Sicherheitshalber der Podcast Folge 68: Balkan Briefing: Status Quo und Zukunft der Schlüsselregion
Sicherheitshalber ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In Folge 68 sprechen Ulrike Franke, Frank Sauer, Carlo Masala und ich mit Jakov Devčić und René Schlee über die Lage auf dem Westbalkan. Es geht nicht nur um den jüngsten Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo (Stichwort: Nummernschilder), sondern auch um den Namensstreit in Sachen Nordmazedonien sowie die Rolle der EU, Russlands und nicht zuletzt Chinas in der Region.
Die beiden Gäste helfen uns dabei, die Gegebenheiten in dieser Region besser zu verstehen, die kompliziert und auf Anhieb nicht leicht zu durchdringen ist. Abschließend wie immer der Sicherheitshinweis, der kurze Fingerzeig auf aktuelle, sicherheitspolitisch einschlägige Themen und Entwicklungen – diesmal mit einer japanischen Zeitenwende, sinkendem Vertrauen in die Bundeswehr, dem immer schwierigeren Einsatz in Mali – und, natürlich, dem abgeschossenen Ballon. Popp.
Balkan: 00:01:30
Sicherheitshinweise: 01:00:20
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Erwähnte und weiterführende Interviews, Literatur und Dokumente:
Thema: Balkan
Unsere Gäste:
Jakov Devčić, Leiter des Auslandsbüros Serbien / Montenegro der Konrad-Adenauer-Stiftung, Twitter: @devcic_jakov
René Schlee, Leiter des Büros Nordmazedonien/Kosovo der Friedrich-Ebert-Stiftung, @i_AM_Schlee
WDR 5 Europamagazin 28.01.2023. Kosovo-Konflikt: Serbiens neue Kompromissbereitschaft
Kosovos Regierungschef verlangt mehr Nato-Soldaten in seinem Land, Spiegel, 1. Januar 2023
Serbien versetzt Armee in Alarmbereitschaft, Spiegel, 27.12.2022
Blame, Hate and License Plates in a Divided Kosovo Town, New York Times, 4 September 2022
In One Corner of Kosovo, Cheers Still Ring Out for Putin, New York Times, 20 September 2022
Majda Ruge, How to kill four birds with one stone: The West’s foreign policy challenge in Serbia, ECFR, 26 January 2023
Kosovo Force (KFOR)
NATO’s role in Kosovo, NATO, 20.10.2022
Die Bundeswehr im Kosovo, bundeswehr.de, Stand Januar 2023
EU-Mission EUFOR Althea:
Die Bundeswehr in Bosnien und Herzegowina, bundeswehr.de 23.01.2023
Sicherheitshinweise:
Frank: Zeitenwende auf japanisch
https://warontherocks.com/2023/01/japans-strategic-shift-is-significant-but-implementation-hurdles-await/
Rike: Chinesischer Ballon über den USA
https://www.ft.com/content/397befd1-1bd4-4749-baa1-da30043a3ac6
Thomas: Einsatz in Mali – noch schneller beendet als ohnehin beschlossen?
https://augengeradeaus.net/2023/01/merkposten-mali-keine-daten-keine-drohnen/
Carlo: Vertrauensverlust in die Bundeswehr?
https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-3287.html
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Interessanter Beitrag wieder einmal, besonderer Dank an die Gastsprecher.
Einigermaßen fassungslos lässt mich die Aussage zurück, wonach 90% der StOffz der bosnischen Offiziere in der Türkei ausgebildet werden. Getoppt wird dies aber noch mit der Feststellung, dass DEU kein Interesse an Ausbildungshilfen für Bosnier habe, (gem Angaben aus NATO-Kreisen).
Unglaublich.
Da DEU sich seit einem Jahr richtigerweise wieder bei Op ALTHEA eingebracht hat, und damit einen bescheidenen Beitrag zur Stabilisierung des schwierigsten, mit drei „Entitäten“ gesegneten Landes leistet, überlässt es auf der anderen Seite die Ausbildung von mil Führungspersonal, und deren Indoktrination in groß-türkischem Sinn, der Vorzeigedemokratie hinter den Meerengen.
Fast unmittelbar nach dem Dayton Peace Agreement in 1995 setzte gezielte sunnitische Finanzhilfe aus dem KSA, den Emiraten und der Türkei für die Bosniaken ein.
Die größten, und zugegebenermaßen schönsten Moscheen in Europa stehen in Bosnien. Der kulturelle Einfluss zeigt sich sunnitisch-fundamentalistisch.
Die deutsche Verweigerungshaltung in Stabilisierung der bosnischen Teilarmee leistet absolut keinen Beitrag zur Festigung der politischen Lage auf dem Westbalkan, zumal die Teilrepublik „Republika Srpska (RS)“ sich trotz RUS Krieg gegen UKR beständiger Moskauer Hilfe erfreut.
Geopolitisches Denken stellt nach wie vor keine deutsche Königsdisziplin dar.
Sehr spannende und interessante Folge! Ich bin sehr gespannt auf die nächste Folge.
Am 13. April kann ich zufällig einen Bierbraukurs für Herrn Masala organisieren…inklusive Verkostung… :)
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt: 06.02.2023 um 18:13 Uhr
Sie lassen den geschichtlichen Hintergrund und die Ethnien ausser acht. Die Bosniaken sind Muslime und wurden schon während des Krieges von der Türkei und Saudi-Arabien massiv unterstützt. Die Serben mögen uns Deutsche eher nicht, die größte serbische Exklave finden Sie in Frankreich. Lediglich die Kroaten sind uns freundlich gesinnt. Manche Dinge ergeben sich einfach aus der Geschichte. Ich erinnere mal an die kroatische 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS „Handschar“. Zur Aufstellung einer zweiten Division kam es nicht mehr, obwohl die Leute schon rekrutiert waren. So viele Freiwillige aus einem relativ kleinem Volk waren seinerzeit schon selten.
@Pio-Fritz
Danke für die Hinweise, mir wohl bekannt, da ich mich knapp 2 Jahre dort dienstlich herumtrieb.
Der ethnische Zusammenhang muslimische Bosniaken/Türken wurde m.E. im ersten Eintrag deutlich.
Sie haben den Podcast sich angehört?
Ich kann keine Schaukelpolitik Serbiens feststellen.
Fakt ist, dass Serbien p o l i t I s c h sich ganz klar und eindeutig an Russland orientiert. Das ist so und bleibt so.
Fakt ist, dass Serbien w i r t s c h a f t l i c h sich liebend gern von der EU alimentieren lassen möchte, wie der übrige Balkan auch. Das kann man so wollen, muss man aber nicht!
Wir müssen also lediglich die Fakten zur Kenntnis nehmen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.