Bundeswehr-Einsatz gegen Piraterie soll weitergehen – Neue Überwachungsaufgaben möglich

Die Bundeswehr soll sich weiterhin an der seit 2008 laufenden EU-Mission Atalanta gegen die Piraterie vor Somalia beteiligen. Zudem denkt die Bundesregierung über eine Öffnung dieses Einsatzes für weitere Aufgaben nach.

Das Kabinett verabschiedete am (heutigen) Mittwoch ein Mandat für die Beteiligung der Deutschen Marine an der Mission, das das bisherige Mandat praktisch unverändert fortschreibt. Weiterhin sollen bis zu 400 Soldatinnen und Soldaten im Kampf gegen die Piraterie vor der ostafrikanischen Küste eingesetzt werden. Der Bundestag muss dieser Verlängerung noch zustimmen.

Derzeit ist die Bundeswehr mit knapp 80 Soldaten an der EU-Mission beteiligt, aktuell auch mit einem Seefernaufklärer vom Typ Orion P-3C. Spanien und Italien stellen derzeit je eine Fregatte für Atalanta, hinzu komt ein spanischer Seefernaufklärer.

Bereits seit 2016 entsendet die Deutsche Marine kein Schiff mehr in diesen Einsatz.  Neben Stabspersonal im Hauptquartier der Mission in Rota in Spanien und einer Unterstützergruppe in Djibouti ist in den Zwischenmonsun-Zeiten jeweils für einige Monate eine Aufklärungsmaschine in Djibouti stationiert.

Nicht im Mandat selbst, aber in der Begründung stellt die Bundesregierung eine Fortführung der deutschen Beteiligung an der Antipirateriemission in den nächsten Jahren in Aussicht. Das entspreche sowohl der Absicht der Union als auch dem Wunsch der Anrainerstaaten. Hinzu könnte  auch eine Ausweitung des Überwachungsauftrags kommen: Als Sekundäraufgaben könne sich die EU-Mission um ein Lagebild zu anderen großeren Herausforderungen für die Stabilität der Region kümmern. Konkret werden Waffen-, Drogen- und Holzkohleschmuggel sowie  Menschenhandel und -schmuggel genannt. Sowohl das Auswärtige Amt als auch das Verteidigungsministerium stünden einer solch moderaten Anpassung im juristisch möglichen Rahmen aufgeschlossen gegenüber.

(Archivbild Mai 2012: Seefernaufklärer Orion P-3C der Deutschen Marine in Djibouti)