Ukraine/Russland/NATO: USA veröffentlichen Video von Drohnen-Zwischenfall
Nach dem Zwischenfall über dem Schwarzen Meer, bei dem das Zusammentreffen – der Zusammenstoß? – von einem russischen Kampfjet und einer US-Drohne zum Absturz des unbemannten Flugsystems geführt hatte, haben die USA Videobilder dazu veröffentlicht.
Die Aussagen sowohl der US-Luftwaffe als auch des russischen Verteidigungsministeriums zu dem Vorfall am 14. März hier zum Nachlesen. Kurz zusammengefasst: Nach US-Darstellung haben ein russisches Flugzeug den Propeller der Drohne gestreift und sie so manövrierunfähig gemacht; nach russischer Darstellung war ein Pilotenfehler der US-Streitkräfte der Auslöser.
Das Video wurde am (heutigen) Donnerstag veröffentlicht:
Die Anmerkung des US-Militärs dazu:
Two Russian Su-27 aircraft conducted an unsafe and unprofessional intercept with a U.S. Air Force intelligence, surveillance, and reconnaissance unmanned MQ-9 aircraft operating within international airspace over the Black Sea on March 14, 2023. Russian Su-27s dumped fuel upon and struck the propeller of the MQ-9, causing U.S. forces to have to bring the MQ-9 down in international waters. (U.S. Air Force video)
(Editor’s Note: This declassified video has been edited for length, however, the events are depicted in sequential order.)
Erkennbar – und bedauerlich – ist natürlich, das ein wichtiger Teil fehlt: Nämlich die Sequenz, in der die Drohne manövrierunfähig wird und dann, nach US-Aussagen kontrolliert, ins Meer stürzt bzw. gestürzt wird. Warum dieser Teil fehlt, lässt sich bislang nicht beantworten oder nur spekulativ. Möglicherweise will die U.S. Air Force bestimmte Rückschlüsse auf die technischen Möglichkeiten der MQ-9 nicht ermöglichen.
Gut sichtbar sind dagegen (ich hoffe, als luftfahrttechnischer Laie liege ich nicht daneben) die Treibstoffwolken, die aus den Su-27 abgelassen werden. So oder so ist aber dieses Video mit der russischen Darstellung des Vorfalls nur schwer in Übereinstimmung zu bringen.
(wird ggf. ergänzt)
@Finke
Danke für die gründliche Erklärung.
@Schlammstapfer:
Also denken Sie die Russen sind dumm?
Wenn ich „Ausversehen“ einen Drohne eines nicht befreundeten Staates ramme sodass diese in internationalen Gewässern abstürzt, sollte ich vielleicht von einer Bergung (wäre wohl eher ein vor der Nase wegschnappen) des Wrackes abstand nehmen.
Man könnte sonst auf die Idee kommen, dass es vielleicht doch Absicht war um die Drohne zu klauen. Von Finderrechten wie sonst bei Wracks kann da wohl nicht wirklich die Rede sein.
@Finke:
Was hat der Dampfdruck einer Flüssigkeit mit dem dem Zustand als feine Tröpchen zu tun? genau gar nichts. Die feinen Tropfen bilden sich von allein wegen der hohen Geschwindigkeit. Tröpfen sind NICHT Dampf.
Und nätürlich verdampft auch Kerosin nur eben rund 20 mal schlechter als Wasser, kommt eben auf den Dampfdruck der Flüsssigkeit an, wobei ich mir in großen Höhen sicher bin, dass kaum noch von belang ist, was bei 1 atm gilt, weil verdampfen aufgrund niedrigerem Luftdruck schlicht einfacher geht.
15 und 20 kg pro Sekunde? Ok nur schauen sie sich das Video an. Die Geschwindigkeit der Flugzeuge dürfte um die 100 m/s betragen. Die Wolke aus feinen Tropfen wird gut 15 m im Durchmesser (wahrscheinlich Breiter, die Su27 wäre ja 15m) , also verteilt sich das Kerosin (15kg) auf einen Zylinder mit 100 m Höhe und 15 m Durchmesser, also gerundet gut 18000 m3.
15000 gr. durch 18000 m3 ist gleich..<1 gr/m3..ähnlich Wolken….
PS: Propeller sollten auch dicken Hagelkörnern standhalten. Zumindest bei Triebwerken durfte ich das selbst mal live sehen….ich denke das wird man bei Propellern ähnlich handhaben…