Kostenlos Bahnfahren in Uniform? So nicht. (Und: es wird teurer)

Das Foto ist so schön, das muss ich hier auch noch bringen: Ausgerechnet als angeblicher Vier-Sterne-General hat ein 49-jähriger Mann versucht, unter Hinweis auf seine Bundeswehruniform kostenlos mit der Bahn zu fahren. Allerdings konnte er nicht die vorgeschriebene (kostenfreie) Fahrkarte vorlegen.

Aus der Mitteilung der Bundespolizei dazu:

Ein 49-Jähriger aus Berlin war ohne Fahrkarte in einem ICE von Frankfurt am Main in Richtung Norden unterwegs.
Bei der Fahrscheinkontrolle konnte der 49-Jährige kein gültiges Ticket vorlegen. Stattdessen verwies der Mann auf seine Bundeswehruniform. Der Zugbegleiter hatte Zweifel, dass der Mann tatsächlich ein Bundeswehroffizier war und verständigte die Bundespolizei.
In der Domstadt fanden Beamte des Bundespolizeireviers Fulda schnell heraus, dass der 49-Jährige kein Bundeswehrangehöriger war. Die missbräuchlich verwendete Uniform stellten die Beamten sicher. Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat gegen den Mann ein Strafverfahren eingeleitet.
Nach den polizeilichen Maßnahmen kam der 49-Jährige wieder frei.

Ob der Zugbegleiter nun misstrauisch wurde, weil der Mann keine Fahrkarte hatte, oder ob ihm klar war, dass es nur drei deutsche Vier-Sterne-Generale gibt und die etwas älter sind – das geht aus der Meldung leider nicht hervor.

Aber etwas ernster zum Thema: Die kostenfreie Bahnfahrt für Bundeswehrsoldaten in Uniform seit Beginn dieses Jahres wird für das Verteidigungsministerium langfristig wohl deutlich teurer als die für dieses Jahr veranschlagen fünf Millionen Euro, wie der Spiegel berichtet:

Die von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) durchgesetzten Gratisbahnfahrten für Soldaten in Uniform werden für den Bund nach SPIEGEL-Informationen 2021 wesentlich teurer als in diesem Jahr.
In einer Vorlage für das Bundeskabinett, mit der das Recht auf die Freifahrten im Soldatengesetz verankert werden soll, schätzt das Ministerium die Kosten für die Sonderfahrkarten für das kommende Jahr auf insgesamt 33 Millionen Euro. Davon würden rund 12 Millionen für Fernverbindungen berechnet und weitere 21 Millionen für die Nutzung von Regionalzügen, so die Vorlage für die kommende Ministerrunde.

(Foto: Bundespolizeiinspektion Kassel)