Niger: Pistorius sieht keine Bedrohung für deutsche Soldaten

Die Sicherheit der gut 100 deutschen Soldatinnen und Soldaten in Niger ist nach Einschätzung von Verteidigungsminister Boris Pistorius auch nach dem Militärputsch in der vergangenen Woche nicht bedroht. Es gibt keine Bedrohung der Sicherheit, auch die Versorgung ist gesichert, zitierte der Minister den Kommandeur des deutschen Lufttransportstützpunkts in der nigrischen Hauptstadt Niamey.

Pistorius äußerte sich bei einem Besuch im Bundeswehr-Karriecenter Stuttgart am (heutigen) Mittwoch. Ausdrücklich hob er hervor, dass es derzeit auch für Zivilisten keine Evakuierung aus dem westafrikanischen Land gebe. Frankreich habe lediglich mit dem Ausfliegen seiner Staatsbürger begonnen, die das Land verlassen wollten, und nehme dabei auch Deutsche mit: Von daher warten wir übrigens, wie viele andere auch, erstmal die Situation ab.

Der O-Ton des Ministers dazu:

     

 

Auf dem deutschen Stützpunkt auf der Base Aerienne 101 in Niamey, der als Drehscheibe für den Abzug der deutschen UN-Truppen aus dem benachbarten Mali genutzt wird (wenn auch derzeit wegen des Flugverbots nicht), sind rund 115 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr stationiert. Außerdem hat die deutsche Botschaft in Niger ihre Arbeit aus Sicherheitsgründen in das geschützte Bundeswehrcamp verlagert.

Nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock wurden am (gestrigen) Dienstag und am Mittwoch mit den französischen Militärmaschinen bislang mehr als 40 Deutsche aus Niger ausgeflogen. Die Ministerin dankte ihrer französischen Kollegin Catherine Colonna: Diese unkomplizierte und pragmatische Zusammenarbeit in Krisenzeiten zeigt, was Europa in der Außen- und Sicherheitspolitik leisten kann, wenn wir zusammenarbeiten. Mit ebendieser Geschlossenheit und Entschlossenheit unterstützen wir als Europäische Union auch die internationalen Bemühungen zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in Niger.

(wird ggf. ergänzt)