„Wir haben keine Streitkräfte, die verteidigungsfähig sind“
Als Merkposten: Bei einer Veranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema Ein Jahr Zeitenwende gab es nicht nur eine generell interessante Debatte, sondern einen aus verteidigungspolitischer Sicht bemerkenswerten Satz von Verteidigungsminister Boris Pistorius:
Wir haben keine Streitkräfte, die verteidigungsfähig sind gegenüber einem offensiven Angriffskrieg.
(So meine Mitschrift, evtl. veröffentlicht die Fraktion auch noch den Mitschnitt der Veranstaltung am (heutigen) Montagabend auf ihrem YouTube-Kanal)
Auf Twitter zitierte die Fraktion andere Aussagen von Pistorius, diese leider nicht:
Die Hilfen für die Ukraine sind eine riesige Sicherheitsgarantie für die Menschen, so #Pistorius: „So zynisch das klingen mag, aber deutsche Waffen retten Leben in der Ukraine. Gerade durch die enorme Hilfe in der Luftabwehr.“
Putin darf mit der Aggression nicht durchkommen!
— SPD-Fraktion im Bundestag (@spdbt) February 27, 2023
Nun werden vermutlich einige Kenner wie Beobachter ein wenig zynisch anmerken: Was ist neu daran?
Ganz einfach: Neu ist, dass der Chef des Wehrressorts das so deutlich und plakativ öffentlich ausspricht. Sicherlich sehr bewusst und sicherlich nicht ohne Überlegung, wie das in seiner Partei, in der Gesellschaft und auch in den Streitkräften wirkt.
(Ergänze ich ggf., wenn es einen Mitschnitt gibt)
@Dominik:
„Vielleicht muss man sich damit abfinden keine „Frontsoldaten“ einziehen zu können. Nichts anderes bedeutet Wehrpflicht.“
Komisch, im kalten Krieg ging das. In anderen Ländern (und ich meine damit Demokratien) geht das auch. Das sind dann ggf. keine „Elitetruppen“, aber: Quantity is a quality of it’s own.
Natürlich würde so etwas in einer Demokratie kontrovers diskutiert werden, und das ist ja auch gut so. Am Ende hinge es sicherlich vom Leidensdruck ab, wie weit einem ein etwaiger Gegner schon auf den Leib rückt.
Abgesehen davon muss man das vllt auch noch unter dem Gesichtspunkt der Abschreckung betrachten.
Die Reihenfolge der Betrachtung muss immer sein….
a) welche Fähigkeit benötige ich oder will ich haben.
b) eine Fähigkeit ist dann immer verbunden mit einem Soll an Personal und Material.
c) dieses Soll hat ein Preisschild, muss also ausfinanziert sein.
d) gelingt es nicht das Soll zu decken, muss regulierend eingegriffen werden… in der Regel hängt da dann auch wieder ein Preisschild dran.
e) laufende Kontrolle ob a) angepasst werden muss und b) dann natürlich auch justiert werden muss was dazu führt, dass c) dann ebenfalls angepasst werden muss.
Die Bundeswehr hat die letzten 20 Jahre ihre Kernkompetenzen geschlachtet um die Kontingente in Afghanistan und Mali zu füllen und fast jede Einheit darauf getrimmt für Auslandseinsätze zu taugen.
Gutes Beispiel dafür sind die Fregatten der Baden-Württemberg Klasse. Die wurden für Piratenjagd und Embargo Kontrolle gebaut und können nicht gegen U-Boote wirken (auch nicht zum selbst Schutz) oder vernünftig gegen Luftziele, Nahbereich Schutz bis 6000m.
In der Nord-Ostsee gegen die Russische Marine hätten diese Schiffe keine 5 Minuten Überlebenschancen.
@Pwe
> Also lieber unter 200000 bleiben, dafür 200000 Experten haben.
Zumal im Ernstfall Hilftruppen sehr schnell ausgebildet sind. Für eine Strassensperre oder einen Schützengraben braucht man keine Berufssoldaten, da reicht ein Unteroffizier der auf die Hiwis aufpasst.
Wobei eine sehr kurze Mininmalausbildung von sechs Wochen sicher nicht schaden würde und zwar für Mann, Frau und Sonstige. Nicht unbedingt als Soldat, vielmehr als eingebundenes Mitglied einer operativ ertüchtigten Hilfseinheit die nach Bedarf Armee, Feuerwehr, THW usw zugeteilt wird – niemand hätte wohl ein Problem damit wenn sich um einen Feuerwehreinsatz statt lästiger Gaffer ein paar rudimentäre Befehlsempfänger sammeln.
„Wir haben keine Streitkräfte, die verteidigungsfähig sind gegenüber einem offensiven Angriffskrieg.“
Jetzt hat also auch der oberste Verteidiger offen ausgesprochen, was wir eigentlich alle schon seit Jahren geahnt haben und was nur niemand in Parlament und Regierung zugeben wollte. Und jetzt?
Gehört zur neuen Verteidigungsfähigkeit auch, Prototypen möglicher neuer Systeme im Einsatz zu testen?
Wie Rheinmetall mitgeteilt hat, sind zwei mögliche Nachfolger des Geparden in der Ukraine im Einsatz: Skyranger und Skynex (Rheinmetall CEO Papperger im Podcast von The Pioneer vom 28.2).
Das ging ja auch sicherlich nicht ohne grünes Licht aus der Regierung, oder?
In jedem Fall sehr interessant, gerade auch da man so den direkten, praxistauglichen Vergleich der verschiedenen Generationen von Flugabwehrsystemen erhält.
[Da offensichtlich keiner liest, was ich zu Kommentaren anmerke, gerne noch mal: Auf Nachfrage hat Rheinmetall mit mitgeteilt, dass der CEO davon gesproche habe, was geplant sei, und eben nicht, was schon in der Ukraine angekommen ist. Hat sich damit also erstmal erledigt. T.W.]
Vielleicht würden sich mehr Leute für die Reserve melden, wenn diese in der Truppe und im Ministerium besser anerkannt würde. Ich bin gerade kurz vor dem Start in die ASSA und der Weg dahin war mehr als Katastrophal. Man merkt stark, dass die Bundeswehr zwar öffentlich immer wieder Interesse an der Reserve bekundet, aber praktisch kein Lust auf die Leute hat.
Da wird weder eine gute Organisation gehalten, noch hat man das Gefühl, dass die Ausbildung ausreichend ist. (letzteres kommt aus Erfahrungsberichten von Freunden).
Es besteht mehr das Gefühl von Kanonenfutter als von „schlagkräftiger“ Reserve und so etwas bekommen die potentiellen Bewerber mit.
Wenn man nur mit Ausrüstung von Vaters Zeiten arbeiten soll und das in der „Freizeit“, ist das sehr demotivierend.
Ich mag mir nicht auszahlen, wie es da in der normalen Truppe bei der Materiallage ausschaut.
Die Bundeswehr hat kein Ressourcenproblem – sondern ein Prozess- und Organisationsproblem.
Jede Diskussion über personelle Obergrenzen oder den Wehretat muss ich derzeit schon als Nebelkerze von Leuten verstehen, die entweder das System nicht umreißen oder aber kein Interesse an echter Veränderung haben.
Die Bundeswehr „schuldet“ der NATO überschlagen knapp 120.000 Soldat*innen und kriegt es mit 182.000 Aktiven, 203.000 im Planungssoll BEI WEITEM nicht hin, das zu stellen. Und für dieses scharfe Ende von 120.000 wären auch 60Mrd im EP14 und das BwSVm wohl auskömmlich – aber da geht es nicht hart priorisiert hin.
Und wer liefert nicht? Die Inspekteure (mit maybe einer fliegenden Ausnahme). Da werden Luftschlösser in Form von „Zielbildern“ erträumt. NATO Planung? Pah ich weiss doch besser was das Bündnis braucht! Bevor ich aufschreibe wie ich meinen OrgBer besser, effizienter und ressourcenschonender aufstelle, fabuliere ich lieber mal über Systeme und zähle Panzer/Schiffe – am besten welche, die noch garnicht entwickelt sind!
Die Ämter- und Führungsorganisation will keiner anpassen, weil das unweigerlich zu Diskussionen zur Ausbringung von B3+ führt. Aber das ist ja bei einigen Inspekteuren anscheinend Planungsgrundlage: Keinen Admiral (!sic) weniger! Wir brauchen für die ineffiziente Begründung einfach nur insgesamt mehr Leute oder Roboter! Aber auch die müssen geführt werden!! am besten mehrfach !!!
Und überhaupt haben alle vergessen, was der Dresdner Erlass ist. Bzw. muss man den wohl gerade für LV/BV (der Bundeswehr) kassieren und die Inspekteure wieder an die Kandare nehmen.
Seit 5 Jahren kämpft der GI gegen die Inspekteure und es ist zum Haareraufen wie man als *** in einer hierachischen Organisation einfach mal „nicht mitmacht“.
Ich wünsche dem Minister einen kluges Händchen und den Mut für den eisernen Bessen – militärisch wie zivil. Und hoffentlich fängt er oben an zu kehren – denn da haben bis auf die Lw alle tief blicken lassen – wo sie IHREN Schwerpunkt sehen. Anscheinend finden alle Insp dass es „unten“ überhaupt nicht läuft – aber „oben“ alles dufte ist – zumindest hat bis auf die Lw noch keiner gezuckt sich auch mal „oben“ zu optimieren.
Wehrmaterial schön und gut – aber weder die Organisation, oder die Prozesse noch das Mindset ist LV/BV tauglich. Da ist es dann letztlich wurscht ob man theoretisch genügend Panzer, Flugzeuge oder Schiffe hätte…
@Pwe:
Sie Schreiben „Letztlich ist ein gut trainierter und ausgerüsteter Soldat der überlegene Soldat. “
Ich schaue in die Ukraine und sehe (mittlerweile besser) ausgerüstete Soldaten. Viele davon noch vor über 12 Monaten Zivilisten. Anwälte, Bäcker, ITler, Lehrer, Straßenbahnfahrerin. Dort ist eher Lernen im Tun angesagt. Niemand von denen hat eine langwierige militärische Ausbildung, „Lehrgänge“…. Für mich gilt, der am besten kämpfende Soldat ist der, der seinen Hof, seine Familie und sein Land verteidigt und dafür bereit ist, zu sterben. Ohne Gedanken an Wegstreckenentschädigung, Laufbahnverordnung oder irgendeinen Marschkredit.
Die Bundeswehr trägt das Mantra vom „Gefecht der verbundenen Waffen“ vor sich her wie das Goldene Kalb. Frage: Wann wurde solch ein Gefecht durch die Bundeswehr jemals geführt um Erfahrung damit zu sammeln? Ich meine, noch nie. Auf welch hohem Ross sitzen da eigentlich unsere Generäle? Und wenn unsere Beschaffung nur für 2 Tage Mun ausgeben kann, was hat Beschaffung dann in den letzten 15 Jahren gemacht?
Ich will nicht nur schwarz malen. Es muss voran gehen. Vor allem in den Köpfen der Führungsriegen ab A15. Schlanker, schneller, besser. Mit viel Offenheit für Neues. Ausprobieren. Lernen. „Quick and dirty“.
Ja, ich bin 2015 wegen der Krim zur RSU, 2021 wegen deren „Ausrichtung, Auststattung, Show of force…“, und dem Bw-Nebel wieder gegangen. Einfach zu unflexibel für mich. Gehe dann lieber als „Partisan“ los, wenn der Ivan die Grenzen (NATO) überschreitet. Aber nicht unter Bw-Kommando.
Es nicht hinzubekommen 100 Milliarden sinnvoll zu verplanen oder auszugeben, um dann weitere 10 Milliarden zu fordern ist schon ein Husarenstück, das aber so nicht funktioniert. Da dreht sich jedem Haushälter der Magen um.
Mir kommt in der gesamten Diskussion die Frage zu kurz, was denn eigentlich die zukünftigen Bedrohungsszenarien für Deutschland bzw. die NATO sind. Ist dies tatsächlich weiterhin Russland? Dieses Land reibt sich gerade massiv in der Ukraine auf, nicht nur was Technik angeht sondern auch Führungspersonal. Ist dies wirklich noch die Bedrohung für das nächste Jahrzehnt für die NATO? Oder sind wir mit einem einfachen „Wiederauffüllen des Heeres“ gemeinsam mit unseren NATO-Partnern so stark, dass hier keine Bedrohungen mehr zu erwarten sind?
Oder müssen wir davon ausgehen, dass der nächste Konflikt im pazifischen Raum spielen wird (China / Taiwan) und wir als Europäer genötigt sein werden, die USA, Singapur, Japan, Australien etc. zu unterstützen und [global] die Seewege freizuhalten? Dies würde eine völlig andere Aufstellung bedingen als „nur“ „mach das Heer mal wieder fit“.
@Dominik
Auch wenn Sie kurz Einblicke in unsere Streitkräfte hatten, finde ich ihr Gesamturteil bezüglich Kampfeswillen verletztend und erschreckend!
Sie haben aber allerdings auch nicht 100% unrecht und ich versuche Sie msl aus ihrer „Bubble“ rauszuholen:
Ein Großteil der Berufsarmee Bundeswehr würde sich nicht an der Front (innerhalb Deutschlands) stehen, sondern eben Wehrdienstleistende. Warum dies? Fehlender Kampfeswille? Diskriminierung? Quatsch!
Ein/e Wehrdienstleistende/r kann ich rudimentär Dinge beibringen und ja, wie ich eine Stellung an der Frontlinie beziehe, mich verschanze und wo das böse Ende des Gewehrs ist, das gehört dazu. Das können auch die länger Dienenden. Was die Wehrdienstleistenden nicht können ist professionelle Logistik im Gefecht, ein Krankenhaus betreiben, einen multinationalen Gefechtstand leiten, Luftunterstützung führen und einbringen, Rekruten/innen weiter ausbilden usw. usw. . Aber vermutlich sind dennoch alle froh, dass diese Dinge möglichst lange so laufen und der Hubschrauberpilot für die medizinische Evakuierung nicht neben Ihnen im Schützengraben liegt.
Wir sind eine Armee von Spezialisten geworden, aber für die durch den IBUK angesprochene Landes- und Bündnisverteidigung brauchen die Spezialisten ihr Material und die Bundeswehr auch eine Masse an Infanterie, gestellt im Schwerpunkt durch Reservisten und Wehrdienstleistende für einen möglichen Frontverlauf. Und „freiwillig“ ist im V-Fall eben auch eingeschränkt, das sagt unser Recht.
@ Rico:
Zitat:“Interessant finde ich, dass es bisher keine Ansätze gibt, die Beschaffung zu straffen, so dass es keine Geldverbrennungsmaschine mehr ist.“
Am Wochende hat Pistorius im DLF in einem Interview etwas gesagt, was hier wohl untergegangen ist. Er sagte sinngegemäß, dass man die Beschaffung schon beschleunigen könnte, wenn man erst mal die Bundeswehr internen Regularien überarbeit und vom Wildwuchs befreit. Er sagte, dass dazu keine einzige Gesetzesänderung nötig wäre. Da frage ich mich doch, warum das noch keinem seiner Vorgänger*innen aufgefallen war?
@Pio-Fritz:
Zitat:“Es würde doch schon einen großen Schritt zur Verteidigungsfähigkeit bedeuten, die vorhandenen Truppen mit ihrem benötigten Gerät auszustatten. So, das diese ihre Aufgaben auch wahrnehmen können.“
Das sehe ich auch so. Und das wäre auch keine „Aufrüstung“, wie hier gelegentlich mal geäussert wurde, wenn die Truppe einfach dazu befähigt wird, tun zu können, was sie können soll.
@ S4Offz:
Was es für Folgen hat, wenn eine ansonsten hochgerüstete Armee über keine funktionierende Logistik verfügt, haben uns die Russen doch eigentlich anschaulich genug vor Augen geführt. Aber es gibt eben Menschen, die nicht bereit sind aus den Fehlern anderer zu lernen. In dieser Hinsicht ist der Konflikt in der Ukraine reich an Anschauungsmaterial.
@Hans Schommer:
Zitat:“Die völlig obsolete Denkbremse „Personelle Obergrenze“ muss weg. Denken und planen, was wir brauchen – darum geht es.“
Formulieren wir doch mal die verfügbare „Personelle Untergrenze“, abgeleitet aus der demogafischen Entwicklung und dann überlegen wir mal, was man machen könnte, wenn es doch mehr werden sollten.
Wenn ein Verteidigungsminister sagt: „…Wir haben keine Streitkräfte, die verteidigungsfähig sind gegenüber einem offensiven Angriffskrieg…“ dann hat er zwei Handlungsoptionen:
1. Seine Rücktrittserklärung abgeben oder
2. Ein Konzept vorbereiten, der einen riesigen Umbruch in der Verteidigungspolitik bedeutet.
Ob ein Land sich mit den vorhandenen Ressourcen verteidigen kann, ist sehr schwer zu sagen (Wer hätte das vor einem Jahr von der Ukraine behauptet?). Viel wichtiger ist doch, potentielle Angreifer müssen der Überzeugung sein, dieses Land kann sich und ggf. seine Bündnispartner verteidigen.
Wenn die Aufgabe nach eigener Überzeugung nicht machbar ist, dann kann auch nicht annehmen, dass ein potentieller Angreifer abgeschreckt wird.
Ich erwarte also eine deutliche Umstrukturierung innerhalb der Bundeswehr. Am Geld sollte es nicht scheitern. Genau dafür werden die 100 Mio. bereitgestellt.
@DD:
Warum ODER, statt UND?
In der Übung sind wir beim „Kampf der verbundenen Waffen“ sicher nicht schlecht, aber allein die Infrastruktur, die Lage und die Ressourcen machen Deutschland zu einer idealen Logistikdrehscheibe – was die USA mit Ramstein ja bereits begriffen haben.
Wie mittlerweile auch der Letzte gelernt hat, bringt die tollste Waffe nichts, wenn die Logistik nicht in der Lage ist, die Munition ran zu schaffen.
Ja, hier fehlen uns als Land wichtige Fähigkeiten. Wir haben nur begrenzte taktische (!) Luftverlegbarkeitskapzitäten, aber keinerlei strategische.
Wir haben keine C17-Globemaster oder gar eine C5-Galaxy, sondern haben uns hier immer auf ukrainische Partner abgestützt. Diese Lücke sollten wir – gerne gesamteuropäisch – langfristig lösen.
Eine „A390m“ wäre hier sicher eine sinnvolle Entwicklung von Airbus für die nächsten 10 Jahre.
Bei einem europäischen Transportgeschwader – analog Evreux – bestehend aus NL, DE, FR, IT, ES…., die hier zentral ihre strategischen Flugzeuge mit insgesamt 30-50 Stück (klingt viel, ist’s aber nicht) zusammen fassen, warten und ausbilden.
Das dürfte dann auch für AIRBUS interessant werden und auch Boeing dürfte noch mal die Planungsbüros beschäftigen (jetzt, wo die 747 nicht mehr gebaut wird).
Das ist ziemlich ambitionierter „Spekulatius“, aber wenn nicht jetzt, wann dann?
@DD „Die Kernfähigkeit von uns deutschen liegt meiner Erfahrung nach darin den gepanzerten Kampf der verbundenen Waffen auf einem weltweit von keiner anderen Nation erreichten Niveau führen zu können. “
Das wird zwar immer auf dem Übungsplatz unter Beweis gestellt, ob das tatsächlich so ist, wage ich persönlich mal zu bezweifeln. Wollen wir mal hoffen, daß Ihre Behauptung nie unter reellen Bedingungen getestet werden muß.
Pwe sagt am 28.02.2023 um 19:16 Uhr:
„… Letztlich ist ein gut trainierter und ausgerüsteter Soldat der überlegene Soldat. Also lieber unter 200000 bleiben, dafür 200000 Experten haben. …“
Werter Pwe – theoretisch ein guter Ansatz – aber absolut praxisfern! Wir brauchen zunächst mal eine Analyse, was es braucht, um drei Heeresdivisionen und die Bodengebundene LV wieder „funktionsfähig“ aufzustellen. Steht ein solcher Ansatz (personell wie materiell), kann man drüber befinden, wie man das gestemmt bekommt. Und Ihre „2000000“ Experten sind nix mehr wert, wenn sie gefallen sind und keine Personalreserve existiert.
Worauf es zur Wiederherstellung der Fähigkeit der BW zur LV/BV zuerst ankommt, ist die Anpassung der organisatorischen und rechtlichen Grundlagen, v.a. im Beschaffungswesen, und zwar schnellstmöglich. Dazu gehört ein radikales Ausmisten und Verschlanken der BW-internen und BW-Verwaltungs-internen Prozesse und Regelungen. Z.B.beim CPM. Abschnitt 5 sollte das Regelverfahren werden, die Summe für eine vereinfachte Beschaffung sollte massiv angehoben werden (50 Mio€). Und die immer noch gängigen Mitzeichnungsorgien müssen eingedampft werden. Auch sollte bei derberühmten 25-Mio-Vorlage die Summe um den Faktor 10 herauf gesetzt werden und für die Betragsspanne zwischen 25 und 250 Mio € ein Notifizierungsverfahren eingeführt werden.
Schließlich sollte man auch die tatsächlichen Möglichkeiten potenzieller Bieter und alle am Markt verfügbaren Produkte im Blick haben. Schnelle Verfügbarkeit bei hinreichender Eignung müssen vor Einheitlichkeit bei den WaSys gehen.
… Hätte man übrigens alles schon längst angehen – müssen.
Bzgl vollausstattung und Kaltstartfähigkeit und Kriegsfähigkeit
Ich würde die Panzer und Grenadier Bataillone um jeweils eine Kompanie erweitern…
außerdem Reserve Fahrzeuge berücksichtigen… diese Reserve steht dann im Bataillon als Umlaufreserve für Instandsetzung oder KWS Maßnahmen bereit…
Bedeutet für 8 PzGren Bataillone a 70 Pumas -> 560 Puma Gesamt
Für 6 Panzer Bataillone a 70 Leo2 -> 420 Leo 2
Hierdurch wird die Einsatzbereitschaft der schweren Kräfte bei wenig mehr invest massiv erhöht…
Außerdem muss die Reserve auf 30-40.000 Mann aufwachsen…. Davon ein Großteil beim Heer…
Die Reserve ist für durchhaltefähigkeit und Unterstützungsaufgaben im Rückraum unverzichtbar…
Außerdem benötigt die Reserve keine Super komplexe Ausstattung…
persönliche Ausrüstung + meinetwegen alte g36
an Fahrzeugen reichen eingelagerte gepanzerte Fahrzeuge (vllt mal Fuchs irgendwann), Lastwagen, Unimogs und 4×4 Fahrzeuge mit Waffenstation
@Mathias; 011036Amar23
>>Zitiert<>“Für mich gilt, der am besten kämpfende Soldat ist der, der seinen Hof, seine Familie und sein Land verteidigt und dafür bereit ist, zu sterben.“<>“Ohne Gedanken an Wegstreckenentschädigung, Laufbahnverordnung oder irgendeinen Marschkredit.“<>“Gehe dann lieber als „Partisan“ los, wenn der Ivan die Grenzen (NATO) überschreitet. Aber nicht unter Bw-Kommando.“<>Zitat<> Häuserkampf ist ein sehr hartes Brot. Große Panzerschlachten wird es nicht mehr geben. Die Türkei hat gezeigt das der Kampf der verbundenen Waffen nötig ist, ohne Infantrie verliert man sehr schnell die Panzer und damit die Initiative.“<>Zitat<>“Für Deutschland scheint Russland immer noch der Elefant im Raum zu sein. Dabei ist doch inzwischen klar, was da läuft.“<<
Spätestens 2020, als die ersten bekloppten vor der RUS Botschaft in Berlin "Putin rette uns" gerufen hatten, hätten die Alarmanlagen dauerhaft Hupen müssen! Jetzt haben wir den Salat. Putins 5.Kolonne hat Zuwachs erhalten…durch die Umgliederung bzw. Erweiterung in die 1.-3. Abteilung!
Der Elefant war bereits ab 2014 deutlich Sichtbar!
Trennung:
In anderer Sache. Wann wird gegen BG a.D. Vad vorgegangen? Diensteid verletzt…usw. Gründe dürften sich genug finden um den Dienstgrad abzuerkennen und die Pensionszahlungen einzustellen! Wer so gegen die FDGO agiert, hat kein Recht sich von dieser Versorgen zu lassen.
[Wir führen jetzt nicht hier die Debatte über einzelne Personen, von denen jemand die Meinung haben mag, ihm müsse die Pension aberkannt werden. T.W.]
@ Eskadron (28.02.2023 um 18:05 Uhr)
DANKE!
Sehr erhellend, in vielerlei Hinsicht (Einschätzung Führung Russlands + mögliches zukünftiges Handeln & russ. Gesellschaft & Eltiten mit ihren Optionen)
Auf Szenarien muss auch bei der strategischen Ausrichtung von uns/“dem Westen“ aufgebaut werden. Wenn es denn irgendwie Sinn machen soll.
Außer den Franzosen hat kein Land der EU Streitkräfte, die das eigene Land verteidigen könnten – alleine.
Mir geht diese öffentliche Diffamierung unserer Streitkräfte zunehmend auf den Geist.
Es ist seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten bekannt, dass nur alle Länder der NATO gemeinsam unsere Länder verteidigen können. Das Gleiche gilt für die Länder der EU.
Die Lösung des Problems, auch seit Jahren bekannt, sind nicht immer weiter steigende nationale Verteidigungsausgaben oder etwas größere nationale Streitkräfte. Das bringt niemanden weiter.
Die Lösung ist ein radikaler Schnitt und gemeinsame Beschaffungen für eine gemeinsame europäische Armee und eine gemeinsame EU-Außenpolitik.
Gleiches Budget wie heute, in Summe gleiche Manpower, aber eine mit Sicherheit 50 Prozent stärkere Armee, als die jetzigen Mini-Streitkräfte.
Frau Merkel hat es einmal auf den Punkt gebracht, als sie gesagt hat, dass die USA 70 Prozent weniger Waffensysteme als die Europäer haben und genau deswegen so schlagkräftig sind.
Niemand braucht 20 oder mehr Fregattenklassen, diverse U-Bootprogramme, Konkurrenz bei den Helikoptern fast aller Größen, 2 fast identische neue Kampfflugzeuge, usw.
Das schwächt uns alle nur.
Wenn immer die Vergleiche mit FRÜHER kommen, frage ich mich was manche vielleicht nicht mitbekommen haben was FRÜHER anders war.
Auch Russland wird kein Massenheer gegen die EU anmarschieren lassen können welches die gemeinsamen NATO-Armeen massenweise übersteigt, Russland ist nicht der Warschauer Pakt. Eine attraktive Reserve (wie ist eigentlich Lindner zum maßgeschneiderten Major geworden, nachdem man bei der parteinahen Stiftung als Zivi abgechillt hatte?) von einigen 10000 Mann sollte doch im Rahmen der Bündnisverteidigung reichen. Gerne auch mit Vorteilen für Reservisten. Wenn die auch gefallen sind, dann ists wohl eh eher vorbei, als noch den Volksturm rauszuholen…..wohlgemerkt bei einer Gesellschaft, wo eh nur 20% bereit wären zu kämpfen. Wer nicht kämpfen will, kämpft auch nicht (außer man nutzt russische Methoden).
Wenn die Bedrohung, die Russland eventuell auf Dauer darstellt, wirklich eine ernste Bedrohung für die NATO ist, sollten die BW Verantwortlichen schlicht mal ihre Hausaufgaben machen, dann fände ich das doch schon sehr sehr ungewöhnlich.
Asien ist für praktisch keine europäische Macht erreichbar. Wir könnten wohl nur unsere Industriekapazität (sofern nicht von Asien abhängig) bereitstellen.
Mich wundert eher, dass die BW sehr viel Geld für schwere Hubschrauber auszugeben gedenkt, statt sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Ähnlich mit den sehr teuren Tankern der Marine usw. usf.
Trotz meiner überspitzten Schreibweise nicht immer alles persönlich nehmen….ich bin sowieso gleich mehrfach nicht beunruhigt. Erstens sehe ich nach einem hoffentlichen Sieg der Ukraine keine Gefahr mehr in Russland, zweitens hätten wir eh keine Munition oder Organisation um Wehrpflichtige in irgendeiner Weise einzusetzen. Was manche aber nicht so Recht verstehen, dass die meisten Menschen dieses Landes einen Job haben, auch in der IT, Logistik oder Mechaniker….meist können die ziemlich viel….die könnten S4 Offiziere bestimmt schnell sinnvoll einsetzen.
PS: Da ich persönlich aber auch einige BW Soldaten kenne, die selbst zugeben im Kriegsfall als erstes abzuhauen….
@Der Realist:
volle Zustimmung.
Verteidigung geht nur im Bündnis, und dafür ist es doch da oder nicht?
@Der neue Alte
Ich verstehe bis heute nicht, warum man das Prinzip der 25 Mio € Vorlage nicht wenigstens für 2 Jahre außer Kraft gesetzt hat. Transparenz für das Parlament kann man auch auf einfacherem Wege schaffen.
Übrigens, laut einem Interview mit der Präsidentin des BAAINBw mit dem Hardthöhenkurier sind in 2023 Stand Ende Februar sage und schreibe 70 25 Mio € Vorlagen geplant, wahrscheinlich sogar mehr. Ein ganz schönes Pensum bei einer durchschnittlichen Erstellungsdauer von 6 Monaten für eine 25 Mio € Vorlage.
Dominik sagt am 01.03.2023 um 21:08 Uhr:
„… PS: Da ich persönlich aber auch einige BW Soldaten kenne, die selbst zugeben im Kriegsfall als erstes abzuhauen….“
Wohin wollen diese Vollidioten den „abhauen“ ? In die Schweiz, wie auch die Deppen, mit denen ich vor vierzig Jahren zu diskutieren hatte. Na – da werden sich die „Asylstaaten“ sicher freuen.
Nur mal so – mann braucht ja nicht allen Vollpfosten ein Plenum bieten.
[Die Sprache nach dem dritten Schnaps müssen wir uns hier nicht zum Vorbild nehmen. T.w.]
@der neue alte
Das steht zwar in der internen Regelung CPM, die Wertgrenze des vereinfachten Verfahrens für Bedarfe bis 500.000 € basiert aber auf dem Paragraph 24 Bundeshaushaltsordnung (BHO). Darüber wird es halt eine größere Beschaffung gemäß BHOIst damit Gesetz leider nicht intern. Ebenso wie an einer (angemessenen) Wirtschaftlichkeitsuntersuchung (WU) kein vorbeikommen ist, sei es aufgesplittet wie im CPM oder eigenständige für andere Planungskategorien. Wir kranken meiner Meinung nach weniger am Prozess sondern am klassischen Overengineering. Die Dokumentationsanteile werden halt mittlerweile zu gefühlten 200 Prozent beschrieben, überdefiniert, Absicherungen eingebaut, Misstrauen durch den Versuch das noch detaillierter zu beschreiben bekämpft, etc. Das kostet Zeit…
Wenn der mil. Oberbefehlshaber eines immer wieder als ach so „reich“ bezeichneten Landes wie D, es binnen eines Jahres nicht einmal fertig bringt, angesichts eines ziemlich realen Bedrohungsszenarios sehr konkrete Bedarfe festzustellen UND in Forderungen/Aufträge an die Politik (Anpassung der Rahmenbedingungen an ein für Streiktkräfte realistisches Kriegsgeschehen, nicht „Gender/Kindergarten/Freizeit/Work-LifeBalance-Wohlfühloasen-Klimbim“ inkl. Reaktivierung der Wehrpflicht!), SEIN Ministerium (Reorganisation im vorgenannten Sinne, WEG von „just in time“-Träumereien mit wochen- jahrelangem Vorlauf für Banalitäten zu Höchstpreisen), Truppe (Ausbildung – das macht sie ja sowieso, soweit die „verwaltungsorientierte Leitung“ und die allgemeine Knappheit „an allem“ das zulassen) und die Industrie (zügige Bereitstellung leistungsfähigen Materials vom Schiff bis zur kleinsten Patrone in ausreichenden Mengen, nachhaltig) umzusetzen, sich im Gegenteil dann noch „stolz“ vor „seiner“ Partei damit brüstet, als erster öffentlich festzustellen, „seine“ Bw sei „unfähig“, frage ich mich endgültig, wofür wir uns diesen „Polit-Zirkus“ mit uniformtragendem Anhang überhaupt leisten!
Immerhin sprechen wir von zig-Milliarden, jährlich offensichtlich nahezu sinnlos ausgegebenen €!
Der „Witz“ daran ist doch, daß „wir“ das seit Jahr(zehnt)en bereits wissen, insbesondere auch weite Teile der mil. (Spitzen-)Führung jedoch nicht den Schneid hatten, welchem „verirrten“ Minister auch immer (zugegeben war ja weder der aktuelle, noch seine 3 Vorgängerinnen, auch wenn die viertletzte, erste Frau im Amt es schon arg „toll“ getrieben hat, alleinverantwortlich für den aktuellen Zustand der Bw) die Stirn zu bieten! Das „Karrieremöhrchen“ macht´s möglich. Armselig angesichts der „Bedrohung“ bei „Nichtgefallen“ maximal ohne Abzüge in den Ruhestand geschickt zu werden. Der Ausgleich zum „Aktivgehalt“ wäre leicht durch Buch/Vorträge etc „reinzuholen“, der allmorgendliche „Blick in den Spiegel“ würde ein eigenes Gesicht mit Kante erkennen lassen, „die Leitung“ vielleicht irgendwann, nach dem Rauswurf mehrerer B6+ feststellen, daß offensichtlich NICHT die „Schlammzone“ sondern „ziemlich weit oben“ das Problem ist…
Als TrOffz, der den „Niedergang“ im Rahmen der „Zerschlagung“ der Bw als Artillerist und LogStOffz miterleiden mußte, für jedes Hinterfragen „irrer Leuchtturmprojekte“ oder auch eigene „hilfreiche“ (und im Gegensatz zu den „Beraterprojekten“ kostengünstigen) Vorschläge „abgewatscht“ bis disziplinar gemaßregelt, schließlich (und auch unter Mißachtung verschiedenster Vorgaben der damaligen „IBUK“ und völlig widersprechender Beurteilungen, bis heute ohne Erklärung) „unwürdig rausgeschmissen“ wurde, muß ich ja wenigstens kein , dem „Aktivenstatus“ folgendes Wohlverhalten mehr an den Tag legen.
Die „gespielte Überraschung“ eines InspH, der ja auch nicht erst „seit gestern“ B6+-besoldet und in entsprechender Verwendung ist, „sein Heer“ dann nach dem (erneuten) Angriff RUS auf die UKR „plötzlich und unerwartet“ völlig „blank“ dastehen zu sehen, ist nur ein plakatives Beispiel.
Ich nehme ihm das nicht ab, wäre das „echt“, gehört er NICHT auf solch einen Posten!
Leider ist es – es muß wohl an der Mär vom ach so „reichen Land“ liegen – immer noch so, daß insbesondere kleinere Nachbarn bzw „Verbündete“ (zB LTU, HUN) von D eine aktive und wirksame FÜHRUNGSrolle ERWARTEN! Umso beschämender muß man dann entgegnen, womit „wir“ uns hier wirklich beschäftigen, daß diesbezüglich nichts zuerwarten ist außer „Beistandsfloskeln“ und mehr oder weniger homöopathischen Unterstützungsleitungen.
Und, auch das stellen wir fest, selbst diese stellen die „Rest-Bw“ vor größte Probleme, reißen auf unabsehbare Zeit riesige Löcher auf, Ersatz ist nicht in Sicht.
Es gibt keinen „ewigen Frieden auf Erden“, wir sind nicht „von Freunden umzingelt!“
Der Mensch ist ein Raubtier, und angesichts der zu erwartenden Entwicklung der Weltbevölkerung ist es irrig zu galuben, es würde irgendwie „friedlicher“, Stichwort „Ressourcen“.
Mußte da wirklich erst ein Trump kommen, um uns zu erklären, die USA würden nicht länger alleinverantwortlich für die Sicherheit der Europäer einstehen wollen?
Ich möchte das nicht falsch verstanden wissen, es ist natürlich nicht „alles gut“, was uns aus den USA „vorgesetzt“ wird (bzw wir uns ohne Not dort holen), die USA verfolgen selbstverständlich in ALLERERSTER Linie eigene Interessen, bedienen sicg dazu auch ihrer Verbündeten usw, und „wir“ täten gut daran, auch einmal von höchster Stelle deutsche Interessen zum Wohle des dt. Volkes (ja, „sowas“ hat ein jeder Minister sogar geschworen) zu formulieren und die daraus abzuleitenden Konsequenzen zu ziehen! Inkl. Aufstellung und nachhaltigem Unterhalt leistungs-/durchhalte- und abschreckungsfähiger Streitkräfte!
Hätten „wir“ in EUR uns nicht derart schwach und – speziell D – darüber hinaus noch derart abhängig gemacht, wäre „Ps“ RUS nicht so stark, uns dieses Gemetzel im Südosten vielleicht sogar erspart geblieben.
@Dominik
Nein können sie nicht. Bitte nicht diesen Ansatz fahren. Diesen Leuten fehlt im Bereich der Logistik als Beispiel eins und das ist Erfahrung. Das ist nicht gegen etwaige Personen gerichtet, die eine Menge Erfahrung zivil in der Logistik haben. Aber Logistik Bundeswehr und Logistik in einem zivilen Unternehmen unterscheiden sich dann doch erheblich. Das geht gerade noch gut mit Schmerzen im Betrieb Inland der Bundeswehr im Frieden. Aber nicht im Krieg.
P.S: Schön zu wissen, dass es angeblich auch solche Kameraden gibt. Da wird einem direkt so richtig warm ums Herz :)
@Obibiber:
Das wäre sicherlich sinnvoll. Eine zusätzliche Kompanie, z.B. für kontinuierliche Reservistenausbildung vor Ort am eingeführten Gerät. Dann müsste es nur noch genug Reservisten geben, um die kontiniuerlich in Gang zu halten.
Aber woher nehmen und nicht verpflichten?
Es wird doch seit gestern die Lösung für unsere Probleme durch die Presse getrieben, wir schaffen fürs Militär einen Feiertag ab und schon sind wir wieder LV/BV fähig.
Wenn es nicht so traurig wäre……..
Jas sagt: „Die Bundeswehr hat kein Ressourcenproblem – sondern ein Prozess- und Organisationsproblem.“
Wäre auch meine „laienhafte“ Schlussfolgerung aus einigen Beobachtungen:
1) Die Zahl der Brigaden bei 180000 Mann ist nur noch halb so groß wie sie 1990 war.
2) Die BW im Jahre 2023 besteht aus 40.000 Offizieren, 90.000 Unteroffizieren und 40.000 Mannschaften, d.h. mehr als 70% des Personals sind Offiziere und Unteroffiziere. Deren Anteil war 1990 sicherlich unter 40%.
Bevor mir jemand verkauft, wir brauchen mehr Soldaten (interessanterweise sind immer noch ca. 15000 Diensposten für Unteroffiziere und Offiziere unbesetzt!) wäre es sinnvoll, deutlich herauszuarbeiten, wie dieser extreme Zuwachs an Führungspersonal bei gleichzeitiger Reduktion an Kampftruppen zustande kam.
Also, welcher Anteil ist durch Änderungen der Aufgaben der BW zu erklären (z.B. mehr Auslandeinsätze), welcher Teil ist dadurch zu erklären, dass sich die BW als unzureichend beaufsichtigte Bürokratie selbständig gemacht hat.
Und es wäre in diesem Zusammenhang extrem hilfreich, sich mal Zahlen zur Reichswehr und Wehrmacht anzusehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie klein ein Kopf sein kann, und trotzdem qualitativ hochwertige Ergebnisse produziert werden können. 8% Offiziere im Heer wäre schön als exzessiv betrachtet worden, oder anders ausgedrück, es müssten locker Offiziere für Ersatzeinheiten vorhanden sein……
Aus Bundeswehr-journal 11/2019 und Spiegel 46/2020:
1992: rd 470.000 Soldaten – 193 Generale und Admirale
2018: rd 180 T Soldaten – 202 G. /A.
2020: rd 183T – 203 G./A.
Und diese müssen alle ihre Daseinsberechtigung nachweisen, also Mikromanagement, Zersplitterung der Zuständigkeiten u.v.m.
@Labacco
„Übrigens, laut einem Interview mit der Präsidentin des BAAINBw mit dem Hardthöhenkurier sind in 2023 Stand Ende Februar sage und schreibe 70 25 Mio € Vorlagen geplant, wahrscheinlich sogar mehr. Ein ganz schönes Pensum bei einer durchschnittlichen Erstellungsdauer von 6 Monaten für eine 25 Mio € Vorlage.“
Ja, toll, und jede Vorlage von ihrer Erstellung bis zur Genehmigung durch den Haushaltsausschuß verzögert den Beschaffungsvorgang um ca. ein Jahr.
Verteidigung ist das einzige Ressort, das diesen Zirkus veranstalten muss. Selbst nach fast 70 Jahren Bundeswehr ist nicht soviel Vertrauen in der Politik, dass das Verteidigungsministerium seinen Haushalt selber ausgeben darf. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass das einzige was bei Beschaffung gut klappt, die Tür ist…
Es zeigt sich, dass es sich rächt, dass in den letzten 25 Jahren, der Gedanke EU-Streitkräfte, eben nicht mehr als ein Gedanke ist.
Ab Brigade/Divisionsebene aufwärts hätte man immer multinational arbeiten können. Die Streitkräfte würden durch das EU-Parlament entsandt. Jedes Land muss entsprechend seiner Bevölkerung x Soldaten schicken. Die Rüstungsindustrie hätte nicht mehr nicht mehr national betrachtet werden dürfen.
Wenn eine Nation zusätzliche Kräfte möchte oder sich Nuklearstreitkräfte hält, okay. Aber es hätte dringend einer gemeinsamen europäischen Armee bedurft. Mit gleicher Ausrüstung. Hier wird massiv Geld verschwendet und das Ergebnis sehen wir jetzt. Denn es ist ja nicht so, dass gerade nur Deutschland „bedingt verteidigungsfähig“ ist. Die Bereitstellung von 62 westlichen Kampfpanzern ist für die EU-Staaten nicht zu schaffen. Das ist tatsächlich ein Trauerspiel.
„Wir haben keine Streitkräfte, die verteidigungsfähig sind gegenüber einem offensiven Angriffskrieg.“
Bemerkenswert, in der Tat! Und zum richtigen Zeitpunkt, denn der Eckwertebschluss für die Haushalte 2024 ff. soll bis Mitte dieses Monats gefasst werden. Der Konkurrenzkampf mit den anderen Ressorts hat längst begonnen und ist noch nicht ausgestanden.
Nur zwei weitere Gedanken hierzu:
Die Verteidigungsfähigkeit ist eine gesamtstaatliche Aufgabe. Hier werden auch die anderen Ressorts ihren Beitrag leisten müssen – und sich dessen bewusst sein. Beispiele: Gesundheitswesen („Lazarette“), materielle Reserven (z.B. zivile LKW, die gemarkert sind – die Älteren unter uns erinnern sich), Verkehrsinfrastruktur (kennt noch jemand die Wallmeister?).
Und: es muss auch die Zukunftsfähigkeit der Streitkräfte mit betrachtet werden. Es geht momentan zwar um möglichst schnelle Beschaffungen, doch künftige, militärisch nutzbare Technologien dürfen nicht aus dem Fokus geraten. Die Finanzmittel für wehrtechnische Forschung und Technologie dürfen nicht noch weiter absinken, sonst gehen uns auf Jahre (!) Know-how, Fachpersonal und Strukturen – auch in der wehrtechnischen Industrie – verloren.
@flying_tiger:
Russland kann in 5-10 Jahren wieder den Westen bedrohen. Diese Zeit muss daher zielstrebig genutzt werden.
@Träumer: Danke für den Hinweis auf den § 24 BHO (500T €-Grenze) – hatte ich übersehen. Ließe sich aber vermutlich auch relativ einfach ändern. Ich bin der Letzte, der etwas egegen eine ANGEMESSENE WU hat. Wenn aber einiges detailiert beschrieben werden muss, für das es DIN-Normen gibt, dann hört der Spaß auf. Ansonsten: Overengineering…. OH ja, da ist es. Und hier anzusetzen, wird schwierig. @PioFritz hat schon angedeutet, worin die Reise auch m.E. gehen sollte: Zu einem „normalen“ Beschaffungswesen, wie es dies etwa im Geschäftsbereich des BMI gibt (BPol, v.a.).
„S4 Offz sagt: 02.03.2023 um 6:15 Uhr
@Dominik Nein können sie nicht. Bitte nicht diesen Ansatz fahren. Diesen Leuten fehlt im Bereich der Logistik als Beispiel eins und das ist Erfahrung. Das ist nicht gegen etwaige Personen gerichtet, die eine Menge Erfahrung zivil in der Logistik haben. Aber Logistik Bundeswehr und Logistik in einem zivilen Unternehmen unterscheiden sich dann doch erheblich. Das geht gerade noch gut mit Schmerzen im Betrieb Inland der Bundeswehr im Frieden. Aber nicht im Krieg. “
Vorsichtiger Widerspruch:
Ein wenig erinnert mich diese Argumentation an die letztes Jahr, als hier aktive und ehemalige Berufssoldaten ausführten, ,dass die Ukrainer doch ohne eine ca. einjährige Ausbildung auf Bundeswehr-Friedensstandard gar nicht in der Lage wären, die hochkomplexen deutschen Waffensysteme PzH 2000, Gepard etc. einzusetzen.
Doch könnnen sie, mit einer Kriegsmentalität statt mit einer Behörden-Friedensmentalität! Beim Marder und Leopard jetzt ist die Debatte zum Glück verstummt.
Übertragen auf Logistik:
Ich habe mir eigentlich vorgenommen, hier nicht meine alten Wehrdienst-Kamellen aus dem vorigen Jahrtausend auszubreiten ;-). Ich breche mal meinen Vorsatz:
Ausbildung Speditionskaufmann, Grundausbildung / ATN Nachschub, in der Stammeinheit nach sechs Monaten plötzlich als Gefreiter für fünf Monate auf dem Dienstposten eines Versorungsdienstunteroffiziers einer Artilleriebatterie. Ein Uffz. mit der formalen Qualifikation war gerade nicht verfügbar.
Dabei Einblick in die Logistik auf Bataillonsebene und die Logistikstufen darüber bekommen.
Damals alles keine Raketenwissenschaft und nichts, was man nicht mit ziviler Vorbildung und einem entsprechenden Mindset hinbekäme…
Ja ich weiss, 1986 ist nicht 2023, zurück von der anekdotischen Rückschau!
Mein Punkt: Bei einen Großkrieg im Baltikum und Ostpolen müsste eine Logistik unter Einbeziehung ziviler Kapazitäten hochskaliert werden, die heute noch nicht vorstellbar ist. Ich zweifele nicht, dass auch hierfür Planungen existieren, diese würden vermutlich spätestens am dritten Kriegstag zerbröseln.
Um über 1000-1500 km ab Logistikdrehscheibe DEU das Mat nach vorne zu bringen, würden neben den altgedienten Militärlogistikern vermutlich in den Stäben innerhalb kürzester Zeit eine völlig andere Spezies performen: Schnell in Uniform gesteckte Zivillogistiker, die gewohnt sind, hochflexibel die zivilen Frachtkapazitäten einzusetzen und wissen, welche Knöpfe gedrückt werden müssen, um die PS auf die Strasse oder auf die See zu bringen. Und die Kapazitäten in olivgrün oder tarnfarben werden da dann auch noch mitdisponiert…
Ich vermute, in diesem „clash of cultures“ liegen die von ihnen angedeuteten Spannungen zwischen BW Logistik und ziviler Logistik in Friedenszeiten.
Phantasie? Ich hoffe wir werden nicht die Situation erleben, in der die Probe aufs Exempel gemacht werden müsste.
Ich bin jedoch gespannt, wie in ein paar Jahren rückblickend die Geschichte des Hochfahrens der ukrainischen Logistik ab dem 24.02.2022 in den Überlebensmodus geschrieben werden wird.
Ich vermute es werden extrem unkonventionelle Lösungsansätze zum Vorschein kommen.
@TW
Zum meinem Beitrag 01.03.2023 um 19:51 Uhr
Irgendwie fehlt da gut 2/3 des Textes, die Form sieht nicht so aus, wie geschrieben.
Warum auch immer die ersten beiden Drittel fehlen?
Dann besser gleich löschen,
[Ich habe da nichts verändert, nur die Anmerkung dazu geschrieben. Vermute, Sie haben da was zitieren wollen, dann aber mit den HTML-Befehlen stattdessen was gelöscht? T.W.]
@ Dominik Die 20 Prozent sind ca. 16,8 Millionen Einwohner, die bereit sind, Deutschland zu verteidigen. Selbst wenn man davon nur die Hälfte ausbilden, ausrüsten und in Uniform stecken kann, ist das nicht wenig. Und wir wollen mal nicht die EU- und die NATO-Staaten vergessen. Wir müssen nur unser Potential nutzen, dann reichen auch 20 Prozent.
„Um über 1000-1500 km ab Logistikdrehscheibe DEU das Mat nach vorne zu bringen, würden neben den altgedienten Militärlogistikern vermutlich in den Stäben innerhalb kürzester Zeit eine völlig andere Spezies performen: Schnell in Uniform gesteckte Zivillogistiker, die gewohnt sind, hochflexibel die zivilen Frachtkapazitäten einzusetzen und wissen, welche Knöpfe gedrückt werden müssen, um die PS auf die Strasse oder auf die See zu bringen. Und die Kapazitäten in olivgrün oder tarnfarben werden da dann auch noch mitdisponiert…“
Seit 12 Jahren bin ich Dauerresi. FGG4. Gelernter Fachkaufmann Logistik seit 1999. Logistik zivil würde NIEMALS in Bw funktionieren, dafür müsste man SASPF abschaffen. Das wäre schön… nein, die Bw hat unter vielen Mühen SASPF eingeführt und sich damit um Lichtjahre davon entfernt, was man unter Logistik versteht, die schnell und effizient funktionieren muss.
@Dirk Wege:
Danke fürs nachrechnen. Also wäre doch das sinnvollste den Teil Freiwilliger in irgendeiner Form dafür vorbereitet zu halten. Nichtmal alle (16 Mio etwas viel), sondern die die im Verteidigungsfall am meisten bringen. Mechaniker, Logistiker, usw.
(tut mir Leid wenn meine Profession nicht wirklich gefragt wäre, aber einen ABC-Einsatz will glaube ich eh keiner, aber genau sowas wäre eine Verwendung für mich – Atemschutzträger, schwere Chemikalienschutzanzüge, Weiß/schwarz Trennung usw. usf.)
Logistik in einem LV/BV Szenario funktioniert nur in der Kombination zivil/militärisch. Das ist ja die große Krankheit der deutschen Logistik. Wir haben weder ausreichend Transportmittel noch andere Assets in Bestand. Da würde dann DB Schenker nach Litauen fahren müssen beispielsweise. Das kann man getrost auf den Materialbestand oder Instandhaltungskapazitäten etwa übertragen. Das sind alles Überbleibsel bzw. Folgen. von 20 Jahren Einsatz. Man muss sich auf höherer Ebene nur mal von dem Einsatzdenken lösen im Sinne von:“ Ich verlege irgendwohin in meine Basis und hab da das Rundumsorglospaket.“ Das wird bei LV/BV eher weniger stattfinden, hier muss man flexibel sein. Hier landen wir wieder beim Mindset.
Eine laufende Versorgung kriegt die Bundeswehr mit dem Logistikzentrum auch so hin. Dort sitzen die Experten von allen Fachrichtungen, die machen das seit Jahren gut.
Das auch bitte nicht als prinzipielle Absage an Zivilisten in besonderen Szenarien in Uniform sehen, man kann davon in der Regel nur profitieren. Ich brauche nur eher den Staplerfahrer irgendwo an einem Flughafen in einem Lager oder sonstwo, als den Planer, der die Versorgung von irgendwas sich ausdenkt. Planer hab ich genug in allen KdoBehörden rumsitzen.
Zum Thema SASPF sag ich nur soviel: Input= Output, ist der Bediener schlecht ausgebildet kriegen sie nur schlechte Ergebnisse. Was leider gefühlt 80% aller Bediener sind. Mit Dienstgrad teilweise sogar steigend.
Falls das zuviel OT war Herr Wiegold bitte ich um Entschuldigung.
Ich kann kein S4 Offz und Blick_in_den_Nebel nur zustimmen. Wir neigen in der ganzen Debatte zu einer gewissen Überheblichkeit. Ich durfte in Erfurt dienen. Meiner Meinung nach ist dort der alte Geist konserviert worden.
Und by the way – SASPF ist 80 Prozent customized – sie finden DVU VTT, AMPS und ZTBUeAR wieder.
Viel witziger – der Landwirtschaftsgeräte Mechaniker ist kein Eingangsberuf für den Schirrmeister, weil Traktoren sind ja voll analog ;)
Aus meiner aktuellen Verwendung – wo ich etwas näher am Geschehen ostwärts dabei bin kann ich nur raten – hört mit dem Elfenbein Turm denken auf
Der Minister hat Recht – und er geht die Probleme richtig an – Schritt für Schritt.
20 Jahre haben nun einmal Spuren hinterlassen. Und auch Heeresstrukturen im kalten Krieg wurden us. wegen fehlender Jäger heftig diskutiert.
Will sagen – alle Mal ruhig reflektieren und die bestehen Papiere updaten. Klar würde ich auch lieber eine neue Bw aufstellen – geht aber nicht.
also einfach Mal SMART denken und nicht immer wünsch dir was.
Und Respekt an das BAAINBw – 70 Vorlagen – ich ziehe meinen Hut und zoll grossen Respekt – sollte jeder der hier seine Meinung artikuliert auch tun – und nur als Idee – vielleicht auch dem Wehrbeauftragten Mal schreiben, ob sie im BT nicht auch Mal die Beamten vor Blödsinn in Schutz nimmt – Mal als positiv gemeinter Gedanke
Interessant, wie es in Dänemark so zugeht: die gesamte Rohrartillerie wird an die Ukraine abgegeben und quasi im gleichen Atemzug ist die Bestellung des Nachfolgesystems samt einer kleinen Fähigkeitserweiterung unter Dach und Fach, wobei einzelne Systeme noch vor dem Winter zulaufen sollen. Was den Ersatz abgegebene Waffensysteme der Bw betrifft, so sind, was man so liest, immerhin Vorbereitungen oder so im Gange, während zum Schneckentempo passend der Kanzler seine letztjährigen Ankündigungen zum Wehretat nach unten korrigiert. Mit anderen Worten: es gibt ein „weiter so“ und in der Substanz tut sich nichts.
@Logistiker
Ich bin da komplett bei ihnen und auch den Vorrednern. Das Logistikkommando in Erfurt ist meiner Meinung nach auch komplett überflüssig in seiner jetzigen Form. Man muss sich jetzt den neuen Realitäten anpassen und nicht weiter in einer Art Tiefschlaf verweilen.
Das darf jedoch den Blick nicht versperren, dass eine Ebene tiefer etwa beim Logistikzentrum es wiederum funktioniert. Hier haben wir Experten sitzen, die vom doing Ahnung haben und das ganze praktisch anwenden.
Hier kann man ansetzen.
Es fehlt in vielen Bereichen der Bundeswehr halt nicht der Denker, sondern der, der mit anpacken kann.
@Dominik, @Dirk Wege
Nicht zu früh freuen, die von Ihnen berechneten 16,4 Mio Freiwilligen (20% von 82 Mio.) sind etwas optimistisch. Einfach auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen funktioniert nicht, da sind ja von 0-100 Jahren, wehruntauglich usw. einfach alle dabei. Das gäbe dem Begriff Volkssturm eine ganz neue Bedeutung.
@ Interessierter:
Ich fürchte, da würden die Logistiker (militärisch und zivil), dann nicht ohne Verblüffung feststellen, daß es kaum Lkw-Fahrer mehr gibt, da diejenigen, die die Brummis bisher gesteuert hatten, im Zuge der Mobilmachung von ihren vorwiegend osteuropäischen Heimatländern ins Militär eingezogen wurden. Was machste dann?
Warum wir immer mehr Offz (und unter diesen StOffz) haben, liegt auch ein Stück weit an der Internationalisierung. Die Arbeit in den nationenübergreifenden (combined) Stäben muss eben auf Augenhöhe gemacht werden, und wenn die Amerikaner da einen Full Colonel hinschicken, muss man notgedrungen mit mindestens einem OTL mitziehen, auch wenn die eigentliche Arbeit in Deutschland vielleicht ein Hauptmann machen könnte.
Was aber in der LV/BV gebraucht wird, sind die vielen, vielen kleinen dienstbaren Geister, die man kaum sieht, aber merkt, wenn sie fehlen: Kraftfahrer für Transporte, Geschäftszimmersoldaten, Nachschieber und zu guter Letzt natürlich auch Grenadier Gärtner, und Leutnant Dosenkohl, die hinten aus dem Puma springten Diese beiden kommen aber ohne die anderen gar nicht dorthin, wo sie gebraucht werden!
Wenn die Arbeit ordentlich bezahlt wird, und nicht jeder in Deutschland gesagt bekäme, er müsste mindestens Bachelor werden, um was zu gelten, wäre es vermutlich auch kein Problem, ausgebildete Kraftfahrer in der zivilen Logistikbranche unterzubringen. Leider hat der europäische Binnenmarkt da das Preisniveau so weit gesenkt, dass keiner mehr Kapitän der Landstraße wird, der das nicht als Berufung sieht.
„Auf Achse“ mit Manne Krug ist 45 Jahre her…