Lambrecht: Noch keine Entscheidung über deutsche Panzerhaubitzen für die Ukraine

Fürs Protokoll: Nach den Worten von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wurde bislang keine Entscheidung getroffen, deutsche Panzerhaubitzen an die Ukraine zu liefern. Derzeit werde nach Möglichkeiten gesucht, die von den Niederlanden zugesagten fünf Geschütze des Typs Panzerhaubitze 2000 aufzustocken.

Die Ministerin äußerte sich am (heutigen) Mittwoch am Rande einer Klausurtagung des Bundeskabinetts in Meseberg in Brandenburg. Hintergrund waren Meldungen vom Vortag, Deutschland sei zur Lieferung von sieben Panzerhaubitzen für die Ukraine bereit.

Lambrecht betonte, sie habe eine solche Entscheidung nicht getroffen. Zugesagt sei lediglich die deutsche Ausbildung an den niederländischen Haubitzen; ob andere NATO-Länder solche Geschütze liefern könnten, werde derzeit geprüft.

Die Aussage der Ministerin zum Nachhören:

Lambrecht_PzHaubitze200_Ukraine_04mai2022     

 

Zur Ergänzung: Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sagte in der Pressekonferenz zum Abschluss der Kabinettsklausur, die Bundesregierung habe keine Entscheidungen über weitere Waffenlieferungen getroffen – hätte es Entscheidungen gegeben, dann hätte er sie schließlich zu Beginn der Pressekonferenz von sich aus mitgeteilt.

Offen bleibt damit vorerst, ob es über die von den Niederlanden zugesagten fünf Panzerhaubitzen für die Ukraine weitere geben wird, wie es mit der Lieferung von Munition aussieht etc.

Interessant ist auch die – erstmalige – öffentliche Aussage der Ministerin, dass tatsächlich derzeit nur rund 40 dieser Geschütze bei der Bundeswehr einsatzbereit sind. Öffentlich war diese Zahl zuletzt 2018 genannt worden; seitdem schien es einen besseren Klarstand der Panzerhaubitze 2000 gegeben zu haben, was aber aktuell offensichtlich nicht gilt.

Und natürlich bleibt weiterhin die Frage offen, die auch hier in den Kommentaren bereits aufgeworfen wurde: Werden diese Geschütze, wie viele es am Ende auch sein mögen, als stand-alone-Waffen zur Verfügung gestellt – oder werden sie in ein Feuerleitsystem eingebunden, das erst den Gefechtswert dieser mobilen Systeme ermöglicht?