Ukraine/Russland/NATO: Nicht so schöne Töne in der Allianz
Es sind vielleicht Randgeschichten – aber während ein russischer Truppenaufmarsch nahe der Ukraine und vor allem die weitgehenden Forderungen Russlands an die USA und die NATO Anlass zur Besorgnis geben, können die Bündnisstaaten der westlichen Allianz nicht von internen Auseinandersetzungen lassen, zur Besorgnis einiger östlicher Mitglieder. Ein Überblick:
• In der vergangenen Woche fiel auf, dass Großbritannien seine Waffenlieferungen an die Ukraine sorgfältig um den deutschen Luftraum herum flog und den längeren Weg über Dänemark wählte. Sowohl Berlin als auch London erklärten dann eilig, es sei keineswegs so gewesen, dass Deutschland die dafür nötige Genehmigung versagt hätte – und dass Großbritannien die auch erst gar nicht beantragt hatte.
Vor dem Foreign Affairs Committee des britischen Unterhauses erklärte Verteidigungsminister Ben Wallace am (heutigen) Dienstag auch, warum. Kurzgefasst: nach britischer Einschätzung hätte die Genehmigung aus Berlin ohnehin zwei Wochen gedauert, und die Deutschen seien ja bekanntermaßen gegen diese Waffenlieferungen. Da wäre es sinnlos gewesen, danach zu fragen. Deshalb sei der Weg gewählt worden, der – bürokratisch, nicht geografisch – am schnellsten schien.
Die Aussage von Wallace zum Nachhören (die ganze Sitzung hier im britischen Parlamentsfernsehen):
Das kann er dann ja auch bei seinem Besuch in Berlin am (morgigen) Mittwoch mit der deutschen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht besprechen.
• Der kroatische Präsident Zoran Milanovic hat – beim Besuch des Jubiläums einer Schokoladenfabrik – angekündigt, dass Kroatien im Fall von Spannungen zwischen der NATO und Russland seine Soldaten aus dem Bündnis abziehen werde. Welche tatsächliche Bedeutung das hat, ist ein bisschen unklar. Aber es klingt nicht nach geschlossener Haltung in der Allianz.
Die Aussagen von Milanovic sind – wenig überraschend – in einer englischen Version bei der russischen Agentur TASS nachzulesen; wer das Original versteht, findet hier ein Transkript seiner Aussagen und das Video hier.
• Am beunruhigendsten allerdings ist ein gemeinsamer Brief der Ausschüsse für Auswärtiges und Verteidigung aus den drei östlichen NATO-Mitgliedsstaaten Polen, Estland, Lettland und Litauen an ihre Kollegen in den Parlamenten der anderen Bündnispartner – und an NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Darin warnen die Parlamentarier der vier Länder dringend davor, ihre Sicherheit für eine Entspannungspolitik gegenüber Russland zu opfern.
Aus dem Schreiben, datiert vom 21. Januar:
On behalf of the Committees on National Security and Defence and the Committees on Foreign Affairs of the Parliaments of the Republic of Estonia, the Republic of Latvia, the Republic of Lithuania, and the Republic of Poland, let us express our concern over the severe security threats faced by all NATO member countries in light of the recent meeting of the NATO-Russia Council.
Over the years, Russia has used military aggression against its neighbours, violated international law and spread instability in Eastern Europe and beyond. Then, in December 2021, Russia put forward a set of proposals for “legally binding security guarantees” that the Kremlin was seeking from the West, written in a language that borders on the ultimatum. The demand for the contentious security guarantees followed soon after Western governments alerted the public that Russia had massed over 100,000 troops on its side of the border with Ukraine, a move that could signal an imminent invasion of Ukraine. (…)
We are very much concerned about linking the goals of strengthening Eastern Europe’s security and defence with possible Russia’s invasion into Ukraine. We cannot trade our deterrence and collective defence with Russia, including restrictions on NATO exercises in our region or Allied presence. We must continue NATO deterrence and defence adaptation based on the need to fully implement the Warsaw Summit decisions and subsequent agreements on NATO readiness and rapid reinforcement.
Russia has no right to restrict NATO collective defence and deterrence posture and planning. The current situation is asymmetric and cannot be taken as a baseline for any possible debate on any possible reductions, limitations or unilateral restraints from the NATO side. Over the few years, Russia has significantly modernised and increased the entire range of its capabilities multiple times, improved the readiness of its troops, and developed A2/AD systems. The Alliance is still in a phase of development of its deterrence and defence posture. Therefore, any limitations on NATO posture would only legitimise Russia’s regional military dominance and undermine NATO as a collective defence alliance. (…)
Given the principles mentioned earlier, we must reject Russia’s attempts to undermine European security in the strongest possible way. The division of spheres of influence, the restrictions on national sovereignty, and self-determination are harmful to European and Transatlantic security.
Das Schreiben schließt mit dem Aufruf an alle anderen NATO-Staaten, im Sinne der Einheit der Allianz diese Position zu unterstützen.
(Fürs Archiv der Brief hier:
20220121_Balten_PL_Brief_NATO)
(Archivbild März 2021: British Army anti-tank platoons fire their NLAW fire-and-forget anti-missile system during a mass fire exercise, Salisbury Plain Training Area in Wiltshire – Corporal Rob Kane/Crown copyright 2021/MOD News Licence)
@T.W.:
Nach Angaben des estnischen Verteidigungsministeriums hat Russland bis zum 28.02.22 die Kontrollmechanismen des Wiener Dokumentes ausgesetzt – wegen der Corona-Lage.
Quelle:
https://twitter.com/MoD_Estonia/status/1485947660481744899?t=obAQJjQgXXYkru27jpqbAA&s=19
Auch einer OSZE-Delegation aus Lettland wurde die Einreise verweigert:
https://www.ukrinform.net/rubric-defense/3391473-russia-bans-osce-military-observers-from-monitoring-smolensk-bryansk-regions.html
Gleichzeitig fordert die russische Seite stets Transparenz ein und fühlt sich missverstanden.
Welchen Benefit hat nochmal die NATO von Kroatien als Mitgliedsstaat?
Wer so auftritt, dem gehört die Stelle gezeigt, an der der Maurer das Loch gelassen hat. Sie müssen ja nicht im Bündnis sein. Viel Erfolg weiterhin….
Im Bericht der NYT von gestern wird dargelegt, dass Biden sowohl die Rotation in den östlichen NATO-Ländern, als auch die Beibehaltung der Nuklearen Teilhabe mit in Europa stationierter Munition, als nicht verhandelbar sieht: „ Asked on Wednesday whether he would take those weapons out or stop troop rotations through the former Soviet bloc, Mr. Biden said, “No, there’s not space for that.”“
Verhandlungsspielräume werden eher bei einem zugesagten Verzicht hinsichtlich NATO-Beitritt UKR über 1-2 Dekaden (aber ohne Vetrorecht RUS in Beitrittsfragen an sich) und Wieder-Aufleben des INF-Vertrags gesehen.
Nun damit wären die Konsultationen Bidens mit den europäischen NATO-Allierten bzgl. eines Entgegenkommens ggü. RUS öffentlich abgeschlossen: Wir bieten garnichts an! Nichtmal ein z.B Aussetzen von Großübungen im Baltikum.
Der Brief der Balten und Polens kommt kurz nach der Ankündigung zur Stationierung von zusätzlichen US Truppen.
Die Sanität sollte schon mal eine Vollzähligkeit SanMat einsteuern und das Material prüfen. Kroatien hat eben die NATO verlassen.
Die Äußerungen aus Kroatien sind heftig. Von einem Jungmitglied, das finanziell von seiner Mitgliedschaft profitiert hat, hätte ich mehr Selbstachtung und Solidarität erwartet. Es ist wirklich bedauerlich, dass die Allianz über keine Mechanismen verfügt, Mitglieder zu maßregeln oder gar rauszuwerfen.
Angeblich ist Tschechien bereit, auch Truppen in die Ukraine zu senden, wenn diese anfragen würde:
Siehe obiger Twitter Link und
https://www.unian.ua/war/chehiya-mozhe-vidpraviti-v-ukrajinu-viyskovih-na-dopomogu-zsu-glava-minoboroni-krajini-novini-donbasu-11682718.html?_ga=2.254989953.889710565.1643102455-221718725.1550498516
„Polen, Estland, Lettland und Litauen“ sind die bekanntesten Russophobiker in der NATO. Dabei ist keiner der genannten Staaten direkt bedroht. Weder gibt es irgendwelche Äusserungen von Seiten der russischen Regirung, denen man solche Drohungen entnehmen könnte, noch gibt es einen Truppenaufmarsch entlang der ruschen Grenze die an zwei baltische Staaten grenzt, noch wurden Verstärkungen der russischen Truppen in der russischen Exklave Kaliningrad gemeldet.
Die Regierungen der baltischen Staaten und Polens nutzen die Situation aber natürlich gern, um von anderen Problemen in ihren Lndern abzulenken.
@ Schlammstampfer
Mag sein, dass die drei baltischen Staaten besonders kritisch gegenüber Russland sind. Warum wohl? Denn definitiv sind sie die besten Russlandkenner im Bündnis. Und sie sind auch die einzigen Nato-Mitglieder, die vor dem von Putin so bitter beklagten Zerfall der Sowjetunion Teil derselben waren. Man muss ihren Einschätzungen und Forderungen nicht unbedingt blind folgen, aber sie verdienen es schon, ernstgenommen zu werden.
Jetzt fliegt uns die Erweiteritis in Sachen NATO und auch EU um die Ohren., Selbstgewähltes Elend. Man hätte vielleicht bei dem einen oder anderen Kandidaten etwas genauer hinsehen sollen. Aber das war ja, wie übrigens auch bei Griechenland und dem Euro, politisch nicht gewollt. Wir haben mehr Bevölkerung, Geld und Soldaten. Nutzt nur nichts, wenn jeder seinen nationalen Interessen nachgeht. Die Russen kringeln sich wahrscheinlich vor Lachen.
Es ist für mich erschreckend, welches Bild unsere britischen Freunde von der Bundesrepublik Deutschland haben. Ich kann sie aber verstehen.
Ich selbst habe erheblich Zweifel, ob die Bundesrepublik Deutschland und die Bundeswehr ein verlässlicher und potenter Partner der NATO ist.
Diese „Rumeierei“ ist noch nur noch ätzend. Waffenlieferungen nein, Sanitätsmaterial ja.
Schon traurig mit wie wenig Aufwand Russland eine effektive zersetzungs- Spaltungsstrategie fahren kann.
Stärke, Einheit, Selbstbewusstsein dann würde diese ganze Kampagne an der Nato einfach abperlen.
Stattdessen kakophone Orientierungslosigkeit die überhaupt erst den Raum für die russische Destabilisierung der Nato und Aktivitäten in der Ukraine schafft.
Das ist erhöhen der Eskalationsgefahr durch Schwäche
Gerade wurde Bundeskanzler Scholz auf der Pressekonferenz mit Präsident Macron zur Kritik von Ukraine, Polen, baltischen Staaten an der deutschen Haltung zu (Nicht-)Waffenlieferungen befragt.
Ziemlich inhaltsarme Antwort des Kanzlers; in der Schule hätte es dazu wohl früher geheißen „Thema verfehlt“.
[Hm, ich konnte die Pk nicht verfolgen, werde aber später das Transkript einstellen – aber vielleicht sagt jemand, was er eigentlich gesagt hat, ehe es bewertet wird? T.W.]
@Schlammstampfer
„Die Regierungen der baltischen Staaten und Polens nutzen die Situation aber natürlich gern, um von anderen Problemen in ihren Lndern abzulenken.“
Polen war erst kürzlich Ziel eines hybriden russisch-belarussischen Angriffs an seiner Ostgrenze, und die baltischen Staaten müssen aufgrund ihrer russischen Minderheiten ein ähnliches russisches Vorgehen befürchten wie im Raum Krim/Ostukraine. Die Tatsache, dass Russland seit 2008 schon zweimal Nachbarstaaten militärisch angegriffen hat, scheint für diese Staaten einen guten Grund dafür darzustellen, wachsam zu sein.
@Schlammstapfer:
Das bereits über 30 RUS-Militärzüge in Weißrussland angekommen sind, bei insgesamt 200 erwarteten, haben Sie gelesen?
Dass Posting von Memoria auch?
Behielten Sie Ihre Ansicht bei, wenn die NATO in der Größenordnung in die Ukraine verlegen würde, und RUS würde im Gegenzug eine Bedrohung durch die NATO postulieren, unter Weigerung ausländische Beobachter zuzulassen?
Ich finde es beschämend und traurig wie Deutschland jetzt die Ukraine fallen lässt. Da ist ein Kanzler der total abtaucht und sich gar nicht äußert und eine Außenministerin die so ein klein wenig Putin kritisiert aber keiner ist bereit der Ukraine Waffen zur Selbstverteidigung zu liefern. Selbst uralt Haubitzen aus DDR Beständen die nichtmal mehr direkt aus Deutschland kommen dürfen nicht geliefert werden. Alle kneifen vor dem großen Zaren. Es wird Zeit die Ukraine mit Defensivwaffen zu beliefern. Jedes Land hat das Recht sich selbst zu verteidigen.
@Schlammstampfer
Das die nicht bedroht sind kann man nicht sagen.
Die sind jetzt Frontstaaten wie vormals die Deutschen. Im Endeffekt wollten die das ja und müssen nun mit den Konsequenzen klar kommen.
Deshalb sind die auch etwas empfindlich und nervös, weil sie besonders schlecht davonkommen sollte Kroatiens Beispiel Schule machen.
Die verbale und materielle Unterstützung der Ukraine hat die auch stark exportiert.
Dann ist es aus russischer Sicht nicht hinnehmbar, das man vom baltischen Gebiet aus fast ins Stadtzentrum einer der größten Städte der RU schießen kann.
Es ist also zwangsläufig so, das bei einem auch kleinem Konflikt denen alles um die Ohren fliegt.
Kaliningrad ist auch so eine Sache.
Die Nato kann die nicht links liegen lassen und die Russen können die nicht opfern.
Ca. vierzig Prozent der Bevölkerung des Baltikums sind ethnische Russen und nicht unbedingt begeistert von der Entwicklung. Muss man auch bedenken.
Im nachhinein wären die vermutlich mit einem Status wie Finnland besser gefahren.
Aber ich denke das es so schnell keinen Krieg Nato/Russland geben wird.
Bei der Ukraine, mal schauen.
Es ist zu vermuten, das es aktuell viele russische Urlauber im Donbass gibt.
Sollte ausreichen das dort beide Seiten auch etwas vorsichtiger sind.
In Kürze startet ja Union Resolve 2022.
Hier das Ganze mal grafisch dargestellt:
https://twitter.com/MotolkoHelp/status/1483395602042036224?ref_src=twsrc%5Etfw
Evtl. Wird jetzt klarer, warum man im Baltikum und Polen etwas nervöser, als in Bonn, Düsseldorf, oder Stuttgart ist.
@Wacaffe: Zustimmung.
– Zu Kroatien erinnere ich mich an nicht vor all zu langer Zeit an meinen Besuch der Dali-Ausstellung in Zadar. Im Hafen, eine Yacht neben der anderen, in den Kaffees, lavierend auf der Strandpromenade wurde Russisch gesprochen, das individuelle Kostüm für Frau in Summe nicht unter 1.000€.
– Zu den Balten und Polen. Was dringt aus den Gesprächen hinter verschlossener Tür der EU an die investigative Öffentlichkeit? Man erhöht den Preis für RUS, verschlechtert die „Alternative to a negotiated agreement“. Sind da Maßnahmen darunter, welche im Interesse Baltikum und Polen lägen, welcher in psychopathischster Natur die Menschen der Ukraine interessensverwirklichend unter dem Bus wähnten?
Putin deutet mit 100.000 Soldaten eine Invasion eines nicht NATO Mitgliedes an und die NATO zerbricht am „drüber reden“.
@Dirk Wege: Putin kriegt n Krampf, der lacht sich n zweites Ars%$§%&, Shoigu verabschiedet, Primatengeräusche imitierend seinen besten Admiral und überreicht eine satirische Matrjoschka, hinduistisch gestaltete Außenfigur, der Maya-Dämon und Täuschungszauberer Asura, innen Putin. /SCNR
P.S: Lache wenn du nicht mehr weinen kannst.
@muck/brainstormer: Sind Sie ganz sicher, dass aus Ihren Posts mehr spricht als die Erleichterung darüber, dass es noch weniger solidarische NATO-Regierungen gibt als die unsere?
@Schlammstampfer („Polen, Estland, Lettland und Litauen“ sind die bekanntesten Russophobiker in der NATO. Dabei ist keiner der genannten Staaten direkt bedroht“): Was Polen angeht, bin ich völlig einverstanden, der Kaczynski ist Putin allzu ähnlich.
Bei den Balten würde ich doch aber gerne festhalten: Nur weil es keine neuen, aktuellen Drohungen gibt, heißt es nicht, dass es gar keine gibt. Da ist vielmehr ständig ein Druck vorhanden durch massive Einflussnahmen auf dem Umweg über die großen russischen Minderheiten. Die Putin-Gang investiert sehr viel Geld in dieses Geschäft. Man muss sich ja nur das auf die baltischen Staaten ausgerichtete Medien-Imperium ansehen oder so freundliche Einrichtungen wie Sommerlager für die Jugendlichen aus der russischen Minderheit, die dann eine beachtliche (vor-)-militärische Ausbildung „angeboten bekommen“.
Wie KeLabe schon anmerkte: Die Balten wissen am besten, was von den Russen zu halten ist. Und sie sind in aller Regel eher ruhige Leute, die nicht wirklich zu südländischen Temperamentsausbrüchen neigen samt zugehörigen Übertreibungen.
@Schlammstampfer
Hier von einer „Phobie“, also einer unbegründeten Angst zu sprechen, halte ich für äußerst grenzwertig. Polen, Estland, Lettland und Litauen wurden von der Sowjetunion besetzt und entrechtet. Aufstände dieser Völker wurden niedergeschlagen. Dafür gab es nie eine Entschuldigung, geschweige denn Entschädigung.
Der Kreml hat sich niemals bemüht, die Beziehungen zu diesen Ländern zu kitten. Im Gegenteil, bis heute spricht der rechte Flügel der Regierungspartei ganz Osteuropa bis zur Elbe das Recht zur Eigenstaatlichkeit ab, wie etwa Chef-Ideologie Aleksandr Dugin in seinem erschreckenden Buch nachzeichnete.
Wenn Sie diesen Ländern vorwerfen, dass sie wegen eines russischen Truppenaufmarsches in Sorge geraten – zumal nach erfolgten russischen Angriffen auf Georgien und die Ukraine –, ist das so, als würden Sie die Flugangst des Überlebenden eines Flugzeugabsturzes verächtlich machen.
In Abwandlung eines in Russland bekannten Ausspruchs aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wird es wohl bald heißen: „NATO kaputt!“
Gibt es etwas, wie man Putin von seinen gefahrvollen Weg abbringen kann, ohne Waffeneinsatz?
Einigkeit: Die Hauptsache ist Einigkeit im Westen, die aber besonders an der deutschen Position wohl gerade nicht nachweisbar wird. Die heutigen Äußerungen aus Zagreb stoßen gleichfalls ins Horn der unsicheren Kantonisten.
Follow the money: Desweiteren kontrolliert Putin zunehmend Cashflows seiner Energieversorger über seine ex-KGBler der Leningrader Periode. Auf deutscher Seite wird, von z.B. Catherine Belton angenommen, ex-STASI Kader sitzen bei Gasprom/NS2 in wesntlichen Funktionen.
Gas/Ölgewinne: Fast der einzige Weg, um das Verhalten der russischen Führung zu verändern, ist, sie von den Gewinnen aus dem Energiegeschäft abzuschneiden.
Die putinsche Energieschattenwirtschaft, vorbei am Staatshaushalt, dient neben persönlicher Bereicherung, zuvorderst der Alimentierung der Unterstützer in sämtlichen Sicherheitsdiensten und der Beamtenschaft. Ohne diese funktioniert das System Putin nicht.
Bei https://soldat-und-technik.de/2022/01/ausruestung-bekleidung/29877/vergleich-2021-und-2022-russischer-aufmarsch-erreicht-neue-dimension/
werden vier wesentliche Unterschiede im Vgl zu den ZAPAD-Manövern vergangener Jahre herausgearbeitet. Es sind dies
– die Diszlozierung strategischer Raketentruppen
– die umfangreiche Eingliederung von Sanitätstruppen
– die Heranführung mechTr aus dem fernöstlichen Militärbezirk
– artilleristische und luftgestützte Mittel weitreichenden Feuers.
Allesamt Fähigkeiten, die bei ZAPAD nie großflächig präsent waren. Dort ging es stets um MotSchtz/PzDiv und entsprechende seBrig.
@Schlammstapfer
Der Kreml zeigt sich selbstverständlich kaum einfältig genug, „irgendwelche Äusserungen von Seiten der russischen Regirung, denen man solche Drohungen entnehmen könnte“ zu publizieren.
Braucht er aktuell auch nicht, das hat Putin höchstpersönlich selbst besorgt, indem er den Zerfall der UdSSR als größte geopolitische Katastrophe des 20. Jhdt einordnete. Der russische Staatschef ließ somit seiner Sehnsucht nach dem untergegangenen kommunistischen Imperium freien Lauf.
Den (RUS) Truppenaufmarsch an kritischer Grenze, nämlich gegen POL, LTU, LVA – innerhalb – von BLR gibt es seit etwa 10 Tagen. In Form zweier Brig der Truppenflugabwehr um/westlich Minsk und von mechTrTl, offenbar aus dem Raum CHABAROWSK, zwischen BREST und den Pripjet-Sümpfen .
Wenn Sie nun berechtigterweise wissen wollen, wo die Info herkommt, ist OSINT im Netz auffindbar. Gehen Sie bei Twitter z.B. auf den Account von @Gepardtatze , dort findet sich vielfaches Bild/Videomaterial mit mil Einordnung.
Ich sehe es genau wie @Schlammstapfer und @Dirk Wege. Selbst gemachte Probleme!
Und die Interessen dieser Länder müssen jetzt unbedingt auch unsere Interessen sein.
Und natürlich kann es niemals im Interesse der USA sein, wenn sich Einflusssphären verschieben.
Und ginge es dabei auch nur um Absatzmärkte für ihr Fracking-Gas.
@Zivi a.D.
„Erleichterung“? Ich bin nicht erleichtert. Freilich steht das Verhalten Kroatiens im Gegensatz zu dem sonst von neuen NATO-Mitgliedsstaaten gezeigten. Man denke nur daran, wie bereitwillig ganz Osteuropa den Irak-Krieg unterstützte. Aber selbst ohne diesen Eifer als Maßstab verstehe ich die Äußerung des Präsidenten nicht.
Bei anderen Balkan-Staaten hätte ich panslawische oder religiöse Einflüsse vermutet; wir erinnern uns, wie etwa Griechenland die NATO-Operation gegen die „orthodoxen Brüder“ in Jugoslawien ablehnte.
In Kroatien allerdings spielt diese Ideologie meines Wissens nach keine große Rolle, es kam ja sogar im Zweiten Weltkrieg zu einem ausgewachsenen Völkermord an den slawischen Serben. Auch dass Zagreb Milanovics Äußerungen noch nicht kommentiert und klargestellt hat, wundert mich sehr.
Dass die Russen nicht zulassen , dass die Georgier Südossetien zurückerobern, war wohl allen außer Herrn Saakaschwili und Co klar. Nur irgend jemand muss ihm das ja eingeredet haben. Ich hätte da eine Idee. Irgend was mit drei Buchstaben. Und je nachdem, welchen Völkerrechtler Sie fragen, kriegen Sie unterschiedliche Antworten , wer da verantwortlich war. Das Ziel haben die Russen erreicht. Und da wäre ja noch Abchasien.
Wenn sich die Westukrainer etwas cleverer verhalten hätten, hätten wir das eine oder andere Problem vielleicht heute nicht. Aber was will man von Nationalisten erwarten. Aber wir machen ja gerade auch keine gute Figur.
„weil sie besonders schlecht davonkommen sollte Kroatiens Beispiel Schule machen.“
Naja, zur Wahrheit gehört doch folgendes:
Wenn die USA bereit ist die Ukraine zu schützen, dann genügt das gegenüber Russland. Auch ohne Atomwaffen.
Die einzige Bedingung wäre halt eine Unterstützung Polens (Aufmarschgebiet) und Deutschlands (Drehscheibe), aber die muss nicht direkt militärisch sein sondern eben nur die Erlaubnis für die Truppenbewegungen. Ähnliches gilt bei den Häfen (Rota etc.)
Wenn dann noch UK aktiv militärisch mitzieht und der eine oder andere skandinavische Staat und die alle auch wirklich entschlossen sind, dann würde Russland ziemlich unter Druck geraten und die „Kosten“ für Russland wären enorm und zu hoch.
ABER
Im Vorfeld eines möglichen Krieges/Konfliktes wird ein Auseinanderbrechen der NATO für die USA innenpolitisch sehr schwierig zu handhaben. Man müsste dem US-Bürger dann glaubhaft vermitteln, dass es sich trotzdem lohnt obwohl einige/viele der direkt bedrohten Staaten (europäische NATO-Staaten) sich selbst nicht einbringen wollen.
DAS ist ja der Knackpunkt. Biden, Johnson, Macron sind halt demokratisch gewählte Regierungschefs und können auch abgewählt werden, wenn das Volk es will.
Das ist der Ansetzpunkt für Russland – die NATO zu schwächen um damit den Standpunkt der USA aufzuweichen.
@Obermannt 63 sagt: 25.01.2022 um 18:58 Uhr
„Ich finde es beschämend und traurig wie Deutschland jetzt die Ukraine fallen lässt“
Das tut Deutschland ja auch nicht. Morgen z. B. Finden wieder Gespräche im Normandie-Format statt.
Ist man nur dann solidarisch, wenn man Waffen liefert? Wobei hier ja nicht nur Lieferung im Raum steht, sondern die UKR hätte diese gerne umsonst.
Es steht der UKR natürlich frei, ihren Bedarf am internationalen Markt gegen Cash zu decken.
Die UKR-Ultranationalisten sind auch nicht unbedingt eine Gruppierung, die unterstützungswürdig ist. Man sollte möglichst immer alle Seiten betrachten.
Was die NATO-Erweiterungen der letzten 25 Jahre angeht, der Mehwert für das Bündnis ist sehr überschaubar. Gleiches gilt für die EU.
Der kroatische Präsident Zoran Milanovic kann als impulsiver Rechtspopulist und “ Corona-Querdenker“ betrachtet werden.
Ein Beispiel: Der österreichische Lockdown für Ungeimpfte erinnere ihn an „Methoden der 1930er-Jahre“ sagte Milanovic – was dazu führte, dass der kroatische Botschafter in Wien zum Gespräch einbestellt wurde. Milanovic revanchierte sich mit der Vorladung des österreichischen Botschafters.
Gefährlicher sind aber seine nationalistischen, großkroatischen Träume , Bosnien- Herzegowina aufzulösen und einen Teil davon Kroatien zuzuschlagen.
@Zivi a.D.
Ja, da bin ich sicher und im übrigen derzeit überhaupt nicht erleichtert.
Aber die fragwürdige Herangehensweise von D ist anderenorts bereits reichlich thematisiert, in dem Faden geht es um aktuelle Entwicklungen und Kroatien aktuellst mit aufgeführt.
Wenn in der gegebenen Situation Einigkeit eine entscheidende Stärke signalisiert, fragt sich, was das Kalkül der spaltenden Dissidenten ist;
# also von Polen und den baltischen Staaten, deren Position ja aus entsprechenden Proklamationen im Europäischen Parlament bestens bekannt ist;
# von der Ukraine, die das von Estland gelegte Glatteis munter weiter mit Wasser bespritzt?
Was ist das Ziel deren Strategie?
Das Ergebnis ist ja klar: Augenblicklich kann niemand offen widersprechen, aber jede sich seinen Teil denken. Weshalb provozieren die fünf Staaten das? Warum jetzt?
Bei UK erübrigt sich die Frage.
@Brainstormer: Was übt RUS da wirklich?
Schauen wir mal in unsere Köpfe, was die da zu erzeugen intendieren. Das ist, gegeben UKR Invasion ist geplant, die allererste hybride Welle im Informationsraum verbunden mit vorbereitenden Handlungen welche wiederum Glaubwürdigkeit erzeugen. Die Trollen noch manche in die Kapitulation.
Wie steht’s im Weißbuch: RESILIENZ!
Wir danken den Tschechen für den, nach zur Disposition stellen NS2, zweiten wirksamen Beitrag: Sie stellen Truppen für den Fall der Invasion.
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) „Gas/Ölgewinne: Fast der einzige Weg, um das Verhalten der russischen Führung zu verändern, ist, sie von den Gewinnen aus dem Energiegeschäft abzuschneiden.“
Der momentane Energiemarkt zeigt jedoch, dass es andere Abnehmer für die Rohstoffe gibt. Der Marktpreis entsteht im Moment nicht daraus das Russland zu wenig produziert, sondern das es andere Abnehmer gibt. China muss seine Kohlekraftwerke auf Alternativen umstellen. Es gibt neue Abnehmer für das Erdgas. Die Gaspreise sind eben nicht nur in der EU gestiegen, sondern weltweit. China dürfte es freuen, wenn die EU kein russisches Gas mehr bekommt, China bzw. der gesamte asiatische Raum benötigt das Gas und die benötigen massiv Gas.
Russland hat eventuell auf die EU gesetzt um sich eben nicht so in Abhängigkeit zu China zu begeben, nur jetzt wird es in die massive Abhängigkeit gezwungen.
Diese Denkweise der Russe benötigt die Devisen ist richtig, nur gibt es nun andere Devisenbringer als den Westen.
In Kroatien hat der Ministerpräsident deutlich mehr Macht als der Präsident.
Ministerpräsident Andrej Plenković gilt als Freund der Ukraine und hat erst im Dezember die Ukraine besucht und der Ukraine Solidarität und Unterstützung auf ihrem Weg in die EU versprochen.
Wie im Spitzensport:
Während alle auf den amerikanischen Reply auf die russischen Forderungen warten und parallel die Invasionshysterie auf Hochtouren läuft und in den Spitzen sogar schon bis zum Abzug von Botschaftspersonal geht …
… äusserte sich für die EU Borell gestern dazu bereits im Sinne von „bisschen zuviel Drama“
… äussert sich der kroatische Präsident im o.a TASS-Artikel ala: ‚das Ganze sei eher der Dynamik der amerikanischen Innenpolitik geschuldet – er sähe in Fragen der internationalen Sicherheit jedoch Inkonsequenz und ein im Grunde gefährliches Verhalten…‘
Fehlte nur noch, dass der ukrainische Präsident Zelensky…
„Zelensky says evacuation of Western diplomats from Ukraine doesn’t mean imminent escalation, but reflects “a complicated diplomatic game”.
https://twitter.com/leonidragozin/status/1486057501388906496
Was für ein Spiel…
Es ist klar, was die Russen wollen: keine NATO Mitgliedschaft der Ukraine. Auch dann nicht, wenn eine Regierung in Deutschland an die Macht kommen sollte, die das nicht mehr verhindern würde. Also ein bindendes Versprechen der USA, die Natoexpansion einzustellen. Die baltischen Staaten sehe ich als Verhandlungsmasse. Ob die in der Nato sind, ist für Russland nicht wirklich wichtig. Der Westen antwortet, das sei gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Wäre interessant, was die USA sagen würde, würde sich Mexiko einem chinesischen Bündnis anschließen wollen. Nach meiner Lesart meinen die Russen das tödlich ernst. Kein „Mission creep“ mehr. Nur werden sie nicht einmarschieren, sondern mit Distanzwaffen die ukrainische Armee enthaupten. Militärisch wird es keine Antwort des Westens geben, aber wirtschaftlich! Möglicherweise spielt genau das den Amerikanern in die Hände. Kein Nordstream 2 mehr und Ende der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland. Scholz hat möglicherweise einen großen Fehler gemacht, als er Nord Stream 2 in Zusammenhang mit der Ukraine zur Disposition stellte.
Was mich immer etwas wundert, wenn die Balten vor der Gefahr reden, der Russe steht vor der Tür.
Was ist mit den Russen, die im Baltikum leben, und das sind ja nun auch nicht gerade wenige. Wie gehen die Balten den im Ernstfall damit um?
@ Andreas
Berechtigte Frage..
Allerdings geht es weniger darum, wie die Balten damit umgehen, sondern eher wie Russland das nutzt. Mit dem angeblichen Schutz russischer Staatsbürger im Ausland lässt sich recht leicht eine Aggression rechtfertigen. In Abchasien 2008 wurde genau so – nämlich mit der massenhaften Ausgabe von russischen Pässen – die gewaltsame Loslösung von Georgien vorbereitet. Und darum gibt es berechtigterweise auch große Sorgen im Baltikum.
Hier wird’s hybrid, nichtlineare Kriegführung im Sinn der „Gerassimow-Doktrin“.
Hoffe, es kann ein eindeutiger Nachweis RUS Staatsangehörigkeit, bzw. einer RUS Beauftragung geführt werden.
@Liveuamap
Security Service of Ukraine neutralized a criminal group that was preparing a series of attacks. A large-scale operation took place in Zhytomyr and Kharkiv. The criminals were coordinated by representatives of the Russian special services
https://liveuamap.com/en/2022/25-january-security-service-of-ukraine-neutralized-a-criminal
@AoR:
Zumindest was Russland möchte, dass alle sehen, dass sie üben, steht auf dessen Webseite:
https://function.mil.ru/news_page/country/more.htm?id=12405235@egNews
Autonome Trägerraketen des mobilen Boden-Luft-Raketensystems Yars (SHMK) sind zu Kampfpatrouillen in der Region Iwanowo aufgebrochen…. Während der Übung üben die Spezialisten für strategische Raketen den Rückzug der Raketenkomplexe auf Feldpositionen, den Marsch von bis zu 100 Kilometern, die Dispersion der Einheiten mit einem Wechsel der Feldpositionen, ihre technische Ausrüstung, die Organisation von Tarnungen und Kampfvorposten.
https://function.mil.ru/news_page/country/more.htm?id=12404963@egNews
In der ersten Etappe, bis zum 9. Februar, werden die Truppen (Kräfte) auf dem Territorium der Republik Belarus verlegt und so schnell wie möglich aufgestellt, der Schutz und die Verteidigung wichtiger staatlicher und militärischer Einrichtungen, der Schutz der Staatsgrenze im Luftraum, die Bereitschaft und die Fähigkeit der Kräfte und Mittel, die in der Luftverteidigung im Einsatz sind, um wichtige Einrichtungen auf dem Territorium der Republik Belarus abzudecken, werden überprüft.
Während der zweiten Phase der Inspektion, vom 10. bis 20. Februar, wird eine gemeinsame Übung „Union Resolve-2022“ durchgeführt, um die Fähigkeit zur Unterdrückung und Abwehr von Aggressionen von außen und zur Terrorismusbekämpfung zu trainieren und die Interessen des Unionsstaates zu schützen.
Während der Übung werden Maßnahmen zur Verstärkung des Schutzes der Staatsgrenze ergriffen, um das Eindringen bewaffneter Gruppen von Kämpfern zu verhindern, Waffen- und Munitionslieferkanäle zu blockieren und illegale bewaffnete Formationen sowie feindliche subversive und Aufklärungsgruppen aufzuspüren, zu blockieren und zu zerstören.
—————————————-
Für RUS würde es völlig reichen, aufgrund eines kleinen Zwischenfalls in UKR aus Belarus heraus -unter Deckung der dort im Norden und Westen übenden Truppe(welche dafür sorgt, dass die NATO nicht auf dumme Gedanken kommt) die paar KM bis Kiew zu fahren, zu besetzen und eine RUS-Gefolgsame Regierung einzusetzen.
Dann werden ein paar Verträge mit dieser geschlossen (Abtretung der Krim, Beitritt zur RUS-Belarus-Union, Verzicht auf NATO-Beitritt).
Europa wäre geschockt, aber froh, dass es keinen großen Knall gegeben hat. Das Gas fließt und die Geschäfte mit RUS können unbehelligt weiterlaufen.
…war nur ein Gedanke.
Ich konnte diesen Hinweis in den Kommentaren bis jetzt nicht finden und steuere ihn deshalb selbst zu. Laut deutschsprachiger Presse hat sich der kroatische Ministerpräsident hat sich deutlich von den Aussagen seines Präsidenten distanziert.
Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt:
25.01.2022 um 20:03 Uhr
….
“ Allesamt Fähigkeiten, die bei ZAPAD nie großflächig präsent waren. Dort ging es stets um MotSchtz/PzDiv und entsprechende seBrig. “
„MotSchtz/PzDiv und entsprechende seBrig. {seBrig., was das ?}
Weiß nicht, diese Ihre Aussage klingt etwas – überholt. Können Sie evtl. deutschsprachige Seiten oder Experten clips o. ä. (gerne mehr in der nerd-Richtung, jdf. nicht allzu oberflächlich) benennen, die detailliertere Aussagen über die heutigen russ. Landstreitkräfte enthalten ? Ihre „MotSchtz/PzDiv.“ wirken etwas vorgestrig, Kalter Krieg, WVO, WP, Sowjetarmee, die Schiene. Da müssten Sie schon aktuelle Verbände dieser Bez. (gerne mit Nummer) benennen können. Naja.
Danke schon mal im voraus.
@leie
„Was für ein Spiel…“
Wag the dog? 😎 `wurde hier vielleicht schon erwähnt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wag_the_Dog_%E2%80%93_Wenn_der_Schwanz_mit_dem_Hund_wedelt
Mit dem Unterschied, daß der Konflikt leider sehr schnell und dann unkontrolliert und für ein paar Tage heiß werden kann.
@Werner69
Nur westlicher MB.
https://mobile.twitter.com/gepardtatze/status/1485713146639785988/photo/1
seBrig = selbständige Brig. seFlaBtl sind in unklarer Zahl im Raum Minsk/ LR eingeführt.
Dass RUS seine mechDiv nicht umgetauft hat, wichtig?
Deutschsprachiges dazu gibt’s nur als copy&paste angelsächsischer und hebräischer Darstellungen,
Da deutsche Presse oft nicht mal fähig zu korrekter Benennung von Bw Gliederungen ist, besser die Finger davon lassen. Da schwimmt immer noch die Kriegsmarine, bestenfalls die „Bundesmarine“.
SuT und Behoerdenspiegel z.B. kann gut gelesen werden, und natürlich hier AG.
@Brainstormer: wir gehen zum Teil in trauter Einigkeit bzgl. Analyse RUS Intension.
Zum hier und jetzt, der Schlacht im Informationsraum, das Einschüchtern und setzen von Bildern, Luftboxen.
Denn der von ihnen eingestellte Tweet zur Übung spricht auch hier eine andere Sprache, setzt ein anderes Bild, als die detaillierte Beschreibung die sie eingestellt hatten. Wie wurde Übung an Lukaschenko und der Regimetreuen balearussischen Bevölkerung verkauft? Was löst der Tweet an Assoziationen unter mehrheitlich regimekritischer balearus. Öffentlichkeit aber auch in der Ukraine aus?
Unterdrückung der Opposition in Balearus und beüben Besatzungsmaßnahmen gegen Opposition und Fall-Back Armee ukrainischer Guerillas.
Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, hoffe ich, dass die Deutsche Regierung standhaft bleibt, und keinerlei Waffen in die Ukraine liefert, geschweige denn Soldaten schickt.
Ich kann auch die Einstellung der ehemaligen Satellitenstaaten verstehen, die sich nach Jahrzehnten der „Knechtschaft“ unter sowjetischer Führung heute viel robuster gegenüber den Russen zeigen, als Deutschland es vermutlich je sein wird.
Historisch bedingt haben natürlich die USA und UK eine andere Einstellung , wie die vielen Einsätze der vergangenen Jahrzehnte belegen. Aber mit Russland droht ein anderer Gegner, dessen Fähigkeiten weit über die Kompetenzen Sandalen bewehrter Bartträger liegen.
Aber diese „Zündelversuche“ sind gefährlich, ein paar 60 Jahre alte Kanonen sind nicht der richtige Weg, einen Pfad aus der Krise zu finden. Diplomatie ist die einzige Vorgehensweise, um die Spannungen zu lösen. Wenn nur noch Falken am Himmel kreisen, ist die Balance abhanden gekommen.
Sollte Russland tatsächlich in die Ukraine einmarschieren, was ich persönlich nicht glaube, müssen natürlich geeignete Maßnahmen ergriffen werden, dies sollte allerdings nicht in der Form der Bereitstellung von uralt. von Haubitzen erfolgen.
Aus meiner Sicht hat Deutschland auch nicht die geringste Verpflichtung gegenüber der Ukraine, die ein überstürztes Agieren mit den falschen Mittel rechtfertigen würde.
@Thorsten Angerer:
Die Wahrnehmung im befreundeten Ausland ist:
„Germany’s allies have begun to question what price Berlin is prepared to pay to deter Russia, and even its reliability as an ally, …Mr. Scholz and other senior Social Democrats in his government and party have been vague about whether shuttering the controversial Nord Stream 2 undersea gas pipeline from Russia to Germany would be part of an arsenal of possible sanctions against Russia, insisting it was a “private -sector project” and one “separate” from Ukraine….
https://www.nytimes.com/2022/01/25/world/europe/germany-russia-nato-ukraine.html
Das Gesamtbild ist entscheidend, es geht nicht nur um die Haubitzen, die sind ein Nebenkriegssschauplatz.
Es sind NS2, Weigerung Waffen zu liefern UND „noch nichtmal“ die alten Haubitzen freizugeben, die Aussage von Merz bezgl Swift, die Aussage des InspM usw.
D wird als unsicherer Kantonist wahrgenommen und US fühlt sich bemüßigt, ständig herauszustellen, das D ein sicherer Partner sei.
„President Biden sent several emissaries to Berlin. William J. Burns, head of the C.I.A., presented the chancellor with the latest intelligence on Ukraine. Secretary of State Antony J. Blinken, who stopped in Berlin before meeting his Russian counterpart in Geneva last week, said on Sunday he had “no doubts” over Germany’s determination to stand up to Russia.“
Man fühlt sich fast daran erinnert, wenn ein Club auf dem Abstiegsplatz über den Trainer sagt, man stehe voll hinter ihm…
[Auch hier der Verweis aufs Zitatrecht… T.W.]
„
@Brainstormer
Lapidar gesagt ist Deutschland auch das einzige Land in EU / NATO welches in diesem Konflikt substantiell etwas zu verlieren hat.
„Lapidar gesagt ist Deutschland auch das einzige Land in EU / NATO welches in diesem Konflikt substantiell etwas zu verlieren hat.“
Quatsch. Wir reden hier von einem Krieg mit Russland, nicht bisschen Mali oder Afghanistanspielerei.
Ein richtiger Krieg hat einen Einbruch der Wirtschaft zur Folge.
Der Weltwirtschaft!
Da wird jeder Bürger seinen Autokauf verschieben, seinen Urlaub möglicherweise absagen und auch Firmen werden ihre Investitionstätigkeiten herunterschrauben.
Ja, Rüstungsgüter werden dann benötigt – aber selbst wenn die regionale Metallbude jetzt ein paar Stahlplatten schweißen darf, so fängt das den entgangenen Wirtschaftsabschwung nich auf.
Selbst bei einem Konflikt (also kein Krieg) gehen alle Alarmglocken weltweit an und Finanzierungsmöglichkeiten werden eingeschränkt sein und auch Geschäfte nicht mehr so einfach möglich.
Die Angst vor einer Kappung der Lieferwege oder zumindest Störung kommt dazu. Von der Angst vor Cyberangriffen und Energiemangel muss man schon gar nicht mehr reden.
Angst hat noch nie der Wirtschaft geholfen, die will eine sichere und planbare Zukunft haben.
Wenn die ersten russischen Panzer Richtung Kiew fahren (was ich glaube nicht passieren wird) und unser Internet noch funktioniert und wir die ersten LIVE-Videos auf Youtube sehen können, ist der DAX schon 30 % tiefer und jeder Reeder lässt seine Schiffe im Skagerrak und Kattegat wieder umkehren Richtung Nordsee.
Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt:
26.01.2022 um 10:07 Uhr
“ @Werner69
Nur westlicher MB.
https://mobile.twitter.com/gepardtatze/status/1485713146639785988/photo/1
seBrig = selbständige Brig. seFlaBtl sind in unklarer Zahl im Raum Minsk/ LR eingeführt.
Dass RUS seine mechDiv nicht umgetauft hat, wichtig? “
…ja, das ist auch so mein Eindruck betr. deutschsprachig. Bin da die letzten Tage schwer eingestiegen & wieder mal erstaunt, wie groß die Expertisekluft doch ist. Vgl. nur:
– russianmilitaryanalysis (speziell, auf wordpresscom) oder auch allgemeiner:
– warontherocks [beachte dort unter den Kommentaren z. B. einen neueren, der die angeblich rund 60 Mrd. USD russ. Militäretat – eine gern wiedergekäute, nicht nur leichte Fehlinfo – auseinandernimmt !]
usw., auch die vielen podcasts oder clips der angloamerik. TTs auf yt z. B.
Die postsowjetische russ. Militär-Reform/und wieder Reform / und noch eine Reformgeschichte ist äußerst diffizil. Im Ernst gings wohl erst nach 2008/11 los, und es gab nun auch positive Resultate. Wehrpflicht haben sie noch, aber lange nicht mehr eine wehrpflichtbetonte Armee wie früher. Sie stehen nun bei ungefähr gut 300.000 Mann Landstreitkräften, die Gliederung ist vorwiegend Brigaden, Panzer- u. a. Divisionen sollen erst – in diversen Größen – neu gebildet werden, sind aber nicht mehr das tonangebende Element wie im Kalten Krieg. Man hört viel von Battalion Tactical Groups. Alles in anderen Größenordnungen als früher, aber doch komplizierter als bloße „Umbenennungen“.
So gut wie die gesamte bessere Papierliteratur ist m. W. auch englisch. In Deutschland gab und gibt es offensichtlich gar kein großes Interesse hier. Das sage ich ausdrücklich als Nicht-Militär, ohne langdienenden Bw Hintergrund. Also als interessierter Laie !
Sie haben sich offenbar auch näher damit befasst. Nerven tut einen nur ein bißchen das oberflächliche Gehabe vieler anderer deutscher Stimmen, die immer noch (im Geiste der Roten Armee / Sowjetarmeezeiten) von Divisionen, Panzermassen, russ. Dampfwalzen u. ähnl. Anachronismen unken und schwafeln.
(ärmlich auch die einschlägigen deutschen wikipediartikel…Kein leichtes Thema, aber nun.)
Brainstormer sagt:
25.01.2022 um 23:28 Uhr
@AoR:
….
“ Für RUS würde es völlig reichen, aufgrund eines kleinen Zwischenfalls in UKR aus Belarus heraus -unter Deckung der dort im Norden und Westen übenden Truppe(welche dafür sorgt, dass die NATO nicht auf dumme Gedanken kommt) die paar KM bis Kiew zu fahren, zu besetzen und eine RUS-Gefolgsame Regierung einzusetzen.
Dann werden ein paar Verträge mit dieser geschlossen (Abtretung der Krim, Beitritt zur RUS-Belarus-Union, Verzicht auf NATO-Beitritt).
Europa wäre geschockt, aber froh, dass es keinen großen Knall gegeben hat. Das Gas fließt und die Geschäfte mit RUS können unbehelligt weiterlaufen.
…war nur ein Gedanke“
vgl.:
Atlantic council, recht neu:
https://www.youtube.com/watch?v=swyqBkF6dpk
Daraus würde wohl nichts; gegen Ende des clips wird bereits die freudige Erwartung der beiden Insider von US-Militär / CIA, Wetzel bzw. Sipher, auf einen anhaltenden Guerillakrieg – für diesen Fall – erkennbar, zu deren Unterstützung man natürlich begeistert bereit wär !
Hier stimmt man mal der alten Binsenweisheit zu, dass es sich aus USA – wg. Entfernung – sicher leicht so über europäische Krisen / Kriegslagen daherreden lässt.
(auch wenn die ungebrochene Selbstsicherheit dieser Vertreter des Gütigen Hegemons nun auch wieder, bei den Rückschlägen allein die letzten 20 Jahre, doch fast unglaublich wirkt; Amerikas unverwüstliche Devise: neues Spiel, neues Glück ?)
Was das für „uns“ bei der Nähe (Flüchtlinge usw., abgesehen von den sonstigen Schäden, auch aufgrund evtl. AKW) bedeutet, mag man sich gar nicht vorstellen, abgesehn davon, dass auch zweifelhaft erscheint, dass RF die Sache mit einem jahrelang hinköchelnden Untergrundkrieg à la Tschetschenien, Afghanistan usw. bewenden lassen würde.
Das Ziel ist halt ein kleinhalten der EU.
Wenn die EU mit sich selbst beschäftigt ist (Auseinanderbrechen der Union – z. B. Brexit, Finanzkrise Europa – EURO), sich um Flüchtlingsströme kümmern muss (Syrien, Afrika) oder einen Krieg oder kriegerische Auseinandersetzung in der Nachbarschaft (Ukraine) hat, dann kann sie nicht im gleichen Maß wachsen und gedeihen (politisch, wirtschaftlich, EURO-Währung) wie die USA.
Nichts anderes ist das Ziel.
Nein, ich bin kein Antiamerikaner oder so etwas (Verschwörungsideologe). Aber die Politik der USA ist leider offensichtlich und einige US-Think-Tanks oder US-Redner haben das sogar offen zugegeben.
Selbstverständlich geht es der USA auch um Freiheit der Ukraine (also westlicher Freiheitsbegriff, nicht russischer oder chinesischer) und eine Erweiterung der NATO.
Aber wenn das nicht klappt, dann ist das langfristige Ergebnis eines Konfliktes in Europa eben auch für sie selbst nicht so schädlich wie für die EU.