Debatte über schwere Waffen für die Ukraine: Materialmangel und rote Linien (Ergänzung: BPK)
In der Debatte über die deutsche Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg ist eine innenpolitische Debatte über Waffenlieferungen entbrannt: Welche Unterstützung ist sinnvoll, welche ist – wenn nicht Bundeswehrbestände übermäßig geleert werden sollen – möglich und wo droht bei Lieferung schwerer Waffen eine Eskalation? Zur Übersicht ein Fakten-Sammler.
Zahlreiche NATO-Staaten haben der Ukraine die Lieferung auch von schweren Waffen zugesagt und zum Teil bereits geliefert.
• Weit vorne sind dabei die USA, die Mitte März unter anderem die Lieferung von Geschützen zusagten und zugleich auch die Ausbildung ukrainischer Soldaten an diesen Haubitzen anboten. Aus der Ankündigung des Pentagon:
As of April 14, United States security assistance committed to Ukraine includes:
(…)
18 155mm Howitzers and 40,000 155mm artillery rounds;
16 Mi-17 helicopters;
Hundreds of Armored High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicles;
200 M113 Armored Personnel Carriers;
(…)
Four counter-mortar radars;
Weitere Unterstützungspakete sind bereits angekündigt.
Ergänzung dazu: Inzwischen haben die USA mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten an den Haubitzen begonnen, offensichtlich in Europa, wie die Stars&Stripes-Reporterin Caitlin Doornbos im täglichen Hintergrundgespräch des Pentagon erfuhr:
Senior U.S. defense official:
-U.S. troops have begun training Ukrainian forces on U.S. howitzers. It is expect to last for „about a week.“
-Some U.S. 155mm howitzers Ukraine arrived in Europe in the past 24 hours. Official declined to say if they were M777s or the older M198.
Q: Are our stocks depleted after consecutive drawdown [military aid] packages?
– The Joint Staff chairman „personally provides a readiness assessment drawdown package & resource it and he continues to assess that we have enough in our stocks to maintain our own combat readiness.“
Q: Does the US have enough in its stocks now to give a significant number more artillery pieces if called upon ?
„We have significant inventory levels of 155mm artillery, and I don’t believe that that’s a matter of deep concern right now.“
• Die osteuropäischen NATO-Länder Polen, Tschechien und Slowakei haben bislang bereits Kampfpanzer, gepanzerte Fahrzeuge und Flugabwehrsysteme des sowjetischen Typs S-300 geliefert.
• Weitere NATO-Länder wie Großbritannien und die Niederlande haben angedeutet, zur Lieferung von Artillerie bereit zu sein, ebenso Kanada – die Details sind allerdings überwiegend noch nicht öffentlich.
Bedeutsam ist diese Übersicht über die Lieferungen anderer NATO-Staaten deshalb, weil die Bundesregierung betont, ihre Unterstützungsleistungen für die Ukraine seien eng in der Allianz und der EU abgestimmt. Das hatte zuletzt Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Erklärung am (gestrigen) Dienstag betont:
Unsere Fähigkeit, Deutschland und das Gebiet unserer NATO-Verbündeten gegen einen russischen Angriff zu verteidigen, werden wir auch in dieser Situation immer aufrechterhalten. Deshalb haben wir es in einem zweiten Schritt ermöglicht, dass die Ukraine Militärgüter aus industrieller Produktion in unseren Ländern kaufen kann. Unsere Lieferungen fügen sich auch weiterhin in das ein, was unsere engsten Verbündeten und Freunde ihrerseits auf den Weg gebracht haben. Unser gemeinsames Ziel ist es, das ukrainische Militär weiterhin so zu ertüchtigen, dass es sich auch weiterhin gegen den Angriff zur Wehr setzen kann. Wir haben die deutsche Rüstungsindustrie gebeten, uns zu sagen, welches Material sie in der nächsten Zeit liefern kann. Die Ukraine hat sich nun eine Auswahl von dieser Liste zu eigen gemacht, und wir stellen ihr das für den Kauf notwendige Geld zur Verfügung. Darunter sind wie bisher Waffen, die Panzerabwehrwaffen und Luftabwehrgeräte umfassen. Darunter sind auch andere Dinge wie etwa Munition und das, was man in einem Artilleriegefecht einsetzen kann.
Zusätzlich sind wir bereit, unsere NATO-Partner, die noch über Waffensysteme verfügen, die aus der russischen Produktion stammen, in der Ukraine selbst genutzt werden und sofort einsetzbar sind, zu unterstützen. Das machen wir mit vielen anderen zusammen, die den gleichen Weg einschlagen wie wir. Dieser Weg ist richtig. Denn sofortige, schnelle Einsetzbarkeit und Verfügbarkeit sind dafür wichtig.
Natürlich gibt es auch Waffensysteme, die unsere Partner liefern, wie zum Beispiel Artillerie, die voraussetzen, dass es eine enge Kooperation unter den Verbündeten gibt. Auch diesbezüglich sind wir bereit, das Notwendige zu tun. Ob es sich nun um Entscheidungen handelt, die die USA treffen oder die Niederlande: Die enge Zusammenarbeit in diesen Fragen ist uns wichtig.
Es geht um diese militärischen Mittel, die wir wie in der Vergangenheit weiterhin zur Verfügung stellen werden, mit den verschiedenen Techniken, die ich beschrieben habe, und den ganz massiven Unterstützungen, die damit verbunden sind.
Das lässt allerdings weiterhin offen, ob und woher auch aus Deutschland schwere Waffen an die Ukraine geliefert werden können – und auch tatsächlich werden. Dass aus den Beständen der Bundeswehr nichts geht, machte der stellvertretende Generalinspekteur Markus Laubenthal am Mittwochmorgen noch mal deutlich: Alle vorhandenen Waffensysteme der deutschen Streitkräfte seien entweder für NATO-Verpflichtungen vorgesehen oder würden für die Ausbildung gebraucht.
Direkte Lieferungen der deutschen Rüstungsindustrie sind dagegen eine Zeitfrage: Zwar könnten die Unternehmen der Ukraine genügend auch schwere Waffen zur Verfügung stellen – aber in einem Zeitrahmen, der sich je nach System auch über Jahre strecken kann. Ein für einzelne Systeme vorgeschlagener Ringtausch, bei dem die Bundeswehr ihre Ausrüstung abgibt und möglichst schnell Ersatz beschafft, scheint weder politisch noch militärisch gewünscht – oder auch nur machbar.
Hinzu kommt die Debatte, welche schweren Waffen aus Sicht Russlands dazu führen könnten, dass die NATO oder auch ein einzelnes Mitgliedsland als Kriegspartei angesehen würde. Nach Ansicht von Völkerrechtlern nicht zwingend, aber auch das ist eine politisch geprägte Ansichtssache. Dazu sagte der frühere SPD-Vorsitzende und Außenminister Sigmar Gabriel im Deutschlandfunk:
Ob Belgien oder die Niederlande das machen, oder Großbritannien, die USA und Deutschland, ist ein Riesenunterschied. Meine Hoffnung ist, dass die Bundesregierung sich mit den USA abstimmt, mit dem Weißen Haus, auch mit den Briten, um zu klären, wie weit wollen wir gehen und wo ist die Grenze, die wir nicht
überschreiten wollen, weil hier in Europa, glaube ich, niemand ein Interesse daran hat, auch die Ukraine nicht, an einer Ausweitung des Krieges in Richtung des Einsatzes von taktischen Nuklearwaffen.
Update: Inzwischen zeichnet sich eine Arbeitsteilung ab, die von der Bundesregierung nur indirekt bestätigt wird: Wenn andere Länder schwere Waffen liefern, könnte Deutschland Munition und Training zur Verfügung stellen – zum Beispiel für die Panzerhaubitze 2000, die die Niederlande liefern könnten. Wie die Wirtschaftsagentur Bloomberg das aufgeschrieben hatte:
Germany will provide Ukraine with ammunition and training for heavy artillery as Chancellor Olaf Scholz comes under pressure to give more support to the effort to fend off Russian forces.
The training and ammunition are for the PzH 2000, a self-propelled, rapid-fire artillery system, which the Netherlands is sending to Ukraine, according to a senior government official. The training could be provided in Poland or Germany, but not in Ukraine because of ongoing attacks from Russia, said the official, who asked not to be identified because talks between NATO allies and Ukraine are confidential.
Außenministerin Annalena Baerbock sagte bei ihrem Besuch in Lettland lediglich, Deutschland könne auch Ausbildung für Waffensysteme bereitstellen, die die Ukraine auf anderen Wegen erhalte.
Zur Ergänzung: Die – möglichen – Waffenlieferungen waren ein umfangreiches Thema in der Bundespressekonferenz; die Aussagen dazu von Regierungssprecher Steffen Hebestreit, Oberst Arne Collatz vom Verteidigungs- und Susanne Ungrad vom Bundeswirtschaftsministerium (einschließlich der Nicht-Bestätigung der Lieferung von Panzerhaubitzen aus den Niederlanden am Schluss):
Frage (zum russischen Angriff auf die Ukraine): Herr Hebestreit, der Bundeskanzler hat gestern in seinem Statement im Kanzleramt gesagt, die deutsche Rüstungsindustrie könne oder werde auch das liefern, was man in einem Artilleriegefecht einsetzen kann. Was genau ist damit gemeint? Was genau kann man aus Sicht des Kanzlers in einem Artilleriegefecht einsetzen?
Hebestreit: Ich könnte es mir ganz einfach machen und Artillerie sagen. Ich glaube, die Frage müssten Sie dann einmal der deutschen Rüstungsindustrie stellen und nachfragen, was da so im Angebot ist. Wir wissen – wir haben Informationen darüber -, dass andere Verbündete auch gewisse Artilleriemöglichkeiten liefern wollen. Da sieht er auch Möglichkeiten, die man in Deutschland bestellen kann.
Zusatzfrage: Welche Länder wollen konkret liefern? Welche Länder wollen Sie dann finanziell unterstützen?
Hebestreit: Jetzt kommen wir ein bisschen durcheinander. Die Artillerie beziehungsweise das, auf das Sie sich bezogen haben, sind ja Käufe, die die Ukraine bei deutschen Rüstungsherstellern tätigen könnte und die dann durch die Ausrüstungsinitiative Deutschlands mitfinanziert oder finanziert werden könnten.
Sie spielen jetzt eher auf Folgendes an: Wenn osteuropäische Staaten, deren Militärmaterial ja zumeist aus sowjetischer oder russischer Produktion stammt, über Modelle verfügen, die in der Ukraine bereits Verwendung finden und dadurch sofort einsetzbar und nutzbar wären, und dieses Material an die Ukraine liefern wollen, dann bemühen wir uns, wie es der Bundeskanzler gesagt hat, es mitzufinanzieren beziehungsweise zu organisieren, dass sie mit modernerem westlichen Gerät nachgerüstet werden können.
Das dauert allerdings seine Zeit; das muss man auch klar sagen. Es ist in Deutschland im Augenblick nirgends so, dass wie bei einem Autohaus auf irgendeinem Hof nagelneues Rüstungsmaterial steht, das nur auf den nächsten Kunden wartet. Das ist einfach die Realität. Die Regierung hat sich bereit erklärt, diesen Ringtausch oder dieses Backloading, wie man im Englischen sagt, zu ermöglichen. Das hat der Bundeskanzler gestern deutlich gemacht.
Frage: Herr Hebestreit, Herr Collatz, es geht mir um die Äußerungen des ukrainischen Botschafters Melnyk, der beklagt, dass auf der deutschen Waffenliste für die Ukraine dezidiert keine schweren Waffen gestanden hätten. Können Sie das so bestätigen?
Wenn ja, warum standen sie nicht auf der Liste?
Hebestreit: Ich werde mich bestimmt nicht in diese Diskussion begeben. Ich kann auf das verweisen, was der Bundeskanzler gestern gesagt hat. Ich kann sagen, dass der Gesprächspartner für die Bundesregierung das ukrainische Verteidigungsministerium ist und dass die Gespräche zwischen beiden Seiten gut laufen.
Zusatzfrage: Das Verteidigungsministerium?
Collatz: Was ist die konkrete Frage an das Verteidigungsministerium?
Zusatz: Ob Sie bestätigen können, dass schwere Waffen auf dieser Waffenliste standen.
Collatz: Ich kann bestätigen, dass unverändert die Hauptwaffensysteme der Bundeswehr benötigt werden, um die parlamentarischen Aufträge seitens der Bundeswehr wahrzunehmen und insofern eine Lieferung aus den Beständen der Bundeswehr von schwerem Gerät, wie Sie es bezeichnen, nicht vorgesehen ist.
Zusatzfrage: Eine Nachfrage. Vielleicht können Sie uns da helfen, Herr Collatz. Herr Melnyk behauptet weiter, die Bundeswehr könne durchaus Panzer, gepanzerte Fahrzeuge aus ihren eigenen Beständen entbehren. Vielleicht können Sie für Klarheit sorgen, warum das eben nicht geht.
Collatz: Sehr gerne. – Herr Melnyk hat gestern deutlich gemacht, dass er diese Information direkt aus der Marketingabteilung von Rüstungsfirmen hat. Daher bleibe ich gerne bei meiner Aussage, die, wenn Sie es verfolgt haben, heute auch durch Generalleutnant Laubenthal im „Morgenmagazin“ eindrücklich belegt und hinterlegt worden ist. Unterm Strich steht die gleiche Aussage: Wir brauchen auch die Marder als Hauptwaffensystem der Bundeswehr, um unsere Landes- und Bündnisverteidigung und unsere Bündnisverpflichtungen sowohl in den Einsätzen vor Ort an der Ostflanke der Nato als auch in der dahinterstehenden Ausbildung, Ausrüstung und Logistik wahrzunehmen.
Frage: Herr Hebestreit, der Kanzler hat gestern gesagt, man könne den osteuropäischen Staaten Ersatz für Waffen liefern, die sie ihrerseits an die Ukraine liefern. Jetzt sagen Sie: Bei der Industrie steht nirgends etwas auf dem Hof, was man so ohne Weiteres liefern kann. Herr Collatz sagt: Die Bundeswehr kann auch nicht liefern. Wer liefert dann bitte schön?
Was bleibt dann sozusagen von der Aussage des Bundeskanzlers übrig, dass man da Ersatz schaffen kann?
Hebestreit: Ich glaube, Ihre Fragen lösen sich auf der Zeitschiene auf. Im Augenblick haben wir eine Situation, in der eine Offensive in der Ostukraine seitens der russischen Invasionsarmee stattfindet oder begonnen haben soll. Es ist jetzt die Suche nach Militärmaterial, das schnell verfügbar, schnell einsatzbar und schnell handhabbar ist. Das sind Modelle, die bereits in der ukrainischen Armee vorhanden sind, mit denen sie umgehen können, bezüglich derer die Logistikketten stimmen, die Instandhaltung geklärt ist und es die Ersatzteile gibt. Das sind in der Regel Modelle aus russischer oder sowjetischer Produktion. Diese sind in den meisten westlichen Ländern nicht vorrätig. Es gibt sie noch in gewissen Beständen in einigen osteuropäischen Armeen.
Wenn es dort zu der Entscheidung kommt, zu sagen „Diese Waffen wollen sie an die Ukraine liefern, so schnell und unkompliziert das eben möglich ist“, sagen wir, wie auch andere Verbündete, zu, dass wir sie dabei unterstützen, diese Lücken, die es dann ja in ihrer eigenen Armee gibt, sukzessive aufzufüllen. Das passiert aber nicht über Nacht, weil eben, wie ich gesagt habe, nirgends Waffen auf dem Hof stehen. Das würde dann mit moderneren Nato-Standard-Waffen ergänzt werden. Aber das ist etwas, was Zeit braucht. Sonst könnte man ja sagen: Warum kriegen sie denn nicht die Waffen, die ihr jetzt an die Osteuropäer – oder wen auch immer- liefern wollt? Warum gehen die denn nicht direkt in die Ukraine? Da fehlt es an Ausbildung, an Material, an Logistikketten. Das Material muss auch erst einmal hergestellt werden. Deshalb mein Verweis, etwas fußgängerisch, auf das Autohaus.
Vorsitzender Feldhoff: Eine Frage von einem Kollegen an das Verteidigungsministerium bezüglich der Lieferung von Waffen: Bundeswehrprofessor Carlo Masala sagte heute Morgen im ZDF-Morgenmagazin, er halte das Argument der Bundesregierung, keine Marder-Panzer zu liefern, für vorgeschoben. Die Verteidigung der Nato könne nicht an 15 Schützenpanzern Marder hängen. Jetzt die Frage: Welche schweren Waffensysteme hält das Verteidigungsministerium nach derzeitigem Stand für absteuerbar, also quasi für lieferbar?
Collatz: Ich bleibe bei meiner Aussage.
Frage: Herr Hebestreit, eine Nachfrage zum Ringtausch. Wird es beim Auffüllen der Bestände der osteuropäischen Staaten darum gehen, dass zu einem späteren Zeitpunkt aus Bundeswehrbeständen geliefert wird oder geht es um Waffen, die die Industrie neu herstellt?
Sind auch schon konkrete Projekte mit den Osteuropäern abgesprochen beziehungsweise besprochen oder ist das zunächst einmal ein Gesprächsangebot der Bundesregierung?
Hebestreit: Vielen Dank, weil mich das zu einer Klarstellung führt. Die sind natürlich nicht aus Bundeswehrbeständen. Es würde ja absurd sein, wenn wir einerseits sagen „Wir haben nicht genug“ und anderseits sagen wir „Wir liefern es woanders hin“. Das sind dann neu produzierte Militärgüter, die die Bundesregierung auch bezahlen würde. Das ist ja der Teil davon, auf den wir hingewiesen haben. Das würde auch dauern.
Zu Ihrer zweiten Frage: Man ist in Gesprächen. Aber es ist noch nicht so weit, dass das – in Anführungszeichen – unterschriftsreif wäre. Das ist alles auch nicht ganz einfach. Man ist dazu in konkreteren Vorgesprächen.
Frage: Herr Hebestreit, eine Nachfrage zu den zwei Milliarden Euro, die letzte Woche von der Bundesregierung zusätzlich beschlossen wurden. Können Sie uns bitte eine Aufsplittung geben, was für welchen Bereich eingeplant wurde? Ein Element waren 400 Millionen Euro für diese European Peace Facility. Dann geisterte die Zahl herum, dass, wenn man die verschiedenen Wege sieht, von diesen zwei Milliarden Euro eine Milliarde Euro insgesamt für die Ukraine sind. Können Sie diese Aufsplittung bestätigen und vielleicht erklären, wie sich diese Zahl überhaupt zusammensetzt?
Hebestreit: Diese Aufsplittung kann ich genau so bestätigen, wie Sie es sagen. Etwa 400 Millionen Euro beträgt der deutsche Anteil an der European Peace Facility. Das ist im Prinzip der europäische Topf, um die Ukraine beim Einkauf von Militärgütern zu unterstützen. Die weitere Milliarde, die darin enthalten ist, ist dafür vorgesehen, dass man damit weitere Anfragen aus der Ukraine oder das, was ich eben als Ringtausch beschrieben habe, finanzieren kann. Dann ist auch noch Geld enthalten, um die Bundeswehr weiter aufzurüsten.
Zusatzfrage: Wenn ich richtig rechne, sind es 1,4 Milliarden Euro für die Ukraine?
Hebestreit: Wie gesagt, das ist nicht scharf in dem Sinne gerechnet, dass das am Ende tatsächlich ausgegeben wird. Das ist erst einmal das, was man dafür bereitstellt. Der Bundeskanzler hat gestern in der Pressekonferenz auch gesagt, dass man Geld schnell und unkompliziert zur Verfügung stellen kann. Es müsse keiner Sorge haben, dass seine Rechnung nicht bezahlt werde.
Frage: Eine Frage an das Bundeswirtschaftsministerium. Es gibt Meldungen, dass, wenn ich mich richtig erinnere, seit Anfang März beim Bundeswirtschaftsministerium Listen über Waffenlieferungen vorliegen, die genehmigt werden sollen. Die Genehmigungen seien bis jetzt noch nicht erteilt. Können Sie das bestätigen?
Wenn dem so ist, um welche Waffensysteme handelt es sich? Woran scheitert es, dass diese Genehmigungen bisher noch nicht erteilt worden sind?
Ungrad: Das BMWK ist für die Ausfuhrkontrolle von Industriegütern zuständig. Innerhalb des vereinbarten Korridors, den wir beschlossen haben, haben wir in den letzten Wochen alles unverzüglich genehmigt und werden das auch weiterhin tun. Insofern kann ich das nicht bestätigen.
Zusatzfrage: Es stimmt also nicht, dass bei Ihnen Listen liegen, die noch nicht abgearbeitet sind?
Ungrad: Ich kann sagen, dass wir in den letzten Wochen alles unverzüglich genehmigt haben.
Ich weiß nicht, ob Sie auf bestimmte Meldungen anspielen. Falls Sie auf Twittermeldungen anspielen, wonach Helme nicht genehmigt werden, kann ich sagen: Das muss natürlich im Rahmen der Richtlinien der Bundesregierung überprüft werden. Es kann sein, dass dazu noch die Überprüfung läuft. Dabei geht es aber nicht um Listen oder um nicht genehmigte Ausfuhren.
Frage: Ich habe eine Frage zum Einkauf von Militärgütern. Frau Ungrad, wie wird jetzt verhindert, dass die deutsche Waffenindustrie exorbitante Gewinne einstreicht, wenn die ukrainische Regierung nun in der Not bei ihnen einkauft?
Ungrad: Ich habe die Frage nicht verstanden. Was ist mit der Rüstungsindustrie?
Zusatzfrage: Die Ukraine bekommt ja jetzt Geld, unter anderem von der Bundesregierung, damit sie Waffengüter auf dem europäischen Rüstungsmarkt einkaufen kann. Wie verhindern Sie, dass sich die deutsche Rüstungsindustrie an der Not der Ukraine bereichert?
Ungrad: Wir handeln innerhalb der Bundesregierung. Die Frage kann ich so nicht beantworten.
Zusatzfrage: Der Hintergrund ist: Herr Habeck hat auch beim Thema Energie auf Kriegsgewinne hingewiesen, das angeprangert und wollte etwas dagegen machen. Wie verhindert man jetzt, dass die deutsche Waffenindustrie nicht mit der Not Gewinne macht?
Ungrad: Das ist ein Unterschied. Es geht hier darum, dass es innerhalb der Bundesregierung – dazu hat sich ja der Regierungssprecher geäußert – Gespräche gibt. Bei dem anderen Punkt der Energieunternehmen, den Sie angesprochen haben, geht es darum, dass sie sich oft unrechtmäßig bereichern, indem sie Preise verlangen, die nicht gerechtfertigt sind. Das überprüfen wir derzeit.
Zusatz: Man könnte sich auch unmoralisch bereichern.
Ungrad: Ich habe mich dazu geäußert.
Frage: Ich habe eine Lernfrage in Bezug auf den Bundessicherheitsrat. Wenn es zu Exporten als Ersatz an osteuropäische Staaten kommt, die ihrerseits an die Ukraine liefern, müsste dann der Bundessicherheitsrat in irgendeiner Weise involviert werden oder ginge das quasi alles ohne Genehmigung?
Zweitens. Herr Hebestreit, es wird die Frage diskutiert, ob das Statement von Herrn Scholz eigentlich nötig war, weil bei vielen der Eindruck entstanden ist, er hat eigentlich substanziell nichts Neues gesagt, sondern mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gegeben. Können Sie einmal den Sinn dieses Statements erklären? Welchen politischen Nutzen hat das gebracht?
Hebestreit: Ich fange mit dem ersten Teil an. Alle Rüstungsexporte müssen genehmigt werden. Ich verweise aber darauf, dass Rüstungsexporte an Nato-Partner in der Regel relativ unkompliziert durchlaufen, insbesondere in so einem Fall.
Zur zweiten Frage: Ich würde Ihrer Grundthese natürlich erst einmal nicht folgen. Grundsätzlich ist es so, dass der Bundeskanzler entscheidet, wann und wie er sich äußern will, unabhängig von der Frage, ob es für Sie einen Neuigkeitswert gibt oder nicht. Ich hatte gestern nicht wenige Anfragen, Anrufe: Will er sich äußern? Wird er sich äußern? Kommt er zu uns in die Sendung? Will er ein Interview machen?
Es gab gestern die Videoschalte mit den wichtigen Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada, USA, Polen, Rumänien, [ergänzt: Japan] – ich hoffe, ich habe niemanden vergessen – und es haben dort noch Vertreter von Nato, Europäischer Kommission und EU-Rat gesprochen. Das hat er zum Anlass genommen, noch einmal deutlich zu machen, wie die Position der Bundesregierung ist. Die Bundesregierung ist diejenige, die dafür gewählt ist, zu entscheiden, wie wir in dieser Phase handeln.
Der Kanzler hat sehr deutlich gemacht, dass die Bundeswehr alles geliefert hat, was sie im Augenblick entbehren kann. Jeder weitere Schritt wäre einer zu viel, was Generalleutnant Laubenthal heute auch noch einmal deutlich gemacht hat, um das noch einmal gründlicher einzuordnen.
Der Kanzler hat diesen Ringtausch deutlich gemacht, von dem wir gesprochen haben. Er hat die Zusagen für die Finanzierung von ukrainischen Waffenkäufen in der deutschen Industrie klar dargelegt. Er hat dargelegt, dass wir unsere internationalen Partner unterstützen, die jetzt beispielsweise schwere Artillerie liefern wollen. Er hat deutlich gemacht, dass sich in Bezug auf die 50 Milliarden Euro Finanzhilfen, die die Ukraine im Laufe dieses Jahres noch braucht, die G7-Präsidentschaft, also Deutschland, in der Verantwortung sieht, die noch fehlenden Mittel zu organisieren. Das waren, glaube ich, die Kernthesen, die er dargelegt hat. Insofern war das, glaube ich, ein Statement, das nötig war.
Frage: Herr Hebestreit, die militärische Lage in der Ukraine ist mit der Großoffensive im Donbass ja durchaus dramatisch. Konkret nachgefragt: Sie haben jetzt diesen Ringtausch beschrieben. Wann konkret kann die Ukraine durch diesen Ringtausch mit schweren Waffen rechnen? In fünf Tagen, in zwei Wochen, in drei Wochen, in vier Wochen?
Herr Collatz, habe ich richtig verstanden, dass Sie sagten, dass die Bundeswehr aus ihren eigenen Beständen keinen einzigen Marder an die Ukraine abgeben kann?
Hebestreit: Vielleicht muss man einen halben Schritt zurückgehen und noch einmal deutlich machen: Die Ukraine wird im Augenblick von einer ganzen Reihe von Staaten unterstützt und auch aufgerüstet. Es gibt amerikanische Lieferungen, von denen wir gelesen haben, die innerhalb von 48 Stunden in der Ukraine eingetroffen sind. Es gibt Zusagen der britischen Regierung. Die Niederlande haben angekündigt, dass sie helfen werden. Deutschland hilft auch mit vielerlei Material. Polen hilft und viele andere Länder auch. Es ist jetzt also nicht so, dass wir bange gucken müssen, ob es irgendwo in Südosteuropa irgendein Material gibt, das man jetzt allein seligmachend dahin schicken kann, sondern es läuft ein kontinuierlicher Strom an Waffen, Munition und Ausrüstung in Richtung der Ukraine. Dieser Strom soll nicht abreißen, und darum bemüht man sich gerade.
Wenn man sich die aktuelle Situation im Donbass und in der ganzen Region anguckt, muss man natürlich sagen: Das ist auch logistisch eine Herausforderung. Das sind weite Strecken, die zurückgelegt werden müssen. Wir fangen ja heute nicht mit Tag eins an, sondern das läuft seit vielen Wochen und Monaten – dieser Krieg läuft seit zwei Monaten – und es läuft auch die Unterstützung vieler Verbündeter der Ukraine. Dabei ist Deutschland einer von mehreren.
Die Frage in Bezug auf die Marder ist, glaube ich, schon mehrfach beantwortet worden.
Collatz: Ich kann es nur so ergänzen, dass mir keine Bedarfsanzeigen einzelner Marder seitens der Ukraine vorliegen. Das ist eine Scheindiskussion.
Frage: Herr Hebestreit, ich würde gerne wieder einen halben Schritt nach vorne machen, sozusagen in die Gegenwart. Es wächst ja auch aus den Reihen der Koalition selbst die Kritik an der Haltung des Bundeskanzlers. Herr Hofreiter, keine unbedeutende Stimme, hat heute gesagt, die Argumentation des Bundeskanzlers, Deutschlands Möglichkeiten für Waffenlieferungen seien begrenzt, weil eben die Ukraine nicht an diesen modernen Systemen ausgebildet sei, sei paternalistisch. Man möge es doch bitte der Ukraine selbst überlassen, zu entscheiden, ob sie mit den Geräten umgehen könne. Wie reagieren Sie auf diese Kritik innerhalb des Regierungslagers?
Hebestreit: Die nehmen wir zur Kenntnis.
Zusatzfrage: Die Kritik wird insofern erweitert, dass gesagt wird: Die Verzögerung der Waffenlieferungen auch aus deutschen Beständen könne dazu führen, dass der Krieg sich eben Tag um Tag verlängere, sodass ein Hineingleiten in einen dritten Weltkrieg möglich sei. Wie schätzen Sie diese Einschätzung ein?
Hebestreit: Auch die nehme ich zur Kenntnis, würde aber darauf verweisen, dass ich im Augenblick keine Verzögerung von Waffenlieferungen erkennen kann. Wir haben ja gerade dargelegt, was die Bundeswehr liefern konnte, liefern kann, geliefert hat und dass wir im Augenblick in den Gesprächen mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium sind, um weitere Hilfe zu organisieren. Aber dass es dabei zu einer Verzögerung kommt, kann ich nicht feststellen.
Vorsitzender Feldhoff: Eine Frage von einer Kollegin: Laut Bloomberg will Deutschland für die Ukraine – das haben Sie ja eben schon dargestellt – Munition und Ausbildung für schwere Artillerie zur Verfügung stellen. Konkret soll es dabei um das Panzerhaubitzensystem 2000 gehen, das die Niederlande liefern soll. Kann die Bundesregierung bestätigen, dass es genau um dieses System geht?
Hebestreit: Das kann ich von dieser Stelle nicht bestätigen.
(Wird ggf. ergänzt)
(Archivbild März 2020: U.S. Soldiers assigned to 1st Platoon, Charlie Battery, 2nd Battalion, 8th Field Artillery Regiment, 1st Stryker Brigade Combat Team, 25th Infantry Division, conduct a live-fire exercise with the M777 towed 155mm howitzer at Al Asad Air Base, Iraq – U.S. Army photo by Spc. Derek Mustard)
Der stellv. GI, GL Laubenthal, hat heute morgen im Morgenmagazin des ZDF einer Lieferung von schweren Waffen aus beständen der Bw eine klare Absage erteilt. Insbesondere gelte das für die von Botschafter Melnyk vehement geforderten Marder. Die Bundeswehr brauche ihr Gerät selber und habe nichts zum abgeben, ohne ihre NATO-verpflichtunge zu gefährden.
M:E: ein klare und richtige Botschaft. S.a. den retweet des Hausherrn.
Wenn ich mir anschaue, was andere liefern (M 113, Humvee, weiter gepanzerte Radfahrzeuge aus NL und GB) frage ich mich, ob wir nicht zumindest 100 Dingo 1 oder 2 liefern könnten, die dann in überschaubarer Zeit durch neue Dingo 3 „von der Stange“ ersetzt werden könnten. Oder haben wir vielleicht auch noch M113 in irgend einen Depot stehen?
Generalleutnant Laubenthal sagt nicht die Wahrheit, vermutlich weil er auf der Scholz Linie bleiben muss. Die Zahlen, wieviele Marder die BW noch hat, sind uneinheitlich. Es ist von 300 – 400 Mardern der BW die Rede. Da wir mittlerweile 350 Puma 1. Los erhalten haben und damit 6 Panzergrenadierbataillone bewaffnet haben, sind nur noch die restlichen 3 Panzergrenadierbataillone auf Marder angewiesen. Bei 44 Marder pro Bataillon und Reserve, brauchen wir also höchstens 200 Marder noch für die BW. Da wir nur ein Panzergrenandierbataillon Puma für die schnelle Eingreiftruppe(Panzerrenadierbataillon 112) gemeldet haben, bedeutet dies, daß sich die BW im Moment 5 Panzergrenadierbataillone mit Puma leistet, die nicht tatsächlich einsatzreif oder Nato-fähig sind. Die ganzen Puma müssen nachgerüstet werden. Für ein Waffensystem, was wir vor ca. 10 Jahren schon eingeführt haben, mehr als peinlich! 100 – 200 Marder sind also tatsächlich übrig oder plant die BW, im Kriegsfall, mit der Umlaufreserve Marder einige Puma-Bataillone wieder zurück auf Marder umzurüsten, damit diese überhaupt einsetzbar sind? Selbst wenn die BW noch Marder zum ausschlachten bräuchte, könnte die BW demnach 50 – 150 Marder abgeben. Und die Lücken durch die Übernahme der Marder bei der Industrie bzw. durch deren ausschlachten leicht schließen. Demanch hat der General nicht die Wahrheit gesagt und wir könnten Marder abgeben. Die Frage ist nur, wieviele genau, mit wie vielen Ersatzteilen und wie lange bräuchten wir, die Marder mit Milan oder Spike für die Ukraine wirklich kriegstüchtig zu machen.
Und wenn Russland uns oder unsere Verbündeten derart angreift, daß wir auf unsere Marder-Resverven zurück greifen müssen, also die 40.000 – 50.000 Solsaten der NRF schon nicht ausreichend sind, dann wird ein Atomkrieg kaum mehr zu vermeiden.
Die Wirklichkeit ist also, daß der Kanzler nicht die Wahrheit sagt, weil die Regierung und vor allem die SPD über die Lieferung von schweren Waffen heillos zerstritten ist und der Kanzler ständig Rücksicht auf Franktionschef Muetzenich und den anderen linken Putin-Verstehern in der SPD Franktion nimmt.
PS: Sind die USA nicht verpflichtet, die Ukraine bei einem atomaren Angriff zu verteidigen laut Budapester Abkommen?
Was soll die Bw an nennenswerten Beständen in welchen Depots eingelagert haben? Mit der Auflösung der Mob-Verbände der Kampftruppe Ende der 90er (ich habe selbst ein nachtaktives PzGrenBtl aufgelöst) wurde die große Masse des frei gewordenen Großgeräts verschrottet, verkauft oder verschenkt. Rockensußra hatte, nachdem das NVA-Gerät zerlegt war, wieder gut zu tun.
Vielen Dank für die Zusammenfassung. So wird mir klar, wie sich die Situation in Deutschland darstellt, und auch verständlich. Weshalb kann so etwas nicht vom Bundeskanzler kommen? Stattdessem hat man dann einen Anton Hofreiter, der seit einigen Tagen ständig den Bundeskanzler/die Bundesregierung unter Druck setzt, obwohl er ja bestens über die Situation in Deutschland und die Diskussionen innerhalb der Bundesregierung informiert sein sollte. (Off-topic: Ich werte seine Äußerungen als puren Frustabbau bzw. Retourkutsche, da er keinen Ministerposten erhält.)
Eine der Lehren wäre also aus meiner Sicht, frei werdende (Groß)-Geräte nicht zu verschrotten sondern wieder zu lagern, zumindest für einen bestimmten Zeitraum. Gleiches würde m.E. auch für Infanteriewaffen gelten.
Muss natürlich auch bewacht und zumindest rudimentär unterhalten werden.
Re Marder: Über welchen Rüststand reden wir, bzw. die Ukraine? Marder 1A3, Marder 1A5?
Mein (laienhafter, Wikipedia-artiger) Kenntnisstand ist: Nur auf Marder 1A5 ist die neue Panzerabwehrlenkwaffe (MELLS / Spike-LR) eingerüstet. Davon hat die Bw etwas mehr als 100 Stück, also genug für zwei PzGren – Bataillone. Marder 1A3 sind zwar noch mehr vorhanden, diese haben aber keine ATGM mehr nach der Ausphasung MILAN.
An welchen Mardern ist die Ukraine interessiert? Wenn sich das Interesse auf Marder 1A5 konzentriert (was ich verstehen könnte, eine 20mm Kanone als Hauptwaffe ist nicht mehr ausreichend gegen gepanzerte Fahrzeuge), dann kann ich verstehen dass die Bw die nicht einfach sofort in großen Mengen abgeben kann.
Kann ein Experte hier aufklären? Vielen Dank!
Interessant, dass der US General a. D. Mark Hertling nicht besonders viel von der Lieferung „schwerer Waffen“ zu halten scheint (zu finden unter „RECOILtv RESERVES: Former Commanding General, US Army Europe Mark Hertling“ – 20. April 2022)
(übrigens sagte doch auch „unser“ General a. D. Ramms neulich im TV, dass er eben nicht mit „großen Panzerschlachten“ im Donbass rechnet)
@Closius.
Sie haben momentan um die 250 Marder einsatzbereit in der Bundeswehr. Die Zahl stimmt auch nicht, da was im System steht und die Wahrheit auf dem Hof 2 Paar Schuhe sind, aber geschenkt. Die Reserve für NRF sind 110 Marder und die müssen bereit stehen, die können sie nicht mal eben verleihen. Die müssen bereit stehen, ob sie nun gebraucht werden oder nicht. Dazu kommen noch der laufende Betrieb Inland, Ausbildung, eFP ect.
D.h. es bleiben eher max 50 über die man abgeben kann, wenn überhaupt. Ob die nun abgegeben werden oder nicht, die Entscheidung treffen andere. Egal wie auch immer die ausfällt, damit müssen wir leben.
Ich finde es bei allem Respekt auch eher merkwürdig, den stellvertretenden GI pauschal eine Lüge zu unterstellen, nur weil er möglicherweise irgendwelchen politischen Linien folgen muss/will.
Solang man nicht selber den Blick ins System hat, würde ich mich mit solchen Sachen grundsätzlich eher zurückhalten. Die Bw ist nunmal arm dran momentan.
P.S: Ich hoffe sie hatten schöne Feiertage Herr Wiegold
Ein großes Dilemma.
Unsere Regierung möchte schon wollen können…aber sie kann es nicht. Die Flügel der SPD sind zum Thema Ukraine so weit auseinander wie Berlin und Kiev. Unsere Bundeswehr leistet im regelmäßigen Turnus einen Offenbarungseid nach dem anderen. Die Rüstungsindustrie wird ihre vollmundigen Versprechungen mit einer schnellen Ausstattung der Ukraine und der Bundeswehr nicht halten können – es fehlen ausreichend Rohstoffe und Facharbeiter. Eine Tragikomödie die kein Regisseur besser inszenieren kann.
@Closius
Ihre Annahmen in allen Ehren, aber der stv. GI wird die aktuellen Zahlen mit Sicherheit auf seinem Schreibtisch haben und ihre Theorien über eine zerstrittene SPD können sie nicht aus der Weigerung einer Lieferung schließen.
1. Wissen wir aktuell nicht, wie es mit der Einsatzbreitschaft der Großgeräte (inklusive Puma, Marder) ausschaut. Da kann es schon sein, dass ein verantwortungsvoller stv. GI zuert an seine ! Armee denkt und an die schriftlichen Verpflichtungen (NATO).
Vielleicht benötigen wir im Friedensfall die übrig gebliebenen Marder nicht, aber momentan ist die Lage ein wenig angespannter.
2. Die NATO ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wenn also eine Verpflichtung nicht eingehalten werden kann (weil Fahrzeuge nicht fahren/schießen können), ist das ein großes Problem. Mehr noch, wenn diese Verpflichtung von einer großen Nation kommt, denn diese „Lücke“ ist nicht so einfach zu schließen von den kleinen Nationen (umgekehrter Fall geht einfacher).
3. Ein Atomkrieg ist nicht gleich bei jedem konventionellen Angriff da.
Erst wenn die NATO beim Gegenangriff russ. Gebiet überschreitet, würde Russland zumindest im taktischen Bereich Atomwaffen einsetzen. Das wäre mit Sicherheit der Fall bei Eroberung Kaliningrad und restlichen Staatsgebiet, mit Unsicherheit behaftet bei Gebieten der Ostukraine und Belarus.
Mit den Dingos sehe ich das ähnlich.
Ich glaube da wird auch viel auf der Klaviatur der Propaganda geritten:
„Panzerfahrzeuge“ liefern ist ja sehr dehnbar in der Definition.
Ein Dingo ist eigentlich kein Panzerfahrzeug, bietet aber mehr Schutz als ein M113.
Aber ein M113 sieht halt aus wie ein „Panzer“, ist aber eher ein „gepanzertes Kettenfahrzeug“ im Vergleich zum „Schützenpanzer“ Marder.
Aber alles mit Kette sieht halt aus wie ein Panzer und der Bürger sieht dann die Erfolgsmeldungen in einem positiven Licht.
Äh Hallo, die USA schicken 18 !!!!!! Artilleriegeschütze und alle feiern die USA dafür?
Je länger der Krieg dauert, desto besser, weil schlecht für Russland. Darauf sollten wir uns einstellen. Dazu bedarf es einer langfristigen militärischen und zivilen Unterstützung der Ukraine, synchronisiert mit unseren eigenen Bedürfnissen und Verpflichtungen. Das ist das gebotene strategische Handeln.
Das Zugeständnis, dass die Bundeswehr auf keine schweren Waffen verzichten kann, ist ein international gehörter Offenbarungseid. Es ist nun kein Geheimnis mehr, dass DEU weder die Landes- noch die Bündnisverteidigung ernst genommen hat.
Mit Verlusten wurde nicht gerechnet. Weder beim Material, noch beim Personal …
Fehler passieren – schlimm genug – doch frage ich mich, ob DEU lernfähig ist: arbeitet der Rüstungssektor bereits im 3-Schichten Betrieb um die Lücken zu schließen? Sind die vorgefertigten(?) Aufträge schon bei den Herstellern unserer Backbones eingegangen? Ist deren Personal überhaupt ausreichend?
Oder verharrt unsere Regierung und IBUK in Schockstarre?
Und auch wenn es wehtut – wir sollten schnellstmöglich schwere Waffen zusammenstellen. Wir verlieren gerade den Rückhalt bei unseren Verbündeten – viellecht noch nicht offiziell,…
Irgendwo geisterte mal die Zahl von 2500 Panzerabwehrwaffen Matador rum die bei der Industrie auf halde liegen sollen. Wäre doch ne nette Geste wenn man die findet und überreicht.
Das Thema ist und bleibt schwierig!
Wo ist für Russland die Grenze?
Wie sehr sollten sich NATO oder EU um diese Grenze scheren?
Was kann Deutschland überhaupt leisten/liefern ohne selbst massiv geschwächt zu werden (Marder Diskussion)
Was macht wirklich Sinn dass es geliefert wird (vertraute alt sowjet Technik vs Unbekannte westliche Produkte)?
Ich denke Deutschland muss auch nicht alles liefern.
Geld ist auch wichtig.
Und es gibt genug Hilfslieferungen unterhalb von Kampfpanzern.
Man könnte „einfache“ gepanzerte Patrouillen und Transportfahrzeuge liefern.
Also Dingo1, Eagle4, Unimog, alte Wölfe! Da bekommt man bestimmt 1000 Fahrzeuge zusammen.
diese nutzen der Ukraine auch und können schnell ersetzt werden (neue dingo 2/3, Eagle5 oder AMPV)
Des Weiteren sollte man von den östlichen NATO Ländern alle alt sowjetpanzer abgeben (T72, BMP) und vor allem Deutschland und USA diesen Ländern versichern diese zeitnahe durch moderne West Produkte zu ersetzen!
Das Problem bei den Bundeswehrbeständen ist auch dass dienlicher leer sind, alles was da ist wird noch gebraucht.
Und Ersatz, also neue Puma oder Lynx und Boxer wurden noch nicht in großen Mengen bestellt (da Sondervermögen und neuer EPL14 erst ab mai/Juni beschlossen werden) und selbst wenn diese schon bestellt wären… dann hätte man die erst in 2-3 Jahren!
Also was hilft:
-Geld!
-einfaches westliches Gerät unterhalb Kampf und Schützenpanzer (Transportfahrzeuge)
-alte sowjetpanzer der Ost NATO Mitglieder
-Handwaffen/Panzerabwehrraketen aus dem Westen!
und schauen dass man die Ukraine stark genug unterstützt und gleichzeitig nicht selbst Kriegspartei wird
„PS: Sind die USA nicht verpflichtet, die Ukraine bei einem atomaren Angriff zu verteidigen laut Budapester Abkommen?“
Das Budapester Memorandum verpflichtet keine Partei zu irgendwelchen konkreten Schritten. ‚Assistance‘ ist die vage Zusicherung – die kann man jetzt (auch ohne nukleare Bedrohung) schon als übererfüllt betrachten.
Alles in allem ist das Memorandum (wie schon diese bewußt gewählte Bezeichnung andeutet) mehr eine vage Absichtserklärung als ein Beistandspakt.
Alles eine Frage des politischen Willens.
Man könnte ja bspw. den Wiesel liefern. Einfach in der Bedienung, Einarbeitung und bestens für das Terrain und die taktische Situation in der Ukraine geeignet. Die sollen doch ohnehin mittelfristig durch Boxer mit Lance-Turm ersetzt werden. Also warum nicht liefern und direkt die Boxer bei Rheinmetall ordern? Wofür haben wir denn jetzt ein Sondervermögen? Bzw. offiziell noch nicht…
@ Closius:
Hatten die USA und GB nicht auch schon die territoriale Unversehrtheit der Ukraine garantiert?
Papier bleibt geduldig. Bedeutet: Hast du Atomwaffen bist du unangreifbar, hast du keine -> haste Pech. Also schön her mit der Proliferation von Atomwaffen. Gerne im Verbund mit, also kleinen modularen Atomreaktoren. Wenn man sich erstmal waffenfähiges Plutonium erbrütet hat ist der Rest vergleichsweise einfach.
@KlausP:
Gibt es irgendwo eine Auflistung über die „Leistung“ von Rockensußra? die schienen doch bei Repotagen immer einen eher gemütlichen Eindruck zu machen….(die Hoffnung stirbt zuletzt)
Dieses Setting, „Die Ukraine hat auf Atomwaffen verzichtet und ist jetzt die gearschte“ und das Signal dahinter wäre für mich der Hauptgrund möglichst HART zu reagieren. Wenn jetzt immer mehr Länder ihre Lehren daraus ziehen und alle Atomwaffen wollen, wird die Welt alles, nur garantiert nicht sicherer.
@TW:
was ist denn jetzt aus den 200 Mardern 1A3 die direkt lieferfähig für Griechenland sind? Wurden die von Griechenland gekauft oder anderweitig verkauft?
@all:
Was ist mit den angeblich 800 Fuchs? Alle im Einsatz oder alle unbrauchbar?
Man hofft eigentlich auf einen baldiges Misstrauensvotum gegen unseren schläfrigen Scholz . Müssen eben CDU/CSU,Grüne und FDP ran. Mehrheit hatten die ja.
Man sollte Marder doch mindestens in dem Maße liefern können, wie kampfbereite Pumas zulaufen. Das sind die 40 VJTF-Pumas. Wann die umgerüsteten Puma auf Basis des 28. Juni 2021 mit der PSM GmbH geschlossenen Vertrages konkret zulaufen weiß ich nicht. Aber bei 154 Panzern bis 2026 sollten doch so in etwas 30 pro Jahr dazukommen. Das ist jetzt als Sofortmaßnahme nicht viel. Aber zumindest sollte die Bundeswehr so einen Plan auf den Tisch legen können. Gar nichts zu liefern ohne zu sagen, wann denn was ginge ist zu wenig.
Was wurde sonst noch im letzten Jahrzehnt beim Heer ausgetauscht? Boxer ersetzen Fuchs, Tiger ersetzen BO 105. NH90 ersetzt Bell UH-1D. Was ist mit diesem Material?
Closius
Die USA ( und UK und F) wären als Garantiemächte für die territorialen Unverletzlichkeit der Ukraine schon 2014 aufgerufen gewesen, spätestens aber am 24.2.22.
Das wird nicht einfach, der Ukraine noch einmal etwas vertraglich ausserhalb von NATO oder EU zu garantieren.
Guten Tag Herr Closius,
unabhängig von der restlichen Aussage möchte ich aufzeigen, dass es auch noch andere Verbände und Einheiten jenseits der Grenadiere gibt, die den Marder einsetzen wie GÜZ und Schulen z.T JF, und dass es evtl mehr als drei PzGren-Verbände gibt, die sich noch auf Marder abstützen müssen bis zur Umrüstung. Die tatsächlichen Zahlen bzgl der eigentlich benötigten Marder liegt damit eher bei der Zielmarke 300.
Mit freundlichen Grüßen
@Closius
mit diesen strammen Behauptungen wäre ich vorsichtiger.
Die BW hat zwar eine Menge Puma, davon sind aber nur ein kleiner Teil (kriegs-) verwendungsfähig. Damit sind die PzGrenBtl nicht ausgestattet, sondern höchstens, im Wortsinne, belastet.
Die Marder haben durchweg unterschiedliche Rüststände und sind, da an der Grenze der Lebensdauer, wartungsintensiv. Um einen VJTF Verband zu alimentieren brauchen Sie eine erhebliche „Umlaufreserve“ damit der Verband überhaupt üben kann, ohne seine materielle Einsatzbereitschaft zu ruinieren und damit den ganzen Auftrag zu gefährden..
Das Versprechen der Industrie zügig abgegebene Ausrüstung wieder zu ergänzen bzw. neues Mat zu liefern ist nur ein Versprechen. Es ist Aufgabe der militärischen und politischen Führung dieses „Versprechen“ angesichts der Erfahrungen der Vergangenheit zu bewerten.
Oder undiplomatisch ausgedrückt: Wie vertrauenswürdig sind Lieferanten die in fast 10 Jahren nur eine überschaubare Menge verwendungsfähige PUMA abliefern, sich das aber zweimal bezahlen lassen? Dazu kommen die „Erfahrungen“ mit der HIL.
Artillerie (PzH2000 und Mars) haben wir sowieso zu wenige Stücke für das hochintensive mechanisierte Gefecht, von der Munitionsausstattung ganz zu schweigen.
Unter diesen Umständen wäre eine weitere Abgabe von Großgerät und Munition verantwortungslos, weil es den gepanzerten Kern des Heeres entwaffnet.
„Das deutsche Heer ist blank“
@Nachhaltig, wollen sie ernsthaft der Ukraine die Bells anbieten? Mal auf das Alter der Maschinen geschaut? Afair hatte die Bundeswehr schon selber bei deren Ausmusterung Probleme Ersatzteile zu bekommen, und die wurden nicht im Einsatz beschossen.
Was mir bei den Scharfmachern hier viel zu kurz kommt, ist der Ausblick auf die weitere Zukunft. Ja, ich bin auch für die Lieferung schweren Geräts, insbesondere Flugabwehr. Aber insbesondere exponierte Systeme wie Panzer(-fahrzeuge) sollten sowjetischer Bauart sein, also wie @obibiber schon schrieb von osteuropäischen Ländern kommen, die dann NATO-Material als Ersatz erhalten. Was ich auf KEINEM FALL sehen möchte sind Schlachten zwischen NATO-Panzern und russischem Gerät, denn die resultierenden Bilder suggerieren sowohl dem russischen Volk als auch der indoktrinierten Führung:
1. Wir kämpfen bereits gegen die NATO.
2. Wir können einen konventionellen Krieg gegen die NATO möglicherweise gewinnen.
Beides sind sehr schlechte Botschaften für das Baltikum und andere Staaten auf Putins Liste.
Wurde nicht im letzten #Sicherheitshalber gesagt das es selbst an den Exportbewilligungen für Waffen vom Freien Markt scheitert?
(oder habe ich das falsch in erinnerung?)
Denn laut Ukr. Botschafter gibt es Angebote der Rüstungsindustrie, und auch das ZDF hatte letztens auch von ausgemusterten BW-Beständen an Leo1 ua. berichtet die durchaus innerhalb weniger Tage lieferbar wären.
Wenn das so ist, würde ich sagen ist das mit den Aktuellen BW-Beständen doch einfach nur ein billiges Ablenkungsmanöver.
Die meisten Argumente der Bundesregierung hat Nato-General Ad. Ramms ja schon in diversen Presseauftritten zerpflückt.
Mal eine „blöde“ Frage:
Wenn noch LEO1 und STRELA und ich weiß nicht was für Altmetall irgendwo auf irgendwelchen Höfen steht, wo sind denn die ganzen FH155 Feldlafetten geblieben?!
Die sind m.W. in den 2000ern ausgemustert worden, aber ich persönlich fand die immer ganz wirkungsvoll, leicht zu transportieren, mit jedem LKW zu fahren und würde m.E. den Ukrainern sicher schnell weiterhelfen.
@Nachhaltig sagt: 20.04.2022 um 14:44 Uhr
„Man sollte Marder doch mindestens in dem Maße liefern können, wie kampfbereite Pumas zulaufen.“
Sie machen meines Erachtens zwei Fehler in Ihrer Betrachtung. Zum einen die Stückzahlen der „freiwerdenden“ Marder. Werden diese denn überhaupt frei? Schließlich haben alle Verbände keine komplette Materialausstattung, Stichwort „dynamisches Verfügbarkeitsmanagement“. Da spricht hier nur keiner drüber. Zum anderen geht es ja darum, welches Gerät denn jetzt sofort, quasi in diesem Moment, abgabefähig für die Ukraine da wäre. Und da ist die Aussage des stellv. GI sehr eindeutig – keines.
Alles zukünftig lieferbare Gerät kann dann auch aus der Industrie kommen.
Zu dem anderen Gerät, die Bo-105 wurden verschrottet, die habe ich selber in Celle „eingestapelt“ in einer Halle liegen sehen. Und die Bell, die sind ja noch älter als die CH-53, wenn von dem Zeug überhaupt noch etwas fliegt. Die Boxer sind (noch) nicht da.
Zudem wäre es doch an der Zeit, etwas zu tun, was wir alle mal im Taktikunterricht gelernt haben – Reserven bilden. Dafür wäre das gerät auch gut zu gebrauchen, bevor man das irgendwo verheizt, weil die ukrainischen Soldaten das System nicht beherrschen.
Was ist eigentlich mit so Sachen wie Smart-155 und anderer Artilleriemunition? Kann das ohne weiteres auch in anderen 155er Nato Haubitzen verschossen werden? Braucht es dafür Ausbildung?
Ein weiterer Bericht heute meldet übrigens, Deutschland würde die Ukrainer an der PZH 2000 ausbilden.
[Den Link liefern Sie noch? Ich meine zur Ausbildung von Ukrainern an der Panzerhaubitze – das klingt, noch, nach einer Spekulation, die auf der Erwartung beruht, dass ein anderes Land die Haubitze liefert… T.W.]
Die Ukraine hat hundertausende Reservisten mobilisiert und kann diese ohne weitere Hilfe nicht mit mehr als Infanteriewaffen ausrüsten. Jedes einzelne System zählt, auch wenn die Logistik aufwändig ist und die (System-) Ausbildung rudimentär bleiben muss.
Meiner Ansicht nach geht es bei der Marderdiskussion darum die eigentlich viel interessantere Leopard 1A5 (oder gleichwertiger Rüststand) unerwähnt zu lassen. Laut FFG gibt es 50 in Deutschland, weitere ca. 150 befinden sich bei anderen Entitäten ausserhalb Deutschlands. Das macht 200 Kampfpanzer, also genug Kampfpanzer für vier Panzergrenadierbrigaden! Bei allen muss der Bundessicherheitsrat der Abgabe an die Ukraine zustimmen. Schon die 50 „Deutschen“ Leo 1A5 reichen mit den US und NL M113 für eine Panzergrenadierbrigade. Aber auch Marder 1A3 mit „nur“ 20mm Kanone sind besser als ungepanzerte Radfahrzeuge (oder M113 und Derivate), und laut Pressemitteilung vom Juni letzten Jahres waren 200 davon „sofort“ abgabebereit an Griechenland, das ist kein Bw-Bestand, benötigt aber auch die Freigabe durch den BSR. Also kann Deutschland alleine bereits genug KPz und SPz liefern um eine Panzergrenadierbrigade komplett mit Leo 1A5 und Marder 1A3 auszustatten (sogar mit Reservebestand an Mardern) ohne das auf irgendwelche BW-Bestände zurückgegriffen werden muss.
Mit den Bergepanzern 1 stehen bei der FFG auch wichtige Systeme mit denen die Ukraine ihre vorhandenen „Sowjetischen“ Panzer länger im Einsatz halten kann, nicht alle „schweren Waffen“ sind Artillerie, Panzer oder Schützenpanzer.
Ja, die 200 Leo 1A5 sind nicht alle in identischem Rüststand und gerade die Elektronik wird Kopfschmerzen bereiten aber es geht darum schon ausgebildete Panzerbesatzungen (aus der UKR Reserve) in der Nutzung des für sie neuen Geräts auszubilden. Das geht in 2-3 Wochen Intensivausbildung ohne Wochenenden. So wird die volle Höhe der Gefechtstauglichkeit nach NATO Standard wohl nicht erreicht, aber selbst mit nur 80% wird die Effektivität im Kampf immer noch mehr als doppelt so hoch sein wie das was man auf der Russischen Seite beobachten konnte. Auch die Wartungsanteile welche innerhalb der Org eines PzBtl anfallen kann man so schnell ausbilden.
Schwieriger wird es bei den Anteilen welche in einer InstKp oder gar im Depot anfielen. Aber hier kann man auch die Schwelle heruntersetzen und früher mit Schwerlasttransporter bzw. Bahn auf NATO Gebiet zur „Industriewartung/Reparatur“ abziehen als in der „reinen Lehre“. Alles in allem braucht die Ukraine schwere Waffen nicht für die Nutzung in den nächsten 10 Jahren sondern in den nächsten 10 Monaten, da kann man eine höhere Material-Ausfallrate und fragilere Logistik mit einkalkulieren.
Viele stellen sich das Problem der „alten“ Geräte auch zu einfach vor.
Wenn ein Gerät (egal welches) ausgemustert wird und ersetzt wird, dann heißt das noch lange nicht, dass dieses alte Gerät danach frei verfügbar ist geschweige denn einsatzbereit.
Oft werden eben diese alten Geräte ausgeschlachtet, damit baugleiche Geräte weiter betrieben werden können.
Gleichzeitig sind diese alten Geräte eben auch oft an oder schon über ihrer Lebensdauer und sind oft nur noch auf dem Papier verfügbar gewesen.
Man schaue doch nur mal auf die CH-53 der Bundeswehr.
Wenn jetzt die nächsten Jahre ein Ersatz kommt, sind diese alten Geräte einfach nur schrottreif.
Wir reden hier auch vom Friedensbetrieb und nicht unter Beschuss. Schon ohne diesen Beschuss hat man Probleme mit der Wartung von alten Geräten.
Zur Produktion:
Selbst die Automobilindustrie hat einen Mangel an Vorprodukten (unter anderem Computerchips) und kann deshalb nicht so viel produzieren wie sie könnte (Nachfrage ist vorhanden).
Aber so zu tun, als wenn irgendwelche „Klein“hersteller wie Rheinmetall sofort ohne Probleme in den nächsten Wochen und Monaten hochkomplexe Geräte aus dem Werk rollen lassen können, verkennt die Problematik.
Selbst wenn man die Wiesel recht schnell ersetzen könnte (was ich nicht glaube).
Man kann man sie erst ersetzen, wenn die neuen Geräte auf dem Hof stehen plus eine Zeit zur Ausbildung auf diesen neuen Geräten. Wenn man Wiesel abgibt, bevor der Ersatz einsatzbereit ist (inklusive Ausbildungszeit), schadet man nur der NATO und der Bundeswehr.
Vom gesamten System der Wartung/Instandsetzung/Logistik müssen wir da noch nicht einmal sprechen.
Selbst wenn die Marder geliefert würden. Wer würde die Ukrainer drauf Trainieren? Da giebt es ein paar Tricks und Kniffe die man kennen muss. Eigene Erfahrung. Einfach reinsetzen und losfahren iss nich. Es ist keine Zauberei. Bedarf aber tatsächlich Ausbildung. Erst recht für die Komandandten. Und dass in einer fremden Sprache. Sooo einfach ist es dann doch wieder nicht.
Frau Baerbock hat sich in Lettland dementsprechend geäußert, dass der Bundesregierung klar wäre, dass man NICHT zu Kriegspartei wird durch die Lieferung von schweren Waffen.
…äh ist Herr Scholz nicht mehr Teil der Bundesregierung? 😉
Zumindest eine generelle Freigabe für ALLES was die Ukraine bei der Industrie bestellt wäre doch mal fällig oder? Wenigstens mal ein bischen Symbolpolitik, DE macht sich sonst endgültig lächerlich.
@Flo: Ob die Bells lieferfähig sind kann ich nicht beurteilen. Sie wahrscheinlich schon. Aber ich sehe – wenn überhaupt – Lieferungen durch die Bundeswehr nur dort, wo sie selber im letzten Jahrzehnt etwas geliefert bekommen hat. Das ist wenig genug. Marine und Luftwaffe haben nichts für die Ukraine nutzbares anzubieten.
@Dominik
Sie könnten ja derweil noch einmal die gestrige Rede dazu anhören. Waren auch ein paar eineindeutige Aussagen dabei.
Ich frage mich dann eher, ob Herr Hofreiter sich auch so sehr für die Erfüllung meiner Wünsche einsetzen würde?
Sind auch keine schweren Waffen dabei.
Die BW hat heute selbst auf Twitter veröffentlicht, daß sie noch 370 Marder hat. Damit kann die BW mindestens 50 Marder sofort abgeben und dafür als Ersatz Marder von der Industrie nachrüsten/sanieren lassen.
Zudem warten wir seit 2014 auf die Entscheidung über 2. Los Puma oder stattdessen Boxer IFV oder Lynx. Seit dem 24. Februar war genug Zeit, endlich die Nachfolgeentscheidung zu treffen. Es fehlt am politischen Willen, schwere Waffen zu liefern, nicht an der Möglichkeit. Und die 200 Leo I will die BW gar nicht wieder haben, ebenso nicht nicht die 50 Gepard. Auch wenn die Ausbildung ukrainischer Besatzungen Zeit braucht, kann der Krieg noch lange dauern und wir stehen dann nicht mehr als Putin-Helfer dar.
Wenn wirklich die Niederlande PzH 2000 liefern, und die BW dafür Munition liefert und ausbildet, bleibt die Frage übrig, warum können die Niederlande schwere Waffen liefern und die BW nicht??? Antwort, es fehlt nur der Wille! Die Bundeswehr soll noch 121 PzH besitzen. Mit der BW-Reform sollte die Zahl auf 81 gesenkt werden, mittlerweile sollen wieder 108 (wg 2014 Krim) im Dienst sein. Die BW hätte am 24.02. hunderte neue PzH nachbestellen müssen, für die fehlenden Artilleriebataillone. Auch wenn wir selbst Mangel haben, die Ukraine führt Krieg, da muss es möglich sei 18 – 20 PzH abzugeben und endlich groß nachzubestellen oder alternativ Donar PzH oder PzH auf Boxer bestellen, worüber die BW seit Jahren nachdenkt, ohne zu entscheiden.
Hätte der Kanzler Scholz irgendeine Ahnung vom Vietnamkrieg oder Korea Krieg, dann wüsste er, daß die UdSSR/China damals jede Menge sw Waffen nebst Ausbildern(auch von NVA) in die Kriegsgebiete gegen den Westen geschickt hat, ohne daß die USA deshalb Russland oder China den Krieg erklärt haben damals oder Russland als Kriegspartei angesehen haben.
@Tom Cruise: „Viele stellen sich das Problem der „alten“ Geräte auch zu einfach vor..“
100% d‘accord. Die jüngsten Erfahrungen hat RU mit den Fzg.-Depots, die auf den chinesischen Reifen „gelagert“ waren…
@TBR: „Ja, die 200 Leo 1A5 sind nicht alle in identischem Rüststand und gerade die Elektronik wird Kopfschmerzen bereiten aber es geht darum schon ausgebildete Panzerbesatzungen (aus der UKR Reserve) in der Nutzung des für sie neuen Geräts auszubilden.“
Das Hauptproblem wird die BK sein, eben 105 mm drallstabilisiert. D.h. eine Messingkartusche, sozusagen eine überdimensionierte Gewehrpatrone. Der ab 1979 nach und nach ersetzende Leo 2 hat eine 120 mm pfeilstabilisierte Glattrohr-BK mit selbstabbrennender Hülse (d.h. nur der Boden wird ausgeworfen, stand bei uns auf der Stube als Aschenbecher rum).
Bei allem Pragmatismus, Improvisation gutem Willen – keine Chance.
Wenn Sie den Leo 1 reaktivieren wollen, müssen Sie neue Munition jetzt und hier produzieren können oder Sie haben noch eben auch ca. 40 Jahre alte Restbestände, die dann als überlagert gelten dürften. Die müssten dann auch in wirklich ausreichender Zahl vorhanden sein, weil nämlich auf Funktion überprüft werden müssen, um Versager/Rohrstecker auszuschließen.
[Den Link liefern Sie noch? Ich meine zur Ausbildung von Ukrainern an der Panzerhaubitze – das klingt, noch, nach einer Spekulation, die auf der Erwartung beruht, dass ein anderes Land die Haubitze liefert… T.W.]
Handelsblatt:
Die Ausbildung an dem schweren Artilleriesystem soll einem Agenturbericht zufolge in Deutschland oder Polen stattfinden. Die Haubitze selbst wollen demnach die Niederlande liefern.
[Danke – aber siehe inzwischen oben: Die Bestätigung steht noch aus, auch wenn es denkbar erscheint. Ich weise deshalb darauf hin, weil gerade in diesen Zusammenhängen die Trennung von bestätigten Fakten, Vermutungen und bloßer Spekulation bisweilen nicht so einfach und deshalb um so wichtiger ist. T.W.]
Was liefern denn wirklich unsere NATO Psrtner?
Ist da von Seiten der USA ein Bradley dabei, oder ein M60? Denke eher nicht.
Der Marder und Leopard sind perfekt für das Verzögerungsgefecht, welches die Ukraine nun erwartet, sie wurden exakt dafür entwickelt….
Doch wird solches westliches Gerät von einem anderen Staat geliefert? Nein!
Die Amphibien der USA haben ein Maschinengewehr, mehr nicht! Ungepanzerte Artellerie ist nicht vergleichbar mit schwer gepanzerten Fahrzeugen wie Marder oder gar Leopard (1).
Will ich unbedingt den Leo oder Marder sehen? Nicht um jeden Preis. Und nur an der Seite von M60 und Bradley.
Ich habe die Vermutung, dass die Bundesregierung aus Ruecksicht auf die franzoesischen Wahlen versucht moeglichst unscheinbar zu helfen. Sollte Deutschland jetzt eine zu starke Fuehrungsrolle einnehmen, wuerde dies LePen in die Haende spielen. Viele potentielle Waehler in Frankreich haben immer noch das Bild der franzoeische Gestaltungsmacht/Grossmacht vor Augen und ein starkes deutsches Engegagemnt wuerde LePen die Moeglichkeit eroeffnen diese Resentiments im Wahlkamopf zu bedienen. Gleichzeitig kann Macron nicht vorangehen da dies LePen die Moeglichkeit geben wuerde ihn als Kriegsverursacher oder USA Bueckling zu attackieren.
Ich vermute, dass nach den Wahlen sowohl Frankreich als auch Deutschland wesentlich freier und staerker in der UKR helfen.
@ Closius sagt:
20.04.2022 um 12:31 Uhr
Lt. FAZ, Zeit, Thüriger Allgemeine u.a. (meist Paywall) noch aktuell ca. 370 Marder im Buchbestand BW. Zusätzlich in DEU vorhanden ca. 100 Stk. von Rheinmetall für Wiedervermarktung rückgekauft.
(Rückgekaufte Marder waren bisher auch gefragt, in 2015-2020 wurden 113 Marder 1A3 nach Indonesien und Jordanien verkauft, siehe u.a. Homepage Rheinmetall)
@ TBR sagt:
20.04.2022 um 17:01 Uhr
Es sind 99 Leo1A5DK bei FFG, alle grds. gleicher Rüststand. FFG hatte diese 2010 für Wiedervermarktung von DNK angekauft (siehe Flensburger Tageblatt online, Artikel vom 30. September 2010, ohne Paywall). Zus. steht in FL noch deutlich zweistellige Zahl Mörserträger 120mm auf M113 und Bergepanzer 2 (nicht BPz-1!) auf dem Hof.
Sonst Zustimmung.
@ Tom Cruise sagt:
20.04.2022 um 17:04 Uhr
Ausgeschlachtet u.ä. ist von den o.g. Zahlen nichts. Autos auf Schrottplatz Rockensußra usw. sind aussen vor.
„Aber so zu tun, als wenn irgendwelche „Klein“hersteller wie Rheinmetall sofort ohne Probleme in den nächsten Wochen und Monaten hochkomplexe Geräte aus dem Werk rollen lassen können…“
Das ist deren Geschäft. Genau dazu wurden die Rückkäufe getätigt. Rheinmetall hat z.B. nach Vertragsschluss für eine Tranche im Oktober 2017 diese modernisiert ab 1. Quartal 2018 an Jordanien abgeliefert.
@ Dante sagt:
20.04.2022 um 17:09 Uhr
Zeit Ausbildung von 1. Tag Soldat bis PzKdt auf Leo 1 in BW der 70er/80er: ca. 12 Monate. Bei UKR geht es um Umschulung.
@Nachhaltig, Einblick in die Materiallage habe ich nicht.
Grundsätzlich ist natürlich der Ansatz richtig das nur das geliefert werden kann was bei der Bundeswehr ausgemustert wurde weil Nachfolger beschafft wurden. Nur soll das Material ja in der Ukraine ja in einem echten Krieg, mit entsprechender Nutzungsintensität, genutzt werden. Und das kann ich mir nur mit Material vorstellen das die Bundeswehr nicht selber bis auf die letzte Rille ausgelutscht hat weil man die Entscheidung über den Ersatz bis zur letzter Sekunde (und tlw darüber hinaus) herausgezögert hat.
@Scharlatan:
Sie meinen die Rede von Olaf Scholz?
Da waren eindeutige Aussagen dabei? Oder war mit eineindeutig uneindeutig gemeint?
Ganz ehrlich bei Olaf Scholz seinem Regierungshandeln finde ich nix eindeutiges. Eher Grundsatz „Wer nix macht, macht nix falsch“, was auf die aktuelle Situation wohl nicht falscher sein könnte.
Möglich machen wäre angesagt. Zur Not klare Ansagen an die Ukraine hinter den Kulissen wie zb „klar könnt ihr die Leo1 haben, aber es gibt keine Munition, habt ihr zufällig welche da?“ Oder was auch immer für welche Gründe dagegen sprechen. Die Marder für Griechenland sind wohl auch verschwunden den oder man wollte Griechenland unbrauchbaren Schrott andrehen…..
Das auch seit 6 Wochen Krieg nix bestellt wurde ist doch auch Panne.
Wenn DE angegriffen würde, würden die russischen Soldaten am Pförtnerhaus des Kanzleramtes wahrscheinlich auf den Antrag zu Terminvergabe mit Kanzler Scholz verwiesen. Ohne Termin mit Antrag 34b geht da nix….
@GWDL1986
Die 105mm Kanone des Leopard A1 ist immer noch aktiv in der NATO (z.B. auf dem MGS Stryker in der US Army). Die Munition ist in Produktion und zu Zehntausenden Schuss bei verschiedenen NATO und NATO-nahen Nationen eingelagert.
@Michael S.
Grundsätzlich kann jede 155mm, die den NATO-Standards entspricht, durch jedes 155mm Geschütz verschossen werden.
Die Frage ist eher, ob die Feuerleitstelle mit der Munition rechnen kann.
Was ich als Laie an der „Ringtausch ja, Lieferung von BW Gerät nein“ Logik nicht ganz verstehe:
Die östlichen NATO Länder können sofort sowjetische Waffensysteme liefern und diesen Mangel temporär verkraften, solange bis dann die dt. Rüstungsindustrie die dadurch entstanden Lücken mit modernem Gerät wieder füllen kann.
Gleichzeitig kann die BW einen temporären (weiteren) Mangel nicht verkraften, obwohl wir im worst case im Gegensatz zu den östlichen NATO Partnern nicht direkt an der Front wären…
Übersehe ich da was?
Es ist schon merkwürdig, dass die Regierungssprecher einen wesentlichen Punkt gar nicht für erwähnenswert erachten: Wie stellt sich die Industrie das mit der logistischen Versorgbarkeit der Waffensysteme vor? Materiell wie personell? Ausiefern, Zündchlüssel umdrehen und losfahren? Und wenn etwas defekt ist, fährt man kurz zur KMW-, FGG- oder RLS-Niederlassung nach Lemberg und bekommt für die Zwischenzeit einen Leihpanzer?
Und werter Closius, von den 350 SPz Puma sind rund 300 nicht kriegstauglich. Wir brauchen also weiterhin den SPz Marder als „Backup“, die Zahlen bzw. der eigene Bedarf sind also durchaus realistisch!
Christian Bühring sagt:
20.04.2022 um 13:44 Uhr
„Je länger der Krieg dauert, desto besser, weil schlecht für Russland“
Je länger der Krieg dauert, desto schlechter für Ukraine, EU und Deutschland.
Je länger der Krieg dauert, desto besser für USA, SA, UAE & Co.
Für RUS wird sich strategisch / geopolitisch nichts weiter ändern. Der Rubikon ist überschritten.
Nochmal:
Ein Stalemate in der UKR wird nur der EU schaden. Jeden Tag. Denn wir werden alle negativen Folgen tragen.
@ GWDL1986 sagt:
20.04.2022 um 18:45 Uhr
Kompartible Mun für die 105mm L7 des Leo 1 ist zB. bei General Dynamics, Rheinmetall Denel oder Elbit im Programm als Neuware, ob als HEAT, APFSDS etc…
Relativ schnell sollten Airbus H145M Hubschrauber geliefert werden können! Alles andre sehe ich kurzfristig nicht .
Trotzdem würde ich auch Rheinmetall KF41 beauftragen. Beides evtl. auch für die Weitergabe an Baltische Staaten.
@T.W. besagten Handelsblattartikel habe ich gemeint.