Ukraine/Russland/NATO – der Sammler am 21. September 2022 (Update: Text Putin-Rede)
Im andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bemüht sich Russland, die Zahl seiner zur Verfügung stehenden Soldaten zu erhöhen. Dafür verfügte Präsident Wladimir Putin eine Teil-Mobilmachung. Der Sammler am 21. September 2022:
• Der russische Präsident Wladimir Putin hat eine so genannte Teil-Mobilmachung der russischen Streitkräfte erklärt. Damit sollen insbesondere Russen eingezogen werden, die als Reservisten bereits Soldaten waren – also schon eine militärische Ausbildung haben.
Der Erlass dazu, der am (heutigen) Mittwoch von Putin unterzeichnet wurde (dass Punkt 7 fehlt, wird inzwischen auch in Russland thematisiert; nach Kreml-Angaben soll da was zur Zahl der geplanten Einberufungen drin stehen, deshalb nicht veröffentlicht):
Dekret über die Erklärung der teilweisen Mobilisierung in der Russischen Föderation
Der Staatschef hat den Erlass „Über die Erklärung der Teilmobilisierung in der Russischen Föderation“ unterzeichnet.
In Übereinstimmung mit den Föderalen Gesetzen Nr. 61-FZ vom 31. Mai 1996 „Über die Verteidigung“ und Nr. 31-FZ vom 26. Februar 1997 „Über die Mobilmachungsvorbereitung und Mobilmachung in der Russischen Föderation“ sowie Nr. 53-FZ vom 28. März 1998 „Über die Wehrpflicht und den Wehrdienst“ beschließe ich hiermit
1) Ausrufung einer teilweisen Mobilisierung in der Russischen Föderation ab dem 21. September 2022.
2) Einberufung der Bürger der Russischen Föderation zum Militärdienst durch Mobilisierung zu den Streitkräften der Russischen Föderation. Bürger der Russischen Föderation, die zum Wehrdienst im Rahmen der Mobilmachung einberufen werden, haben den Status von Soldaten, die im Rahmen eines Vertrages Wehrdienst in den Streitkräften der Russischen Föderation leisten.
3. Festlegung, daß die Höhe der Besoldung von Bürgern der Rußländischen Föderation, die bei der Mobilmachung in den Streitkräften der Rußländischen Föderation zum Militärdienst einberufen werden, derjenigen von Soldaten entspricht, die im Rahmen eines Vertrages Militärdienst in den Streitkräften der Rußländischen Föderation leisten.
4. Die von den Wehrpflichtigen abgeschlossenen Wehrdienstverträge bleiben bis zum Ende des Zeitraums der teilweisen Mobilmachung in Kraft, außer in den Fällen, in denen die Wehrpflichtigen aus den in diesem Erlass genannten Gründen aus dem Wehrdienst entlassen werden.
5. Festlegung der folgenden Gründe für die Entlassung von Vertragsbediensteten und Bürgern der Russischen Föderation aus dem Militärdienst im Rahmen der Mobilmachung in den Streitkräften der Russischen Föderation für den Zeitraum der Teilmobilmachung
(a) Nach Alter – bei Erreichen der Altersgrenze für den Militärdienst
(b) aus gesundheitlichen Gründen – aufgrund der Erklärung einer militärärztlichen Kommission, dass sie nicht wehrdiensttauglich sind, mit Ausnahme von Wehrpflichtigen, die den Wunsch geäußert haben, den Wehrdienst auf militärischen Posten fortzusetzen, die mit solchen Soldaten besetzt werden können
(c) im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten eines Gerichtsurteils, mit dem eine Freiheitsstrafe verhängt wird.
6. Die Regierung der Russischen Föderation wird:
a) die Finanzierung von Maßnahmen zur teilweisen Mobilisierung durchzuführen;
b) die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um den Bedarf der Streitkräfte der Russischen Föderation, anderer Truppen, militärischer Formationen und Einrichtungen während der Teilmobilisierung zu decken.
8. Die leitenden Beamten der Subjekte der Rußländischen Föderation gewährleisten die Einberufung der Bürger zum Wehrdienst im Rahmen der Mobilmachung zu den Streitkräften der Rußländischen Föderation in der vom Verteidigungsministerium der Rußländischen Föderation für jedes Subjekt der Rußländischen Föderation festgelegten Anzahl und innerhalb der festgelegten Fristen.
9. Bürgern der Russischen Föderation, die in Organisationen der Verteidigungsindustrie beschäftigt sind, soll das Recht eingeräumt werden, die Einberufung zum Wehrdienst während der Mobilisierung (für die Dauer der Beschäftigung in diesen Organisationen) aufzuschieben. Die Kategorien von Bürgern der Russischen Föderation, denen das Recht auf Aufschub gewährt wird, sowie das Verfahren für die Gewährung eines solchen Aufschubs werden von der Regierung der Russischen Föderation festgelegt.
10. Dieses Dekret tritt am Tag seiner offiziellen Veröffentlichung in Kraft.
(Übersetzt mit deepl.com)
In einer Erklärung bezifferte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Zahl der Soldaten, die damit mobilisiert werden könnten, auf 300.000. Faktisch dürfte allerdings vor allem von Bedeutung sein, dass so genannte Kontraktsoldaten über ein anstehendes Ende ihrer Dienstzeit hinaus in den Streitkräften bleiben müssen.
• Die Teil-Mobilmachung kündigte Putin in einer Rede an, die im Wesentlichen aus dem Vorwurf an den Westen bestand, Russland zu bedrohen. Dazu gehörte auch der erneute Vorwurf an die Ukraine, Atomwaffen anzustreben.
Update: Die Rede liegt inzwischen komplett in der englischen Fassung des Kreml vor (hier auf der Webseite, und vorsorglich als Sicherheitskopie Putin-Rede_englisch_21sept2022). Wesentliche Aussagen:
Today our armed forces, as I have mentioned, are fighting on the line of contact that is over 1,000 kilometres long, fighting not only against neo-Nazi units but actually the entire military machine of the collective West.
In this situation, I consider it necessary to take the following decision, which is fully adequate to the threats we are facing. More precisely, I find it necessary to support the proposal of the Defence Ministry and the General Staff on partial mobilisation in the Russian Federation to defend our Motherland and its sovereignty and territorial integrity, and to ensure the safety of our people and people in the liberated territories.
As I have said, we are talking about partial mobilisation. In other words, only military reservists, primarily those who served in the armed forces and have specific military occupational specialties and corresponding experience, will be called up.
Before being sent to their units, those called up for active duty will undergo mandatory additional military training based on the experience of the special military operation.
I have already signed Executive Order on partial mobilisation.
(…)
The West has gone too far in its aggressive anti-Russia policy, making endless threats to our country and people. Some irresponsible Western politicians are doing more than just speak about their plans to organise the delivery of long-range offensive weapons to Ukraine, which could be used to deliver strikes at Crimea and other Russian regions.
Such terrorist attacks, including with the use of Western weapons, are being delivered at border areas in the Belgorod and Kursk regions. NATO is conducting reconnaissance through Russia’s southern regions in real time and with the use of modern systems, aircraft, vessels, satellites and strategic drones.
Washington, London and Brussels are openly encouraging Kiev to move the hostilities to our territory. They openly say that Russia must be defeated on the battlefield by any means, and subsequently deprived of political, economic, cultural and any other sovereignty and ransacked.
They have even resorted to the nuclear blackmail. I am referring not only to the Western-encouraged shelling of the Zaporozhye Nuclear Power Plant, which poses a threat of a nuclear disaster, but also to the statements made by some high-ranking representatives of the leading NATO countries on the possibility and admissibility of using weapons of mass destruction – nuclear weapons – against Russia.
I would like to remind those who make such statements regarding Russia that our country has different types of weapons as well, and some of them are more modern than the weapons NATO countries have. In the event of a threat to the territorial integrity of our country and to defend Russia and our people, we will certainly make use of all weapon systems available to us. This is not a bluff.
The citizens of Russia can rest assured that the territorial integrity of our Motherland, our independence and freedom will be defended – I repeat – by all the systems available to us. Those who are using nuclear blackmail against us should know that the wind rose can turn around.
Bei der erneut verschärften Atom-Drohung ist die Behauptung bemerkenswert, westliche Länder hätten mit dem Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Russland gedroht. Offensichtlich soll innenpolitisch da noch mal massiv angeheizt werden.
• Das britische Intel Update:
On 20 September 2022, officials from Ukraine’s Russian-occupied Donetsk, Luhansk, Kherson and Zaporizhzhia regions announced they will conduct referendums on accession to the Russian Federation.
These referendums follow the Russian Duma’s formal recognition of the Donetsk and Luhansk People’s Republics on 21 February 2022.
This urgency is likely driven by fears of imminent Ukrainian attack and an expectation of greater security after formally becoming part of Russia.
Russian forces in Ukraine continue to experience personnel shortages. The Russia Duma voted on 20 September 2022 to amend a law which extends punishments for defaulting troops.
This is likely intended to limit the number of desertions and refusals and thereby to mitigate some of the immediate pressures.
The Russian civilian and military leadership has faced significant pressure over the last two weeks. These new measures have highly likely been brought forwards due to public criticism and mark a further development in Russia’s strategy.
Putin is accepting greater political risk by undermining the fiction that Russia is neither in a war nor a national crisis in the hope of generating more combat power.
• Das Morgenbriefing des ukrainischen Generalstabs (bislang noch nicht in englischer Fassung verfügbar, die Übersetzung aus dem Ukrainischen):
Operative Informationen vom 21.09.2022 um 06.00 Uhr bezüglich der russischen Invasion
Der zweihundertzehnte Tag des heldenhaften Widerstands der ukrainischen Nation gegen die russische Militärinvasion hat begonnen.
Der Feind konzentriert seine Bemühungen weiterhin auf Versuche, die Region Donezk vollständig zu besetzen, die Verteidigung zu organisieren und die eroberten Gebiete zu halten sowie die aktiven Aktionen der Verteidigungskräfte in bestimmten Gebieten zu stören. Ergreift Maßnahmen, um seine Truppen neu zu gruppieren, führt ständig Luftaufklärung durch und schießt auf die Positionen unserer Truppen entlang der Kontaktlinie.
Am vergangenen Tag startete der Feind 8 Raketen- und 35 Luftangriffe, führte mehr als 120 Angriffe aus Raketensalvensystemen auf Objekte auf dem Territorium der Ukraine durch und verletzte dabei die Normen des humanitären Völkerrechts, Gesetze und Kriegsbräuche.
Durch den Beschuss durch russische Truppen wurde am heutigen Tag die Infrastruktur von mehr als 50 Siedlungen beschädigt. Unter ihnen sind Oskil, Slovyansk, Siversk, Oleksandrivka, Soledar, Bakhmut, Velyka Novosilka, Vremivka, Vugledar, Stepne, Zaporizhzhia, Nikopol und Ochakiv. Der Feind versuchte, die Slovyansk TPP mit Streiks auf die Stadt Mykolaivka zu treffen.
Die Gefahr von Luft- und Raketenangriffen des Feindes auf das gesamte Territorium der Ukraine bleibt bestehen.
Die Situation hat sich in den Richtungen Volyn und Poliske nicht geändert.
In andere Richtungen beschießt der Feind weiterhin Panzer, Mörser und Artillerie verschiedener Typen:
in Richtung Seversky – in den Gebieten der Siedlungen Zaliznyi Myst, Mykhailove und Huta-Studenetska des Gebiets Tschernihiw und Sosnivka, Golyshivske, Yunakivka und Turya des Gebiets Sumy;
in Richtung Slobozhansk – in den Siedlungsgebieten Veterinarne, Hoptivka, Hlyboke, Dergachi, Hrushivka, Kupyansk und Kamianka;
in Richtung Kramatorsk – Donetske, Studenok, Yarova, Tetyanivka, Bogorodichne, Pryshyb, Shchurove, Stariy Karavan, Raihorodok, Mykolaivka, Rozdolivka, Oleksandrivka und Hryhorivka;
in Richtung Bakhmut – Siversk, Verkhnyokamianske, Vyimka, Vesele, Bilogorivka, Yakovlivka, Soledar, Bakhmutske, Bakhmut, Odradivka, Mykolaivka Druga, Zaitseve, Sukha Balka, Yuryivka und New York;
in der Region Avdiiv – Berdychi, Avdiivka, Vodyane, Krasnohorivka, Maryinka, Paraskoviivka, Novomykhailivka und Pervomaiske;
in der Region Zaporozhye – Novopil, Vremivka, Velyka Novosilka, Novoukrainka, Prechistivka, Vugledar, Pavlivka, Volodymyrivka, Zaliznychne, Gulyaipole und Chervone.
In Richtung Süd-Buzka wurden mehr als 25 Siedlungen entlang der gesamten Kontaktlinie vom Feind beschossen, insbesondere Visokopillya, Myrolyubivka, Karierne, Novogrigorivka, Bilogirka, Blagodativka, Andriivka, Zorya, Shevchenkove, Ternovy Pody, Pravdyne, und Myrn.
Dank der erfolgreichen Aktionen der Verteidigungskräfte erleidet der Feind weiterhin Verluste an Arbeitskräften und Ausrüstung. Insbesondere als Folge der Angriffe auf feindliches Personal und militärische Ausrüstungsgebiete am 19. September dieses Jahres wurde Folgendes bestätigt: Beschädigung des Personalkonzentrationsgebiets im Bezirk Pologiv mit mehr als 20 Personen; im Bezirk Melitopol – ein Munitionslager, 5 Einheiten militärischer Ausrüstung und mehr als 20 Militärangehörige; im Gebiet der Siedlung Kamianka – 10 Einheiten militärischer Ausrüstung und mehr als 10 Soldaten von Einheiten der Besatzungstruppen. Die Zerstörung des Kommandantenbüros in der Stadt Svatove im Gebiet Luhansk, wo der Feind ein Hauptquartier und ein Munitionsdepot organisierte, wurde ebenfalls bestätigt.
In den vorübergehend besetzten Gebieten der Gebiete Donezk und Luhansk wird die Zwangsmobilisierung der Anwohner fortgesetzt, um die Personalverluste der Einheiten der Besatzungstruppen aufzufüllen. Versammelte Abteilungen der Besatzer halten Männer im Wehrpflichtalter fest und schicken sie zu Sammelstellen, um sie weiter zu entsenden, um Einheiten aufzufüllen, die in Kämpfen mit den Verteidigungskräften der Ukraine Verluste erlitten haben.
Tagsüber haben unsere Truppen feindliche Angriffe in den Gebieten der Siedlungen Vesele, Kurdyumivka, Mykolaivka Druga, Bakhmutske, Zaitseve, Mayorsk, Pervomaiske, Maryinka und Novomykhailivka abgewehrt.
In den letzten 24 Stunden hat die Luftwaffe der Verteidigungskräfte mehr als 20 Angriffe auf feindliche Stellungen durchgeführt. Es wurde bestätigt, dass 19 Konzentrationsgebiete feindlicher Arbeitskräfte und militärischer Ausrüstung sowie zwei Positionen von Flugabwehrraketensystemen getroffen wurden. Darüber hinaus zerstörten Luftverteidigungseinheiten eine SU-25 und vier feindliche UAVs.
Raketentruppen und Artillerie haben am vergangenen Tag 40 feindlichen Objekten Feuerschaden zugefügt. Insbesondere in 20 Konzentrationsbereichen von Personal, Waffen und militärischer Ausrüstung, in 13 Konzentrationsbereichen von Artillerie sowie in 7 Munitionslagern. Die Verluste des Feindes werden untersucht.
• Das Briefing des russischen Verteidigungsministeriums (heute via mil.ru verfügbar) – ohne jeglichen Bezug auf die Putin-Rede oder die angekündigte Mobilmachung:
Russian Defence Ministry report on the progress of the special military operation in Ukraine
The Armed Forces of the Russian Federation continue the special military operation.
Fire attack launched at the units from 28th Mechanised Infantry Brigade of the Armed Forces of Ukraine (AFU) near Pravdino (Kherson region) has resulted in causing casualties of over 200 persons and 21 units of military equipment. Personnel of 4th Company from 2nd Battalion of the abovementioned formation was actually eliminated due to the fault of the commander of 28th Brigade of the AFU who had sent this unit to counter-attack towards a minefield.
Fire attack launched at 3rd Battalion from 1st Presidential Brigade that made an unsuccessful attempt to counter-attack has resulted in causing casualties of over 60 persons, 4 tanks and 8 motor vehicles.
Russian Aerospace Forces have launched a high-precision attack at the provisional base of 2nd Battalion from 93rd Mechanised Brigade of the AFU near Artyomovsk. Over 75 militants and 9 units of military equipment have been eliminated.
Operational-tactical and army aviation, missile troops and artillery have neutralised 8 AFU command posts near Artyomovsk, Svyatogorsk, Aleksandrovka, Yarovaya (Donetsk People’s Republic), Kupyansk, Chervony Oskol (Kharkov region), the provisional base of Donbass nationalist group near Nikolayevka (Donetsk People’s Republic), as well as 68 artillery units, 147 manpower and military equipment concentration areas.
12 munitions and armament depots have been destroyed near Kamenka (Kharkov region), Krasnoarmeysk, Dimitrov, Seversk (Donetsk People’s Republic) and Belaya Krinitsa (Kherson region).
Air defence facilities have shot down 11 unmanned aerial vehicles near Staromayorskoye, Petrovskoye, Karpovka (Donetsk People’s Republic), Stepnoye, Bobrovy Kut, Mirolyubovka, Krasnoselskoye, Volkovskoye and Charivnoye, including 1 Bayraktar UAV near Dmitrenko (Kherson region).
Moreover, 28 projectiles launched by U.S.-manufactured HIMARS MRLS and 3 HARM anti-radar missiles have been destroyed near Svistunovka (Lugansk People’s Republic), Chernobayevka, Zavetnoye and near Kakhovka hydroelectric plant (Kherson region).
In total, 295 airplanes and 155 helicopters, 2,018 unmanned aerial vehicles, 375 air defence missile systems, 5,052 tanks and other armoured combat vehicles, 841 combat vehicles equipped with MRLS, 3,405 field artillery cannons and mortars, as well as 5,743 units of special military equipment have been destroyed during the special military operation.
Ukrainian artillery continued launching attacks at Energodar and the territory of Zaporozhye nuclear power plant.
The explosion of a Ukrainian large-calibre projectile has resulted in damaging one of the tubes that forms part of the service water system for the first security system at the fifth power plant.
Moreover, this night, Ukrainian artillery launched an attack at an electric power transmission line that runs from the fifth power plant near Energodar.
The attack at the station was launched from the firing positions of the AFU deployed near Marganets. The artillery units of the AFU were neutralised by a counter-attack.
The current radiation environment near Zaporozhye nuclear power plant remains normal.
• Das Abendbriefing des ukrainischen Generalstabs:
Operational update of General Staff of the UAF regarding the russian invasion as of 18:00, on September 21, 2022
The two hundred-tenth (210) day of the heroic resistance of the Ukrainian people to a russian military large-scale invasion continues.
The enemy continues to focus its efforts on attempts to fully occupy Donetsk region, organize defense and maintain the captured territories, and also tries to disrupt the active actions of the Defense Forces in certain directions. It fires at the positions of our troops along the contact line, regroups his troops, and constantly conducts aerial reconnaissance.
Over the course of a day, the enemy launched 5 missile and 11 air strikes, carried out 17 shellings from MLRS on military and civilian objects on the territory of Ukraine, violating the norms of International Humanitarian Law, the laws and customs of warfare.
As a result of the attacks of the russian troops, the infrastructure of more than 30 settlements was damaged. Among them are Kharkiv, Sloviyansk, Pechenihy, Pokrovsk, Poltavka, Bilohorivka, Nevelske, Maryinka, Myrolyubivka and Vysokopilya.
There is still a threat of enemy air and missile strikes on the entire territory of Ukraine.
The situation has not changed on the Volyn and Polissya directions.
In other directions, the enemy fired from tanks, mortars, and artillery:
in the Siversky direction – in the areas of Zaliznyi Mist and Huta-Studenetska settlements of Chernihiv oblast and Manukhivka, Bachivsk, Boyaro-Lezhachi, Volfine, Golyshivske and Turya of Sumy oblast;
in the Slobozhansky direction – in the areas of Hrushivka, Kupyansk, Veterynarne, Hoptivka and Hlyboke settlements;
in the Kramatorsk direction – Yarova, Studenok, Tetyanivka, Bohorodychne, Raihorodok, Zakitne and Ozerne;
in the Bakhmut direction – Soledar, Bakhmutske, Rozdolivka, Klishchivka, Krasnopolivka, Zvanivka, Yuryivka and New York;
in the Avdiivka region – Avdiivka, Krasnohorivka, Opytne, Maryinka, Vodyane and Pervomaiske;
in the Novopavlivsk and Zaporizhzhya areas, about 25 settlements were shelled by tanks, mortars and barrel artillery. In particular, Vuhledar, Zolota Nyva, Hulyaipole, Rivnopillyia and Zelene Pole.
More than 35 settlements along the contact line were damaged by fire in the South Buh direction. In order to conduct reconnaissance and adjust fire, the enemy made more than 60 UAV sorties. At least six unmanned aerial vehicles were used to strike civilian infrastructure.
The military-political leadership of the russian federation announced a partial mobilization to replenish the personnel losses of units of the occupying forces in the temporarily occupied territories of Ukraine. At the same time, the activities of the so-called „internal self-mobilization“ continue. The selection of candidates for service in the russian guard is carried out in the troops of the cozak society „all-round army of the Don“. The Kuban Cozak army is obliged to form additional units of volunteers and conduct their training on the basis of district cozak societies of the Krasnodar region. In the city of Chita and the region, recruitment of candidates is carried out under the guise of sending them to construction work in Ukraine.
During the day, units of our troops repelled enemy attacks in the areas of Kupyansk, Vesele, Zaitseve, Kurdyumivka and Bakhmutske settlements.
To support the actions of the ground groups, the Air Force of the Defense Forces made 32 strikes against enemy positions. It was confirmed that 17 areas of concentration of manpower and military equipment of the enemy, 4 strongholds, 10 positions of anti-aircraft missile systems and one warehouse with ammunition were damaged. In addition, air defense units destroyed one cruise missile and 3 enemy UAVs.
Missile troops and artillery inflicted fire damage on
22 enemy facilities – in particular, 7 control points of various levels and 13 areas of concentration of personnel, weapons and military equipment. Ammunition depots, air defense facilities and pontoon crossings of the occupiers fell into the affected area.
Total enemy losses are currently being refined.
@Metallkopf (14.55): Modi ist Putin offenbar beim SCO-Gipfel in Samarkand auf offener Bühne angegangen. „“Ich weiß, dass die heutige Zeit keine Ära des Krieges ist und ich habe mit Ihnen am Telefon darüber gesprochen . . .“ hat er (laut Reuters) gesagt. Und gegenüber Xi vollzog Putin gleich den Kotau: „Wir verstehen Ihre Fragen und Bedenken in dieser Angelegenheit. Während des heutigen Treffens werden wir natürlich auch unseren Standpunkt in dieser Angelegenheit erläutern, obwohl wir bereits zuvor darüber gesprochen haben“ wird seine Ansage an Xi in Bezug auf den Ukraine-Krieg zitiert. Zentralasien, namentlich Kasachstan rückt ohnehin bereits von Russland ab. Die C5 (v.a. Usbekistan) bemühen sich lieber stark um die Taliban in Kabul, um Russland-freie Zugänge zum Weltmarkt zu erhalten. Sieht nicht gut aus für Putin.
Bei allen Einlassungen hier und anderswo, fehlt mir eine Betrachtung der zwischenzeitlich angepassten Ziele nämlich die territoriale Brücke von Russland bis nach Transnistrien. Wann soll sich Putin (zumindest langfristig) von diesem Ziel getrennt haben? Ein wunderbarer Seiteneffekt wäre das Abschneiden der Ukraine von jeglichem Zugang zum Schwarzen Meer und damit eine nachhaltige strategische Schwächung. Das ist in meinem Augen vor allem für immer wieder diskutierte Verhandlungslösungen von Bedeutung, denn vor diesem Hintergrund und der damit zusammenhängenden strategischen Bedeutung der Krim, scheint eine solche für die Ukraine selbst bei Erreichen eines Status vor Feb 22 als allenfalls bedingt akzeptabel (ggf in Verbindung mit Sicherheitsgarantien).
In so fern erscheint mir auch die oben erwähnte Option, dass die nun einberufenen Reservisten zumindest zum Teil reguläre Einheiten aus anderen Landesteilen für den Kampf in der Ukraine ablösen sollen, als durchaus nachvollziehbar, für den Fall, dass Putin sich eben nicht von seinen Zielen verabschiedet hat.
Meine Güte, die Russen sind aber auch kleine Tolpatsche.
Anatoliy Geraschenko – Putin Ally Dies After Falling Down Stairs on Day of Russia Mobilization
https://www.newsweek.com/putin-ally-dies-falling-down-stairs-day-russia-mobilization-1744944
@ Ckaus
„Ein Blick in die Historie zeigt, dass noch nie ein Despot, ob König, Fürst oder Diktator einen Waffenstillstand oder Frieden geschlossen hat, geschweige denn freiwillig abtrat. Das Gegenteil ist der Fall, auch in hoffnungsloser Lage vergoss jeder von ihnen bis zum Ende noch Mengen an Blut, deshalb ist die Situation offener als zuvor. “
Mit meinen Geschichtskenntnissen sage ich nur Finnland und Afghanistan. Wo kommen denn solche Aussagen her ? Genau wie man öfter hört, die Russen geben nie Land auf, was ihnen gehörte. Das ist genauso falsch.
Es sollen ca 260.000 russische Bürger in Deutschland leben. Wie viele erhalten ihren Einberufungsbescheid zugestellt? Gibt es Durchsetzungsmöglichkeiten nach Moskauer Recht?
Der jeweilige RUS Staat, vom Zaren über die UdSSR bis in die Russische Föderation hinein ist nie für ihr verlässliches Organisations- und Planungsvermögen bekannt gewesen.
Seit 11 Jahren besteht keine Wehrpflicht mehr. Wer seitdem dient, ist Freiwillger, ist Vertragssoldat. Erforderliche Kader befinden sich im Status Berufssoldat.
Dass unter diesen Voraussetzungen eine militärische Aufnahme- und vor allem Ausbildungsorganisation erhalten und unterhalten wurde ist unwahrscheinlich.
Die ins Auge gefassten 300.000 können also keinesfalls per Stichtag X einberufen und noch weniger angemessen ausgebildet oder gar ausgestattet werden, selbst wenn auf Altmaterial oder Vorausbildung aus früheren Dienstzeiten zurückgegriffen wird.
Was bliebe daher möglich? Welcher Sofortbedarf besteht?
Die Fronttruppen, in erster Linie Infanterie generell und Artillerie stehen im siebenten Monat im Kampf. Von Ablösung, einzelnen Urlauben, ist nichts bekannt. Viele Gefallene und Verwundete schwächen die Verbände. Das Reservoir der 300.000 wird damit zur Auffüllung dezimierter Einheiten herangezogen werden müssen.
Militärisch nachhaltig ist dabei allein die geschlossenene Herauslösung abgekämpfter Truppenteile und deren Wiederauffrischung im rückwärtigen Raum. Vorteil in dieser Maßnahme die Gemeinsamkeit der Truppe, die Formung von Korpsgeist und Zusammengehörigkeit, eine Formung von Vertrautheit bei Führern und Geführten.
Anzunehmen ist jedoch, dass zunächst Lücken an der Front aufgefüllt werden. Ein Gewinn an Kampfkraft ja, an Gefechtswert wegen nicht professionellen Ersatzes ist es nicht.
Die Maßnahmen werden sich signifikant erst in einer vermutlichen Frühjahrsoffensive auswirken.
Alles schön und gut, tolle Bewertungen des RUS Niedergangs und der westlichen Überlegenheit. Von genau den selben Leuten und Experten, die uns noch vor 18 Monaten glauben machen wollten, dass die Taliban nie wieder an die Macht kommen würden. Moral: unterschätze nie Mütterchen Russland. Wir reden von einem Mobilisierungspotenzial von 25 Mio Personen.
Wieso „Teilmobilisierung“? Wieder den Köder geschluckt? „Salamimobilisierung“!
@Küstengang01
Ich bin auch der Meinung, dass sie das ganze vermutlich sehr durch die militärische Brille sehen. Wenn die NATO jetzt massiv mit eigenen Kräften aktiv wird, Atombombersstaffeln hochschickt usw. ist das vielleicht genau das, was Putin braucht, als Innenplitische Argumentation.
Wie sie richtig schrieben, ist Zweifel angebracht, ob die Mobilisierung wirklich die Kampfkraft nennenswert erhöht.
Ich würde auch noch nicht unbedingt Massen an Panzern schicken. Das wären vielleicht gerade jetzt die Bilder, die den Unmut der russischen Wehrpflichtigen auf die Nato lenken könnten.
Aber ukrainische Besatzungen ausbilden, das ja, bitte ab sofort und in großer Zahl. Das liefert keine Bilder – es ist ja auch ein Informationskrieg – aber echte Möglichkeiten.
Und die Panzer kann man dann schicken, wenn es soweit ist.
So hält sich der Westen Eskalationspotential vor, ohne gleich den Weg zum 3.WK zu eben.
@ TW:
Man soll auch ‚mal „danke!“ sagen. Also danke für den 17.21h-Beitrag!
Könnten die Russen eigentlich eine taktische A-Bombe unter falscher Flagge aus der Ukraine auf Russland schießen, um damit den „Erstschlag“ zu kennzeichnen?
In Ergänzung zu meiner militärischen Betrachtung heute Vormittag hier noch meine Einschätzung, wie Putins Ankündigung politisch zu bewerten ist:
1. Diese Rede ist inhaltlich wie rhetorisch primär auf das russische Publikum abgestimmt. Und zwar vor allen Dingen auf die Kritiker in seinen eigenen Reihen, seiner eigenen Fraktion der Imperialisten / Ultra-Nationalisten / Faschisten. Ein Diktator kann problemlos mit Kritik seiner unterdrückten und entmachteten politischen Gegner leben, aber Kritik aus der eigenen Anhängerschaft, der eigenen Machtbasis, die normalerweise seine Macht absichert, kann potentiell gefährlich werden.
Da diese Kritik nach der bitteren Niederlage in der Region Charkiw für russische Verhältnisse sehr stark zunahm, musste Putin reagieren und auf diese Kritiker zugehen. Und etwas liefern, was diese gefordert hatten.
Putins aggressive Rhetorik war ebenfalls genau das, was diese Gruppe auszeichnet, und was sie hören will (wunderbar im russischen Fernsehen und auf Telegram zu sehen).
2. Putin erhofft sich von dieser Teilmobilmachung sicher zunächst Zeitgewinn und eine Stabilisierung der russ. Truppen. Zeitgwinn ist für ihn extrem wichtig, weil er immer noch darauf baut, mit dem Zudrehen des Gashahns nach Europa Europa über den Winter zum Nachgeben zu zwingen, und die europäische Unterstützung für die Ukraine zu verringern oder gar zu stoppen.
3. Sein wiederholtes Drohen mit Atomwaffeneinsatz ist natürlich wieder das bekannte Erpressungsspiel, welches primär an die sehr ängstlichen westeuropäischen Öffentlichkeiten insbesondere in Deutschland, Italien und Frankreich gerichtet ist.
Hatten wir ja schon mehrfach: 2014 bei der Krim-Annektion, und mehrfach dieses Frühjahr.
Diesem Spiel mit der Angst dürfen wir keinesfalls auf den Leim gehen und der Erpressung nachgeben.
Die Meinung, dass allein der einsame Irre mit seinen Ja-Sagern im Kreml diesen Krieg in Russland will, hält sich ziemlich hartnäckig. Bei dem Mindset gibt man dem desertierten Elite-Invasor gerne Asyl und Coverage statt Handschellen.
Klaus-Peter Kaikowsky (KPK): „Seit 11 Jahren besteht keine Wehrpflicht mehr. Wer seitdem dient, ist Freiwillger, ist Vertragssoldat.“
Das ist so nicht richtig. Es war nach 1991 eine reine Berufsarmee vorgesehen, jedoch besteht weiterhin Wehrpflicht für die Dauer von 12 Monaten (verkürzt von 24) um auf die Sollstärke zu kommen (wobei von korrupten Militärärzten viele Befreiungen ausgestellt werden). Wehrpflichtige machen derzeit ca. 1/3 der Streitkräfte aus. Mit Putins August-Dekret zur Vergrößerung der Streitkräfte auf 1,15 Mio Soldaten ist der Anteil der Wehrpflichtigen mindestens anteilig mitsteigend vorgesehen.
@Dominik:
„Will jetzt keine juristische Grundsatzdiskussion anfangen, aber die Ermordung von Repräsentanten einer brutalen Kriegsverbrechen begehenden Besatzungsarmee sind denke ich legitime Anschlagsziele. Das sind keine Kriegsverbrechen.“
Unterirdisch.
Für diese beiden Sätze hätte ich gerne eine Entschuldigung im Forum.
[Dazu habe ich in meinem gesonderten Kommentar was gesagt. T.W.]
@lukan sagt:
21.09.2022 um 21:26 Uhr
…So hält sich der Westen Eskalationspotential vor, ohne gleich den Weg zum 3.WK zu eben…
Die Zeit in irgendeiner Form noch rücksicht auf Russland zu nehmen was sämtliche Verträge angefangen bei der UN Charter, Helsinki, Buderpest ect. PP. gebrochen hat ist vorbei! Jetzt heißt es Putin muss auf dem Schlachtfeld besiegt werden damit die Russen seine Paläste stürmen und seine Leiche durch die Straßen Moskaus schleifen.
Putin brüllt Atombombe… dann muss Baiden umso lauter zurück brüllen, Putins Millitär ist im Eimer, jetzt gillt es ihm das auch zu Zeigen. Nur Stärke wird in Moskau verstanden, jedes zucken und bibbern schraubt die Eskalation nach oben. Nur knallharte Stärke hält den Irren davon ab weiter zu eskalieren. Und ja die russischen Soldaten müssen durch überlegene Westliche Waffensysteme zu der Erkenntnis gebracht werden…. ehrenhaft Sterben oder lebend in Gefangenschaft gehen.
Die Amerikaner haben Vietnam auch deshalb irgendwann verlassen, weil ihre eigenen Streitkräfte am Implodieren waren. Am Ende sind mehr Zugführer durch eigene Soldaten gekillt worden als durch den Feind. Navy Crews haben gestreikt weil sie nicht mehr in den Krieg wollten und Zuhause flog die Zivilgesellschaft auseinander.
Und ja wir brauchen jetzt auch beschlüsse der NATO die ganz klar vorher im Sinne NATO Doppelbeschluss festlegen…. Einsatz von ABC Waffen egal wo in Europa bedeuten automatisch Artikel 5. Jetzt müssen wir Allin gehen… das sage ich nicht weil ich den WW III haben will sondern eben weil ich ihn nicht haben will.
@TW Am 20. Januar 1991, vor der Unabhängigkeit der Ukraine, wurden die Menschen auf der Krim per Referendum aufgefordert, zwischen zwei Optionen zu wählen: bei Kiew zu bleiben oder zur Situation vor 1954 zurückzukehren und von Moskau regiert zu werden. Die Frage wurde wie folgt formuliert:
„ Unterstützen Sie die Wiederherstellung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik Krim als Subjekt der Sowjetunion und als Mitglied des Unionsvertrags?“
93,6% stimmten für einen Beitritt zu Moskau und so wurde die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Krim wieder hergestellt. Im Februar 1992 wurde die -Republik Krim- ausgerufen, im Mai desselben Jahres erklärte die Krim mit eigener Verfassung ihre Unabhängigkeit. im März 1995 wurd die Krim-Verfassung von Kiew wieder abgeschafft, im Oktober 1995 begann man eine neue Verfassung auszuarbeiten, die im Oktober 1998 vom Parlament ratifiziert und im Dezember 1998 vom ukrainischen Parlament bestätigt wurde. Wer gehört da jetzt zu wem – oder wer will wozu gehören. Offenbar war die Krim schon oft „Spielball“ regionaler Mächte. Vielleicht auch interessant im Hinblick auf China und Taiwan. Und was geht es uns eigentlich in Deutschland an, ob der Donbass zu Russischen Förderation oder zu Kiew gehören will?
@ Der_Picard sagt:
21.09.2022 um 18:04 Uhr
„Ich möchte hier geschichtshistorisch auf die Ähnlichkeiten mit 1936-39 hinweisen:
Adolf Hitler hat völkerrechtswidrig die Belastungsfähigkeit des Westens …
Als der Westen außer mit Worten nichts gegen die Tchechei / Sudeten Invasion getan hat, kam es zur nächtsten Eskalationsstufe…usw. usw.
Der ausgang ist bekannt !
Und Putin wird dasselbe tun !“
Aber die Situation ist doch heute genau umgekehrt. Der Westen unterstützt die Ukraine und zeigt Putin deutlich seine Grenzen auf.
Ich denke nicht, das P. die betroffenen 300.000 Mann einziehen wird. Es geht vielmehr darum, den Vertragssoldaten, die Kontraktniki, deren Verträge auslaufen, die Entlassung zu verweigern. Die Vertragslaufzeit beträgt vier Jahre, d.h. 1/8 der Kontraktniki konnte die Armee seit dem Überfall verlassen, wenn sie wollten. Und viele wollten wohl.
Weiterhin kann er jene, die die Armee verlassen haben, wieder einziehen. Weiterhin kann er die Wehrpflichtigen bei der Truppe, jetzt auch in die Ukraine schicken. Damit kann er kurzfristig die Armee mit ausgebildeten Soldaten, auch mit Kriegserfahrung, verstärken.
Und natürlich hat er jetzt ein Reservoir, auf das er jetzt und künftig zurückgreifen kann, um die Verluste weiter auszugleichen.
Aber letztlich löst das nicht die wichtigsten Probleme, die schlechte Führung, die logistischen Probleme, die Probleme der Luftwaffe und das Fehlen moderner Waffen, bspw. Präzisionsmuntion usw.
Inwiefern die Mobilmachung zum Erfolg führen kann, hängt vor allem vom verfolgten Ziel und den verfügbaren Kapazitäten ab. Zu beidem fehlt leider fast jede öffentlich zugängliche Information (wie von den Militärexperten Michael Kofman und Rob Lee auf Twitter ausgeführt, stellen sich daher auch mehr Fragen als Antworten).
Russland und sein Potenzial unterschätzen sollte man jedenfalls nicht. Putins „leadership“ hingegen ist bislang, was die Führung des Krieges betrifft, derart miserabel und realitätsfern gewesen, dass man wiederum auch das Schlimmste erwarten kann. Viel hängt daher, jedenfalls aus meiner Sicht, davon ab, ob Putin an der Macht bleibt oder zumindest de facto zu Seite gedröngt und dann ähnlich wie der britische König nur eine rein zeremonielle Rolle spielen wird.
@ Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt:
21.09.2022 um 20:41 Uhr
„Es sollen ca 260.000 russische Bürger in Deutschland leben. Wie viele erhalten ihren Einberufungsbescheid zugestellt? Gibt es Durchsetzungsmöglichkeiten nach Moskauer Recht?“
Ihre Überlegungen sind bestenfalls absurd.
Ich bitte Sie Suggestionen wie „Putins 5. Kolonne“, und so wirkt es, nicht vorzunehmen.
Und wenn Sie es tun, diese mittels Analyse zu untermauern. Es sind bitte Menschen, die in Deutschland leben, über die Sie da reden.
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@ Galikor sagt:
21.09.2022 um 21:46 Uhr:
„Könnten die Russen eigentlich eine taktische A-Bombe unter falscher Flagge aus der Ukraine auf Russland schießen, um damit den „Erstschlag“ zu kennzeichnen?“
Nein. Zumindest nicht, ohne dass man es herausfinden und belegen könnte.
Zum einen hat die Ukraine glaubhaft alle ehemals sowjetischen A-Waffen nicht mehr und selbst nie welche produziert.
Zum Anderen lässt sich das Produktionsland einer A-Waffe, welche zur Detonation kam, recht sicher herausbekommen bzw feststellen.
Der Ukraine eine A-Waffen-Detonation auf russischem Gebiet mittels A-Waffe russischer Produktion zu unterstellen, ließe sich nicht glaubhaft darstellen.
Der Ukraine eine A-Waffen-Detonation auf russischem Gebiet zu unterstellen, mittels A-Waffe nichtrussischer Produktion ließe sich nicht nachhaltig glaubhaft darstellen.
Nun mag es in Russland Menschen geben, die zunächst glauben würden, dass die Ukraine noch irgendwo eine sowjetische „Alt-A-Waffe“ rumliegen hatte oder das „ausländische Mächte“ eine A-Waffe lieferten.
Aber selbst für russischen (Propaganda)Geschmack dürfte das aus vorbenannten Gründen zu strange sein.
By the way ist das auch nicht notwendig.
Wenn die Russische Föderation Generalmobilmachung will, dann ordnet sie diese einfach an.
Wenn nach russischer Militärdoktrin der Ersteinsatz von A-Waffen gerechtfertigt bzw vorzusehen ist, dann setzt man diese Doktrin einfach um – ohne „Umwege“.
P. S.: Die nicht gänzlich auszuschließende Gefahr, dass -egal ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt- eine der Kriegsparteien in der Ukraine ein Atomkraftwerk in Mitleidenschaft zieht, sollte derweil durchaus für genug Anspannung sorgen.
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Die militärische Strategie der NATO scheint aufzugehen: russische Kräfte werden in der Ukraine gebunden. Die NATO hat sich Zeit verschafft. Ob und wie sie diese gut nutzt, mag und kann ich gar nicht beurteilen.
Dennoch bleibt es momentan schleierhaft, welche diplomatische Strategie favorisiert und verfolgt wird.
Inwiefern die Konfrontationen zwischen Aserbaidschan und Armenien sowie zwischen Kirgistan und Tadschikistan eine Art Kolleteralereignisse sind, obgrund der Konzentration Russlands auf die Ukraine mögen die beurteilen, die über entsprechende Informationen verfügen.
Fakt ist aber: es sterben, wie anderswo auch, bei den momentanen Konflikten im postsowjetischen Raum zu viele Menschen.
@Dominik
„Wie lange brauchen wohl 300000 intelligente Granaten in der Produktion? 30 Jahre?“
Bei 6 Monaten braucht man nur ~100Linien mit etwas CNC, Robotik/mechanischer Assemblierung,elektrnischer Bauteilassemblierung, wenn jede Linie ein Projektil ungefähr pro Stunde ausspukt (was erschreckend langsam wäre)
Ich sehe da nichts, was nicht am Markt als Serienproduktionsmittel von einschlägigen Herstellern verfügbar wäre – auch in Stückzahlen wie oben.
Was man braucht ist das notendige Capex für die Linie – bzw. die Motivation dieses zu investieren …
Bei einem Auftragsvolumen von 7.5-15 mrd und den entpsrechenden Rohmargen, die hier durch die niedrigen Stückkosten aufgrund der Serie entstehen, kann man sicher einiges an Abschreibungen vornehmen – auch one-off im 7-stelligen Bereich – und dann steht die Linie und ist voll abgeschrieben – und man hat a bisserl Geld verdient.
Wer dennoch der Meinung ist, dass das Cpaex gesondert aufgebracht werden sollte – der kann sich ja mal die ernsthafte Frage stellen,ob so eine Linie wirklich mehr als einen höheren einstelligen Mio-Betrag kostet – ich sehe da nicht den geringsten Grund – bei 100 Linien liegen wir also bei <1mrd und damit bei ~5-10% des Auftragswerts – ich würde herzhaft lachen, wenn mir jemand erklären möchte, dass bei so einem Auftrag dann nicht 15-20% EBITDA-Marge möglich sind.
Das schöne bei Industrie 4.0 ist ja – wenn danach wirklich niemand mehr Interesse hat – dann brauchen die Linie nicht viel Personal – also kein grosses Risiko. Aber wenn die Serienstückkosten so auf abgeschriebenen und eingefahrenen Linien entsprechend niedrig sind – dann wird es Kunden geben – denn mit L62 Rohren sind die Projektile so leistungsfähig wie heute Himars – zu wahrscheinlich 10-20% der Kosten.
Mir ist klar, dass im Denken eines Bundeswehrbeschaffungsprozesses so ein Rampup Jahrzehnte dauern würde – aber so wäre es auch mit Automobilfabriken oder Halbleiterfabriken, wenn die Bundeswehr das projektieren würde – defakto wäre jede Halbleiterfirma order Automobilfirma dann wahrscheinlich schon pleite.
Deshalb läuft es in der Industrie anders.
Das Grundproblem ist, dass man der Rüstungsindustrie nicht die Möglichkeit einräumt – zumindest in D – (in den USA würde ich das partiell anders sehen, wie man an dem für manche sehr unerfindlichen Ramp-Up der GMLRS Produktion sieht – "nur" mit übrigens Mittlen im dreistelligen(!) mio-Bereich gestützt) – in Grosserien zu produzieren. Ich würde mich nicht hinstellen, dass die das nicht können – aber ein Bundeswehrbeschaffungsprozess "motiviert" dazu sicher nicht. (schon mal gar nicht dazu die Vorsaussetzungen durch entsprechendes Capex zu schaffen – stattdessen feiert man ab, dass die Industrie es in Eigenleistung schafft 16 olle Marder zu restaurieren – Manufaktur eben …)
Man kann auch Kriege dadurch verlieren, dass der militärisch-industrielle Komplex einfach nicht kriegstauglich ist. (… hab mal gehört, dass das "Gefrickel" mit den vielen genialen Manufaktur-Lösungen schon mal in einem Krieg ein Problem war und andere mit einfacheren aber dafür stückzahlen-tauglichen Lösungen (T34 bspw.) da am Ende besser aussahen)
Aber gut – belassen wir es damit mal.
@Galikor, und wem will Russland das dann glaubhaft in die Schuhe schieben? Die Ukraine verfügt über keine Nuklearwaffen, kann also keine einsetzen. Und so blöd wird keiner sein zu glauben die Nato hätte der Ukraine Atombomben geliefert.
Munition und Waffen aus Nordkorea
Offenkundig sollte die ursprünglich Meldung wohl als Warnung an NK dienen. Jetzt wird zurückgerudert: „…White House national security spokesperson John Kirby later clarified that there were „no indications that purchase has been completed and certainly no indications that those weapons are being used inside of Ukraine.“
https://www.reuters.com/world/nkorea-says-it-has-never-supplied-weapons-or-ammunition-russia-kcna-2022-09-21/
Galikor:
Die Zusammensetzung der A-Bomben ist meist gut zuzuordnen, gerade nach der Explosion. Blöd, dass theoretisch behauptet werden könnte, die Ukrainer hätten noch ne alte UDSSR-Atombombe in irgendeinem Bunker gefunden.
Ach und natürlich auf russischem Boden darf natürlich niemand unabhängig die Explosionsstelle untersuchen. Also die könnten ihre schönste Bombe mit feinstem angereicherten Ural-Uran und schönstem im BN-800 erbrüteten Plutonium zünden und danach behaupten es war ne US-Bombe.
@Der Picard:
direkt aus dem Urschleim der Römer, dann „Ausnahme war nur Stalin, der aber auch nie einen Angriffskrieg im Putinschen Sinne führte“ ->wir hatten es doch erst letztens das Stalin den letzten erfolgreichen Angriffskrieg geführt hat. (ach und nicht nur Finnland auch noch Ostpolen und die Balten, man könnte sagen Stalin war der erfolgreichste Angriffskrieger der letzten 85 Jahre). Dann der Seitenhieb gegen die Taliban – kleiner Tipp, die gehen an Rückständigkeit nicht zugrunde, die überleben sogar den „Weltuntergang“.
Was ich am schlimmsten finde ist ihr „hoffen“, ganze Familien „eleminiert“ werden. Tut mir Leid da hört bei mir das Verständnis komplett auf und ich wunder mich fast, dass Herr TW das stehen gelassen hat.
Abschließend soll die Ukraine dann die Krim abgeben und auf NATO/EU Mitgliedschaft verzichten. Wenn man ihre anderen Ausführung als Grundlage nimmt, hoffe ich dass es nicht so kommt.
@Edox:
sehr passend
@auslandsdiener:
die unbesiegbare UDS…äh Russland. Wir wissen es.
@Alle:
weiß jemand was an den Gerüchten dran ist, dass gestern Protestierende auf der Polizeistelle ihren Einberufungsbefehlt bekommen?
PS: Ausgerechnet die Kommandanten von Azow freizulassen passt doch auch gar nicht zur russischen Propaganda. Die russischen Militärblogger schäumen jedenfalls vor Wut.
Dafür hat Putin seinen Oligarchenkumpel wieder. Dabei wurde doch noch vor Monaten ausgeschlossen, dass man den „freikaufen“ würde….ach was interessiert russische Propaganda ihr Geschwätz von gestern.
Auch geil der „Telofonstreich“ bei dem Peskow Sohn. (wenn es denn echt ist)
@KlausP
Zitat:“Zum zweiten Teil: Welche Leopard 2 aus welchen Lahern“
Zum Beispiel aus Griechenland. Für die griechische Armee sind diese Panzer nutzlos weil die griechische Regierung kein Geld hatte, um auch die Munition dafür zu kaufen. Meines Wissens nach hat sie das bis heute nicht nachgeholt.
Der_Picard Was Stalin und nie geführte Angriffskriege angeht, sind die Finnen wohl anderer Meinung als Sie.
Da war doch 1939/40 was. Und der Einmarsch in Polen im September 1939 war eine Friedensmission? Was Militärputsche angeht, da waren unsere amerikanischen Freunde auch nicht zimperlich, wenn sich ein Staat mal in die falsche Richtung entwickelte.
@Galikor: Klar könnten sie. Aber warum sollten sie das tun? Der „Fingerabdruck“ einer solchen Bombe ist inzwischen forensisch so charakteristisch feststellbar, dass Fachleute bis hin zur Uranmine bzw. Aufbereitungsanlage, aus der das Plutonium kam, fast alles aus den Spaltprodukten und Überresten ablesen können.
@Auslandsdiener:
Es gab mal einen Witz, in dem Kaiser Wilhelm II auf einer Party den Schweizer Gesandten in Berlin fragt: „Die Schweiz hat 50,000 Mann an der deutschen Grenze. Was würden die wohl tun, wenn ich mit 100.000 Mann dort angreifen würde?“ Worauf der Schweizer Gesandte mit den Schultern zuckt und antwortet: „Jeder zweimal schießen und dann Feierabend machen.“
Ganz ehrlich: Die Mobilisierungsfähigkeit Russlands hängt nicht allein von der verfügbaren Manpower ab, sondern auch aus der Fähigkeit, diese Manpower auch in wehrfähige Soldaten zu verwandeln. Mit vollständiger Ausbildung und Ausrüstung, funktionierenden Waffen und Gerät und am richtigen Ort. Das ist – liest man die Berichte aus den russischen Einheiten – noch nicht einmal für die Verbände der Fall gewesen, die in der ersten Stunde des Angriffskriegs in die Ukraine eingefallen sind. Und ich rede hier nicht von einzelnen Panzern, die mit Getriebeschaden ausgefallen sind, sondern von fehlenden Winteruniformen und Handwaffen in der Ausbildung, durchweg maroden, weil nicht ordnungsgemäß gewarteten LKW, usw.
Erinnern wir uns: ganze russische Teileinheiten haben schon in der Beginnphase des Krieges mit dem Schraubenzieher Löcher in die Tanks gekloppt, um auf der Straße mit Kraftstoffmangel „liegenzubleiben“ und dann zuzusehen, wie ihre Fahrzeuge von ukrainischen Bauern mit dem Traktor abgeschleppt werden…
Wenn da jetzt 300.000 Mann eingezogen werden, stehen die in militärischer Hinsicht erst einmal halbnackt da. Es wird ja auch betont „Jeder bekommt einen militärischen Auffrischungskurs!“. Bin gespannt, wie der aussieht. Gefechtsmäßiges übernachten im Feld mit einem Kanten Brot, ’ner Schüssel Soljanka und sto Gramm Vodka?Jeder erste kriegt Stiefel, jeder Zweite ein Gewehr? Zum Aufwärmen dann alle 2 Stunden in den BMP an die MK?
Blöd nur: Towarisch Майо́р und aufwärts sitzen im Ernstfall leider vier Kilometer jenseits der Funkreichweite der Baumarkt-Walkie-Talkies neben dem Öfchen in ihrem „vorgeschobenen“ Gefechtsstand neben einer aufblasbaren S-300-Attrappe…
Wenn die russische Militärführung hinbekommt, dass durch diese 300.000 Reservisten (wird sich ohnehin zeigen, wie viele überhaupt tatsächlich realisiert werden können) auch nur 25 zusätzliche BTGs für den Frontdienst freigesetzt werden können, wäre das enorm. Ich habe aber angesichts der bisherigen Führungsperformance meine begründeten Zweifel daran, dass es überhaupt welche werden.
@Galikor
Wie soll denn die Geschichte dazu lauten? Taktische Atomwaffe ist von russischem LKW gefallen und wurde dann von Ukraine verwendet, oder wo soll das Ding hergekommen sein?
Ukraine besitzt keine Atomwaffen mehr.
@Galikor sagt: 21.09.2022 um 21:46 Uhr
Woher soll die taktische Waffe denn kommen, um sie der Ukraine unterzuschieben? Die Ukraine hat keine A-Waffen. Zudem hat das darin enthaltene Plutonium einen eigenen „Fingerabdruck“, man könnte relativ einfach nachweisen, woher die Waffe stammt.
Um es kurz zu sagen, nein, können die Russen zwar machen, wäre aber völlig unglaubwürdig, auch für den letzten Vollhonk.
@Galikor
Das wäre (moralisch) schön, wenn die Russen sich selbst atombomben würden. Aber zu welchem Zweck würden sie das tun? Sobald sie NATO-Gebiet nuken, bzw. die Raketen unterwegs sind, wird ein Gegenschlag ausgelöst, der mindestens Moskau und St. Petersburg komplett auslöscht.
@all
Über die vergangene Nacht sind einige Kommentare aufgelaufen, die darauf hindeuten, dass die Debatte (wieder) zu entgleisen droht.
Wenn auf eine sehr drastisch formulierte Aussage eine ebenso drastisch formulierte Antwort folgt und dafür dann „Entschuldigung hier im Forum“ verlangt wird, dann werden hier proxy wars geführt, für die ich diese Plattform nicht betreibe.
Auch die Diskussion über die – vermutlich ganz einfach gemeinte – Frage nach einer false flag-Operation mit Atomwaffen geht in eine merkwürdige Richtung.
Ich wäre dankbar, wenn die Kommentarmöglichkeit hier nicht als willkommene Möglichkeit zum Schlagabtausch unter der Gürtellinie genutzt würde. Ansonsten mache ich sie auch gerne wieder ne Zeitlang zu.
Ich gebe zu, dass ich hinreichend beunruhigt bin
Putin ist zweifellos in einer taktisch sehr schwierigen Lage. Er kann also nur die Strategie ändern und eine nicht mehr ausschließlich konventionelle Kriegsführung androhen.
Je angeschossener der Russische Bär ist, desto irrationaler wird er handeln.
Was passieren wird, weiß niemand. Alle Matthias Horxe dieser Welt werden da nicht helfen (nebenbei: lag der Mann irgendwo schon einmal richtig?!) oder alle Kriegsstrategen.
Ich fürchte ernsthaft den Einsatz taktischer Atomwaffen.
Die vier (Schein) Referenden sind ja nur dazu da, um innenpolitisch sagen zu können, dass jetzt Russisches (!) Gebiet von den Ukrainern angegriffen würde. Das mag zwar irrwitzig sein, aber auch die „aufgeklärte“ amerikanische Gesellschaft hat so manchen Schwachsinn ihres Ex-Präsidenten geglaubt – das dürfen wir auch in Reussland unterstellen. Und wenn ich die Interviews der gestrigen ZIB2 des ORF anschaue, die direkt in Moskau geführt wurden, dann lässt es mich nicht zweifeln, dass Putin – nach wie vor – gut 50% der Russen hinter sich weiß.
Wir können nur hoffen, dass Putin auf atomare Schläge verzichtet und die russischen Opfer endlich öffentlich werden. Nur über den Druck der russischen Mütter wird dieser Krieg zu beenden sein!
…oder den plötzlichen Tod eines russischen Bären…
Der usbekische Generalstaatsanwalt hat gerade nocheinmal öffentlich darauf hingewiesen, dass wer sich als Usbeke als Soldat eines ausländischen Staates in den Krieg zieht, mit 5 bis 10 Jahren Gefängnis rechnen muss. Rein zufällig gerade jetzt . . . denn im gleichen Atemzug wird darauf hingewiesen, dass die russische Staatsduma gerade in zweiter und dritter Lesung Änderungen des Gesetzes über die Vereinfachung der Erlangung der russischen Staatsbürgerschaft durch Ausländer angenommen hat. Demnach haben „ausländische Staatsbürger, die einen Dienstvertrag mit den Streitkräften, anderen Truppen oder militärischen Formationen der Russischen Föderation für einen Zeitraum von mindestens einem Jahr (anstelle der derzeitigen drei Jahre) abgeschlossen haben“, das Recht, die russische Staatsbürgerschaft auf vereinfachte Weise zu erwerben, ohne eine Aufenthaltsgenehmigung einholen zu müssen.
Die russischen Streitkräfte werden immer mehr zu einer Söldnertruppe.
@Der_Picard
Stalin hat nicht Finnland angegriffen in den 30ern?
@Milliway
Russische Bomber können ukrainischen airspace nicht entern, die Ukrainer haben Buk und S-300.
@FogOfWar
Ukrainische Partisanen sind Verbrecher? Polnische Partisanen im WK2 waren also auch ganz böse Verbrecher?
[Zum letzten Punkt: Ich bitte darum, diesen Schlagabtausch hier nicht weiter zu führen. T.W.]
@Rudi:
„Weiterhin kann er jene, die die Armee verlassen haben, wieder einziehen. Weiterhin kann er die Wehrpflichtigen bei der Truppe, jetzt auch in die Ukraine schicken. Damit kann er kurzfristig die Armee mit ausgebildeten Soldaten, auch mit Kriegserfahrung, verstärken.“
Wieso kann er jetzt Wehrpflichtige schicken? er hat zu Beginn des Krieges genau das ausgeschlossen und gestern wieder genauso wie Schoigu. Klar was interessiert die beiden schon das eigene Geschwätz….
Noch dazu verstehe ich auch aus rechtlicher Sicht das nicht genau. Weil mit dem sowieso feststehenden Anschluss der besetzten Gebiete diese Gebiete zu Russland werden und Wehrpflichtige nun einmal zur Verteidigung „russischer Erde“ eingesetzt werden dürfen? (wie gut, dass wir uns alle einig sind was bei den „Referenden“ rauskommt….)
Vielleicht noch eher, was wird aus den bisherigen Verweigerern im russischen Militär. Es sollen ja auch nicht wenige Offiziere den Einsatz in der Ukraine abgelehnt haben. Können die dann gezwungen werden? bzw. wann kommt das Kriegsrecht?
Ich bin ja ansonsten hier stark angegriffen, aber ich stehe dazu.
Mal was anderes noch:
Wir sollten die Mongolei (ein für mich surreales aber beeindruckendes Land, ich war sogar schon dort) und Kasachstan dabei unterstützen ethnische Minderheiten als Flüchtlinge aus Russland aufzunehmen. Bei ethnischen Russen bin ich Zwiegespalten (im Zweifel Armenien und Georgien unterstützen, bei Georgien wundert mich fast, dass die die Grenze nicht dicht machen), aber bei ethnischen Minderheiten, die brauchen dringend Schutz vor Zwangseinberufung in Russland.
Absolut verständlich war Putin in seiner Rede schon für alle, die ihn verstehen wollen. Aus seiner Sicht muss er Russland verteidigen und zu diesem, seinem Russland gehört eben auch die k o m p l e t t e Ukraine. Ich hoffe , dass sich da nun wirklich niemand mehr irgendwelchen Illusionen hingibt.
Davon geht Putin nicht ab.
Das bedeutet: die Strategie Deuschlands und der NATO diesen Krieg auf kleiner Flamme vor sich hin köcheln zu lassen, ist zum Scheitern verurteilt.
Was ist also zu tun:
1. Prüfen wie sich die Teilmobilisierung auf dem Schlachtfeld auswirkt.
2. Parallel dazu schnellste Ausbildung ukrainischer Soldaten an sämtlichen westlichen Waffensystemen natürlich ein schließlich Panzer/Schützenpanzer.
3. Klare, unmissverständliche Ansage an Putin: Hände weg von der Ukraine!!
4.Einmarsch von NATO Truppen in die Ukraine.
5.Gleichzeitige Bildung einer entmilitarisierten Zone analog der in Korea und unverzüglich Sicherung dieser durch Friedenstruppen mit einem robusten Mandat, z. B. mit Soldaten aus Indien
6. Begründung: Besser ein Ende mit Schrecken, wegen noch größeren Kriegsgefahr, als ein Schrecken ohne Ende durch permanente lokalen Gefechte., die wie ein Krebsgeschwür zum wuchern neigen, bis zur Unkontrollierbarkeit für alle Beteiligten.
@Dominik: Egal welcher Ethnie angehörend stimmen die Menschen in Russland mit den Füßen ab da ihre demokratische Stimme geknebelt ist.
Daher sollten wir ein demographisches Ausbluten der russischen Föderation unterstützen.
Rassismus mit Rassismus zu beantworten ist moralisch falsch und konterkariert real unsere Ziele und Interessen.
Vermutlich wird es in der Tat sein, wie @FreeEurope es schrieb: Primär ist die Teilmobilmachung ein Signal an die eigene nationalfaschistische Basis, die vehement Maßnahmen fordert. Auch das Rasseln mit dem Atomsäbel gehört da offenkundig immer mit dazu.
Allen voran das Zentralkommittee der Klarlack-Connoisseure im russischen Fernsehen. „60 Minuten“-Stars Andrey Gurulyov und Olga Skabeyeva, oder auch Vladimir Solovyov… Was die da unverblümt von sich geben ist quasi vom „allerfeinsten“… Die überschlagen sich dabei, einander immer wieder mit neuen russischen Allmachtsfantasien und Bestrafungsideen für den bösen Westen zu überbieten. Für einige in Russland ist offenkundig schon längst „beim Angriff Steiners wird das alles in Ordnung kommen“-Zeit.
Und dabei vergeigt Putin bisher „nur“ einen selbst vom Zaun gebrochenen Krieg auf fremdem Territorium. Ist ja nicht so, als ob durch ukrainische Granaten schon der Putz von der Bonkerdecke im Kreml bröselte,
@Küstengang01
„Nur Stärke wird in Moskau verstanden, jedes zucken und bibbern schraubt die Eskalation nach oben. Nur knallharte Stärke hält den Irren davon ab weiter zu eskalieren.“
Da stimme ich zu. Aber es gibt eben verschiedene Arten Stärke zu zeigen
Eine ist, sich nicht kirre machen zu lassen, wenn die andere Seite knurrt. Einstweilen geht ja keine direkte Bedrohung auf NATO Gebiet aus, also denke ich nicht, dass auch der Westen jetzt Grund hat zu mobilisieren.
Wir unterstützen weiter die Ukraine, nur eben verstärkt.
Konventionell ist Russland ja keine große Bedrohung mehr.
„Die Zeit in irgendeiner Form noch rücksicht auf Russland zu nehmen .. ist vorbei“
Und so blöd es klingt, aber ich würde in der Tat nach wie vor Rücksicht auf Russlands Nukleararsenal nehmen. Es gibt einen gewissen russischen Drang zur Selbstzerstörung. Den würde ich gerne vermeiden zu aktivieren – aber das heißt bei mir wie gesagt nicht, passiv zuschauen. Nur eben auch nicht übertreiben.
Laut unseren Kollegen aus Russland, wahrscheinlicher ist eine weitere Million. Überfall auf Rekruten zu urteilen… So viel ich weiß, müssen Sie das erst noch beweisen.beweisen.https://twitter.com/igorsushko/status/1572925733223432192
@Sachlicher
Mitnichten erwarte ich Putins 5. Kolonne, oder Ähnliches, ausdrücklich nicht.
Im Gegenteil!
Es geht mir um russische Staatsbürger mit Wohnsitz Deutschland und die Frage, ob das Moskauer Einberufungsregime diesen Personenkreis zum Dienst zwingen, wie u.U, das deutsche Recht diesen Personenkreis schützen kann.
Sonderfälle sind dabei jene mit zwei Staatsbürgerschaften.
Nachtrag zu „Stärke“, es gibt da so ein „Spiel“ namens chicken. Das geht so, 2 Autofahrer fahren sich entgegen, beide in der Mitte. Der, der zuerst ausweicht, ist das Chicken, also das gackernde Hühnchen, der Schwächere.
Nur wie zum Beispiel einige ausgebrannte LKWs im australischen bezeugen können, manchmal gibt tatsächlich keiner nach und das Ergebnis ist der Crash. Das wäre hier in dem Fall die nukleare Eskalation.
Ich würde so ein Spiel einfach nicht mitspielen, sondern einfach auf meiner Spur bleiben. Wenn der andere mich rammen will (Nuklearer Erstschlag), nun gut, da kann man ihn schwer daran hindern, wenn er das wirklich wöllte. Aber man muss das Eskalationsspiel nicht mitspielen, was ihn überhaupt erst dazu bringt.
@Dominik:
Ich gehe von ehemaligen Wehrpflichtigen (Entlassung 2017-2022) aus. Diese sind ausgebildet und daher prinzipiell wniger aufwändig zu integrieren.
@all:
mal zur Diskussion über US Reaktionen auf taktischen Atombombeneinsatz durch RU.
https://twitter.com/general_ben/status/1572651468213342209?cxt=HHwWgsDS5bKLl9MrAAAA
hat was….
@Oleg Olkha: Sind das Ausweisnummern auf der Liste? Ja, Nice! Jeder auf der Liste hat ein Jahresvisum in der EU gewonnen 🏆
@KPK
RUS enlaesst grundsaetzlich nicht aus der Staatsbuergerschaft, mit allen Konsequenzen.
@AoR:
Nein, dass ist kein Rassismus, sondern schlichtes Sicherheitsbedürfnis.
Die meisten hat der Krieg nicht interessiert, aber jetzt wo es um den eigenen Arsch geht werden alle zu Anti-Krieg-Protestierenden? hm, kann man glauben oder nicht. Fakt ist, die ethnischen Minderheiten sind deutlich mehr gefährdet und träumen wahrscheinlich nicht von einem Großrussland.
@KPK:
Menschen mit russischem Pass und deutschem Wohnsitz müssen doch nicht geschützt werden. Die sollten nur Heimaturlaub besser vermeiden. Kommt eben drauf an wie das mit dem Aufenthaltstitel ist, aber im Zweifel einfach verlängern.
Das Heranziehen als Wehrpflichtiger für einen illegalen Angriffskrieg dürfte aber wohl auch ein Asylgrund sein. Jeder der gegen den Krieg ist wäre doch auch willkommen.
@aussenstehender:
Das wäre doch wirklich total absurd. Ich habe auch eine Übersetzung gelesen in der Schoigu genau das ausgeschlossen hat. Also FÜR ehemalige und jetzige Wehrpflichtige KEIN Einsatz „an der Front“ (hilft im Zweifel nicht, wenn man im Munitionslager von einer GLMRS getroffen wird :( )
Mal als Überlegung, vielleicht braucht man ja zb ehemalige die in den Flugabwehr Vertragssoldaten waren. Genug Systeme hat man wahrscheinlich auf Lager, aber vielleicht zu viele Bedienmannschaften verloren? Auch Ärzte sind wohl schon einberufen worden (wobei die sich wohl die Flucht leisten können müssten)
@Dominik: Meinung und Weltanschauung sind demnach eine Funktion der Ethnie… haben sie die Protestierenden und Festgenommenen auf den Videos schon mal genauer angesehen. Also vor sechs Monaten und jetzt?
Doch und genau das ist Rassismus, ganz besonders wenn nach einer Verallgemeinerung dann noch eine Minderbehandlung und Sippenhaft gefordert wird.
Gemäß AFP:
#BREAKING Germany ready to take in Russian deserters: ministers
https://twitter.com/afp/status/1572947281711894528