Nachgetragen: Personalstärke Juli 2023 – Anstieg auf wieder über 181.000, weniger Zuwachs als in Vorjahren
Die Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr ist im Juli leicht angestiegen und liegt nach der sehr niedrigen Zahl des Vormonats nun wieder bei etwas mehr als 181.000. Der Zuwachs um rund 500 Soldat*innen ist fast ausschließlich auf eine höhere Zahl der Zeitsoldaten zurückzuführen; sowohl bei Berufssoldaten als auch bei Freiwillig Wehrdienst Leistenden gab es nur geringe Verschiebungen. Allerdings: in den Vorjahren hatte die Steigerung von Juni auf Juli jeweils mehr als 1.000 Soldat*innen betragen, der aktuelle Zuwachs liegt also deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Die Personalstärke Ende Juli 2023 veröffentlichte das Verteidigungsministerium Anfang September wie üblich unter dem immer gleichen Link. (Seit der Statistik für den Monat März 2023 wurde das Format der Darstellung verändert; der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit halber bleibt es hier bei der Art der Darstellung vor den März-Zahlen.)
Insgesamt leisten 181.236 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.134
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 8.674
Streitkräftebasis 22.663
Zentraler Sanitätsdienst 19.976
Heer 61.935
Luftwaffe 26.830
Marine 15.527
Cyber- und Informationsraum 13.887
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 965
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.856
Bereich Personal 7.789
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 56.761
Soldaten auf Zeit 115.592
Freiwillig Wehrdienstleistende 8.726
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz 157
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
24.127 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; mehr als 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.706
Luftwaffe 2.552
Marine 1.705
Streitkräftebasis 2.599
Sanitätsdienst 8.288
Cyber- und Informationsraum 1.409
Ministerium und andere Bereiche 2.868
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 6.894
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.252
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.473
Mannschaften 5.508
Status
Berufssoldatin 4.833
Zeitsoldatin 17.655
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.625
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz 14
Die regelmäßig von einem Leser (vielen Dank!) erstellte und fortgeschriebene Liste zur Übersicht:
Juli_2023_BWPers
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten (analog zu den Soldat*innen nach Teilstreitkräften und Organisationsbereichen aufgeschlüsselt; zusätzlich werden Militärseelsorge und Rechtspflege ausgewiesen):
Beschäftigt sind 80.290 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bundesministerium der Verteidigung 1.831
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 2.336
Streitkräftebasis 6.382
Zentraler Sanitätsdienst 4.170
Heer 2.417
Luftwaffe 4.580
Marine 1.825
Cyber- und Informationsraum 1.754
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 32.881
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 11.527
Bereich Personal 10.041
Militärseelsorge 459
Rechtspflege 87
Der Anteil von Frauen am zivilen Personal wird nur nach Statusgruppen ausgewiesen:
Von den insgesamt 80.290 zivilen Beschäftigten sind 31.130 Frauen (rund 39 Prozent), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.
Beamtinnen insgesamt 9.840
im höheren Dienst 2.016
im gehobenen Dienst 4.027
im mittleren Dienst 3.773
im einfachen Dienst 24
Arbeitnehmerinnen 19.593
im Vorbereitungsdienst, in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis 1.697
(Stand 31. Juli 2023)
Die frühere ausführliche Statistik der Personalstärke in den Auslandseinsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen wurde durch die Gesamtzahl nur in den Auslandseinsätzen ersetzt. Der Stand vom 21. August:
Insgesamt sind 1.578 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unmittelbar bei Auslandseinsätzen eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es noch die Anerkannten Missionen.
Den Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen, gibt es auf einer gesonderten Übersichtsseite.
(Archivbild August 2023: Ein Eurofighter der Luftwaffe im Shelter bei der Übung Rapid Viking 2023 in Keflavik/Island – Felix Zahn/photothek.de)
@Küstengang01:
Das ist das beste Zitat seit Langem:
„Ich kann Monate lang in einem zwei Wachensystem mit über 12 h täglich auf einem Kauffahrteischiff fahren. Aber drei bis vier Wochen auf einem Krieger und man ist gehirngefickt. Mit 6 oder 12 Mann an Bord die alle ihren Job machen und auch können, da fällt das Arbeiten um den Faktor 1000 leichter als mit 250 die alle größere Helden als Scheer und Nelson zusammen sein wollen und man die einfachsten tätigkeiten mit einer Wahnsinnigen Bürokratie hinterlegt und auf ein Dutzend Leute aufteilt.“
Ich denke hier haben Sie, von der seefahrenden Seite aus die Kernprobleme der kompletten Bundeswehr aufgelistet. Überbordende Bürokratie, jeder ist noch wichtiger als alle anderen, Tätigkeiten deren Sinn schleierhaft bleibt.
Und genau da liegt ein Problem der Personalgewinnung. Viele junge Menschen haben kein Problem mit Arbeit, oder mit Erschwernissen. Aber sie möchten sinnvolle Arbeit und das Gefühl was erreichen zu können. Und in beiden Punkten hat die Bundeswehr ein echtes Problem.
Ich war wirklich gerne Soldat, aber wie oft ich mich mit irgendeinem hirnverbrannten Bl*dsinn beschäftigen durfte nur weil irgendwer das irgendwann mal festgelegt hat und die Bürokratie Futter brauchte. Das konnte einem jegliche Motivation nehmen. Ebenso wenn die simpelsten Ausbildungsvorhaben an der Unverfügbarkeit von Material oder der Unwilligkeit Vorgesetzter scheitern.
Führte dann halt zu rumsitzenden Männern und Frauen in Uniform deren Motivation stetig nach unten rutschte.