„Es ist in vieler Hinsicht unser Jahr Null“ – Rede der Verteidigungsministerin bei der Bundeswehrtagung
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Erhöhung der vor allem materiellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr als eines ihrer wichtigsten Ziele in diesem Jahr genannt. Auf dieses Jahr kommt es an – es ist in vieler Hinsicht unser Jahr Null, sagte die Ministerin in der Eröffnungsrede der Bundeswehrtagung in Berlin. In wenigen Tagen solle dafür eine Initiative Einsatzbereitschaft mit konkreten Maßnahmen in Kraft gesetzt werden, die von den Inspekteuren der Teilstreitkkräfte selbst vorgeschlagen worden sei.
In ihrer Rede vor den Admiralen und Generalen der Bundeswehr am (heutigen) Montag kündigte Kramp-Karrenbauer an, dass die Verbesserungder Materiallage in hohem Tempo passieren müsse: Wir laufen einen Marathon, aber wir müssen gleich zu Beginn das Tempo hochhalten. Es geht auf Strecke und auf Zeit, sagte die Ministerin. Ohne eine Verbesserung der materiellen Einsatzbereitschaft drohe sonst die politische Unterstützung, die die Bundeswehr für ihre Modernisierung brauche, zu versiegen.
Die geplante Initiative zur Einsatzbereitschaft sieht nach Angaben der Ressortchefin eine Reihe konkreter Maßnahmen vor, die von den Inspekteuren, den Abteilungsleitern im Ministerium und den Präsidentinnen der Bundesämter selbst vorgeschlagen worden sei: Das sind also Ihre guten Ideen, es ist Ihr Programm, für das sie volle politische Rückendeckung gebe, sagte Kramp-Karrenbauer.
Konkret nannte sie als bereits feststehende Schritte:
• Zunächst im Sanitätsdienst soll Verbrauchsmaterial einfacher und dezentral beschafft werden. Damit könne in einem sehr begrenzten Feld ein Verfahren gefunden werden, wie die Beschaffungsorganisation im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) entlastet werden könne: Die brauchen wir für komplexe Projekte.
• Um die Einsatzbereitschaft von Schiffen und Booten der Marine zu erhöhen, soll geprüft werden, ob die Sofortinstandsetzung wieder zurück in die Verantwortung der Marine gelegt werden solle.
• Das BAAINBw soll mehr Fachpersonal aus den Teilstreitkräften erhalten; das sei auch von den Inspekteuren zugesagt worden
• Die Zahl der Flugstunden des Kampfflugzeugs Eurofighter soll in diesem Jahr erhöht werden.
Details stehen noch aus, die sollen in den nächsten Tagen und Wochen folgen.
Die Ministerin kündigte zugleich an, dass Bundeswehr und Ministerium gegenüber der Industrie auch härter auftreten würden. Die Rüstungsunternehmen seien Partner, aber diese Industrie sei auch auf die Bundeswehr angewiesen, und das unabhängig von der Stückzahl bestellter Waffensysteme: Wir sind als Referenzkunde auch Türöffner für internationale Geschäfte. Aber wenn wir Referenzkunde sind, dann wollen wir auch wie ein Referenzkunde und ein Premiumkunde behandelt werden.
Darüber werde sie auch mit den Unternehmen reden, sagte Kramp-Karrenbauer – und Probleme mit neuen Systemen auch zur Sprache bringen: Ich werde auf jeden Fall mangelhaftes Gerät nicht mehr akzeptieren. Lieber würde sie dem Bundestag erklären, warum bewilligte Gelder nicht ausgegeben wurden.
Im Hinblick auf die Einsätze der Bundeswehr erneuerte die Ministerin ihre bisherigen Aussagen, das auf die Bundeswehr auch neue Einsätze zukommen könnten – und dabei werde es darum gehen, dass Deutschland seinen Verpflichtungen und Zusagen nachkomme: Zentrales Kriterium ist die sicherheitspolitische Notwendigkeit, nicht die parteipolitische Opportunität, sagte sie im Hinblick auf die eigene Partei, vermutlich aber noch viel mehr in Richtung des Koalitionspartners SPD.
Zum kompletten Nachhören: Die Rede der Ministerin:
Habe ich das richtig verstanden:
Nachdem der Sachverstand der Bundeswehr die Materiallage nicht in den Griff bekommen hat, wurden Berater engagiert. Die konnten auch nicht helfen. Aber jetzt, mit den eigenen guten Ideen der Bundeswehrmilitär- und -ämterführung solls klappen?
Wo waren diese Ideen in der Vergangenheit?
Und wieder die Geschichte vom Schrumpfen als Grund für die desolate Lage.
Tatsächlich wurde professionalisiert und gerüstet, nicht nur geschrumpft. Die Ausrede taugt nicht.
Insgesamt eine gute Rede, wie ich finde.
Allerdings sind die Abhilfevorschläge für die Verbesserung der materiellen Einsatzlage nicht neu. Dieses Wissen war in der Truppe schon 2012 bekannt, nur wollte es damals keiner hören. So hätten viele Praktiker vor Ort diese Aussage:
– „Der Mat-Erhalt und die Mat-Beschaffung ‚just in time‘ wie bei der Autoindustrie hat bei der Bw nicht funktioniert“
bereits 2012 vorhersagen können.
Das man für Schiffe in irgendeiner Form eine Sofortinstandsetzung benötigt und nicht für jede Instandsetzung eine aufwendige Ausschreibung nötig sein darf, ist für Praktiker auch schon längst klar.
Eine Einsatzbereitschaft unter 70 % ist nicht akzeptabel, sagt AKK. Auch da wurde nicht zwischen Buch- und Truppenbestand unterschieden. Wenn man die Gesamtzahlen der beschafften Waffensystemen anschaut liegen wir eher bei einem 30 % igen Klarstand als bei einem 50 % igen Klarstand. Von 70 % wollen wir gar nicht reden.
Das das BAAINBw Fachpersonal aus der Truppe für die Aufgabe „Nutzung“ des Wehrmaterials braucht ist auch längst klar. Irgendein Fachkundiger muss ja schließlich die richtigen benötigten Ersatzteile in ausreichender Menge zeitgerecht für den vorhandenen Bedarf bestellen. Dafür waren bis 2012 die Materialkommandos der TSK zuständig, also WaSysKdo Lw, LogABw für SKB usw. Es war schlicht und einfach ein Fehler diese Fachkommandos aufzulösen.
Leider hat man die Aufgabe „Nutzung“ beim BAINBw belassen und nicht wieder in TSK-eigenen Fähigkeitskdo truppennäher gebündelt.
siehe auch: https://augengeradeaus.net/2019/09/dokumentation-akk-bei-der-mitarbeiterversammlung-des-baainbw/#comment-320354
Man hat die strittigen Org-Änderungen beim BAAINBw nicht umgesetzt, sondern will nur die konsensfähigen Maßnahmen der Präsidenten und TSK-Insp. in der „Initiative Einsatzbereitschaft“ umsetzen. Dann werden eben nur die Maßnahmen umgesetzt die „niemanden wehtun“. Das dürfte zu wenig sein für eine erfolgreiche Trendwende beim Material.
Insgesamt scheint man jetzt bei den Vorschlägen näher an der Expertise der Basis angekommen zu sein. Das bedeutet natürlich auch, all die „Pferdeflüsterer“ der GEBB im letzten Jahrzehnt haben nur willfährig das gesagt und geschrieben, was die Politik hören wollte, ohne jeglichen Sachverstand die Politik beraten und deshalb wurden grasse strukturelle Fehlentscheidungen getroffen (Abschaffung eigener Inst-Kapazitäten, Materialbevorratung und Lagerung in eigenen Depots).
Mein Paradebeispiel für die beschlossene Verlegung des Hubschraubergeschwaders von Rheine nach Holzdorf lautet eben, man kann ein Geschwader nicht verlegen, weil die betroffenen Menschen nicht mitgehen. Man kann an einer Stelle nur ein Geschwader schließen und an anderer Stelle ein neues Geschwader aufbauen und dazwischen liegen mindestens 5 Jahre Pause, weil das neue Geschwader keine einsatzbereiten Hubschrauber auf die Platte stellt !
Auch dies keine fundamental neue Erkenntnis ! Nur wurde sie bisher in Bonn nicht zur Kenntnis genommen.
@ Escrimador
Wer sagt denn das Berater helfen? Aus eigener Erfahrung in der Industrie: Berater haben ihr Kochrezept. Wenn es passt, dann schmeckt die Suppe. Passt es nicht, weil man Hackbraten braucht, dann steht man halt mit Suppe da.
Und jetzt speziell auf die Situation der BW, soweit man das als Außenstehender verstehen kann. Früher™ gab es einen Dreikampf Politik, Ämter und Truppe. Dann wollte man Geld sparen und Berater geholt. Nun haben Berater, Ämter, Truppe und Politik um immer weniger Geld gestritten.
Deshalb taugt die Ausrede durchaus.
Linksrum – rechtsrum, so wie man sich über Serpentinen den Berg hochquält. Man macht so natürlich auch Strecke nach vorn, aber ob man so einen guten, schnellen Marathon läuft?
Mal schauen, wenn es konkreter wird. Aber mehr „Fachpersonal“ aus der Truppe für BAAINBw.. hmm, ob das vorhanden und abkömmlich ist? Das Rüstungsgeschäft ist sehr speziell und lag jahrzehntelang in zivilen Händen. Wo soll die militärische Fachexpertise herkommen und was soll sie genau an Wirkung im Ziel darstellen?
@ Gregor, bei ihrer Theorie zur Verlegung eines Hubschraubergeschwader Folge ich ihnen voll und ganz. Und natürlich war es auch ein Fehler 2012 die Fachkommandos aufzulösen. Nun schlagen sie aber entgegen ihrer Theorie vor, die Nutzungsverantwortung wieder in eigene und neu zu gründende TSK Ämter zu verlagern? Können Sie sich ansatzweise die erneuten Reibungsverluste vorstellen? Ganz zu schweigen davon, das nach 8 Jahren die TSK auch nicht einfach die Nutzungsexperten aus dem Hut zaubern? Die Welt hat sich in 8 Jahren sehr schnell sehr weit gedreht, und die alte Art der Nutzungsverantwortung hat sich um 180 Grad gewandelt, siehe dazu Auszugsweise den Bericht des Wehrbeauftragten im Abschnitt „Digitalisierung“.
Die Zusammenlegung der Rüstung und Nutzung bei einem Projektleiter hat den Vorteil einer ungetrennten Verantwortung. Der Fehler im Systen ist bislang das wenige Personal um die Aufgabe der Projektleitung Adäquat unter den gegebenen Umständen Vorhabengerecht umzusetzen. Also ist es zu begrüßen, dass seitens der Bevollmächtigten Vertreter aus den TSK nun stärker zugearbeitet wird bzw. die Sensibilität erhöht ist, dass dies eine ganz wichtige Aufgabe ist.
„Das BAAINBw soll mehr Fachpersonal aus den Teilstreitkräften erhalten; das sei auch von den Inspekteuren zugesagt worden“
Das ist mal wieder ein Feuer mit Kerosin löschen.
Die Verfahren, Vorgaben und der rechtlicher Rahmen für das Arbeiten im BAAINBw in Rüstung und Nutzung müssen entfrachtet und dereguliert werden, Eigenverantwortung gestärkt.
Ansonsten verbrennen da nur einfach nur noch mehr Kameraden ihre Lebenszeit im BAAINBw.
Erkenntnis und Wille dazu sind da, wir haben ein Umsetzungsproblem, insbesondere in „erforderlicher Abstimmung mit BMI, BMF und BMJ“.
Solange also der Leidensdruck nicht hoch genug ist, wird das BMVg mit dem BAAINBw in dieser überregulierten Konsenssoße ein ineffizienter Moloch bleiben.
Naja, vielleicht wird Rußland ja Teil der Lösung; nicht wie in der Rede gemeint, sondern eher in Hinsicht auf Leidensdruck ;-)
Zu neue Einsätze: „dabei werde es darum gehen, dass Deutschland seinen Verpflichtungen und Zusagen nachkomme.
Zentrales Kriterium ist die sicherheitspolitische Notwendigkeit, …“
Auf die Definition und die Beschreibung dieser sicherheitspolitischen Notwendigkeit, … dürfen wir sehr gespannt sein.
Weißbuch und VPR können nur eine generelle Richtschnur bilden.
Deutschland wird seinen Veantwortungsrahmen unter Berücksichtigung des U.S. Rückzugs aus MENA neu definieren müssen und entscheiden, mit welchen Partnern solch Machtvakuum ausfüllbar wird.
Mit der Berliner Initiative zu Libyen wurde der politisch passende Schritt unternommen, dies kann Blaupause für andere Konfliktgebiete abgeben. Taten müssen folgen. Ohne robuste Mandate, mit aktiver, offensiver Bekämpfung von Terrorgruppen, mindestens als OMLT, wird ein deutscher Beitrag von möglichen europäischen Partnern, siehe Macron, nicht akzeptiert werden.
Ähm, verstehe ich das richtig?
Im Jahr 15 einer ununterbrochenen Folge von unionsgeführten Bundesregierungen und Verteidigungsministerien ist JETZT das Jahr Null? Echt jetzt? Von welcher Streitkraft spricht AKK da? Die Bundeswehr kann es ja wohl nicht sein, oder wurde die Anno Domini 2020 gegründet?
Beeindruckend.
Also nicht der Zustand der Bundeswehr. Sondern die Fähigkeit vieler Unionspolitiker, besonders im Ministerrang, zur eiskalten Unterdrückung jeglicher Selbstreflektion.
@escrimador
Professionalisierung und Ausrüstung in den 0er und 10er im BWB/IT-Amt für Einsätze,sehr viel mit dem beschleunigten ESB-Verfahren (Einsatzbedingter Sofortbedarf) schließt aber die ab 2012 folgende Ausdehnung der Verantwortung (Rüstung und Nutzung) unter zeitgleicher Schrumpfung des Personalkörper ( BWB+IT-Amt bis 2012 11.500, ab 2012 BAAINBW mit Übernahme aller Nutzungsaufgaben Zielumfang 9500) sowie der ab 2014 beginnenden Rückbesinnung auf LV/BV, nicht aus. Mit der Rückbesinnung auf LV/BV geht auch für das BAAINBw eine völlig neue Schwerpunktsetzung einher, zurück in die Breite einer vollständigen Ausrüstung für eine Armee, die seit den 90er kontinuierlich zu Lasten einzelner Schwerpunktthemen in Ausrüstung (z.b. Geschützte Führungs und Funktionsfahrzeuge, geringe Stückzahlen Führungsmittel und besondere Bekleidung im Umfang von Kontingentgrößen) für Stabilisierungseinsätzen out of area zurück gefahren wurde + das leben und wirtschaften (oder weniger Schmeichelhaft „aufbrauchen“) vom Bestand aus einer bis 1990 sehr soliden und umfangreichen Ausstattung! Es kommen also sehr viele Faktoren zusammen.
Sie drehen sich das leider etwas leichtfertig zurecht, ohne die umfassenden Umwälzungen ab 2012 ausreichend zu würdigen.
Die Absage an „just in time“ ist für mich der zentrale Bestandteil der Rede. Ich hoffe sehr, dass dieser Gedankengang zu Ende gedacht wird, und am Ende die Rückkehr zur Vorratshaltung steht.
Insgesamt sehe ich hier viele Schritte in die richtige Richtung und darf die Vermutung wagen, dass in Zukunft wenigstens die Ministeriumsspitze nicht mehr zu den Bremsern gehören wird.
Der angekündigte Zeitansatz scheint mir indes zu knapp bemessen und ich fürchte, wir werden doch eher Geduld beweisen müssen, aber es liegt in der Natur der Sache, dass auch wohlmeinende Vorschläge in diesem Riesenapparat nicht sofort umgesetzt werden können. Doch lassen sich hier Erfahrungen sammeln, die für die nötigen Reformen unerlässlich sind. Dazu gehört v.a. die Aufgabe des unsinnigen Plans, Instandhaltung und Reparaturen allein auf die Industrie zu stützen, und mehr dezentrale Beschaffung zu wagen.
Auch ist die Ankündigung zu begrüßen, der Industrie gegenüber künftig anders aufzutreten und 1) die Abnahme mangelhafter Produkte zu verweigern sowie 2) eher die Achtzig-Prozent-Lösung von der Stange anzustreben als hundertprozentige Neuentwicklungen zu beauftragen. In diesem Sinne hoffe ich heiß und innig, dass sich die Ministerin für die ‚Super Hornet‘ als ‚Tornado‘-Nachfolger entscheidet.
Es wäre ein ungemein wichtiges Zeichen. Die deutsche bzw. europäische Rüstungsindustrie muss lernen, dass industriepolitische Erwägungen und das Diktat der europäischen Emanzipation ihr keinen Freibrief mehr ausstellen für ungenügende Produkte und angeblich unvorhersehbare Kostensteigerungen.
Es ist doch auf allen Ebenen dasselbe: Als Neuer sieht man die schweren Mängel, verspricht jetzt werden die Probleme angegangen und der richtige Kurs gesetzt, dann übergibt man schnell dem Nachfolger und das Spielchen beginnt von vorne, denn das ursächlichen Problem hat man nichts gelöst.
Wie hart man gegenüber der Industrie auftreten will sieht man ja zuletzt wieder an dem Trauerspiel Airbus und P-3C.
Toll, wir sind jetzt im Jahr „Null“. Sechs Jahre nach der Krim-Krise, 4 Jahre nach dem neuen Weißbuch, Trendwenden, Konzeptionen etc. usw. usw, blablabla.
Aber jetzt – jetzt fangen wir w i r k l i c h an, gaaanz bestimmt. Wie viele Jahre soll es diesmal dauern, bis die Maßnahmen greifen?
Also, wer das noch glaubt, den kann man auch mit der Hand fangen…
Ein ehrgeiziger Plan.
Aber zumindest versucht die neue Ministerin nicht mehr die Langsamkeit des eigenen Apparates mit seltsamen und unlogischen Argumenten zu überdecken („was 20 Jahre reduziert wurde, benötigt auch wieder 20 Jahre zum Aufbau“).
Daher wird es in den nächsten Monaten interessant zu beobachten sein, wie der „Tanker“ Bundeswehr auf neuen Kurs gebracht wird.
So mancher hat in den letzten Jahren mehr Verantwortung eingefordert.
Nun ist es an der Zeit den Worten auch Taten folgen zu lassen.
Die Abteilungsleiter, Inspekteure und Präsidentinnen müssen nun ihre eigenen Ideen umsetzen.
Für die Ministerin eine gewaltige Bewährungsprobe in einer Organisation mit so großem Beharrungsvermögen und teilweise extremer Absicherungsmentalität.
Zumal sie ja noch eine wesentliche Nebentätigkeit in der CDU hat.
Man kann nur hoffen, dass ein wirklicher „Ruck“ durch das gesamte (!) BMVg und den gesamten (!) nachgeordneten Bereich geht.
Noch sind die Inhalte der Initiative Einsatzbereitschaft nicht gänzlich bekannt – mal abwarten was da noch so kommt.
Wirkliche Ergebnisse können bis Jahresende nur erfolgen, wenn alle Bereiche und Ebenen abseits der normalen Wege sehr eng zusammenarbeiten.
Nix neues. Tut mir leid, haben wir in den letzten Jahren alles schon gehört. Vor allem das „aber nun packen wir an“ ist hinlänglich bekannt, von der Operation am offenen Herzen bis zu Haltungsproblem.
Schön ist @Georgs Beispiel des Geschwaders, das man angeblich nicht verlegen könne, weil die Menschen nicht mitgehen. Doch, kann man. Aber halt nicht mit „sie kriegen doch die UKV“ und das wars an Unterstützung; keine Jobs für Familien, keine Infrastruktur, keine dienstlichen Wohnungen, anderes Schulsystem ist doch ein privates Problem.
Ohne grundlegende systemische Korrekturen wird die Einsatzbereitschaft nicht zu steigern sein. Ob „man“ das will oder sich traut? Nein. Welche Kaserne hat denn Platz für Vollausstattung? Wo sind die Betten für die Soldaten der voll aufgestellten Brigaden? Auf welchen Übungsplätzen sollen die üben? Und dann ist die Einsatzbereitschaft ja auch noch auf 7-16.30 Uhr limitiert, wegen der angeblichen Attraktivität. Es passt vorne und hinten nicht. Der Wehrbeauftragte liegt m.E. näher am Ziel mit dem geforderten Mentalitätswandel. Aber dagegen werden sich viele nach Kräften wehren.
@ ede144 03.02.2020 um 17:16 Uhr
„Wer sagt denn das Berater helfen?“
Ich nicht. Und ich glaube auch nicht, dass unsere beraterverwöhnte Führung heute noch geeignete Ideen entwickelt. Mit denen will AKK es aber reißen.
Die Ausrede ist die vom jahrzehntelangen Schrumpfen.
@ Grashüpfer 03.02.2020 um 20:43 Uhr
„Sie drehen sich das leider etwas leichtfertig zurecht, ohne die umfassenden Umwälzungen ab 2012 ausreichend zu würdigen.“
Ihre „Ausdehnung der Verantwortung (Rüstung und Nutzung)“ sollte eigentlich alles besser machen. Und glauben Sie mir, die Überforderung der Projektleiter im BAAIN unterschätze ich sicher nicht.
Solange wir aber weiter von elektronischer Dokumentation, Logistic Support Analysis und prädiktiver MatErh träumen (wird leider nicht beherrscht) wirds nicht besser.
@ Referent 03.02.2020 um 19:09 Uhr
„Die Verfahren, Vorgaben und der rechtlicher Rahmen für das Arbeiten im BAAINBw in Rüstung und Nutzung müssen entfrachtet und dereguliert werden, Eigenverantwortung gestärkt.“
Da nehmen wir als Beispiel mal die IETD. Da hat Eigenverantwortung dazu geführt, dass kaum eine der beschafften IETD mit dem eingeführten Verfahren kompatibel ist.
Die Regelungen haben meist einen Sinn. Und wenn Sie heute nicht wissen, dass sie nicht „80% Verfügbarkeit“ fordern können, sondern 3 Verfügbarkeiten fordern müssen, um sich einigermaßen Unmissverständlich auszudrücken, rüsten Sie eben Material mit der verfügbarkeit eines Boxers oder Pumas.
Grashüpfer – 03.02.2020 um 20:43 Uhr fasst doch die „Behördenspiegel“-Mentalität ganz gut zusammen, mit der jetzt auch noch Verständnis für das eigene Scheitern erwartet wird. Hier ein Panel/Board/Koordinierungsstelle (Zusammenzählung siehe jüngst den WB-Bericht), da ein disruptiver Workshop (Stichwort Legomännchen in der Einsatzflottille 1), fertig ist die Trendwende 2.0 = Initiative. Und überhaupt, soviel Reform und Transformation und Disruption und Digitalisierung und Konzept.
Mich fasziniert immer wieder, dass hier ganze Behörden mit hunderten, nein tausenden Bediensteten derartig underperformen, dass einem die Worte fehlen. Wir reden hier nicht vom Versagen des nebenberuflichen Schatzmeisters des Karnickelzuchtvereins um die Ecke, dem vom Finanzamt der Hosenboden straffgezogen wird. Nein, hier wurde und wird systematisch in Organigrammgröße der Schuss ins Kraut gesetzt, ob es der sich nun als Luftnummer entpuppende Beraterzirkus unter vdL oder die Fledderung des EP 14 via Koblenz durch juristisch gut aufgestellte Rüstungsunternehmen sind, die Beispiele sind ohne Zahl.
Und schaut man in die parteipolitische Glaskugel, sehe ich eine CDU-Bundesvorsitzende, die hier gerade ihrem noch-Koalitionspartner und demnächstigen Wahlkampfgegner eine Steilvorlage auf dem Silbertablett serviert, die zu verwandeln eine Volkspartei in Not sich gewiss nicht entgehen lassen wird.
… Spaß am Rande: Wo bleibt eigentlich Koffers Optimismus, wenn AG ihn dringendst braucht? :-)
Also ich lese hier in den Kommentaren zwei Sichtweisen. Eine scheint zu sein, dass das einzige Problem darin besteht, dass Strukturen, die früher einmal super waren, zerstört wurden. Volker Rühe hat vor einer Weile ähnliches geäußert, da ging es um Entscheidungsvorbereitung im Ministerium (sorry, habe keine Quelle und erinnere mich auch nicht mehr an den Namen des XY-Stabs, der da abgeschafft wurde).
Die andere scheint zu sein: Wir bräuchten einen viel größeren Sprung nach vorne. Ketzerisch gefragt: Macht es Sinn das BMVg allein mit einer Reform zu betrauen, die (–> Weise-Kommission) auch den massiven Umbau des Ministeriums einschließen müsste? Müssten da nicht Kanzleramt (Richtlinienkompetenz) und Bundestag (Parlamentsarmee) Leitlinien für eine Reform auf den Weg bringen, die das BMVg dann umsetzen muss? Vielleicht ist das ein Job für KKK (Kanzlerin Kramp Karrenbauer) wenn es denn so kommt. Von Jens Spahn ist bekannt, dass er sich traut ein Ministerium umzukrempeln, der müsste dann an die Front.
Also ich überspitze jetzt mal…
– die Sanität darf in Zukunft Pflaster bei der Online Apotheke kaufen,
– die Marine prüft mal, ob man was so machen kann wie früher,
– BAAINBw bekommt mehr Soldaten als Arbeitsmuskel,
– die Luftwaffe soll mehr mit dem Eurofighter fliegen….
Großartige Ideen, dann geht es jetzt aufwärts.
Viel entscheidender ist doch folgende Aussage: „Es sind Ihre Ideen (…)“. Damit ist AKK fein raus.
Und schlimmer noch: „Ohne eine Verbesserung der materiellen Einsatzbereitschaft drohe sonst die politische Unterstützung, die die Bundeswehr für ihre Modernisierung brauche, zu versiegen.“ Ach so, wenn die Bundeswehr sich jetzt nicht ins Zeug legt, dann verliert die Politik das Interesse???? Das muss mir mal jemand erklären.
Sofort-Initiativen? Super, aber wie und wer? Bei gleicher verkrusteter Gesetzes- und Vorschriftenlage? Abstimmungsnotwendigkeit über Ressorts hinweg?
Verbandsmaterial dezentral beschaffen – echt jetzt? Ist ja gut, aber ist doch nur eine Promille-Baustelle!
Die TSKs verstärken BAAIN – womit? die BVs sind doch schon nur noch One-Man-Shows…
Das BAAIN klagt seit Jahren, dass 2000 DP nicht besetzt sind und es Unterstützung braucht. In Teilen vielleicht gerechtfertigt, aber Verfahren und Prozesse (CPM, CPM nov, IPP, Busspur usw) sind vielleicht das größere Übel, das mal durchforstet und aufgefrischt werden muss. Das geht aber nur MIT der Politik, da hier auch Gesetze angepasst werden müssen.
Wenn Sofort-Initiativen dann Enden wie der ISB der Einsätze, haben wir zwar schneller Material, modernes dazu, aber keine Versorgbarkeit, keine Ausbildung. Denn vor dem Krempel stehen wir ja seit einigen Jahren. Der ISB-Kram ist in die Jahre gekommen, muss ersetzt werden, da gibt es keine Verfahren zu, keine Prozesse.
In der Breite des Materialspektrums ist die Bundeswehr inzwischen zu klein, um mit vorhanden Verfahren diesen Aufwand zu stemmen. Ist genauso wie bei Breite vor Tiefe, das Vorhalten von Ausbildungsgängen aller notwendigen Fachrichtungen bindet in den MGOs so viele DP bei Kleinstlerngruppen, das nach Abzug der zu vielen Stäbe keine kämpfende Truppe mehr übrig bleibt.
Es ist ja angeklungen! Verantwortungsdiffusion auflösen, die wieder zu 100% dorthin, wo die Arbeit auch gemacht wird. In die Bataillone/Regimenter, übergeordnete Stäbe nur zur direkten Führen Strategisch/Operativ. Nutzungsmanagement wieder in die TSKs, dort die vorhanden Stäbe deutlich einschmelzen (geschieht automatisch wenn Verantwortung zurück verlagert wird), Bürokratie-Wahnsinn beenden, Verwaltung einschränken.
Liebe AKK, statt lange Reden zu halten zu „sichherheitspolitischen Verpflichtungen“… wie wäre es mit sich vorne hinstellen und ein paar ENTSCHEIDUNGEN treffen ?
z.B.
– Takuba, JA, wir sind dabei
EMASOH , ZACK, wir sind dabei
Super Hornet, JA, wir kaufen das…
… dauert keine 3 Minuten…
Gruss van der Waterkant
Wir haben in den letzten 15 Jahren eine Zerfledderung der Zuständigkeiten innerhalb der Bw erlebt. Diese bewusste „Zivilisierung“ der Armee in Form von einer Matrixorganisation wo man eine Stab-Linien Organgisation gebraucht hätte ist das Grundübel unserer Zeit.
Aus einer Armee mit 3 Teilstreitkräften (Heer, Lw, Marine) wurde eine Armee mit 13 Org-Bereichen und den verschiedensten Bundesämtern und mittlerweile 42 Sonderorganisationen unterhalb des Ministeriums. Das Ministerium wurde vor 10 Jahre ebenfalls in Richtung Zerfledderung umgebaut. Der durch die Zerfledderung entstehende Abstimmungsbedarf zwischen den Org-Bereichen und die dadurch entstehendene Verantwortungsdiffusion mit dem Bürokratiemonster ist das Grundübel dieser Armee.
Was bedeutet das konkret ?
Militärische Verbände sind in sich nicht mehr autark einsatzfähig. Die Flugplatzfeuerwehr, ein essentieller Baustein für den Betrieb eines Geschwaders, untersteht seit ca. 10 Jahren nicht mehr dem Geschwaderkommodore sondern dem Zentrum für Brandschutzaufgaben in Sonthofen. Ohne einsatzbereite Feuerwehr kein Flugbetrieb. Bei zuwenig Feuerwehrpersonal ist wer zuständig ? Der Kommodore für seinen Einsatzauftrag oder der Leiter des Brandschutzzentrums in Sonthofen ?
Wohin diese Zerfledderung der Zuständigkeiten führt haben wir letztes Jahr bei dem Moorbrand bei der WTD in Meppen gesehen. Die Vorgesetzten der lokalen Feuerwehr aus Meppen in Sonthofen haben nicht rechtzeitig die Notlage in Meppen erkannt (Geräteausfall einer Löschraupe, Brisanz eines drohenden unterirdischen Moorbrandes) und nicht rechtzeitig die Hubschrauberunterstützung zur Brandbekämpfung in der Entstehungsphase des Moorbrandes angefordert.
Dies sind nur einige wenige Beispiele für den strukturellen Umbau der Bw, der zur Nichteinsatzfähigkeit geschlossener Verbände für die Landesverteidigung führte. Des weiteren führten die allgegenwärtigen Versuche die Armee zu zivilisieren unter den Regierungen der letzten 25 Jahre zu dem jetzigen Problemen. Deutschland politische Eliten misstrauen noch immer eigenen militärischen Verhaltensweisen und deshalb haben sie diese Armee so weitgehend es geht zivilisiert (Genderdebatte, Arbeitsrecht, usw), bürokratisiert (verhindert das die Armee spontan von innen heraus einsatzfähig ist) und gleichzeitig zentralisiert und Verantwortlichkeiten deorganisiert. Der Erfolg ist das ein militärischer Verband von sich aus nicht mehr einsatzfähig ist.
Was brauchen wir um gegenzusteuern ?
Autarkie der militärischen Org-Elemente wie Verbände, TSK, usw. Eigene Instandsetzungskapazitäten, eigene Materialbevorratung, eigene Personalverantwortung für geschlossene Verbände. Eigene, ungeteilte Ergebnisverantwortung des militärischen Führers !
Will man das ?
Nein, man will das dysfunktionale System der Untergliederungen und der Zuständigkeisverteilung der Bw weiter betreiben, wo es nur selektive Nutznießer, wie die Rüstungsindustrie inkl. SAP als wertvollster deutschen DAX-Wert und andere Behörden und Ämter in ihrer strukturellen „Filterblase“ gibt !
Nur einige Zitate zur jüngeren Geschichte der Bundeswehr, die alle in die Amtszeit der jetzigen Kanzlerin und von CDU/CSU-Verteidigungsministern fallen:
1.
„Die Neuausrichtung der Bundeswehr ab 2010 ist die umfassendste Reform der Bundeswehr seit ihrem Bestehen. Sie umfasst nahezu alle Bereiche der Bundeswehr.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuausrichtung_der_Bundeswehr
2.
„Am 18. Mai 2011 hat der Bundesminister der Verteidigung die neuen verteidigungspolitischen Richtlinien bekannt gegeben. Ziel ist es, die Streitkräfte nachhaltig zu finanzieren und auf die demographischen Veränderungen einzustellen.“
https://www.bundesregierung.de/statisch/jahresbericht2011/Webs/Breg/jahresbericht2011/DE/In__Freiheit__fuereinander__einstehen/Bundeswehrreform/bundeswehrreform.html
3.
„Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat bei der Bundeswehrtagung 2016 die eingeleitete Trendwende in den Streitkräften als bedeutenden Schritt nach vorn gewürdigt. Sie sagte in Berlin vor rund 200 militärischen und zivilen Führungskräften der Bundeswehr: „Die Bundeswehr ist auf einem guten Weg – und den wollen wir weitergehen.“
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundeswehrtagung-2016-im-zeichen-deutsch-niederlaendischer-militaerkooperation-11464
4.
Ministerin von der Leyen auf der Bundeswehrtagung 2018:
– „Meine Damen und Herren, wir haben in den vergangenen vier Jahren gemeinsam einen neuen Weg eingeschlagen. Ich will diesen Weg fortsetzten. Ich bin der festen Überzeugung, es ist richtig!“
Und nun, bei der Bundeswehrtagung 2020, sagt Frau Ministerin Kramp-Karrenbauer: „Auf dieses Jahr kommt es an – es ist in vieler Hinsicht unser Jahr Null“
Wie kann die Bundeswehr nach 10 Jahren „Neuausrichtung“ im einem „Jahr Null“ stehen?
Da stellt sich doch die Frage, ob das CDU/CSU – geführte Verteidigungsministerin seit 2010, der ausgerufenen „Neuausrichtung“ der Bundeswehr, gemessen am Ergebnis seiner Bemühungen, schlicht und ergreifend Alles falsch gemacht hat ?
Und es stellt sich die zweite Frage: Warum solle es jetzt besser werden, bloß weil eine neue Person an die Spitze des Ministeriums gestellt wurde, die wahrscheinlich bereits in 18 Monaten wieder durch eine(n) andere(n) Minister/Minister ersetzt werden wird ?
Fazit:
Schauen wir mal was in den nächsten Monaten REAL erreicht wird. Nur an den Taten sollten die Verantwortlichen für die Bundeswehr noch gemessen werden. Angekündigt wurde mehr als genug. Es hat auch genügend Berichte des Wehrbeauftragten gegeben. Jetzt muss endlich geliefert werden, ohne weitere Ausreden vorzubringen, warum es nicht geht.
@Georg
1.) Ich empfinde es als unerträglich, wenn der respektvolle Umgang mit den Menschen als vermeintliches Hemmnis gegen die Einsatzbereitschaft ausgespielt wird, z. B.:
„Genderdebatte“ – Welcher Hubschrauber bleibt am Boden und welcher Panzer fährt nicht, nur weil ein Mensch in den Streitkräften seine selbstbestimmte Geschlechtszugehörigkeit konsequent lebt?
„Arbeitsrecht“ – Auf welcher Grundlage wird die Kausalität hergestellt, die SAZV lähme die Verbände? Ist nicht eher der ausgeprägte Personalmangel das Problem, ohne den auch eine SAZV konsequent umsetzbar ist?
2.) Pauschale Antworten auf strukturelle Probleme bergen meines Erachtens das Risiko, dem Zweck genauso wenig gerecht zu werden, wie der kritisierte Ist-Zustand, z. B. „Eigene, ungeteilte Ergebnisverantwortung des militärischen Führers !“.
Führt eine aufgabengerechte Balance zwischen fachlicher und truppendienstlicher Kompetenz sowie zwischen ressourcenschonender Zentralisierung gleichartiger Aufgaben und dezentraler Eigenständigkeit in speziellen Aufgaben nicht eher zum Ziel? Aus solchen Überlegungen ergeben sich u. a. die Auftragstaktik und das Subsidiaritätsprinzip.
Für eine Versachlichung der Diskussion wünsche ich mir mehr konstruktive Kritik!
„Wird die flugstundenzahl der ef erhöht“ . Kann man sich das so einfach aussuchen? Und ist es nicht ein wenig zu spät nachdem etliche Piloten aus genau diesem Grund gekündigt haben? Und wird zuerst die Trache 1 abgeflogen oder verteilt sich das gleichmäßig?
„Das Jahr Null“ – starke Metapher, denn redensartlich versteht man unter DJN den „Neubeginn nach dem Zerfall des Nazi-Regimes und dem Ende des Zweiten Weltkrieges“ (https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~das+Jahr+Null&bool=relevanz&sp0=rart_ou). Ich glaube aber kaum, dass AKK es schaffen wird die BW aufzulösen aka zu „nullen“ und neue Streitkräfte aufzustellen/ironic
@ben
zu1.)
Die „Genderdebatte“ behindert nicht den Dienstbetrieb, jedoch der Umgang damit und das dies als ministerieller Schwerpunkt gesehen wurde hat viel Porzellan zerschlagen und ein (zugegeben unnötiges) misstrauen in den Streitkräften gegeben, es war für uns ein Zeichen mehr das unsere Führung völlig an den Notwendigkeiten des Truppen Alltags vorbei agiert.
Nein nicht nur der Personalmangel ist ein Problem, auch in Einheiten die Personell gut aufgestellt sind macht SAZV erheblich Ärger, die Umsetzung in der Bw ist recht bescheiden, wenn durch Übungsbetrieb und Ausbildung unsere einfachen Kanoniere schon hunderte von Überstunden aufbauen gar nicht davon zu reden wie es bei Schlüsselpositionen aussieht, dann ist das System an sich nicht durchdacht. Wir bekommen ja eben nicht eine doppelte Geschützbesatzung und bei nur noch 4 ArtBtl ist die Übungsbelastung halt recht hoch. Der hinweis das man das auch Auszahlen kann ist zwar richtig aber eben an der Idee des Gesetzes vorbei, ich hätte damit kein Problem damit aber die Verordnung sagt halt etwas anders.
zu2
Zitat „Führt eine aufgabengerechte Balance zwischen fachlicher und truppendienstlicher Kompetenz sowie zwischen ressourcenschonender Zentralisierung gleichartiger Aufgaben und dezentraler Eigenständigkeit in speziellen Aufgaben nicht eher zum Ziel?“
Aus Erfahrung und den anderen Ansatz den Streitkräfte fahren müssen ist die Antwort ein schlichtes und klares : Nein!
Genau diese Zersplitterung, und da bin ich bei @Georg führt zu maßlosen Koordinierung Orgien und hat zu keinster Verbesserung geführt. Man muss sich der schlichten Wahrheit beugen das in Streitkräften Dinge eben häufig mehr vorgehalten müssen als in der freien Wirtschaft.
Für eine Versachlichung der Kritik wünsche ich mir das sich die Entscheidungsträger eben mit dem Alltag von Streitkräften befassen würden.
@ben sagt:04.02.2020 um 12:29 Uhr
Was möchten Sie denn bitte schön an der Diskussion versachlichen, die seit 2014 immer wieder die gleichen Themen berührt. Es gibt nichts mehr zu sagen, alles was gesagt werden konnte ist gesagt, einige meinen, nur noch nicht von ihnen, aber das ist ein anderes Problem. Sogar Papier wurde ausreichend schwarz gemacht, Lippenbekenntnisse der Politik gab es genug. Es ist Zeit für die verantwortlichen, vor allem Politikern, zu liefern.
Wenn es weiterhin bei Gesabbel bleibt, bleibt einem fast nichts anderes übrig, als sarkastisch oder ironisch zu reagieren. „Trendwende“, „Neuanfang“, „Stunde Null“ oder „Verbesserung der Materiallage“, mit den Sprechblasen unserer Regierungspolitiker könnte man Lagerhallen füllen. Leider ist auch in der Opposition niemand in Sicht, der es besser machen würde.
@ Pete
Seit 2005 hatten / haben wir 6 Verteidigungsminister. Jedoch haben wir seit 2005 die gleiche Kanzlerin !
Vielleicht ist sie ja das Problem für die Bundeswehr ? Wobei das vom ehemaligen Bundespräsidenten getätigte Zitat vom „freundlichen Desinteresse“ der deutschen Bevökerung gegenüber der Bw mMn auch und vor allem auf die Kanzlerin und die Bw zutrifft !
@ Ben
Ich glaube Sie verstehen mich falsch, vielleicht habe ich mich auch missverständlich ausgedrückt.
Nicht die Genderdebatte ist das Problem für die Bw, sondern dass man den Schwerpunkt auf solche Themen gelegt hat und nicht auf die Einsatzbereitschaft der Bw. Wir haben mit Sicherheit die weitgehensten Genderbestimmungen in der Bw als öffentlicher Arbeitgeber. Ich kenne keinen zivilen Arbeitgeber wo Führungspersonal nach einem Geschlechterwechsel nahtlos weiter auf den Karrierepfad wie geplant aufsteigen kann. Dies ist ein großer Akt der Gleichberechtigung, den ich begrüße. Verurteilen tue ich jedoch dass man sich im Schwerpunkt mit solchen Themen befasst, anstatt mit den einsatzrelevanten Themen. Also nicht Flachbildschirm, Kühlschrank usw. auf der Bude sollten die Hauptpunkte der Debatte sein, sondern einsatzklare Waffensysteme mit einsatztauglichen Soldaten.
Zum Thema Arbeitsrecht mal etwas zum Nachdenken. Seit ich bei der Bundeswehr war, also seit dem Ende der 70er Jahre gab es in irgendeiner Form eine Arbeitszeitregelung für die Soldaten. Sie hatte den Vorteil das der Chef und der Kommandeur Schwerpunkte setzen konnte. Also wenn Alarm dann Alarm bis zum Übungsende und nicht nach 12 Stunden neutralisieren, damit keine Überstunden anfallen. Auf der anderen Seite hat der Kommodore nach den Vorbereitungsalarmübungen und einer guten Tac-Eval Überprüfung auch mal 3 Tage Dienstbefreiung für das ganze Geschwaderpersonal gewährt und vor allen Dingen gewähren können. Er hatte also die Kompetenz über die Dienstzeit seiner Soldaten bestimmen zu können und zu dürfen !
Und heute ?
Der letzte mir bekannte Dienstzeiterlass (-2012 gültig), hatte so ca. 20 – 40 Seiten Umfang. Damit konnte alles geregelt werden. Die heutige Arbeitszeitverordnung mit den Ausführungsbestimmungen hat wieviel 100 Seiten ? Hat sich durch die neuen Arbeitszeitmodelle, wie z.B. Telearbeit auch für Führungspersonen, irgendetwas verbessert in Bw ? Meiner Meinung nach nein, denn wenn ein OTL in Telearbeit geht, muss zumindestens der unterstellte Bereich im Stab einen Teil seiner Arbeit im Präsenzdienst miterledigen.
Zudem beschäftigt die Bw mittlerweile 1400 Soldaten / Zivilbeschäftigte ausschließlich um die Arbeitszeit der Bw-Angehörigen zu erfassen.
Also ein verstärktes Bataillon Zeiterfasser und Auswerter für Arbeitszeitkonten !
@ Ben
Zitat:
„Führt eine aufgabengerechte Balance zwischen fachlicher und truppendienstlicher Kompetenz sowie zwischen ressourcenschonender Zentralisierung gleichartiger Aufgaben und dezentraler Eigenständigkeit in speziellen Aufgaben nicht eher zum Ziel? Aus solchen Überlegungen ergeben sich u. a. die Auftragstaktik und das Subsidiaritätsprinzip.“
Nochmal das Prinzip kann nicht Ressourcenschonung lautet, sondern Einsatzbereitschaft. Darauf baut auch die Auftragstaktik auf. Wie sollte denn der unterstellte Bereich seine Aufträge autark, nach subsidiären Grundsätzen durchführen können, wenn er wesentliche personelle und materielle Ressourcen nicht im eigenen Bereich zur Verfügung hat ?
In dem Moment wo ich die gleichartigen Aufgaben aus der Verbandsstruktur rausziehe und zentralisiere ist der Verband ohne die Zentrale nicht mehr arbeitsfähig. Es entsteht Doppelarbeit, weil z.B. ein untergeordneter Verbandsvertreter einen Lösungsvorschlag für die zentralisierte Entscheidungsinstanz erarbeiten muss, event im Hin- und Her- Verfahren verändern muss und allgemein der Verband ist nicht mehr autark arbeits- oder einsatzfähig.
Wenn Sie sich die letzten großen Bw-Reformen anschauen, dann wurde zentralisiert und überall „Zentren für ….“ geschaffen. Sie können getrost davon ausgehen, dass die Hälfte dieser Zentren nur geschaffen wurden um einen DP „Oberst“ oder „Ltd Regierungsdirektor“ mit dem entsprechenden Unterbau an DP zu begründen. Bei der 2004 Bw-Reform hat das STAN-Planungsteam nächtelang mit Excel-Tabellen die Truppen und Stäben zusammengestellt, damit möglichst viele höherwertige DP, also A16 und höher dabei rauskamen. Also merke, Zentralisierung ist gleich Dienstpostengeschacher !
Was die Bw gemacht hat ist eine zivilgesellschaftliche Matrixorganisation, die für jeden Bereich einen Spezialisten hat, aber nicht in jedem Verband. Das bedeutet der Verband ist autark nicht einsatzfähig.
Es gibt allerdings ein paar Ausnahmen. Eine davon sind berufsgenossenschaftliche Sicherheitsvorschriften in der Technik. Hier ist kein Dienststellenleiter von seiner Aufsichtspflicht durch Zentralisierung befreit worden. Folgedessen haben die meisten Verbände auch eine eigene Elektrofachkraft (ziv. Meister) damit der Kommandeur seiner Sorgfaltspflicht als Dienststellenleiter nachkommen kann. Auch hier sieht man, zivile Sicherheitsnormen erfordern eine Dezentralisierung im Sinne der Subsidiarität und das ist auch gut so.
Ich würde mich da Georg nahezu vollumfänglich anschließen. Zu mal das einer (!) der Gründe ist, zusammen mit dem Wegfall von x Stuben an den Standorten, dass viele (um das explizit zu sagen: nicht alle!) Soldaten auch nichtmehr bereit sind überhaupt Überstunden zu leisten. Um 1700 fällt der Hammer, punkt. Man durfte sich ja auch regelmäßig beim Chef verantworten, warum man denn doch mal Überstunden gemacht hat und ob das nicht auch noch am nächsten Tag abgearbeitet werden können, man hatte zeitweise den Eindruck ein Soldat mit Überstunden ist das schlimmste, was dieser Armee passieren kann. Der Gedanke hinter der SAZV ist ja grundsätzlich zu begrüßen, über die Umsetzung lässt sich aber mMn streiten…
Wo ich dir leider widerspreche ist, wenn es um die Auftragstaktik geht. Ich würde dir da sehr gerne recht geben, aber leider habe ich den Eindruck, dass das Prinzip immer mehr ignoriert wird. Um das mal runter zu brechen: Welcher (St)Uffz kann denn wirklich noch die Arbeit von einem Fw übernehmen? Welcher OSG noch den Uffz ersetzen? Wird bei Offz/StOffz ähnlich sein, aber da fehlt mir der Einblick. Und selbst die die wollen und können dürfen nicht, da sie die entsprechende Ausbildung nicht haben (und auch nich auf die Lehrgänge gehen dürfen). Und in der Stammeinheit fehlt halt die Zeit die Fähigen dahingehend auszubilden (und je nach Arbeit auch das Material, auch wenn es nur ein 2. PC im Büro wäre…). Unter den Gesichtspunkten zieht bei mir das Argument mit der Auftragstaktik leider nicht mehr. Das führt auch dazu, dass mancher Mannschaftsdienstgrad seine Dienstzeit auf Stube verbringt, weil entweder kann er nix, darf nix oder soll nix machen, zum bespaßen (->üben) fehlt dann die Zeit…(überspitzt ausgedrückt).
Mittlerweile
Meines Erachtens nach wird sich mit neuen Maßnahmen und dem Einschlagen von neuen/alten Pfaden nichts wesentlich zum Besseren ändern. Da es immer noch an einer klaren IIIA (eigene Absicht in einem mil. Befehl) mangelt. Die Streitkräfte und alles drumherum braucht dieses klare übergeordnete Ziel mit einer daran angeflanschten Zielhierarchie, erst dann können die einzelnen Elemente am gleichen Strang in die selbe Richtung ziehen.
Wenn die Rüster wissen, militärische Anforderung schlägt Arbeitsschutz, dann können diese auch so entscheiden und dem entsprechend vermeintliche „Zielkonflikte“ schneller auflösen. Dann wird ein Kampffahrzeug auch von der „Stange“ beschafft werden können dessen ABC-Schutzbelüftung vielleicht nicht schwangerensicher ist aber dafür eben sofort verfügbar ist. (Beispiel mit Absicht so vereinfacht gewählt)
Wenn der Brigade-Kommandeur weiß, die Einsatzfähigkeit seiner Truppe ist das Maß der Dinge, dann wird er alle möglichen Ausnahmen der Arbeitszeitregelung zulassen um den Ausbildungserfolg nicht zu gefährden. Und wenn man dann merkt, hey das sind zu viele Anträge die kriege ich nicht geregelt, dann wird man vielleicht auch zu Erkenntnis gelangen, dass diese Verantwortung vielleicht eher auf Bataillonsebene zweckmäßig wäre als auf Brigadeebene. Denn wo Rechte da auch Pflichten, sonst klappt das nicht, das sehen wir ja bereits seit geraumer Zeit.
@Ben
Nein die Gender-Diskussion, die Schwangerenbekleidung, die Körperspiegel etc. in den Unterkünften sind nicht die Ursache für die jetzige Lage der Bundeswehr. Diese haben aber dazu beigetragen, denn damit diese in der Art und Weise (ich bitte diesen Ausdruck wertneutral zu verstehen) angegangen werden konnten, wie sie angegangen wurden, mussten Ressourcen eingesetzt werden (Personal, Material und Haushaltsmittel). Und hier liegt auch das Problem, dies geschah zu einer Zeit in dem die Bundeswehr über ungenügend Reccourcen verfügt hat. Damit hat man dann zum Schluss zwar Probleme für einige vergleichweise Wenige gelöst, für viele andere aber eben nicht. Und jetzt beklagt man den Zustand beispielsweise der persönlichen Schutzausrüstung und Kampfbekleidung für die ganze Bundeswehr, dafür dass dann ein paar Hundert schwangere Frauen passende Dienstbekleidung haben.
Wenn man 1.000 Baustellen hat, aber nur Personal für 100, muss man eben priorisieren und schauen welches Problem ist für den Auftrag der Streitkräfte das entschiedenste und das wird als erstes gelöst, der Rest folgt erst Schritt für Schritt im Anschluss.
Diese ganze Diskussion hier ist zwar richtig, aber überflüssig. Es geht doch der Ministerin und dem BMVg nicht um Einsatzbereitschaft oder andere sinnvolle Ziele. Nein, es muss der eigene Hintern in Sicherheit gebracht werden, bevor herauskommt, das man mehr als € 40 Mrd. nicht zielgerichtet mit der Gießkanne sinnlos verballert hat.
Es wird sich genau N I C H T S ändern, nullo, niente, rien.
@Escrimador:
Ihre Argumentation es handele sich bei den kaputt gesparten Streitkräften um eine Ausrede kann ich – auch nach mehrmaliger Wiederholung in verschiedenen Kommentaren – nicht nachvollziehen.
Die Bundeswehr hat trotz der von ihnen erwähnten Projekte in den letzten 15 Jahren aufgrund von Einsparungen erheblich Fähigkeiten im Bereich der Landes- und Bündnisverteidigung verloren.
Dies umfasst verschiedene Bereiche:
Konzeptionell, personell, mental, strukturell, infrastrukturell, und materiell.
Das als Ausrede zu bezeichnen kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Könnten Sie das näher erläutern?
Zur Bewertung sollte der Blick jedoch auf der Gesamtlage liegen und nicht auf einige prominente Rüstungsprojekte.
Neue Regierungschefin und Minister von einer anderen Partei (Fraktion), also jetzt ist Stunde Null! Also jetzt wirklich, ganz ehrlich, versprochen!
Um es mit jenem französischen Komiker zu sagen: „Nein! Doch! Oooh!“
Am 01.07.2012 haben wir eine magische Marke Unterschritten…“
Erstmals weniger als 200 Generale
01.07.2012 T.Wiegold An der Heimatfront
In den gut 20 Jahren seit deutscher Einheit und Ende des Kalten Krieges ist die Bundeswehr zwar von rund einer halben Million Soldaten (und zeitweise mit NVA-Eingliederung noch mehr) auf mittlerweile rund 200.000 und künftig 175.000+ Männer und Frauen geschrumpft. Die Zahl der Generale und Admirale blieb allerdings trotz aller Reduzierungen über der 200er-Marke – bis jetzt: Das neue Personalstrukturmodell 185 (benannt nach der künftigen Maximalgröße von 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten und mindestens 5.000, bis zu theoretisch möglichen 15.000 freiwilligen Kurzdienern) sieht noch 180 Dienstposten der Besoldungsgruppe B6 und höher vor. Bislang waren es 202.
Diese Marke haben wir seit 2 Jahren mit 201 DP B6+ wieder überschritten, Die Marke 202 stammte meines Wissens noch aus der Heeresstruktur 4. Von den unzähligen A16 & B3 DP will ich jetzt gar nicht reden. Dazu kommen dann noch etwa 250 Beamte A16+ in der Bundeswehrverwaltung. Das ergibt 450 Topmanager. Da jeder Manager auch eine „Wahrnehmungsnotwendigkeit“ besitzt kommt es in dem letzten Jahrzehnt vermehrt zu einer Kompetenzverlagerung und Dislozierung der Zuständigkeiten.
Mit diesem Bild möchte ich gerne zu einem PC-Betriebssystem wechseln, und dabei ist es völlig egal welches….mit der Registry verbraucht der Rechner 40% seiner Leistung nur für interne Prozesse. Jeder Admin würde eines tun….Datensicherung und System neu aufsetzten.
..Genau das braucht die Bundeswehr, kein neues Konzept, keine Trendwende, keine Agenda Xy….
Nicht eine Struktur von oben, mit Parametern und Vorgaben….
…Ich möchte eine Traumwelt skizzieren…
3 TSKs die aber nicht Heer, Luftwaffe und Marine heißen.. sondern Einsatzunterstützung (Die gesamten Elemente der BwV, San, SKB, Cyber, MAD, BaPers – Joint Service), Heer und Schutzkräfte (Lw + Mar).
Das Heer hält an den 3. Divisionen fest, 12. Brigaden, dann ändert sich aber vieles…keine Btl mehr nur noch Rgt, jedes Rgt ist aber auf autarken Einsatz ausgelegt (2x PzKp, 2x PzGrenKp, 2x SInfKp, 1x FlaKp, 2x PiKp, 2x ArtKp, 2xLogKp +1xSt/FmKp)
Die Lw trennt sich vom Gedanken …One fits all.. alle die es probiert haben, und das Geld haben, lassen es. Ja, ich weiß es gibt Entwicklungsprodukte die können 2 oder sogar 3 Rollen, das liegt aber zumeist an der Grundstruktur des Konzepts und nicht an einer „Planerischen Meisterleistung“
Stärkung und Förderung der nationalen Schlüsseltechnologien ist wichtig und richtig….aber nicht um jeden Preis und mit dem Bild „Ihr könnt machen was ihr wollt“…. Hier muss es heißen… liefert das was wir wollen, im Zeit und Kostenrahmen und ihr werdet bevorzugt und nicht mehr.
Thema Depotorganisation: Zentrallager für jeden Artikel mit einer Bevorratung des Verbrauchs von einem Jahr für alle Artikel und Lagerkapazität für Artikel, deren Beschaffung eine Umstrukturierung der Industrie fordert von 8 Jahren.
Ich weiß das kostet, aber On-Demand funktioniert – offensichtlich – nicht!
Thema Beschaffung: Ich werfe eine andere Münze…warum wurde Verantwortung verlagert….um Projekte zu Beschleunigen und Korruption zu verhindern….so die Agenda….ich würde sagen, um es den Lobbisten zu vereinfachen, da sich die Anzahl der Anlaufstellen verringert..
Thema Kdo Cyber…warum haben BMI, BMVg und AA jeweils eigene Cyberresorts obwohl Sie alle 3 dieselbe Agenda haben?…Ich weiß Haushaltsmittel und Kompetenzen… aber nichts, was nicht geändert werden kann.
Thema SAN: Rückblickend wird der Leistungskatalog immer kleiner auch wenn ich zugeben muss die Beschaffung von „Pflastern“ dezentral zum Kernthema zu machen einen gewissen Sinn von Ironie hat… Jedoch sind auch dort die Führungsstrukturen zu groß geworden…
Es gibt keinen Bereich der „Ausgelassen“ werden kann, dies sind nur Themenfelder die den Neuansatz belegen..
Seit ich nicht mehr auf’m 2Tonner auf der Holzrückbank sitzen durfte, wurde es scheiße.
Exakt das war der Zeitpunkt der rasenden Talfahrt. Und solange ich da nicht wieder sitzen darf – ändert sich in BW gar nichts.
@ Memoria 04.02.2020 um 18:27 Uhr
„erheblich Fähigkeiten im Bereich der Landes- und Bündnisverteidigung verloren.“
Das bestreite ich nicht.
Der Zustand des Vorhandenen Materials und Personals hat damit aber wenig zu tun.
Und ich spreche bezüglich Rüstung und Materiallage nicht von einigen wenigen Leuchtturmprojekten: Was ist denn im Heer nicht „neu“?
Ja, die Wehrpflicht wurde abgeschafft und die Stückzahl des Gerätes verringert. Aber es wurde nicht 25 Jahre „geschrumpft“ sondern umgebaut. Darum ist „schlechter Zustand wegen Schrumpfens“ reine Ausrede.
@ Wa-Ge 04.02.2020 um 16:50 Uhr
„Wenn die Rüster wissen, militärische Anforderung schlägt Arbeitsschutz,“
Wieviele Verluste hatte die Bw durch Feindwirkung und wieviele durch Unfälle?
Im Übrigen könnten wir dann auch annehmen, dass Wirkung (mil Anforderung) vor Deckung (Schutzweste) geht.
Ich möchte dem Soldaten oder seinen Hinterbliebenen nicht sagen müssen: War zwar nur eine Ausbildungs-/Stabilisierungsmission, aber beim Rüsten haben wir auf Arbeitsschutz verzichtet und so ist der Unfall eben passiert.
@ExARRC
„…mit der Registry verbraucht der Rechner 40% seiner Leistung nur für interne Prozesse…“
– Vielen Dank! Das haben Sie sehr schön ausgedrückt.
– Ich habe es schön öfter an dieser Stelle geschrieben: die Bundeswehr hat mehr als 182 000 SoldatInnen und ist stolz darauf, 3500 davon durchhaltefähig im Einsatz zu halten. Das ist eigentlich NICHTS!
– Die „Registry“ (der Technokratenapparat) der Bundeswehr verbraucht weit mehr als 40% der Leistung für interne Prozesse.
– Wenn es der BundeswehrFÜHRUNG nicht gelingt, endlich zu führen, anstatt immer neue Selbstfindungsseminare zu organisieren, dann wird die Truppe weiterhin alleine gelassen. Die Truppe kann mit dem reinen Geschwätz nichts anfangen.
– Der Generalinspekteur und die TSK-Kommandeure sind keine Politiker, auch wenn sie so reden und handeln, aber sie haben eigentlich eine komplett andere Aufgabe. Sie müssen sich endlich um das reale Leben der Truppe kümmern und nicht nur die Reden der Ministerinnen wiederholen.
– Das Ergebnis des „Kümmerns“ der Bundeswehrführung ist schlicht und ergreifend „kümmerlich“, da nützen auch die ständigen Twitter-Auftritte aller Führungskräfte nichts, die suggerieren es sei Alles in Ordnung. Ist es nicht! Es ist wie bei der Werbung: ein schlechtes Produkt läßt sich auch durch noch so gute Werbung nicht durchhaltefähig verkaufen.
Traurig, aber wahr!
@ Escrimador sagt: 04.02.2020 um 23:00 Uhr
„ Wieviele Verluste hatte die Bw durch Feindwirkung und wieviele durch Unfälle?“
Ich habe doch ein konkretes Beispiel genannt, wieso stellen Sie die Frage also nicht so: Wie viele Verluste hatte die Bw durch Feindwirkung und wieviele durch ungewollte Schwangerschaftsabbrüche im Kampfraum eines Fahrzeugs bedingt durch die ABC Schutzbelüftung?
Arbeitsschutz ist hilfreich ja, aber er kann so ja garnicht zur Geltung kommen, denn die bestehende Ausrüstung erfüllt ja die Anforderung an den modernen Arbeitsschutz nicht. Um bei dem Beispiel zu bleiben: Die bestehenden Fahrzeuge wurden ja anno dazumal konstruiert und erfüllen diese Kriterien nicht.
So diese Forderung führt aber nun dazu, dass das neue Fahrzeug nun komplexer wird, der militärische Mehrwert aber dadurch nicht steigt, sondern eher sinkt, da Komplexität mehrere Probleme mit sich führt. Das Fahrzeug, wird dann teuerer, kommt etwas später … und in läuft Gefahr (da dies ja nicht die einzige Forderung ist) überkomplex zu werden.
Da es also nicht rechtzeitig kommt und die überkomplexität dazu führt, dass es auch nicht sofort einsetzbar ist, führt es dazu dass alte Ausrüstung, die diese Standarts auch nicht erfüllt, Jahrzehnte länger genutzt wird. Hätte man nun diese Forderung ausgeklammert, dann hätte man zumindest den zusätzlichen militärischen Nutzen einer modernen Ausrüstung nutzen können, so geht hat man nichts von beiden.
Nicht falsch verstehen ich will jetzt nicht den Arbeitsschutz dafür verantwortlich machen, dass der Boxer oder Puma oder sonst irgendein Projekt nicht on time, on Budget etc. war. Das ist nicht der Fall, aber der die Forderungen des Arbeitsschutz tragen zur Kakaphonie der Anforderungen an neues Gerät bei und tragen so damit bei dass Projekte zu groß werden und nicht mehr ordentlich verwaltet werden können.
Man kann ja auch mal gesunden Menschenverstand walten lassen und sich die Frage stellen, kriege ich das Problem auch anders einfacher gelöst? Um bei dem Beispiel zu bleiben: Wie oft tritt so eine Situation überhaupt auf, dass eine Schwangere unter Panzerschutz abtransportiert werden muss? Besteht dieser Bedarf nur auf dem Papier oder ist er real? Wenn er real ist, muss ich ihn dann zwingend technisch lösen oder geht es auch anders?
Man wird so sicherlich bei vielen Aspekten immer noch zu dem Schluss kommen, das Risiko wollen wir nicht eingehen, aber eben nicht bei allen und bereits das wird schon sehr viel helfen.
Und in den Fällen in denen es dann immer noch nicht einvernehmlich gelöst werden kann, muss eben eine Entscheidung getroffen werden was wiegt schwerer Militärische Notwendigkeit oder Arbeitsschutz. Um mal ganz absurd zu werden, soll der Kamerad auf dem Gefechtsfeld verrecken weil der Arbeitsschutz verlangt, dass Gewichte über einer bestimmten Gewichtsgrenze nicht mehr alleine getragen werden können, oder Packe ich ihn mir auf die Schulter und schleppe ihn in die nächste Deckung?
Verzichte ich nun auf die Schutzwesten, meinen Rucksack oder meine Kampfmittel. Denn alles zusammen wiegt deutlich mehr als 30kg und der Arbeitsschutz verweist ja auf die Grenzhublast bei häufigem Heben und Tragen von 10kg bei einer Frau und 30kg bei einem Mann.
Auszug StGb §109e Sabotagehandlungen an Verteidigungsmitteln:
„(2) Ebenso wird bestraft, wer wissentlich einen solchen Gegenstand oder den dafür bestimmten Werkstoff fehlerhaft herstellt oder liefert und dadurch wissentlich die in Absatz 1 bezeichnete Gefahr herbeiführt.“
Oder in diesem Zusammenhang mit anderen Worten:
Firmen sind (möglicherweise) nicht immer nach Vertragsrecht verpflichtet / verpflichbar, etwas funktionierendes zu liefern – gesetzlich aber doch schon, oder?
[Auf diese schiefe Ebene kommen wir jetzt nicht. Als nächstes dann: Kritik an der Bundeswehr ist Störpropaganda nach dem StGB? Und standrechtliche Erschießungen der Belegschaft, wenn was defekt ist? Lassen wir das mal ganz schnell. T.W.]
Mal zwei Fragen:
1. Wie soll sich eine Organisation reformieren deren gesamte Führungsebene in den letzten Jahren zu wirklich jedem Desaster wie z.B die Auflösung der Heeresflugabwehr (Leidtungsvereinbarung mit unserer Lw – ich geh kaputt), die Unterstellung CH-53 an die Lw (die erstmal alle Techniker entlassen hat), Auflösung der hier zu Genüge beschriebenen Verantwortlichkeiten der TSK, Schaffung immer neuer Zentren und Org Bereiche, usw, Beifall geklatscht hat?
Wie soll sich eine Organisation selbstbewusst reformieren oder für junge Menschen attraktiv werden, der von der Politik so sehr misstraut wird, dass sich jeder Btl Kdr von einem Zivilisten (der mit dem Geldkoffer) gängeln lassen muss? In der jeder General mit etwas verbliebenen Rückgrat Hefahr läuft, sofort in den wohlverdienten Ruhestand geschickt zu werden.
Nein. So eine Organisation kann nicht die notwendige GEISTESHALTUNG entwickeln sich selbst vernünftig zu organisieren. Insofern ist das mit der Stunde Null und dem Neuanfang vielleicht gar nicht so schlecht.
@ Pirat77:
Treffender hätte man es nicht formulieren können!
@ Georg:
Frau Dr. Merkel hat sich dereinst die Fingerchen empfindlich am Thema „möglicher Einsatz der Bundeswehr im Irak“ verbrannt. Wer sich halbwegs mit der Bundeskanzlerin befasst, der weiß, dass sie niemals ein zweites Mal ins selbe Fettnäpfchen tritt und dann gern vom einen ins andere Extrem verfällt. Aus „es kann nicht jeder bei uns bleiben/wir können nicht jeden aufnehmen“ zum weinenden Flüchtlingsmädchen Rem, verbunden mit einem Sturm der Entrüstung in den Medien über die gefühlskalte, selbst ja kinderlose Bundeskanzlerin, wurde die (Flüchtlings-) Politik, die wir heute haben. Aus dem möglichen (Kampf-) Einsatz der Bundeswehr zusammen mit den USA im Irak wurde ein „freundliches Desinteresse“ an der Bundeswehr – man lässt über den Regierungssprecher entschlossenes militärisches Handeln der Verbündeten in den höchsten Tönen loben, aber ein deutsches Engagement? Nein.
Mir wäre jedenfalls nicht erinnerlich, dass sich die Kanzlerin jemals besonders für die Bundeswehr erwärmt hätte. Ganz im Gegenteil, wer ihr tendenziell gefährlich wurde, der kam dann gern auf den Schleudersitz ins BMVg.
Letztlich zeigt jeder mit dem Finger auf den anderen. Die Bundeskanzlerin auf die Verteidigungsministerin – Ressortprinzip. Jene auf den Finanzminister – Budgethoheit. Die Ministerin auf ihre Generalität – und vice versa. Man würde ja gern, kann aber nicht, weil der jeweils andere es ja nicht zulässt.
Letztlich ging es mit der „GEBB“ und dem zugrundeliegenden Gedanken der „Ökonomisierung“ los – allerdings war das der Zeitgeist Anfang der 2000er Jahre, muss man zur „Ehrenrettung“ sagen. Dann kamen KTG und die „Afghanistan-Connection“, Stab-Op wurde zum Maß aller Dinge erhoben. An der FüAk lernte der angehende Stabsoffizier, dass nicht etwa der (eindeutige) verfassungsmäßige Auftrag struktur- und ausrüstungsbestimmend sei, sondern die „wahrscheinlichen Einsätze“. Da brauchte man dann auch keine HFla mehr, keine Seekriegsführung aus der Luft etc. pp.
Dann wiederum kam die Krim-Krise und dieselben Herren, die noch vorher das hohe Lied auf StabOp gesungen hatten, waren nun plötzlich immer schon entschiedene Verfechter von Landes- und Bündnisverteidigung gewesen.
Es wird keine „Stunde null“ geben, so dringend man sie bräuchte. Auflösen und neu aufstellen, anders ist da keine Besserung zu erwarten.
Wenn das Ministerium veröffentlicht:
„Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat auf der Bundeswehrtagung in Berlin vor dem Spitzenpersonal der Bundeswehr die Initiative Einsatzbereitschaft vorgestellt. Mit diesem Paket aus konkreten Maßnahmen soll noch in diesem Jahr die Einsatzbereitschaft messbar verbessert werden. Die Initiative greife Anregungen aus der Bundeswehrführung auf. Die einzelnen Maßnahmen würden nun von den Inspekteuren, Abteilungsleitern und Amtspräsidentinnen umgesetzt, die sie erdacht haben.“,
dürfen wir dann annehmen, dass Inspekteure, Abteilungsleiter und Amtspräsidenten künftig im Falle der Erfolglosigkeit abgelöst werden?
Es wäre ja unsinnig, sie nun eindeutig verantwortlich zu machen aber nicht zur Verantwortung ziehen zu wollen.
Und die Verantwortung bliebe, nachdem sie nun auf die unmittelbar der Ministerin nachgeordnete Ebene gehoben wurde, unmittelbar bei der Ministerin hängen.
@ Escrimador:
„Wieviele Verluste hatte die Bw durch Feindwirkung und wieviele durch Unfälle?“
Dieser Vergleich hinkt aber sowas von stark.
Die Bundeswehr hat keine Verluste durch Feindeinwirkung, weil sie nicht eingesetzt wird, wenn es gefährlich wird.
Wer eine auf maxialen Arbeitsschutz getrimmte Truppe in ein ernsthaftes Gefecht führt, wird eine ganz andere Rechnung präsentiert bekommen.
@ ExARRC sagt: 04.02.2020 um 20:27 Uhr
Sehr gut und verständlich zusammengefasst. Leider wird zu einem solchen Vorgehen, durch alle Parteien und innerhalb der Bundeswehr, der Mut fehlen.
@ Pete sagt: 04.02.2020 um 23:15 Uhr
„Der Generalinspekteur und die TSK-Kommandeure sind keine Politiker, auch wenn sie so reden und handeln, aber sie haben eigentlich eine komplett andere Aufgabe. Sie müssen sich endlich um das reale Leben der Truppe kümmern und nicht nur die Reden der Ministerinnen wiederholen.“
Das kann man von diesen nicht verlangen. Auswahl und Ausbildung haben genau darauf abgezielt und die nächste Generation steht schon in devoter Haltung in der Schlange.
Das merkt man selbst hier im Blog. Wenn selbst Inspekteure offen „das neue Lied“ singen und Mängel bzw. nicht greifende „Trendwenden“ thematisieren, stimmen aktive und ehemalige „Alleskönner“ nach wie vor „wir sind auf einem guten Weg“ an.
Daher müsste man, um den Vorschlag von ExARCC umzusetzen, auch in diesem Bereich „ausmisten“. Es ist ja nicht so, dass wir nur bei den Mannschaften und Unteroffizieren mit dem auskommen müssen, was die Bundeswehr noch bekommt. Auch bei den Offizieren werden seit Jahren die genommen, die man gerade noch so bekommen kann. Dass sind eben die besten von dem was übrig geblieben ist. Zu einem neu aufsetzen des Systems gehört m.E.n. auch ein anderes Modell rund um das Thema Berufssoldat, das seit langem zu einer feststellbaren Überalterung bei den Soldaten führt.
@ Mackiavelli 05.02.2020 um 9:26 Uhr
Da hinkt nichts. Wenn sie für eine Truppe rüsten, die wenns gefährlich wird nicht eingesetzt wird (da können wir uns einigen), dann beachten sie bei dieser Rüstung besser den Arbeitsschutz.
Und ob arbeitsschutztechnisch unsicheres Gerät, ggf. mit Unfällen schon in der Ausbildung, das Vertrauen des Soldaten in sein Gerät im Einsatz (mehr Unfälle wegen Stress und Übermüdung) tatsächlich stärkt, wage ich zu bezweifeln.
@MA
„Der Generalinspekteur und die TSK-Kommandeure sind keine Politiker, auch wenn sie so reden und handeln, aber sie haben eigentlich eine komplett andere Aufgabe. Sie müssen sich endlich um das reale Leben der Truppe kümmern und nicht nur die Reden der Ministerinnen wiederholen.“
„Das kann man von diesen nicht verlangen. Auswahl und Ausbildung haben genau darauf abgezielt und die nächste Generation steht schon in devoter Haltung in der Schlange.“
– Faktisch benötigt man dann aber diese Führungsebene nicht. Dann wäre der GI nicht der höchste BERATER der politischen Ebene, sondern lediglich das „militärische Sprachrohr“ dieser Ebene. Ob man sich dafür einen „Spitzenbeamten“ dieser Besoldungsstufe leisten muss? Für diese Aufgabe gibt es doch schon den Pressesprecher des BMVg :-))