Dauerproblem Marine-Rettungszentrum: Jetzt passt es nicht aufs Schiff

Die Deutsche Marine muss weiter auf ihr neues schwimmendes Lazarett warten. Das neue integrierte Marineeinsatz-Rettungszentum (iMERZ), das von der Werft German Naval Yards Kiel (GNYK) gebaut wurde, passt nicht auf den Einsatzgruppenversorger Frankfurt am Main.

Das Rettungszentrum entwickelt sich immer mehr zu einem Dauerproblem der Marine: Vor mehr als fünf Jahren, im Februar 2015, war das vorhandene MERZ bei der Einlagerung an Land während eines Werftaufenthaltes des Einsatzgruppenversorgers abgebrannt.  Im September vergangenen Jahres hatte die Kieler Werft mit dem Neubau eines neuen Rettungszentrums begonnen, das in diesem Frühjahr in das Schiff integriert werden sollte. Im Unterschied zur vorherigen Containerlösung sollte das neue Rettungszentrum als festes Deckshaus auf den Versorger aufgesetzt werden.

Bei der nun anstehenden Integration stellte sich allerdings ein Problem heraus: Das an Land gebaute Rettungszentrum passt nicht auf das Schiff. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bestätigte am (heutigen) Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Kieler Nachrichten (Link aus bekannten Gründen nicht, ohnehin hinter Paywall).

Nach Angaben des Koblenzer Beschaffungsamtes ist in den internen Berichten von einer Toleranzüberschreitung die Rede, vor allem die Anschlusstellen für Kabel passten nicht. Das iMERZ werde jetzt von der Werft auf eigene Kosten neu gebaut. Eine Einrüstung in die Frankfurt am Main sei dann erst bei der nächsten planmäßigen Instandsetzung im kommenden Jahr möglich.

Nun gilt es: zeitgerecht, im Kostenrahmen und der geforderten Qualität. hatte Marineinspekteur Andreas Krause im vergangenen September bei Baubeginn getwittert. Die Hoffnung hat sich offensichtlich nicht erfüllt.

Nachtrag: Ein Sprecher der Werft bestätigte die Aussagen des BAAINBw, wollte sich aber zu Details nicht äußern.

(Archivbild April 2020: Die Frankfurt am Main in der Werft in Kiel, im Vordergrund das für die ägyptische Marine gebaute U-Boot S43 – Helwin Scharn)