-Drohnen abgeschossen, und die hatten bereits Störsender und einprogrammierte Ausweichmanöver gegen Jägerangriffe. War nicht einfach, aber die Vietnamesen haben es geschafft (und den erfolgreichen piloten dann einen offiziellen Luftsieg anerkannt). EF und F-16 sollten doch technisch in dewr Lage sein, auch Luftziele mit kleinem Radarquerschnitt zu erfassen und zu bekämpfen. Noch dazu, wo das rumänische Luftraumüberwachungsradar die Drohne bereits erfaßt hatte und die Jäger hätte leiten können.
Unterm Strich kann man hier nur ein „ungenügend“ vergeben. Sie waren im Rahmen ihrer Möglichkeiten stets bemüht, die gestellten Aufgaben zu erfüllen…
@Mitleser
Das Problem sind die Trümmerteile (des abgeschossenen Fluggerätes wie auch des Wirkmittels), die ja ebenfalls im großen Ausmaß Schäden am Boden anrichten, s. letzter Luftangriff auf Kiev. Da kamen die Zerstörungen im wesentlichen von der erfolgreichen Bekämpfung.
@ Mitleser
Warum nicht ständig Schwärme von Abfangjägern an der rumänisch/ukrainischen Grenze kreisen? Vermutlich weil sich die NATO und Russland nicht im Krieg befinden und das am besten auch so bleiben sollte. Auf Seiten der NATO wird man recht genau im Bilde sein ob da ein echter Angriff oder ein Irrläufer angeflogen kommt. Die Anzahl der erwähnte Eurofighter deutet zudem darauf hin das dort eine Alarmrotte plus Ersatz vorgehalten wird (zusätzlich zur rumänischen Luftwaffe). Die derzeitige Großwetterlege wird offensichtlich so eingeschätzt, dass eine Angriff auf das Bündnisgebiet geringer erscheint als das politische Risiko einer andauernden Jagd auf einzelne Einwegdrohnen in unmittelbarer Nähe zu einem Kriegsgebiet. Zwischenfälle wären hier kaum vermeidbar. Beispielsweise würde der Abschuss auch nur einer russischen Drohne über ukrainischem Gebiet (durch ein NATO) Flugzeug für eine Menge sehr aufgeregter Schlagzeilen sorgen. Die Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine ist in dieser Hinsicht eine „harte“ Grenze. Und deshalb ist eine politisches „geht nicht“ sehr wohl ein Argument.
Der Vergleich Vietnam/Ukraine hinkt im übrigen auf beiden Beinen. Um dies zu verdeutlichen reicht meiner Ansicht nach (Ohne auf technische Details einzugehen) schon das unbedeutende Detail, das N.V. und die USA sich de facto im Kriegszustand befanden. Und dies ist zwischen NATO und Russland eben nicht der Fall.
@Mitleser:
Ich hoffe, Sie legen an Ihre eigene Tätigkeit (was immer das außer Mitlesen noch so ist) den gleichen Maßstab an Perfektion, den Sie hier von der Fliegerabwehr und dem Air Policing erwarten.
Mal von dem hier gegebenen Szenario (Drohne unmittelbar hinter der Grenze abgestürzt) abgesehen: Wie würden Sie eigentlich auf einen Vorfall wie den Zulu Alert Scramble vom 4. Juli 1989 reagieren, wo eine MiG-31 ohne Pilot und Cockpitdach aus Polen über Ost- und Westdeutschland bis Belgien flog, um dort nach Versagen der Triebwerke infolge von Kraftstoffmangel in einen Bauernhof einzuschlagen? Die Kameraden vom 32. TFS der Soesterberg Air Base hatten da über längere Zeit Freigabe und auch den Finger am Abzug ihrer Sidewinder, waren sich aber letztlich nicht sicher, ob das steuerlose Flugzeug nach einem Abschuss und unkontrolliertem Absturz nicht mehr Schaden anrichten würde. 100% Sicherheit gibt es schlicht und ergreifend nicht.
Um zum aktuellen Fall zurückzukehren: Das Örtchen Grindu liegt im Dreiländereck zwischen Rumänien, Moldawien und der Ukraine. Die Hafenanlagen von Reni sind ein Ziel der Russen zur Unterbindung des ukrainischen Getreideexports über die Donauhäfen. Das ganze spielt sich in einem Umkreis von vielleicht 10-15km ab. Die Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine verläuft unmittelbar in der Donau. Wie wollen Sie denn da absolute Garantien für ein Abfangen tief fliegender Drohnen verlangen?
@Metallkopf. Ohne klugzuscheißen. Es war ne Führerlose UDSSR MiG 23 die damals von Polen aus bis nach Belgien geflogen ist, bis der Sprit alle war.
Kleine Korrektur für die Details: Es war eine MiG-23, „Flogger“ damals, 1989. Keine Ahnung, wie ich auf die Foxhound kam.
@Papa Witze
Warum ist die ukrainische Grenze da eine so „harte“ Grenze?
Weil die Ukraine sonst böse wird, dass wir in Ihre Lufthoheit eingreifen? Da böte sich ein multilateraler Ansatz an, in dem die Ukraine „uns“ (NATO/EU) erlaubt unbemannte Drohnen ohne Landetechnik möglichst sicher vom Himmel zu holen auch im ukrainischen Grenzgebiet. Als Rumänischen Grenzbewohner würde ich genau das von der NATO erwarten.
Das kommuniziert man dann offen, dass man zukünftig aus Sicherheitsgründen für das NATO Mitgliedsland Rumänien wegen wiederholter und anhaltender Luftraumverstöße zukünftig alle Drohnen im Grenzgebiet plus 30 km abschießt. Ähnlich im Luftraum des schwarzen Meeres vor der rumänischen Küstenlinie.
Problem? Wenn dann nur für Putin Speichellecker…
(aber wir wollen ja lieber schwach und wehrlos wirken, suuuuper „Deterrence“)
Der Vollständigkeit halber: Laut Presseberichten konnten die Eurofighter die Drohne abfangen und visuell identifizieren, erhielten aber keine Freigabe zum Abschuss. Mutmaßlich weil absehbar war, dass die Drohne keine unmittelbare Gefahr darstellte. Mal schauen ob da noch mehr Details kommen.
@ Obermaat 63; 14.12.2023 um 20:07 Uhr
Einfacher aber nachvollziehbarer Gedankengang. Der freundliche Russe hat ja ähnliche Spielchen über Jahre, meist um Ostern in der Ostsee gespielt. Tlw. unterhalb des Radars, ohne Transponder, mit Anlauf auf Gotland um dann noch rechtzeitig abzudrehen. Warum? Test der Reaktionszeiten…
@Dominik
ernsthaft, Sie wollen scharfe NATO-Schüsse vom NATO-Gebiet in ein Kriegsgebiet?
Und auch noch Eingriffe in das schwarze Meer mit einer Reichweite von 30km? Warum dann nicht gleich 40, 50, 100, 200, 500 oder 5000 km? Warum sollten dann nicht auch deutsche Taurus gleich von deutschem Gebiet abgeschossen werden? Evtl könnten wir ja auch die Pershing 2 oder die Tomahawks mit konventionellem Sprengkopf reaktivieren, wäre ja sicherlich auch nett. Oder wir schicken gleich eine ICBM mit konventionellem Sprengstoff los, spätestens jetzt merken Sie wohl, worauf ich hinauswill?
Die ukrainische Grenze zu Rumänien ist die Grenze zu NATO, das ist die „harte“ Grenze.
Was Sie in diesem Zusammenhang mit der EU argumentieren, versuche ich nicht mal ansatzweise nachzuvollziehen.
Bei Ihnen würde mich wirklich mal interessieren, wann, wo und ob Sie überhaupt gedient haben. Das ist, auch wenn ich zugebe, jetzt polemisch zu sein, eher das Denken eines Ungedienten.
@TW Sorry für OT, gerne löschbar.
@ Dominik
Die Grenze zur Ukraine ist ist in dieser Hinsicht hart da so manch einer Abschüsse russischer Fluggeräte im Luftraum der Ukraine als aktive militäreische Unterstützung werten könnte. Da kann man natürlich anderer Meinung sein, aber anscheinend ist dies die momentane Linie der NATO. Die bisherigen Luftraumverletzungen an der Grenze zu Rumänien haben zudem ziemlich klar den Charakter von Fehlschüssen, (man Vergleiche hier die von der VR China immer wieder provozierten Zwischenfälle um Taiwan herum) so dass die gegenwärtigen Reaktionen verhältnismäßig sind. Und wenn man fordert man solle mit der Ukaine ein Abkommen über den Abschuss russischer Flugkörper durch NATO Flugzeuge schließen, dann sollte man mal überdenken welche Risiken eine solche Entscheidung birgt.
@alle
Ich wiederhole mal meine Fragen aus dem ersten Kommentar zu diesem Vorfall.
1) Sind unsere Eurofighter mit ihrer aktuellen Sensorik in der Lage, ein so langsam fliegendes (Shahed-136 wird von einem 2-Zylinder Modelflugmotor angetrieben), kleines Ziel, mit niedriger IR Signatur, bei Nacht zu finden und z.B. mit der Bordkanone abzuschießen?
Unsere Piloten trainieren ja den scharfen Schuss auf Zieldronen. Aber das Training geschieht meines Wissens am Tag. Man schießt auf knallig angemalte Flugkörper, die wahrscheinlich auch mit Radarreflektoren voll gepackt sind.
2) Kann es sich unsere Bundeswehr leisten, angesichts der angespannten Situation bei der Munition, mit Luft–Luft Lfk auf Dronenjagd zu gehen?
@SGdR
Keine Sorge, bin gedient, sehe die Bundeswehr nur als unnütze Steuerverschwendung an, auch wegen meiner Erfahrungen von vor rund 20 Jahren und persönlichen Kontakten in die BW (Familie, Freunde).
Als Rumänischen Grenzbewohner hätte ich schlicht keinen Bock mehr, dass ständig irgendwo russische Drohnen auf meinem Land runterkommen.
Man kann Russland auch klar zu verstehen geben, dass Angriffe auf das ukrainisch/NATO Grenzgebiet eben NICHT akzeptiert werden, GENAU WEGEN dieser „Fehlschüsse“.
Wäre ich Russland ich würde einfach zur Demütigung der NATO GEWOLLT jeden Monat irgendwo auf NATO Gebiet eine Drohme runterkommen lassen. (zb ohne Sprengkopf und der NATO dann Überdramatisierung vorwerfen, „War versehen und ja sowieso kein Sprengkopf drin“)
Müssen ja echt alle überbehütet aufgewachsen sein…
@Schlammstapfer
mal nen Übungsschuss mit Iris-T auf eine freundlicherweise Bereitgestellte Zieldarstellungsdrohne…
Aber wir wissen ja, wird nicht gemacht, mit Biden und Scholz sind 2 personifizierte Angstpolitiker an der Macht, die die Ukraine nur soviel unterstützen, dass sie nicht verliert. Warum? wohl weil man Angst vor Russland hat, Russland nach Putin oder ein zerfallendes Russland.
Die NATO Mitgliedsschaft ist auch nur ein Papierwisch, dass weiß Putin bei den Angstpolitikern. Ich persönlich ordne mit polnische AKW Bestrebungen auch entsprechend ein. Die Reaktormodelle sind dann wohl kein Zufall.
@Papa Wutz
Jup, Offiziell vier Stück. https://www.youtube.com/watch?v=OPJxe9XgFDA
@ Schlammstampfer
Es gibt keinen Grund daran zu Zweifeln. Shaheds werden seit geraumer Zeit von allen möglichen Radargeräten aufgefasst und erfolgreich bekämpft, bis hinunter zum Gepard (letzte Modernisierung so ca. 2005). Es erschließt sich mir nicht warum der Eurofighter hier schlechter darstehen sollte. Propeller erhöhen den Radarquerschnitt von Fluggeräten im übrigen beträchtlich.
Da die Drohne von der Alarmrotte abgefangen und visuell identifiziert wurde sollte Ihre Frage bezüglich der Ortbarkeit eigentlich beantwortet sein. Der Einsatz der Bordkanone erfolgt im übrigen nicht rein visuell sondern über die Sensorik des Flugzeugs, die Farbe des Ziels ist herzlich egal. Der Bordcomputer errechnet dann einen Vorhaltepunkt zur Bekämpfung. Das ist so schon seit Jahrzehnten Standard. Von einer eingeschränkten Verfügbarkeit der IRIS-T in der Luftwaffe ist mir nichts bekannt. Zudem sollte man sich lieber Fragen ob man es sich leisten kann eine Bedrohung nicht zu bekämpfen.
IRIS-T hat einen ziemlich leistungsfähigen Suchkopf, der vielleicht auch diese Dinger auffassen kann, aber ob das „alte“ Captor-Radar das kann?
Leider hat ja die Luftwaffe auf die Anschaffung des PIRATE IR-Sensors verzichtet, was insofern ironisch war da das IRST der MiG-29 der Luftwaffe und dessen (für damals) erstaunliche Wirksamkeit erst den Anstoß dazu gaben. Ich denke mal ein paar Starfightergenerale waren damals der Meinung, alles außer Radar und Mk 1 Eyeball ist purer Kommunismus ;)
Dominik sagt:
16.12.2023 um 18:39 Uhr
„Wäre ich Russland ich würde einfach zur Demütigung der NATO GEWOLLT jeden Monat irgendwo auf NATO Gebiet eine Drohme runterkommen lassen. (zb ohne Sprengkopf und der NATO dann Überdramatisierung vorwerfen, „War versehen und ja sowieso kein Sprengkopf drin“)“
Gottlob ist das echte Russland da etwas weniger risikofeudig.
@Papa Wutz
stimmt die russische Führung ist doch so vernünftig und weniger risikofreudig, dass Sie nur den größten Landkrieg seit 80 Jahren in Europa begonnen hat. Na dann…
Finde den Fehler^^
@ Dominik
Würden Sie zustimmen, dass sich das sicherheitspolitische Umfeld in Europa durch eben diesen Angriffskrieg verändert hat? Russland hat die Ukraine ja eben auch deshalb überfallen weil man damals davon ausging dies dies ein relativ risikoarmes Unterfangen sei. Die von Ihnen vorgeschlagenen durchschaubaren Eskalationsspielchen („Wäre ich Russland ich würde einfach zur Demütigung der NATO GEWOLLT jeden Monat irgendwo auf NATO Gebiet eine Drohme runterkommen lassen.“) hätten Ende 2023 da eine völlig andere Qualität.
Im Übrigen muss man sich irgenwann auf eine Standpunkt festlegen. Entweder ist die Eskalationsgefah bei einem solchen Vorhgehen hoch,d.h. Russland ist bei seinem Vorgehen risikofreudig und es erfolgt eine Reaktion der NATO. Oder die Eskalationsgefahr ist eher niedrig. Hier agiert Russland ebenfalls risikofreudig, es erfolgt aber keine effektive Reaktion der NATO („Biden und Scholz sind 2 personifizierte Angstpolitiker“, „Die NATO Mitgliedsschaft ist auch nur ein Papierwisch, dass weiß Putin bei den Angstpolitikern.“) Beides gleichzeitig geh halt nicht.
Die Tatsache, dass sich Russland beim Angriffskrieg gegen die Ukraine kräftig verschätzt hat liegt ja nur unwesentlich an der Reaktion der NATO.
Dass die NATO erstmal monatelang diskutieren wird, wie man reagieren sollte nachdem Russland das Baltikum angegriffen hat, dessen kann man sich sicher sein. Deutschland würde wohl mit warmen Worten beistehen. Die gleichen (und das sind ja nicht wenige, AFD, BSW plus Teile der SPD) würden bezüglich des Baltikum doch genauso reagieren wie bei der Ukraine „Warum sollten wir denen helfen.“ „Russland kann man eh nicht besiegen“ usw usf.
Drohnen in Grenznähe abzuschießen wäre dagegen mal ein Signal des Zusammenhalts (Jeder cm…) und der (Willens)Stärke. (und des Könnens hoffentlich)
ich gebe das hier mal weiter:
Ist die NATO auf einen Krieg mit Russland gut vorbereitet?
Die Ukrainer in Polen beschweren sich, dass die NATO -Ausbildung veraltet und in dem Krieg in der Ukraine nicht zu gebrauchen ist
– die Drohnen spielen bei der Ausbildung eine untergeordnete bis gar keine Rolle, dabei haben sie den Krieg vollkommen verändert
– die Bewältigung von Minenfeldern unter Artilleriebeschuss wird überhaupt nicht geübt
– die NATO geht von einer viel zu langen Zeit aus, zwischen Aufklärung und Artilleriefeuer, auch wird nicht mit so einem massiven Artilleriebeschuss gerechnet
Ich bin kein Fachmann, aber das hört sich für mich nicht gut an.
@Elisabeth Lahusen
– Drohnenabwehr in Ausb/Üb ist in der Tat schwierig, da Feinddarstellung nicht über Dutzende Übungsdrohnen abbildbar ist. Das Heer arbeitet aber dran.
– Überwinden/Durchstoßen von Minenfelden geht nur über Ausschalten der Feindartillerie durch eigenes Feuer, alter Hut.
– Reaktionszeit gegen feindliches Artilleriefeuer geht mit NATO Mitteln des Joint Fire Support (JFS) kaum noch kürzer. Je nach Freigabe vorab unter einer Minute, soweit es Bo/Bo (Boden/Boden) betrifft. Bei Lu/Bo (Luft/Boden) länger. Entsprechende Mittel besitzt UKR aber nicht (kaum).
RUS Artilleriebeschuss ist keineswegs „massiv“ im Sinn von unerwartet. Vielmehr entspricht das Artilleriefeuer der sowj/RUS Doktrin. Daher müsste er grundsätzlich sogar dauerhafter und nachhaltiger sein, was mangels Artillerie und Mun derzeit nicht abbildbar ist. „Artillerie ist der Gott des Krieges/Stalin“.
Munitionsnachschub aus Nordkorea ist qualitativ mangelhaft hinsichtlich Reichweite, Wirkung, Zielgenauigkeit und Rohrverschleiß. Dennoch, über die Masse kann auch das wirken.